Kinderlähmung, auch bekannt als Poliomyelitis, ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die zu Lähmungen führen kann. Die Krankheit wird durch das Poliovirus verursacht, das sich über den Stuhlgang von infizierten Menschen verbreitet.
Was ist Poliomyelitis?
Poliomyelitis, oder kurz Polio, ist eine schwere Erkrankung, die durch das Poliovirus verursacht wird. Das Virus befällt das Nervensystem und kann zu Lähmungen führen. In schweren Fällen kann die Lähmung die Atemmuskulatur betreffen und zum Tod führen.
Das Poliovirus verbreitet sich durch den Kontakt mit dem Stuhlgang von infizierten Personen. Die Krankheit ist besonders ansteckend in den ersten Tagen nach der Infektion, bevor Symptome auftreten. Die meisten Menschen, die mit dem Poliovirus infiziert werden, zeigen keine Symptome oder haben nur milde Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Halsschmerzen.
Bei etwa 1 von 200 infizierten Personen kann das Virus jedoch das Nervensystem angreifen und zu Lähmungen führen. Die Lähmung kann die Beine, Arme, den Rumpf oder die Atemmuskulatur betreffen. In einigen Fällen kann die Lähmung dauerhaft sein.
Symptome der Poliomyelitis
Die Symptome von Poliomyelitis können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Viele Menschen, die mit dem Poliovirus infiziert werden, zeigen keine Symptome oder haben nur milde Symptome wie:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Halsschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Muskelschmerzen
- Steifheit im Nacken
In einigen Fällen kann das Poliovirus das Nervensystem angreifen und zu folgenden Symptomen führen:
- Lähmung der Arme oder Beine
- Schwierigkeiten beim Atmen
- Schluckbeschwerden
- Schmerzen im Rücken und Nacken
- Kopfschmerzen
- Fieber
Die Impfung gegen Poliomyelitis
Die Impfung gegen Poliomyelitis ist eine der effektivsten Möglichkeiten, um diese Krankheit zu verhindern. Die Impfung ist sicher und wirksam und hat dazu beigetragen, die Zahl der Polio-Fälle weltweit drastisch zu reduzieren.
In Deutschland wird die Impfung gegen Poliomyelitis im Rahmen des Impfplans empfohlen. Die Impfung wird in der Regel als Sechsfachimpfstoff verabreicht, der auch gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Hib und Hepatitis B schützt.
Impfschema gegen Poliomyelitis
Das Impfschema gegen Poliomyelitis sieht wie folgt aus:
- Erste Impfung: Im Alter von 2 Monaten (ab 8 Wochen)
- Zweite Impfung: 8 Wochen nach der ersten Impfung, im Alter von 4 Monaten
- Dritte Impfung: Im Alter von 11 Monaten, frühestens 6 Monate nach der zweiten Impfung
- Auffrischungsimpfung: Im Alter von 9 bis spätestens 16 Jahren
Bei Verwendung eines 5-fach-Impfstoffes (ohne Hepatitis B) wird eine Grundimmunisierung mit 4 (3+1) Teilimpfungen ab dem Alter von 2 Monaten empfohlen:
- Drei Impfdosen im Abstand von jeweils mindestens 4 Wochen im Alter von 2, 3 und 4 Monaten
- Eine letzte Dosis vorzugsweise zwischen dem vollendeten 1und 1Lebensmonat, spätestens 12 Monate nach der dritten Impfdosis
Die Impfung muss nur dann verschoben werden, wenn das Kind eine schwere, behandlungsbedürftige Erkrankung hat.
Nebenwirkungen der Impfung
Die Impfung gegen Poliomyelitis ist in der Regel gut verträglich. Als sehr häufige Impfreaktion kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Häufig tritt Fieber auf. Gelegentlich schwellen Lymphknoten in der Nähe ebenfalls an. Ebenso können Allgemeinsymptome wie beispielsweise Frösteln, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Reizbarkeit oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel ein bis drei Tagen nach der Impfung wieder ab.
Schwerwiegende Nebenwirkungen sind sehr selten. In Einzelfällen, das heißt bei weniger als einem von 000 Geimpften, kann es bei Säuglingen und jungen Kleinkindern im Zusammenhang mit einer Temperaturerhöhung zu einem Fieberkrampf (in der Regel ohne Folgen) kommen. Als sehr seltene Nebenwirkung, die sich schnell und folgenlos wieder zurückbildet, wurde ein kurzzeitiger schockähnlicher Zustand („hypoton-hyporesponsive Episode; HHE“) beobachtet, in dem die Muskeln des Kindes erschlaffen und es nicht ansprechbar ist.
Allergische Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffs sind möglich.
Häufig gestellte Fragen
Ist Polio gleich Kinderlähmung?
Ja, Polio und Kinderlähmung sind ein und dasselbe. Der Begriff kinderlähmung ist die deutsche Übersetzung von poliomyelitis.
Ist die Impfung gegen Polio gefährlich?
Die Impfung gegen Poliomyelitis ist eine der sichersten und effektivsten Impfungen, die es gibt. Die Vorteile der Impfung überwiegen die Risiken bei weitem.
Kann ich mich noch mit Polio anstecken, wenn ich geimpft bin?
Die Impfung gegen Poliomyelitis bietet einen sehr hohen Schutz vor der Krankheit. Allerdings ist kein Schutz 100-prozentig effektiv. Es ist daher möglich, sich trotz Impfung mit Polio anzustecken, aber die Erkrankung wird dann in der Regel milder verlaufen.
Was passiert, wenn ich mich mit Polio anstecke?
Die meisten Menschen, die mit dem Poliovirus infiziert werden, zeigen keine Symptome oder haben nur milde Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Halsschmerzen. Bei etwa 1 von 200 infizierten Personen kann das Virus jedoch das Nervensystem angreifen und zu Lähmungen führen. Die Lähmung kann die Beine, Arme, den Rumpf oder die Atemmuskulatur betreffen. In einigen Fällen kann die Lähmung dauerhaft sein.
Ist Polio in Deutschland noch ein Problem?
In Deutschland ist Poliomyelitis dank der hohen Impfquote keine große Gefahr mehr. Die letzte Polio-Erkrankung in Deutschland wurde im Jahr 1989 registriert. Allerdings ist die Krankheit in einigen Teilen der Welt immer noch weit verbreitet.
Was kann ich tun, um mich vor Polio zu schützen?
Der beste Schutz vor Poliomyelitis ist die Impfung. Wenn Sie nicht geimpft sind, sollten Sie sich so schnell wie möglich impfen lassen. Wenn Sie in ein Land reisen, in dem Polio noch vorkommt, sollten Sie sich vor der Reise von Ihrem Arzt beraten lassen.
Fazit
Poliomyelitis ist eine schwere Krankheit, die zu Lähmungen führen kann. Die Impfung gegen Poliomyelitis ist eine der effektivsten Möglichkeiten, um diese Krankheit zu verhindern. Die Impfung ist sicher und wirksam und hat dazu beigetragen, die Zahl der Polio-Fälle weltweit drastisch zu reduzieren.
Wenn Sie Fragen zur Impfung gegen Poliomyelitis haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
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