Die Einleitung der Geburt ist ein Verfahren, das die Wehen vor dem spontanen Beginn auslöst. Es gibt viele Gründe, warum eine Geburt eingeleitet werden kann, darunter die Überschreitung des Geburtstermins, Diabetes, unzureichende Versorgung des Kindes im Bauch oder eine Blutkrankheit der Mutter.
Gründe für eine Geburtseinleitung
Die Gründe für eine Geburtseinleitung sind vielfältig und werden im Rahmen der Geburtsplanung mit Ihnen besprochen. Einige häufige Gründe sind:
- Überschreitung des Geburtstermins: Wenn die Schwangerschaft 41 Wochen oder länger dauert, wird die Geburt meist eingeleitet, um Komplikationen zu vermeiden.
- Diabetes: Schwangere mit Diabetes haben ein höheres Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt. Die Einleitung der Geburt kann helfen, diese Risiken zu minimieren.
- Mangelnde Versorgung des Kindes im Bauch: Wenn das Kind im Bauch nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, kann eine Geburtseinleitung notwendig sein, um das Kind zu schützen.
- Bluterkrankheit der Mutter: Bei bestimmten Blutkrankheiten kann eine Geburtseinleitung erforderlich sein, um das Risiko für die Mutter zu verringern.
- Vorzeitige Plazentaablösung: Wenn sich die Plazenta vor der Geburt vom Uterus löst, kann eine Geburtseinleitung notwendig sein, um Komplikationen zu vermeiden.
- Geburtsdefekte: Bei bestimmten Geburtsdefekten kann eine Geburtseinleitung empfohlen werden, um die Gesundheit des Kindes zu gewährleisten.
- Mehrlingsschwangerschaft: Bei Mehrlingsschwangerschaften kann eine Geburtseinleitung notwendig sein, um die Risiken für die Mutter und die Kinder zu minimieren.
- Gebärmutterhalskrebs: Bei Gebärmutterhalskrebs kann eine Geburtseinleitung erforderlich sein, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Wie funktioniert eine Geburtseinleitung?
Die Einleitung der Geburt erfolgt mit verschiedenen Methoden, die je nach Situation und individuellem Bedarf ausgewählt werden. Einige gängige Methoden sind:
Mechanische Methoden
- Amniotomie: Bei einer Amniotomie wird die Fruchtblase künstlich eröffnet, um die Wehen anzuregen. Dies kann zu einem schnelleren Beginn der Wehen führen.
- Muttermunddehnung: Die Muttermunddehnung, auch bekannt als Eipollösung oder Zervix-Stripping, ist ein Verfahren, bei dem der Gebärmutterhals manuell gedehnt wird. Dies kann die Freisetzung von Prostaglandinen fördern, die den Gebärmutterhals weicher machen und die Wehen auslösen können.
Medikamentöse Methoden
- Prostaglandine: Prostaglandine sind Hormone, die den Gebärmutterhals weicher machen und die Wehen auslösen können. Sie werden in Form von Zäpfchen oder Gel vaginal verabreicht.
- Oxytocin: Oxytocin ist ein Hormon, das Wehen auslöst. Es wird intravenös verabreicht, um die Wehen zu verstärken oder zu regulieren.
Dauer der Geburtseinleitung
Die Dauer einer Geburtseinleitung ist schwer vorherzusagen. Es kann zu einem Beginn der Geburtswehen innerhalb der ersten Stunden nach Einleitung kommen, aber auch eine Einleitung über zwei oder mehrere Tage ist möglich und normal. Die Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. Dem Zustand des Gebärmutterhalses, der Reaktion auf die Einleitung und der individuellen Physiologie der Schwangeren.
Vor- und Nachteile einer Geburtseinleitung
Die Entscheidung für eine Geburtseinleitung sollte in Absprache mit Ihrem Arzt getroffen werden, da es sowohl Vor- als auch Nachteile gibt.
Vorteile einer Geburtseinleitung:
- Kontrolle über den Geburtsprozess: Eine Geburtseinleitung ermöglicht es, den Geburtsprozess zu kontrollieren und Komplikationen zu vermeiden.
- Sicherheit für Mutter und Kind: In einigen Fällen kann eine Geburtseinleitung die Sicherheit der Mutter und des Kindes erhöhen, z. B. Bei einer Überschreitung des Geburtstermins oder bei einer unzureichenden Versorgung des Kindes im Bauch.
- Planung der Geburt: Eine Geburtseinleitung ermöglicht es, die Geburt zu planen und die notwendigen Vorbereitungen zu treffen.
Nachteile einer Geburtseinleitung:
- Schmerzen: Medikamentös ausgelöste Wehen können stärker und schmerzhafter sein als natürliche Wehen. Häufig werden Schmerzmittel oder eine Periduralanästhesie (PDA) benötigt.
- Hyperstimulation: Die Medikamente können zu einer Hyperstimulation führen, bei der die Wehen zu stark und zu häufig auftreten. Dies kann für die Gebärende sehr schmerzhaft und anstrengend sein.
- Erhöhtes Risiko für Komplikationen: Eine Geburtseinleitung kann das Risiko für Komplikationen wie eine Zangengeburt, einen Kaiserschnitt, eine Gebärmutterruptur oder eine vorzeitige Plazentaablösung erhöhen.
Häufige Fragen zur Geburtseinleitung
Ich bin fünf Tage über dem Termin und nichts tut sich. Mein Frauenarzt hat jetzt von einer Muttermunddehnung gesprochen. Ist das schmerzhaft?
Die Muttermunddehnung (auch Eipollösung oder Zervix-Stripping genannt) gehört wie die künstliche Eröffnung der Fruchtblase (Amniotomie) zu den mechanischen Methoden der Wehenanregung. Erfolgversprechend ist sie allerdings nur, wenn die Gebärmutter wehenbereit ist. Deshalb wird diese Form der … Vollständige Antwort anzeigen
Was ist ein Wehenbelastungstest? Kann man damit auch die Geburt auslösen?
Bei einem Wehenbelastungstest (auch Oxytocin-Belastungstest oder OBT) misst man die fetalen Herztöne während künstlich ausgelöster Wehen mit einem CTG . So kann man sehr gut die Leistungsreserve der Plazenta beurteilen und ob die Sauerstoffversorgung Ihres Kindes noch ausreichend gewährleistet ist. … Vollständige Antwort anzeigen
Wie kann man selbst die Wehen anregen?
Die angenehmste Form der Wehenanregung ist Sex : Prostaglandine in der Samenflüssigkeit wirken gegen Ende der Schwangerschaft aufweichend auf den Gebärmutterhals, Brustwarzenstimulation führt zu einer Ausschüttung des Wehenhormons Oxytocin . Zügiges Treppensteigen - wie jede andere Form der … Vollständige Antwort anzeigen
Was sind wehencocktails ?
Wehencocktails sind Getränke zur Wehenförderung, die über eine Anregung der Darmtätigkeit Wehen auslösen können. Deshalb ist in den meisten Rezepten auch eine ordentliche Portion Rhizinusöl enthalten. Das kann zu schweren Darmkrämpfen oder Durchfall führen. Ärzte raten aus gutem Grund von … Vollständige Antwort anzeigen
Fazit
Eine Geburtseinleitung kann eine sichere und effektive Möglichkeit sein, die Geburt zu starten, wenn es medizinisch notwendig ist. Es ist jedoch wichtig, die Vor- und Nachteile einer Geburtseinleitung zu berücksichtigen und die Entscheidung in Absprache mit Ihrem Arzt zu treffen. Wenn Sie Fragen oder Bedenken haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme. Sie können Ihnen alle notwendigen Informationen geben und Ihnen helfen, die beste Entscheidung für sich und Ihr Kind zu treffen.
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