Inkontinenz nach geburt: ursachen, behandlung & tipps

Die Geburt eines Kindes ist ein wundervolles Ereignis, das jedoch auch mit einigen körperlichen Herausforderungen verbunden sein kann. Eine davon ist die Inkontinenz, also der unfreiwillige Verlust von Urin. Diese kann nach der Geburt auftreten und viele Frauen betrifft. In diesem Artikel erklären wir, wie häufig Inkontinenz nach der Geburt vorkommt, welche Ursachen sie hat, wie man sie behandeln kann und wie man ihr vorbeugen kann.

Inhaltsverzeichnis

Wie häufig ist Inkontinenz nach der Geburt?

Mehr als ein Drittel aller Frauen erlebt in den ersten drei Monaten nach der Geburt eine Blasenschwäche (Harninkontinenz). Häufig handelt es sich dabei um eine Stressinkontinenz, bei der Urin beim Husten, Niesen, Lachen, Heben schwerer Gegenstände oder beim Sport unfreiwillig abgeht.

Ursachen für Inkontinenz nach der Geburt

Die Geburt, insbesondere eine vaginale Geburt, ist ein großer Belastungsfaktor für den Beckenboden. Der Beckenboden ist eine Gruppe von Muskeln, die die Organe im Unterleib stützen. Während der Schwangerschaft und Geburt werden diese Muskeln stark gedehnt und geschwächt. Weitere Faktoren, die die Entstehung von Inkontinenz nach der Geburt begünstigen können, sind:

  • Genetische Veranlagung: Einige Frauen sind genetisch anfälliger für Blasenschwäche.
  • Alter bei der ersten Schwangerschaft: Frauen, die bei ihrer ersten Schwangerschaft über 35 Jahre alt sind, haben ein höheres Risiko für Inkontinenz.
  • Übergewicht: Übergewicht belastet den Beckenboden zusätzlich.
  • Rauchen: Rauchen schwächt die Muskeln und kann die Kontinenz beeinträchtigen.
  • Mehrere Geburten: Das Risiko für Inkontinenz steigt mit jeder weiteren Geburt.
  • Schwierige Geburt: Dammriss, Saugglocken- oder Zangengeburten können den Beckenboden zusätzlich schädigen.
  • Bestehende Blasenschwäche vor der Schwangerschaft: Eine vorbestehende Blasenschwäche wird durch die Schwangerschaft oft verstärkt.

Symptome der Inkontinenz nach der Geburt

Die häufigsten Symptome der Inkontinenz nach der Geburt sind:

  • Unfreiwilliger Urinverlust beim Husten, Niesen oder Lachen (Stressinkontinenz)
  • Unfreiwilliger Urinverlust beim Sport oder bei körperlicher Anstrengung (Stressinkontinenz)
  • Häufiger Harndrang
  • Dranginkontinenz (plötzlicher, starker Harndrang, den man nicht kontrollieren kann)
  • Unfähigkeit, die Blase vollständig zu entleeren

Diagnose der Inkontinenz

Wenn Sie unter Inkontinenz leiden, sollten Sie sich von Ihrem Frauenarzt oder einer anderen medizinischen Fachkraft untersuchen lassen. Die Diagnose erfolgt meist durch eine körperliche Untersuchung und eine Befragung zu Ihren Beschwerden. In einigen Fällen können weitere Untersuchungen wie eine Blasenspiegelung oder eine Ultraschalluntersuchung der Blase notwendig sein.

inkontinenz nach geburt - Wie lange ist man nach Geburt Inkontinenz

Behandlung der Inkontinenz nach der Geburt

Die Behandlung der Inkontinenz nach der Geburt hängt von der Art und Schwere der Inkontinenz ab. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die allein oder in Kombination eingesetzt werden können.

Beckenbodentraining

Beckenbodentraining ist eine effektive Methode zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur. Es kann sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von Inkontinenz eingesetzt werden. Durch regelmäßiges Training können Sie die Muskeln stärken und die Kontrolle über Ihre Blase verbessern.

Ihr Arzt oder Physiotherapeut kann Ihnen die richtigen Übungen zeigen und Ihnen Tipps geben, wie Sie das Beckenbodentraining in Ihren Alltag integrieren können. Es ist wichtig, dass Sie die Übungen korrekt ausführen, um den gewünschten Erfolg zu erzielen.

Medikamente

In einigen Fällen können Medikamente helfen, die Symptome der Inkontinenz zu lindern. Diese Medikamente wirken auf die Blase und erhöhen die Blasenkapazität oder reduzieren den Harndrang.

inkontinenz nach geburt - Kann Inkontinenz wieder verschwinden

Pessare

Pessare sind kleine, schalen-, ring- oder würfelförmige Hilfsmittel aus Gummi oder Silikon, die in die Vagina eingeführt werden. Sie stützen die Organe des Beckenbodens und können den unfreiwilligen Urinabgang verhindern, insbesondere bei Frauen, die bei körperlicher Belastung Beschwerden haben.

Pessare müssen regelmäßig gereinigt und ausgetauscht werden. Sie sind eine gute Option für Frauen, die nicht operiert werden möchten oder bei denen andere Behandlungen nicht erfolgreich waren.

Operation

Wenn keine der oben genannten Behandlungen erfolgreich ist, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. Es gibt verschiedene operative Verfahren, die zur Behandlung von Inkontinenz eingesetzt werden können. Die Wahl des Verfahrens hängt von der Art und Schwere der Inkontinenz ab.

Vorbeugung von Inkontinenz nach der Geburt

Es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um dem Risiko von Inkontinenz nach der Geburt zu verringern. Diese Maßnahmen können Sie bereits während der Schwangerschaft treffen:

  • Gesundes Gewicht: Ein gesundes Gewicht reduziert die Belastung des Beckenbodens.
  • Rauchstopp: Rauchen schwächt die Muskeln und kann das Risiko für Inkontinenz erhöhen.
  • Beckenbodentraining: Beginnen Sie bereits in der Schwangerschaft mit einem Beckenbodentraining. Ein trainierter Beckenboden kann den Belastungen einer Schwangerschaft und Geburt besser standhalten.

Wie lange dauert es, bis Inkontinenz nach der Geburt verschwindet?

Die Dauer der Inkontinenz nach der Geburt variiert von Frau zu Frau. Bei vielen Frauen verschwinden die Beschwerden innerhalb weniger Wochen oder Monate. Bei anderen kann die Inkontinenz jedoch länger anhalten. Wenn die Inkontinenz länger als 6 Monate anhält, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Ist Inkontinenz nach der Geburt normal?

Inkontinenz nach der Geburt ist relativ häufig. Mehr als ein Drittel aller Frauen erleben in den ersten drei Monaten nach der Geburt eine Blasenschwäche. Es ist jedoch wichtig, dass Sie sich von einem Arzt untersuchen lassen, um die Ursache der Inkontinenz zu klären und die richtige Behandlung zu erhalten.

Kann Inkontinenz nach der Geburt wieder verschwinden?

Ja, Inkontinenz nach der Geburt kann wieder verschwinden. In vielen Fällen verschwinden die Beschwerden nach einigen Wochen oder Monaten von selbst. Mit einem Beckenbodentraining können Sie die Muskeln stärken und die Kontrolle über Ihre Blase verbessern.

Was kann ich tun, wenn ich Inkontinenz habe?

Wenn Sie unter Inkontinenz leiden, sollten Sie sich von Ihrem Frauenarzt oder einer anderen medizinischen Fachkraft untersuchen lassen. Er kann die Ursache der Inkontinenz klären und Ihnen die richtige Behandlung empfehlen.

Zusammenfassung

Inkontinenz nach der Geburt ist ein häufiges Problem, das viele Frauen betrifft. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von einer genetischen Veranlagung bis hin zu einer schwierigen Geburt. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die von Beckenbodentraining bis hin zu einer Operation reichen. In vielen Fällen kann Inkontinenz nach der Geburt mit einem Beckenbodentraining oder anderen Maßnahmen wieder verschwinden. Wenn Sie unter Inkontinenz leiden, sollten Sie sich von einem Arzt untersuchen lassen, um die Ursache der Inkontinenz zu klären und die richtige Behandlung zu erhalten.

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