Hyperemesis gravidarum ist eine schwere Form von Übelkeit und Erbrechen während der Schwangerschaft, die zu Dehydrierung, Gewichtsverlust und Ketose führen kann. Diese Erkrankung kann für Schwangere sehr belastend sein und erfordert eine intensive medizinische Behandlung.
Was ist Hyperemesis Gravidarum?
Während der Schwangerschaft ist es normal, Übelkeit und Erbrechen zu erleben, insbesondere im ersten Trimester. Dies wird oft als Morgenübelkeit bezeichnet, obwohl es zu jeder Tageszeit auftreten kann. In den meisten Fällen ist diese Übelkeit mild und verschwindet nach der 1oder 1Schwangerschaftswoche.
Hyperemesis gravidarum hingegen ist eine viel schwerere Form der Übelkeit und des Erbrechens. Es handelt sich um eine Erkrankung, die durch anhaltendes, starkes Erbrechen gekennzeichnet ist, das zu Dehydrierung, Gewichtsverlust und Ketose führt. Die Ursache für Hyperemesis gravidarum ist nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft eine Rolle spielen.
Symptome von Hyperemesis Gravidarum
Die Symptome von Hyperemesis gravidarum können stark variieren, aber die häufigsten sind:
- Anhaltende, starke Übelkeit und Erbrechen
- Gewichtsverlust von über 5% des Körpergewichts
- Dehydrierung, erkennbar an trockener Haut, Durst, Müdigkeit und Schwindel
- Ketoazidose, die durch einen erhöhten Ketonkörpergehalt im Urin festgestellt werden kann
- Elektrolytanomalien, wie z. B. Niedrige Natrium- und Kaliumspiegel
- Tachykardie (erhöhte Herzfrequenz)
- Hypotonie (niedriger Blutdruck)
In schweren Fällen kann Hyperemesis gravidarum zu Komplikationen wie:
- Leberfunktionsstörungen
- Wernicke-Enzephalopathie (eine neurologische Erkrankung)
- Ösophagusruptur (ein Riss in der Speiseröhre)
Diagnose von Hyperemesis Gravidarum
Die Diagnose von Hyperemesis gravidarum wird in der Regel auf Basis der Symptome gestellt. Der Arzt wird nach der Art und Dauer des Erbrechens, den exazerbierenden und lindernden Faktoren sowie nach dem Ausmaß der Emesis fragen.
Zusätzlich zu einer körperlichen Untersuchung können folgende Tests durchgeführt werden:
- Serielle Gewichtsmessungen
- Urinuntersuchung auf Ketonkörper
- Blutuntersuchung auf Elektrolyte, Nierenwerte und Schilddrüsenhormone (TSH)
- Gynäkologischer Ultraschall, um eine Blasenmole oder eine Mehrlingsschwangerschaft auszuschließen
Es ist wichtig, andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome wie Hyperemesis gravidarum verursachen können. Dazu gehören:
- Gastroenteritis
- Hepatitis
- Blinddarmentzündung
- Gallenblasenentzündung
- Magengeschwüre
- Darmverschluss
- Schilddrüsenüberfunktion (z. B. Morbus Basedow)
- Gestationsbedingte Trophoblasttumoren
- Nephrolithiasis (Nierensteine)
- Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung)
- Diabetische Ketoazidose
- Gastroparese (verlangsamte Magenentleerung)
- Benigne intrakranielle Hypertonie
- Migräne-Kopfschmerzen
Behandlung von Hyperemesis Gravidarum
Das Ziel der Behandlung von Hyperemesis gravidarum ist es, die Symptome zu lindern, die Dehydrierung zu korrigieren und die Nährstoffversorgung der Mutter und des Fötus sicherzustellen. Die Behandlung umfasst in der Regel:
- Vorübergehender Verzicht auf orale Nahrungsaufnahme : In schweren Fällen kann es notwendig sein, die Nahrungsaufnahme vorübergehend einzustellen, um dem Körper Ruhe zu gönnen und die Symptome zu lindern.
- Intravenöse Flüssigkeitszufuhr : Um die Dehydrierung zu korrigieren, wird eine Infusion mit Ringer-Laktatlösung durchgeführt.
- Elektrolytsubstitution : Bei Bedarf werden Kalium, Magnesium und Phosphat substituiert.
- Thiamin-Gabe : Thiamin (Vitamin B1) wird intravenös verabreicht, um eine Wernicke-Enzephalopathie zu verhindern.
- Antiemetika : Medikamente, die gegen Übelkeit und Erbrechen wirken, werden eingesetzt, um die Symptome zu lindern. Beispiele für Antiemetika sind:
- Vitamin B6
- Doxylamin
- Promethazin
- Metoclopramid
- Ondansetron
- Prochlorperazin
- Kortikosteroide : In einigen Fällen können Kortikosteroide wie Methylprednisolon eingesetzt werden, wenn andere Behandlungen nicht erfolgreich sind. Die Verwendung von Kortikosteroiden ist jedoch mit potenziellen Risiken verbunden und sollte daher mit Vorsicht erfolgen.
- Totale parenterale Ernährung : In extremen Fällen kann eine totale parenterale Ernährung (TPN) in Betracht gezogen werden, bei der alle notwendigen Nährstoffe direkt in den Blutkreislauf verabreicht werden.
Sobald sich der Zustand der Patientin stabilisiert hat, wird die orale Nahrungsaufnahme schrittweise wieder aufgenommen. Es ist wichtig, kleine, leichte Mahlzeiten zu essen und auf fettreiche und schwer verdauliche Speisen zu verzichten.
Hyperemesis Gravidarum und Psychische Faktoren
Obwohl die biologischen Ursachen für Hyperemesis gravidarum im Vordergrund stehen, gibt es auch Hinweise darauf, dass psychische Faktoren eine Rolle spielen können. Einige Studien deuten darauf hin, dass Stress, Angst, Depressionen und Konflikte in der Beziehung zum Partner das Risiko für Hyperemesis gravidarum erhöhen können.

Es ist wichtig zu beachten, dass es sich bei Hyperemesis gravidarum um eine komplexe Erkrankung handelt, die wahrscheinlich durch ein Zusammenspiel von biologischen, psychischen und sozialen Faktoren verursacht wird.
Häufig gestellte Fragen
Was kann ich tun, um Hyperemesis gravidarum zu verhindern?
Es gibt keine bewährten Methoden, um Hyperemesis gravidarum zu verhindern. Allerdings können einige Maßnahmen helfen, die Symptome zu lindern, wie z. B. Eine gesunde Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Stressabbau.
Wie lange dauert Hyperemesis gravidarum?
Die Dauer von Hyperemesis gravidarum variiert von Frau zu Frau. In den meisten Fällen klingen die Symptome nach der 1oder 1Schwangerschaftswoche ab. In einigen Fällen kann die Erkrankung jedoch länger andauern.
Ist Hyperemesis gravidarum gefährlich für das Baby?
Hyperemesis gravidarum ist in der Regel nicht gefährlich für das Baby, wenn es richtig behandelt wird. In seltenen Fällen kann es jedoch zu Komplikationen wie Frühgeburt oder geringem Geburtsgewicht kommen.
Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Wenn Sie anhaltendes, starkes Erbrechen, Gewichtsverlust oder andere Symptome von Hyperemesis gravidarum haben, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
Schlussfolgerung
Hyperemesis gravidarum ist eine schwere Erkrankung, die für Schwangere sehr belastend sein kann. Es ist wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen und einen Arzt aufzusuchen, um eine angemessene Behandlung zu erhalten. Mit der richtigen Behandlung können die Symptome gelindert und die Gesundheit der Mutter und des Fötus gewährleistet werden.
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