Die ersten Zähnchen Ihres Babys sind ein Meilenstein in seiner Entwicklung. Doch bevor sie zum Strahlen bringen, können sie für schlaflose Nächte sorgen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über Zähne Baby : Wann kommen welche Zähne, wie erkennen Sie Zahnen, und wie können Sie Ihrem kleinen Liebling helfen?
Wann kommen welche Zähne bei Babys?
Die ersten Zähne, die bei Babys durchbrechen, sind die unteren mittleren Schneidezähne. Sie erscheinen in der Regel ab dem Lebensmonat. Es folgt dann der Durchbruch der unteren seitlichen Frontzähne mit etwa 7 Monaten. Kurz darauf, etwa zwischen dem und Monat, kommen die oberen mittleren und seitlichen Schneidezähne zum Vorschein.
Dann haben Sie und Ihr Baby eine kleine Pause. Erst mit etwa 14 Monaten brechen die oberen und unteren kleinen Backenzähne durch. Mit 1,5 Jahren kommen dann die oberen und unteren großen Backenzähne und mit 2 Jahren die Eckzähne.
Tabelle: Zahnwachstum bei Babys
Zahn | Alter |
---|---|
Untere mittlere Schneidezähne | ab dem Lebensmonat |
Untere seitliche Schneidezähne | mit etwa 7 Monaten |
Obere mittlere und seitliche Schneidezähne | mit 7 bis 9 Monaten |
Kleine Backenzähne (Ober- und Unterkiefer) | mit circa 14 Monaten |
Große Backenzähne (Ober- und Unterkiefer) | mit etwa 1,5 Jahren |
Eckzähne (Ober- und Unterkiefer) | mit circa 2 Jahren |
Natürlich ist das nur ein grober Zeitplan. Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Manche Babys bekommen ihre ersten Zähne schon früher, andere etwas später. Wenn Sie sich Sorgen machen, sollten Sie Ihren Kinderarzt konsultieren.
Typische Symptome: Woran Sie merken, dass Ihr Baby zahnt
Die Milchzähne entwickeln sich bereits während der Schwangerschaft im Kiefer Ihres Kindes. Nach der Geburt wachsen sie weiter, bis sie so groß sind, dass sie durch das Zahnfleisch brechen. Der Druck, den die Zähne erzeugen, führt zu Schmerzen und Juckreiz am Zahnfleisch.
Die häufigsten Anzeichen dafür, dass Ihr Baby zahnt, sind:
- Vermehrtes Sabbern
- Geschwollenes, gerötetes Zahnfleisch
- Schlechte Laune, Quengeln und Weinen
- Seltener Durchfall und Fieber
- Alles in den Mund stecken und darauf herumkauen
Wenn Sie mehrere dieser Symptome bei Ihrem Baby beobachten, ist es wahrscheinlich, dass es zahnt.
Welche Komplikationen beim Zahnen auftreten können
Neben Durchfall und Fieber können auch einige Komplikationen beim Zahnen auftreten.
Durchbruchszyste (Eruptionszyste)
Eine Durchbruchszyste ist eine bläuliche, pralle Blase, die sich auf dem Kieferkamm bildet. Sie ist in der Regel harmlos und platzt meist von alleine beim Kauen auf Gegenständen auf. Nur in seltenen Fällen muss sie vom Zahnarzt geöffnet werden.
Erschwerter Zahndurchbruch (Dentitio diffiziles)
Bei einem erschwerten Zahndurchbruch bildet sich eine oft eitrige Entzündung um den durchbrechenden Zahn. Diese muss in jedem Fall von einem Zahnarzt begutachtet und gegebenenfalls mit Antibiotika behandelt werden.
Erste Hilfe: Wie können Sie Ihrem Baby helfen?
Babys helfen sich beim Zahnen zunächst selbst. Sie kauen auf ihren Fingern herum und stecken sich ihre Fäustchen in den Mund. Der entstehende Druck hilft den Zähnen durch das Zahnfleisch zu brechen und lindert die Schmerzen.
Beißringe und Kamillentee
Um Ihrem Kind zusätzlich beim Zahnen zu helfen, können Sie ihm Beißringe anbieten. Beißringe gibt es aus verschiedenen Materialien, wobei die beliebtesten mit Flüssigkeiten gefüllt sind und im Kühlschrank aufbewahrt werden können. Das Beißen auf dem kühlen Ring lindert die Schmerzen und massiert den Kiefer.
Tipp: Achten Sie darauf, dass die Beißringe keine Weichmacher enthalten. Eine Alternative sind Beißringe aus Wurzelholz. Allerdings können sich auf der rauen Holzoberfläche leicht Bakterien ansiedeln und die Reinigung ist schwieriger. Sie müssen regelmäßig abgekocht werden.
Wenn Sie Beiß-Gegenstände aus natürlichen Materialien bevorzugen, können Sie Ihrem Baby auch gekühltes, geschältes Gemüse anbieten. Achten Sie darauf, dass es sich nicht verschluckt, da der angenehme Geschmack oft zum Schlucken verführt.
Zur weiteren Linderung der Schmerzen können Sie Ihrem Baby Kamillentee geben. Er hat eine beruhigende und entzündungshemmende Wirkung.
Homöopathie und Schüssler Salze
Apotheken empfehlen vielen Eltern beim Zahnen homöopathische Mittel, vor allem Globuli, wie Osanit-Kügelchen. Die Kügelchen enthalten verschiedene Stoffe, die den Zahndurchbruch fördern und Schmerzen lindern sollen. Bei starken Schmerzen werden acht Kügelchen viertelstündlich auf die Zunge des Babys gelegt.
Auch Schüssler Salze können Ihrem Baby beim Zahnen helfen. Geben Sie Ihrem Kind entsprechende Salze in Wasser aufgelöst über den Tag hinweg.
- Calcium phosphoricum soll den Zahnaufbau und den Zahndurchbruch unterstützen.
- Calcium fluoratum soll den Zahndurchbruch unterstützen.
- Ferrum phosphoricum soll Fieber senken und Verdauungsprobleme lindern.
- Kalium phosphoricum soll Unruhe und schlechte Laune lindern.
Medikamente nur in Ausnahmefällen
Kinder, die unter starken Schmerzen beim Zahnen leiden, können gelegentlich mit Dentinox Schmerzcreme behandelt werden. Diese Salbe enthält das Schmerzmittel Lidocain. Sie wird nur als gelegentliche Maßnahme empfohlen und sollte nicht als Langzeittherapie verwendet werden.
Wenn ein Baby zahnt, bekommt es aufgrund des verstärkten Speichelflusses häufig Ausschlag und raue, rissige Stellen um den Mund und im Gesicht. In diesem Bereich hat das Kind oft brennende Schmerzen oder einen Juckreiz. Hier kann es helfen, das Gesicht des Babys regelmäßig mit einer geeigneten Feuchtigkeitscreme einzucremen.
Wenn Kinder die ersten Zähne bekommen, leiden manche Kinder auch unter Verdauungsproblemen. Bis heute ist nicht genau geklärt, woher diese Beschwerden kommen. Man vermutet jedoch, dass Durchfälle durch eine vorübergehende Beeinträchtigung des Immunsystems ausgelöst werden. In dem Fall sollten Kinder ausreichend trinken, zusätzlich können Eltern schmerzstillende und fiebersenkende Zäpfchen anwenden.
Schon ab dem ersten Zahn die Zähne regelmäßig reinigen
Die Zahnpflege ist wichtig, auch wenn erst der erste Milchzahn durch das Zahnfleisch kommt.
Sind nur einzelne Zähnchen im Mund, können diese mit einem Wattestäbchen oder einer Fingerzahnbürste gereinigt werden. Mit der Fingerzahnbürste können Sie ebenso den Kiefer des Babys massieren und die Durchbruchschmerzen lindern.
Sind bereits mehrere Milchzähne im Mund des Kindes, sollte eine Kinderzahnbürste mit weichen Borsten und eine Kinderzahncreme verwendet werden. Diese Kinderzahnpasta sollte Fluorid enthalten, sofern das Kind nicht zusätzlich Vitamin-D-Tabletten mit Fluorid vom Kinderarzt bekommt. Kinder, die Floretten bekommen, sollten für die Einnahmedauer keine fluoridhaltige Zahnpasta verwenden.
Weitere Tipps zur Zahnpflege der Milchzähne erhalten Sie hier.
Sobald die Milchzähne im Mund des Kindes zu sehen sind, sollten Eltern zudem darauf achten, dass die Kinder nicht vermehrt am Daumen oder an Gegenständen lutschen. Lutsch-Gewohnheiten können dazu führen, dass Zahnfehlstellungen entstehen oder das Kiefer-Wachstum negativ beeinflusst wird.
Lesen Sie hier, was Sie über Milchzähne sonst noch wissen sollten.
Zahnärztliche Früherkennungs-Untersuchungen
Nicht nur beim Kinderarzt, sondern auch beim Zahnarzt sollten Sie die Früherkennungs-Untersuchungen mit Ihrem Kind wahrnehmen. Diese beginnen schon während der Schwangerschaft, da die Milchzähne schon in der Schwangerschaft im Kiefer des Babys wachsen. Bei den Terminen erhalten Sie einen zahnärztlichen Kinderpass mit wertvollen Informationen und den notwendigen Vorsorgeuntersuchungen.
- Während der Schwangerschaft sind zwei Kontrolluntersuchungen vorgesehen.
- Nach der Geburt sollten ab dem Lebensmonat bis zu einem Alter von 2 Jahren ebenfalls zwei Untersuchungen erfolgen.
- Anschließend sind bis zu einem Alter von 6 Jahren zwei Kontrollen im Jahr vorgesehen.
- Ab dem Lebensjahr gehen diese Kontrollen in die Individualprophylaxe über, die ebenfalls zweimal pro Kalenderjahr stattfindet.
Mit einer guten Mundhygiene und vom ersten Milchzahn an steht einem kariesfreien Kindermund nichts im Wege.
Wann sollte ich zum ersten Mal mit meinem Baby zum Zahnarzt gehen?
Der erste Zahnarztbesuch sollte spätestens nach dem Durchbruch des ersten Milchzahns stattfinden. Der Zahnarzt kann dann die Zahnstellung und das Gebiss Ihres Kindes begutachten und Sie über die richtige Zahnpflege informieren.
Was kann ich tun, wenn mein Baby beim Zahnen sehr starke Schmerzen hat?
Wenn Ihr Baby unter starken Schmerzen leidet, können Sie ihm zusätzlich zu den oben genannten Tipps ein Schmerzmittel geben, das vom Kinderarzt empfohlen wurde.
Welche Zahnpasta sollte ich für mein Baby verwenden?
Verwenden Sie eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta, sofern Ihr Kind nicht zusätzlich Vitamin-D-Tabletten mit Fluorid vom Kinderarzt bekommt. Kinder, die Floretten bekommen, sollten für die Einnahmedauer keine fluoridhaltige Zahnpasta verwenden.
Muss ich die Milchzähne meines Babys pflegen, wenn sie eh irgendwann ausfallen?
Ja, die Milchzähne sind wichtig für die Entwicklung des Kiefers und der bleibenden Zähne. Deshalb ist es wichtig, die Milchzähne sorgfältig zu pflegen.
Die ersten Zähne Ihres Babys sind ein wichtiger Meilenstein in seiner Entwicklung. Mit der richtigen Pflege und etwas Geduld können Sie Ihrem Kind helfen, gesunde Zähne zu bekommen, die ihm ein Leben lang Freude bereiten.
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