Pseudokrupp, auch bekannt als stenosierende Laryngitis, ist eine häufige Atemwegserkrankung bei Babys und Kleinkindern. Sie wird durch eine Entzündung der Schleimhaut im Kehlkopfbereich verursacht, die zu einer Verengung der Atemwege führt. Dies kann zu Atemnot, einem bellenden Husten und Heiserkeit führen, was für die Kleinen beängstigend sein kann. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über Pseudokrupp, seine Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und wie Sie Ihr Kind optimal unterstützen können.
Was ist Pseudokrupp?
Pseudokrupp ist eine akute Entzündung der Schleimhaut im Kehlkopf und in den Stimmbändern, die zu einer Verengung der Atemwege führt. Diese Verengung führt zu den typischen Symptomen wie Atemnot, einem bellenden Husten und Heiserkeit. Der Name pseudokrupp leitet sich von der Ähnlichkeit der Symptome mit dem echten Krupp (Diphtherie) ab, der jedoch durch eine bakterielle Infektion verursacht wird. Pseudokrupp hingegen wird in den meisten Fällen durch Viren verursacht.
Häufige Ursachen von Pseudokrupp
Die häufigste Ursache für Pseudokrupp sind Virusinfektionen. Die folgenden Viren sind am häufigsten verantwortlich:
- Parainfluenzaviren
- RS-Viren (respiratorisches Synzytialvirus)
- Boca-, Rhino- und Enteroviren
In seltenen Fällen können auch Bakterien wie Haemophilus influenzae Typ B oder Corynebacterium diphtheriae (Diphtherie) Pseudokrupp auslösen. Allergien können ebenfalls zu Atemnot führen, die als spastischer Pseudokrupp bezeichnet wird. Auch Luftschadstoffe und Passivrauchen erhöhen das Risiko für Pseudokrupp-Anfälle.
Symptome von Pseudokrupp
Pseudokrupp-Anfälle treten oft plötzlich und unerwartet auf. Die Symptome können variieren, aber die häufigsten sind:
- Bellender Husten: Der Husten klingt wie das Bellen eines Hundes.
- Atemnot: Das Kind hat Schwierigkeiten beim Atmen und macht beim Einatmen ein lautes, pfeifendes Geräusch.
- Heiserkeit: Die Stimme des Kindes klingt rau oder heiser.
- Fieber: Oft ist ein leichtes Fieber (bis 38,5 °C) vorhanden.
- Unruhe: Das Kind ist unruhig und ängstlich.
Die Symptome von Pseudokrupp treten oft nachts oder in den Abendstunden auf. Tagsüber sind die Kinder in der Regel beschwerdefrei. Die Schleimhautschwellung im Kehlkopfbereich verschlimmert sich nachts, da der Cortisolspiegel (ein Hormon, das Entzündungen lindert) nachts niedriger ist.
Diagnose von Pseudokrupp
Die Diagnose von Pseudokrupp erfolgt in der Regel durch die typischen Symptome. Der Kinderarzt kann die Diagnose anhand des bellenden Hustens, der Atemnot und der Heiserkeit stellen. In einigen Fällen kann eine Blutuntersuchung oder ein Abstrich durchgeführt werden, um eine bakterielle Infektion auszuschließen.
Behandlung von Pseudokrupp
Die Behandlung von Pseudokrupp zielt darauf ab, die Atemnot zu lindern und dem Kind zu helfen, wieder ruhig zu atmen. Die folgenden Maßnahmen können hilfreich sein:
- Ruhe bewahren: Es ist wichtig, dass Eltern ruhig bleiben und das Kind beruhigen. Panik und Angst können die Symptome verschlimmern.
- Frische Luft: Das Kind sollte an die frische Luft gebracht werden. Die kühle Luft kann die Schleimhaut im Kehlkopf abschwellen lassen.
- Dampfbad: Ein Dampfbad kann ebenfalls die Atemwege befeuchten und die Schleimhaut abschwellen lassen.
- Medikamente: In schweren Fällen kann der Kinderarzt Kortisonzäpfchen oder -saft verordnen, um die Entzündung zu reduzieren. Inhalationstherapie mit Adrenalin kann ebenfalls helfen, die Atemwege zu erweitern.
In schweren Fällen, wenn das Kind starke Atemnot hat, kann eine stationäre Behandlung in der Klinik notwendig sein. In seltenen Fällen kann eine Intubation (Einführen eines Beatmungsschlauchs in die Luftröhre) oder ein Luftröhrenschnitt erforderlich sein.
Wie Sie Ihr Kind bei Pseudokrupp unterstützen können
Es gibt verschiedene Dinge, die Sie tun können, um Ihr Kind bei Pseudokrupp zu unterstützen:
- Ruhe bewahren: Ruhe und Entspannung sind wichtig, um die Symptome zu lindern.
- Viel Trinken: Geben Sie Ihrem Kind viel Flüssigkeit, um die Schleimhaut im Kehlkopf feucht zu halten.
- Kühle Luft: Bringen Sie Ihr Kind an die frische Luft, wenn es ihm besser geht. Die kühle Luft kann die Atemwege erleichtern.
- Dampfbad: Ein Dampfbad kann ebenfalls die Atemwege befeuchten.
- Hausmittel: Manche Hausmittel, wie z. B. Honig, können den Hustenreiz lindern. Sprechen Sie jedoch vorher mit dem Kinderarzt, bevor Sie Ihrem Kind Honig geben.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert Pseudokrupp?
Pseudokrupp-Anfälle dauern in der Regel 3-5 Tage. Die meisten Kinder erholen sich innerhalb einer Woche vollständig.
Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn:
- Ihr Kind starke Atemnot hat.
- Der Husten sehr stark oder bellend ist.
- Ihr Kind Fieber hat.
- Ihr Kind sich unwohl fühlt.
Kann Pseudokrupp gefährlich sein?
Pseudokrupp ist in den meisten Fällen nicht gefährlich. Allerdings kann es in schweren Fällen zu einer lebensbedrohlichen Atemnot führen. Wenn Ihr Kind starke Atemnot hat, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
Kann man Pseudokrupp vorbeugen?
Es gibt keine 100%ige Vorbeugung gegen Pseudokrupp. Allerdings können Sie das Risiko für Ihr Kind senken, indem Sie:
- Sicherstellen, dass Ihr Kind regelmäßig geimpft ist.
- Rauchen in der Nähe Ihres Kindes vermeiden.
- Die Hände regelmäßig waschen.
- Engen Kontakt mit kranken Menschen vermeiden.
Was ist der Unterschied zwischen Pseudokrupp und Krupp?
Pseudokrupp und Krupp sind zwei verschiedene Erkrankungen, die ähnliche Symptome haben. Pseudokrupp wird durch Viren verursacht, während Krupp (Diphtherie) durch Bakterien verursacht wird. Krupp ist eine viel schwerwiegendere Erkrankung, die behandelt werden muss.
Pseudokrupp: Zusammenfassung
Pseudokrupp ist eine häufige Atemwegserkrankung bei Babys und Kleinkindern, die in den meisten Fällen durch Viren verursacht wird. Die Symptome sind ein bellender Husten, Atemnot und Heiserkeit. Die Behandlung zielt darauf ab, die Atemnot zu lindern und das Kind zu beruhigen. In schweren Fällen kann eine stationäre Behandlung notwendig sein.
Wenn Sie sich Sorgen um Ihr Kind machen, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen. Mit der richtigen Behandlung können die meisten Kinder schnell wieder gesund werden.
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