Ringelröteln in der Schwangerschaft: Was Sie wissen müssen

Ringelröteln, auch bekannt als die fünfte kinderkrankheit, sind eine durch das Parvovirus B19 verursachte Infektion. Während sie bei Kindern meist nur leichte Symptome hervorrufen, können sie in der Schwangerschaft schwere Komplikationen für das ungeborene Kind verursachen. Der Robert Koch-Institut (RKI) betont die Bedeutung der rechtzeitigen Vorsorge und Aufklärung über diese Krankheit.

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Inhaltsverzeichnis

Was sind Ringelröteln?

Ringelröteln gehören zu den klassischen Kinderkrankheiten wie Masern, Röteln und Windpocken. Sie sind hochansteckend und werden durch das Parvovirus B19 verursacht. Die meisten Menschen haben sich im Kindesalter bereits mit dem Virus infiziert und sind immun. Etwa 60-70% der jungen Erwachsenen haben eine lebenslange Immunität gegen Ringelröteln entwickelt.

Es ist wichtig, Ringelröteln nicht mit Röteln zu verwechseln, einer anderen Kinderkrankheit, die ebenfalls während der Schwangerschaft gefährlich sein kann. Die Symptome und die Behandlung der beiden Krankheiten unterscheiden sich deutlich.

Wie werden Ringelröteln übertragen?

Die Übertragung von Ringelröteln erfolgt hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion, beispielsweise beim Husten oder Niesen. Auch der Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Speichel und Urin kann zur Ansteckung führen. Das Virus ist sehr stabil und überlebt lange Zeit auf Oberflächen und in der Umwelt. Normale Reinigungsmittel können das Virus nicht vollständig entfernen.

Symptome von Ringelröteln

Etwa 30% der Ringelröteln-Infektionen verlaufen ohne erkennbare Symptome. Bei den übrigen Fällen lassen sich die Symptome in zwei Phasen einteilen:

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Phase 1: Grippale Symptome

  • Plötzliches hohes Fieber
  • Kältegefühl
  • Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen

Phase 2: Typische Rötung

Einige Tage nach den grippeähnlichen Symptomen tritt die charakteristische Rötung im Gesicht auf. Sie ähnelt einem Schmetterling und breitet sich später als girlandenförmige Rötung auf den restlichen Körper aus. Diese Rötung wird als Erythema infectiosum bezeichnet.

Ringelröteln in der Schwangerschaft: Die Risiken

Eine Ringelröteln-Infektion während der Schwangerschaft kann schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben. In etwa 15% der Fälle überträgt sich das Virus auf den Fötus. Die Folgen einer Infektion sind:

  • Anämie: Das Virus hemmt die Produktion von roten Blutkörperchen im Fötus, was zu einer Blutarmut (Anämie) führen kann.
  • Flüssigkeitseinlagerungen: Der Fötus kann starke Flüssigkeitseinlagerungen entwickeln, die zu verschiedenen Komplikationen führen können.
  • Fehlgeburt: In seltenen Fällen kann eine Ringelröteln-Infektion während der Schwangerschaft zu einer Fehlgeburt führen.
  • Totgeburt: In seltenen Fällen kann eine Ringelröteln-Infektion während der Schwangerschaft zu einer Totgeburt führen.

Ringelröteln-Untersuchung: So schützen Sie sich und Ihr Kind

Eine Blutuntersuchung kann feststellen, ob Sie bereits gegen Ringelröteln immun sind. Nach einer Infektion bildet das Immunsystem Antikörper gegen das Virus, die vor einer erneuten Infektion schützen. Diese Antikörper können im Blut nachgewiesen werden.

Wann sollte die Untersuchung erfolgen?

Die Untersuchung sollte idealerweise vor einer geplanten Schwangerschaft durchgeführt werden. So können Sie frühzeitig feststellen, ob Sie eine schützende Immunität haben oder ob eine Impfung notwendig ist.

Vorsichtsmaßnahmen für Schwangere

Schwangeren, die keinen Nachweis über eine Immunität gegen Ringelröteln haben, wird empfohlen, den Kontakt zu Kleinkindern zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für Frauen, die in Einrichtungen mit Kleinkindern arbeiten, wie Kindergärten oder Schulen. Auch Schwangere, die bereits ein Kind haben, sollten vorsichtig sein, da sich das Kind bei anderen Kindern anstecken und das Virus nach Hause tragen kann.

Sollten Sie während der Schwangerschaft Kontakt zu einem Kind mit Ringelröteln gehabt haben, sprechen Sie umgehend mit Ihrem Arzt. Er kann Ihnen weitere Vorsichtsmaßnahmen empfehlen.

Ringelröteln-Therapie: Was ist möglich?

Derzeit gibt es keinen Impfstoff gegen Ringelröteln. Eine spezifische Therapie ist ebenfalls nicht verfügbar. Bei einer bestätigten Ringelröteln-Infektion während der Schwangerschaft wird eine enge Überwachung des Fötus mittels Ultraschalluntersuchungen empfohlen. In schweren Fällen kann eine Bluttransfusion für das ungeborene Kind notwendig sein.

Allgemeine Hinweise für Parvovirus B19

Die Untersuchung auf Parvovirus B19-Antikörper wird derzeit nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ihr Arzt kann Ihnen die Untersuchung als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) anbieten. Die Kosten erfragen Sie bitte direkt in Ihrer Arztpraxis.

Häufig gestellte Fragen

Wie viel Prozent der Bevölkerung sind immun gegen Ringelröteln?

Etwa 60-70% der jungen Erwachsenen haben bereits eine Infektion mit dem Parvovirus B19 durchgemacht und besitzen eine lebenslange Immunität gegen Ringelröteln.

Wie lange sind Ringelröteln im Blut nachweisbar?

Das Parvovirus B19 kann im Blut mehrere Wochen bis Monate nach der Infektion nachgewiesen werden. Die Antikörper, die das Immunsystem nach einer Infektion bildet, bleiben jedoch lebenslang im Blut nachweisbar.

Was passiert, wenn ich während der Schwangerschaft Ringelröteln bekomme?

Eine Ringelröteln-Infektion während der Schwangerschaft kann schwere Komplikationen für das ungeborene Kind verursachen. In etwa 15% der Fälle überträgt sich das Virus auf den Fötus. Die Folgen einer Infektion sind Anämie, Flüssigkeitseinlagerungen, Fehlgeburt und Totgeburt.

Was kann ich tun, um mich vor Ringelröteln zu schützen?

Die beste Möglichkeit, sich vor Ringelröteln zu schützen, ist eine rechtzeitige Impfung. Wenn Sie bereits eine Infektion mit dem Parvovirus B19 hatten, sind Sie immun. Wenn Sie nicht immun sind, sollten Sie den Kontakt zu Kleinkindern vermeiden, insbesondere während der Schwangerschaft.

Was passiert, wenn mein Kind Ringelröteln hat?

Ringelröteln sind bei Kindern meist eine harmlose Erkrankung, die mit leichten Symptomen wie Fieber, Hautausschlag und grippeähnlichen Beschwerden einhergeht. Wenn Ihr Kind Ringelröteln hat, sollten Sie es von anderen Kindern fernhalten, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.

Zusammenfassung

Ringelröteln sind eine ansteckende Krankheit, die für Schwangere ein erhebliches Risiko darstellen kann. Eine rechtzeitige Untersuchung auf Antikörper gegen das Parvovirus B19 ist daher wichtig, um sich vor einer Infektion zu schützen. Wenn Sie schwanger sind und keinen Nachweis über eine Immunität haben, sollten Sie den Kontakt zu Kleinkindern vermeiden und sich bei Ihrem Arzt über weitere Vorsichtsmaßnahmen informieren.

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