Der Zahndurchbruch ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung eines Babys. Es ist der Beginn einer neuen Phase, in der das Baby anfängt, feste Nahrung zu essen und seine Zähne zu benutzen. Die ersten Zähne sind auch ein Zeichen dafür, dass das Baby wächst und sich entwickelt. Aber wann bricht der erste Zahn durch? Und welcher Zahn ist es?
Der erste Zahn: Ein großes Highlight
Der erste Milchzahn eines Babys ist ein großes Highlight für die ganze Familie. Das Kleine bekommt nun Werkzeuge, um normale Nahrung zu sich nehmen zu können; und die wollen gepflegt werden. Das Baby wächst langsam zum Kind heran und diese Entwicklung kann die Eltern freuen, denn sie sehen, dass ihr Nachwuchs langsam selbstständig wird. Bald kann es normale Nahrung zu sich nehmen und so ändert sich mit dem Zahndurchbruch der gesamte Organismus des Babys. Die Ernährung stellt sich von Muttermilch auf feste Nahrung um. Das Heranwachsen erfährt durch den Zahndurchbruch einen enormen Schub.
In der Regel bricht der erste Zahn, der mittlere untere linke Schneidezahn, im Alter von etwa 6 Monaten (+/- 2 Monate) durch. Der Zahndurchbruch ist ein Prozess, der bei jedem Kind anders verläuft. Manche Babys bekommen ihre ersten Zähne schon mit 4 Monaten, andere erst mit 8 Monaten. Es ist also ganz normal, wenn das eigene Kind von der Norm abweicht.
Die Reihenfolge des Zahndurchbruchs
Das Milchgebiss besteht aus zwanzig einzelnen Zähnen, die nach und nach den Durchbruch schaffen. Da der Kiefer von Kindern noch zu klein für bleibende Zähne ist, wächst zuerst das wesentlich kleinere Milchgebiss. Die zwanzig Milchzähne sind dabei in Quadranten aufgeteilt, in denen sich jeweils fünf Zähne befinden. Es entstehen dort die seitlichen Schneidezähne, die Eckzähne und der erste sowie zweite Milchmahlzahn.
Der Zahndurchbruch nach Monaten:
- Mittlere Schneidezähne: 6-10 Monate
- Seitliche Schneidezähne: 6-14 Monate
- Erste Backenzähne: 12-18 Monate
- Eckzähne: 16-22 Monate
- Zweite Backenzähne: 20-30 Monate
Später werden die Milchzähne nach und nach durch bleibende Zähne ersetzt. Die ersten bleibenden Beißer, die dabei im Kiefer wachsen, sind die Backenzähne. Der Zahndurchbruch findet somit im hinteren Teil des Kiefers statt, ohne dass ein anderer Zahn ausfällt. Der Kiefer entwickelt sich indes mit dem Wachstum des Kindes und schafft den nötigen Platz für die bleibenden Zähne. Fallen die ersten Milchzähne aus, wird so weiter Platz für den Zahndurchbruch geschaffen. Die gesamte Entwicklung dauert viele Monate bis Jahre und ist meist erst zum 1Lebensjahr abgeschlossen. Erst dann hat der kleine Patient das bleibende Gebiss für das weitere Leben.
Zahndurchbruch: Eine schmerzhafte Zeit
Der Zahndurchbruch ist für Kinder häufig mit Schmerzen verbunden - was sich wiederum in dauerhaftem Weinen und schlechter Laune äußert. Da beim Durchbruch das Zahnfleisch übermäßig beansprucht wird, ist das Ziehen eine unbekannte und unangenehme Qual für die Kleinen. Der einzige Weg für die Zähne führt durch das Zahnfleisch. Die Zeit des Zahndurchbruchs ist daher eine anstrengende Phase für Baby und Eltern. Jedes Kind reagiert dabei verschieden auf die Veränderung des Körpers und hat so unterschiedlich schwer darunter zu leiden. Manche Kinder spüren keinen oder kaum einen Schmerz, für andere jedoch ist es eine unangenehme und besonders schmerzhafte Zeit.
Schon bevor der erste Zahn durch das Zahnfleisch bricht, kommt es im Kiefer zu einem unangenehmen Druck. Manche Kinder reagieren indes mit Rötungen und Schwellungen an der Stelle des Durchbruchs. Äußere Anzeichen für den Zahndurchbruch sind gerötete Wangen und eine empfindliche Mundregion. Das Wohlbefinden des Kindes kann so unter dem Zahndurchbruch und verletztem Zahnfleisch leiden. Die Folgen sind unruhiger Schlaf und Geschrei. In dieser Zeit brauchen Eltern Nerven wie Drahtseile. Wenn die Zeit jedoch überstanden ist, können sich Eltern über strahlende Zähne und das bezaubernde Lächeln ihres Kindes freuen.
Wie kann ich meinem zahnenden Kind helfen?
Es gibt viele Möglichkeiten, Ihrem zahnenden Kind zu helfen. Hier sind einige Tipps:
- Herumkauen lassen: Ihr Baby zeigt Ihnen genau, was es braucht. So kaut es während der Zahnungsphase ständig auf seinen Fingern herum und steckt sich alle möglichen Gegenstände in den Mund. Durch das Kauen wird das schmerzende Zahnfleisch massiert. Unterstützen Sie Ihren Liebling, indem Sie ihm einen schadstofffreien Beißring anbieten. Optimal als erste Hilfe beim Zahnen sind mit Flüssigkeit gefüllte Beißringe, die Sie vor dem Gebrauch in den Kühlschrank legen. Durch die Kälte wird der Schmerz gelindert.
- Zahnfleisch massieren: Sie können das Zahnfleisch Ihres Sprösslings auch aktiv massieren. Nutzen Sie hierfür Ihren sauberen Finger oder spezielle Fingerlinge. Fingerlinge funktionieren wie ein kleiner Waschlappen oder eine Zahnbürste mit Noppen zum Aufstecken auf den Finger. Solche Fingerlinge gibt es aus verschiedenen Materialien wie Silikon oder Stoff. Teilweise nutzen sie auch antibakterielle Wirkstoffe wie Silber. Am besten testen Sie selbst, womit Sie am besten klarkommen. Sie finden eine große Auswahl in gut sortierten Drogerien und Apotheken. Neben einer wohltuenden Zahnfleischmassage sind Fingerlinge auch eine ideale Gewöhnung an das Zähneputzen. Unser Tipp gegen Schmerzen beim Zahnen: Reiben Sie dabei abgekühlten Kamillentee auf die Kauleiste. Dieser wirkt beruhigend und entzündungshemmend.
- Schmerzen stillen und Entzündungen lindern: Am liebsten würden wir die Schmerzen einfach wegzaubern. Leidet Ihr Baby sehr, so können Sie auf Zahnungsgels zurückgreifen. Diese lindern Schmerzen und Entzündungen. Lassen Sie sich hierzu am besten in der Apotheke oder von Ihrem Kinderarzt bzw. Ihrer Kinderärztin beraten. Auch Schmerzmittel wie Paracetamol sollten Sie Ihrem Kind nur auf ärztlichen Rat hin geben.
- Gereizte Haut pflegen: Sabber, sabber – durch den vermehrten Speichelfluss bekommen manche Babys wunde Stellen an Mundwinkeln und Kinn. Tragen Sie eine Creme mit Zink oder Calendula auf, um die Haut zu schützen. Lassen Sie sich in der Apotheke oder von Ihrem Kinderarzt bzw. Ihrer Kinderärztin dazu beraten.
- Viel trinken lassen: Wieso das? Ausreichend Flüssigkeit hilft dem kleinen Körper, mit der Entzündung fertig zu werden. Zudem sind feuchte Schleimhäute besser in der Lage, Krankheitserreger abzuwehren.
- Liebe und Nähe schenken: Mamas oder Papas Arme sind immer noch die beste Medizin! Trösten Sie Ihr Kind mit ausgiebigen Kuscheleinheiten. Auch Ablenkung – beispielsweise in Form von ausgedehnten Spaziergängen – hilft.
Vorsicht mit diesen Helferchen:
Viele Eltern schwören beim Thema Zahnen auf Veilchenwurzeln. Tatsächlich kann das Herumkauen auf der Wurzel eine schmerzstillende Wirkung haben. Allerdings siedeln sich auf dem Holz leicht Keime an. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Wurzel regelmäßig abzukochen und danach gut austrocknen zu lassen. Rissige Veilchenwurzeln sollten Sie Ihrem Kind nicht mehr geben.
Ebenso umstritten ist die Verwendung von Bernsteinketten. So enthält Bernstein zwar ätherische Öle, die eine beruhigende Wirkung auf das Baby haben sollen. Doch gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, dass die Ketten beim Durchbruch der Milchzähne Linderung verschaffen. Zudem können sie reißen und das Kind könnte sich an einer Perle verschlucken.
Stillen trotz Vampirzähnchen
Viele Mamas fragen sich, ob sie abstillen müssen, wenn die ersten Zähne kommen. Ein Biss in die Brustwarze kann schließlich äußerst schmerzhaft sein. Die gute Nachricht: Das Zahnen ist kein Grund zum Abstillen. Im Gegenteil: Vielen Kindern hilft das Stillen in dieser Phase und spendet ihnen Trost und Geborgenheit.
Was aber tun, wenn dich dein Baby beim Stillen beißt? Versuche, während des Stillvorgangs besonders aufmerksam zu sein. Sobald du bemerkst, dass dein Kleines seine Kiefer zusammendrückt, löst du seinen Mund sanft von deiner Brust. Hierdurch lernt es: Wenn ich beiße, wird das Stillen unterbrochen. Biete ihm zwischen den Stillmahlzeiten gekühlte Beißringe an, um seinen Kautrieb zu befriedigen.
Die richtige Zahnpflege von Anfang an
Kaum sind die Beißerchen da, wollen diese auch gepflegt werden. Denn: Auch Milchzähne können Karies bekommen. Schon bevor der erste Zahn zu sehen ist, kannst du die Kauleisten durch ein sanftes Kreisen mit einem Fingerling reinigen. So gewöhnt sich dein Kind von klein auf an das Ritual der Zahnpflege. Noch ein Tipp: Gib deinem Liebling beim Wickeln eine weiche Kinderzahnbürste in die Hand. Während dein Schatz genüsslich darauf herumkaut, macht er sich spielerisch mit dem neuen Gegenstand vertraut. Zahnärzt:innen empfehlen, einmal täglich mit dem Zähneputzen zu beginnen, sobald das erste Zähnchen da ist. Verwende hierfür eine Babyzahnbürste mit weichen Borsten. Ab dem vierten Geburtstag, wenn dein Kind gelernt hat Zahnpastareste auszuspucken, heißt es dann zweimal pro Tag Zähneputzen, damit die Beißerchen noch lange gesund und weiß bleiben.
Wann brechen die ersten Zähne durch?
Die ersten Zähne brechen in der Regel zwischen dem und Monat durch, wobei der mittlere untere linke Schneidezahn meist der erste ist.
Wie kann ich meinem Kind beim Zahnen helfen?
Sie können Ihrem Kind beim Zahnen helfen, indem Sie ihm ein kühles Beißring anbieten, das Zahnfleisch massieren, Kamillentee auf die Kauleiste reiben und ihm viel Flüssigkeit geben.
Muss ich abstillen, wenn mein Baby Zähne bekommt?
Nein, das Zahnen ist kein Grund zum Abstillen. Das Stillen kann Ihrem Kind sogar helfen, den Schmerz zu lindern und Trost zu finden.
Wie pflege ich die Zähne meines Babys?
Sie sollten die Zähne Ihres Babys schon ab dem ersten Zahn putzen. Verwenden Sie dafür eine Babyzahnbürste mit weichen Borsten und eine kleine Menge fluoridfreier Zahnpasta.
Wann sollte ich zum Zahnarzt gehen?
Sie sollten Ihren Kinderarzt oder Zahnarzt aufsuchen, wenn Ihr Baby starke Schmerzen hat, Fieber bekommt oder sich unwohl fühlt.
Der Zahndurchbruch ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung eines Kindes. Es ist eine Zeit, in der das Kind lernt, feste Nahrung zu essen und seine Zähne zu benutzen. Es ist auch eine Zeit, in der das Kind viel Unterstützung und Liebe von seinen Eltern braucht.
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