Pseudokrupp, auch bekannt als Krupp, Krupp-Anfall oder Krupp-Syndrom, ist eine häufige Erkrankung der oberen Atemwege, die vor allem Kinder im Alter zwischen 6 Monaten und 6 Jahren betrifft. In Deutschland erkranken etwa 10-15% aller Kinder mindestens einmal in ihrem Leben an Pseudokrupp. Die Erkrankung tritt meist in den Herbst- und Wintermonaten auf, besonders an kühlen, nebligen Tagen.
Was ist Pseudokrupp?
Pseudokrupp wird fast immer durch eine Infektion mit Viren ausgelöst. Häufig sind es Viren wie das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), Parainfluenzaviren oder Adenoviren, die die Krankheit verursachen. Manche Kinder sind besonders anfällig für solche Infektionen. Bei ihnen reagiert die Schleimhaut des Kehlkopfes empfindlich und entzündet sich. Die Schleimhaut schwillt an und verengt die Atemwege.
Da Kinder noch besonders kleine Atemwege haben, können sie die Luft nur mit großer Anstrengung durch die verengten Atemwege ein- und ausatmen. Dies führt zu den typischen Symptomen des Pseudokrupps:
- Trockener, bellender Husten
- Heiserkeit
- Ziehende und pfeifende Einatmung
- Atemnot (in schweren Fällen)
Die Symptome des Pseudokrupps beginnen in den meisten Fällen plötzlich in den Nachtstunden. Die Erkrankung tritt gehäuft in den Monaten Oktober bis März auf.
Ist Pseudokrupp ansteckend?
Der Pseudokrupp-Anfall selbst ist nicht ansteckend. Die Viren, die den Anfall auslösen, sind jedoch ansteckend. Daher können diese Viren auch bei anderen Kindern, die ebenfalls enge und sehr empfindliche Atemwege haben, einen Pseudokrupp-Anfall auslösen.
Wie lange ist man mit Pseudokrupp ansteckend?
Die Ansteckungsdauer hängt vom jeweiligen Virus ab, das die Infektion verursacht. Im Allgemeinen sind die meisten Kinder etwa 5-7 Tage nach Beginn der Symptome nicht mehr ansteckend. In manchen Fällen kann die Ansteckungsdauer jedoch auch länger sein.
Symptome von Pseudokrupp
Die Symptome des Pseudokrupps können von Kind zu Kind unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Trockener, bellender Husten, der oft wie das Bellen eines Seehundes klingt
- Heiserkeit
- Schwierigkeiten beim Atmen, insbesondere beim Einatmen
- Ziehende und pfeifende Einatmung
- Atemnot (in schweren Fällen)
- Fieber (oft leicht erhöht)
- Unruhe
- Zunehmende Müdigkeit
Die Symptome des Pseudokrupps treten meist plötzlich in den Nachtstunden auf. Sie können sich innerhalb weniger Stunden wieder bessern, aber auch über mehrere Tage anhalten. In schweren Fällen kann es zu einer Atemnot kommen, die lebensbedrohlich sein kann.
Diagnose von Pseudokrupp
Die Diagnose des Pseudokrupps erfolgt in der Regel anhand der typischen Symptome. Eine körperliche Untersuchung durch einen Arzt ist ausreichend, um die Diagnose zu stellen. In manchen Fällen kann eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, um eine bakterielle Infektion auszuschließen.
Behandlung von Pseudokrupp
Die Behandlung des Pseudokrupps richtet sich nach der Schwere der Symptome. In den meisten Fällen reichen einfache Maßnahmen aus, um die Symptome zu lindern. Dazu gehören:
- Ruhe
- Viel Flüssigkeit
- Feuchte Luft (z. B. Durch ein warmes Bad oder einen kalten Luftbefeuchter)
- Inhalation mit Kochsalzlösung
In schweren Fällen kann der Arzt Cortisonpräparate verschreiben, die die Entzündung der Atemwege reduzieren. In sehr seltenen Fällen kann eine künstliche Beatmung erforderlich sein.
Vorbeugung von Pseudokrupp
Es gibt keine sichere Möglichkeit, Pseudokrupp zu verhindern. Allerdings können Sie das Risiko für Ihr Kind reduzieren, indem Sie:
- Auf eine gute Handhygiene achten (häufiges Händewaschen, Desinfektion)
- Den Kontakt mit kranken Menschen vermeiden
- Ihr Kind regelmäßig impfen lassen
Wann zum Arzt?
Wenn Ihr Kind an Pseudokrupp erkrankt, sollten Sie in folgenden Fällen einen Arzt aufsuchen:
- Die Symptome sind sehr stark ausgeprägt
- Ihr Kind hat Schwierigkeiten beim Atmen
- Ihr Kind hat hohes Fieber
- Die Symptome bessern sich nicht innerhalb von 24 Stunden
- Sie sind sich unsicher, ob Ihr Kind Pseudokrupp hat
Häufig gestellte Fragen zum Pseudokrupp
Wie lange dauert ein Pseudokrupp-Anfall?
Ein Pseudokrupp-Anfall kann wenige Stunden oder auch mehrere Tage dauern. Meistens klingen die Symptome innerhalb von 24 Stunden ab.
Kann Pseudokrupp gefährlich sein?
In den meisten Fällen ist Pseudokrupp nicht gefährlich. In schweren Fällen kann es jedoch zu einer Atemnot kommen, die lebensbedrohlich sein kann. Wenn Ihr Kind Atemnot hat, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
Kann man Pseudokrupp vorbeugen?
Es gibt keine sichere Möglichkeit, Pseudokrupp zu verhindern. Allerdings können Sie das Risiko für Ihr Kind reduzieren, indem Sie auf eine gute Handhygiene achten, den Kontakt mit kranken Menschen vermeiden und Ihr Kind regelmäßig impfen lassen.
Was kann ich tun, wenn mein Kind an Pseudokrupp erkrankt?
Wenn Ihr Kind an Pseudokrupp erkrankt, sollten Sie ihm Ruhe gönnen, viel Flüssigkeit geben und feuchte Luft einatmen lassen. In schweren Fällen kann der Arzt Cortisonpräparate verschreiben. Wenn Ihr Kind Atemnot hat, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
Gibt es Hausmittel gegen Pseudokrupp?
Es gibt einige Hausmittel, die bei Pseudokrupp helfen können. Dazu gehören:
- Feuchte Luft (z. B. Durch ein warmes Bad oder einen kalten Luftbefeuchter)
- Inhalation mit Kochsalzlösung
- Honig (nur für Kinder ab 1 Jahr)
Es ist jedoch wichtig, dass Sie bei Pseudokrupp immer einen Arzt aufsuchen, um sicherzustellen, dass die Symptome nicht durch eine andere Erkrankung verursacht werden.
Zusammenfassung
Pseudokrupp ist eine häufige Erkrankung der oberen Atemwege, die vor allem Kinder im Alter zwischen 6 Monaten und 6 Jahren betrifft. Die Erkrankung wird durch eine Virusinfektion ausgelöst und führt zu einem trockenen, bellenden Husten, Heiserkeit und Atemnot. In den meisten Fällen ist Pseudokrupp nicht gefährlich und die Symptome klingen innerhalb von 24 Stunden ab. Wenn Ihr Kind an Pseudokrupp erkrankt, sollten Sie ihm Ruhe gönnen, viel Flüssigkeit geben und feuchte Luft einatmen lassen. Wenn die Symptome stark ausgeprägt sind oder Ihr Kind Atemnot hat, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
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