Diphtherie: symptome, ursachen, vorbeugung & behandlung

Diphtherie ist eine schwere, ansteckende Krankheit, die durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht wird. Die Krankheit ist zwar in Ländern mit hoher Durchimpfungsrate selten geworden, aber sie ist immer noch ein Risiko in vielen Teilen der Welt. In diesem Artikel werden wir uns mit den Ursachen, Symptomen, der Vorbeugung und der Behandlung von Diphtherie befassen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Diphtherie?

Diphtherie ist eine bakterielle Infektion, die hauptsächlich die oberen Atemwege betrifft. Sie wird durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht, das ein starkes Toxin (Giftstoff) produziert. Dieses Toxin kann schwere Schäden an Herz, Nerven, Nieren und Leber verursachen. Diphtherie kann auch die Haut betreffen, was zu einer Hautinfektion führt.

Ursachen der Diphtherie

Die Hauptursache für Diphtherie ist eine Infektion mit dem Bakterium Corynebacterium diphtheriae. Dieses Bakterium kommt in der Regel im Rachen und in der Nase von Menschen vor, die nicht an Diphtherie erkrankt sind. Es kann jedoch auch in der Umwelt vorkommen, z. B. Auf verunreinigten Oberflächen oder Gegenständen.

Wie verbreitet sich Diphtherie?

Diphtherie verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion, d. H. Durch die Einatmung von Tröpfchen, die von einer infizierten Person beim Husten, Niesen oder Sprechen freigesetzt werden. Die Krankheit kann sich auch durch direkten Kontakt mit offenen Wunden bei Hautdiphtherie oder mit infektiösen Ausscheidungen verbreiten. In seltenen Fällen kann Diphtherie auch durch indirekten Kontakt mit verunreinigten Gegenständen wie Spielzeug oder Besteck übertragen werden.

Symptome der Diphtherie

Die Symptome von Diphtherie können je nach Schweregrad der Infektion variieren. Einige Menschen entwickeln nur milde Symptome, während andere schwer erkranken. Die häufigsten Symptome von Diphtherie sind:

  • Halsschmerzen
  • Fieber
  • Schluckbeschwerden
  • Heiserkeit
  • Pfeifendes Geräusch beim Einatmen
  • Schwellungen der Halslymphknoten
  • Weißlich-gräuliche oder bräunliche Schleimhautbeläge im Rachenbereich
  • Atemnot
  • Erstickungsgefühl
  • Herzversagen
  • Nervenschäden
  • Nierenschäden
  • Leberschäden

Wenn Sie eines der oben genannten Symptome bemerken, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwere Komplikationen zu vermeiden.

Diagnose von Diphtherie

Um eine Diphtherie-Infektion zu diagnostizieren, wird der Arzt zunächst eine körperliche Untersuchung durchführen und nach Symptomen fragen. Anschließend wird er einen Abstrich vom Rachen oder der Nase entnehmen und diesen im Labor untersuchen lassen. Dieser Abstrich wird auf das Vorhandensein von Corynebacterium diphtheriae untersucht.

Behandlung von Diphtherie

Die Behandlung von Diphtherie umfasst in der Regel:

  • Diphtherie-Antitoxin: Dieses Antitoxin neutralisiert das Toxin, das von Corynebacterium diphtheriae produziert wird. Es wird intravenös verabreicht.
  • Antibiotika: Antibiotika werden verwendet, um die Bakterien abzutöten und die Infektion zu bekämpfen. Häufig eingesetzte Antibiotika sind Penicillin, Erythromycin und Azithromycin.
  • Unterstützende Maßnahmen: Je nach Schweregrad der Infektion können zusätzliche Maßnahmen erforderlich sein, z. B. Sauerstofftherapie, Beatmung oder Flüssigkeitszufuhr.

Komplikationen von Diphtherie

Diphtherie kann zu einer Reihe von schweren Komplikationen führen, darunter:

  • Herzversagen: Das Diphtherie-Toxin kann das Herz schädigen und zu Herzversagen führen.
  • Nervenschäden: Das Toxin kann auch die Nerven schädigen, was zu Lähmungen, Taubheitsgefühl oder Muskelschwäche führen kann.
  • Nierenschäden: Diphtherie kann auch die Nieren schädigen, was zu Nierenversagen führen kann.
  • Leberschäden: Das Toxin kann auch die Leber schädigen, was zu Leberversagen führen kann.
  • Atemnot: Die Pseudomembranen im Rachen können die Atemwege blockieren und zu Atemnot führen.
  • Erstickungsgefahr: In schweren Fällen kann Diphtherie zu Ersticken führen.

Vorbeugung von Diphtherie

Die beste Möglichkeit, sich vor Diphtherie zu schützen, ist die Impfung. Die Diphtherie-Impfung ist ein wichtiger Bestandteil des Impfschutzes für Kinder und Erwachsene. Die Impfung schützt vor einer schweren Erkrankung und kann dazu beitragen, die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

diphtherie bakterium - Warum ist Diphtherie so gefährlich

Impfplan für Diphtherie

Der Impfplan für Diphtherie variiert je nach Land. In vielen Ländern wird die Diphtherie-Impfung als Teil einer Kombinationsimpfung verabreicht, die auch Schutz vor anderen Krankheiten wie Tetanus und Keuchhusten bietet. Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel im Säuglingsalter mit mehreren Impfungen. Später im Leben sind Auffrischungsimpfungen notwendig, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten.

Zu Diphtherie

Wie schnell kommt es zu Krankheitssymptomen, wenn man sich angesteckt hat?

Die Inkubationszeit für Diphtherie beträgt in der Regel 2-5 Tage, kann aber in seltenen Fällen auch länger dauern.

Welche Symptome hat man bei Rachendiphtherie?

Rachendiphtherie beginnt mit Halsschmerzen, hohem Fieber, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, pfeifendem Geräusch beim Einatmen und Schwellungen der Halslymphknoten. Es kommt im Rachenbereich zu weißlich-gräulichen oder bräunlichen Schleimhautbelägen, die sich häufig über die Rachenmandeln weiter auf den Gaumen und das Zäpfchen ausbreiten und sich bis zum Kehlkopf (Kehlkopfdiphtherie) ausdehnen können. Die Beläge sind meist blutig verfärbt, haften fest an und können beim Versuch sie zu entfernen zu Blutungen führen.

Gibt es auch eine andere Form der Diphtherie?

Neben der Rachendiphtherie tritt die Kehlkopfdiphtherie (v.a. Bei Kindern) auf. Milde Formen kommen bei geimpften Personen vor und ähneln klinisch einer bakteriellen Angina oder Pharyngitis. Haut- und Wunddiphtherie kann nach kleineren Verletzungen oder Insektenstichen zu schmierigen Belägen führen. Durch bakterielle Mischinfektionen kann es dabei zu wunden Stellen kommen, insbesondere an den unteren Extremitäten. Eine Infektion mit Toxin-produzierenden Diphtherie-Erregern kann auch asymptomatisch verlaufen.

Welche Symptome hat man bei Rachendiphtherie, wenn man geimpft ist?

Ausreichend geimpfte Personen können C. diphtheriae im Nasen-Rachenraum tragen und dieses übertragen, ohne selbst zu erkranken. Es kann selten auch zu milden Verlaufsformen kommen, die Symptome ähneln dann einer bakteriellen Angina bzw. Pharyngitis.

Wie kann man feststellen, ob man an Diphtherie erkrankt ist, wie wird die Erkrankung nachgewiesen?

Die Diagnose der respiratorischen Diphtherie muss in erster Linie anhand der vorliegenden Symptome gestellt werden, der labordiagnostische Nachweis bestätigt die klinische Diagnose. Der direkte Erregernachweis erfolgt aus Rachen-, Nasen- bzw. Wundabstrichen.

Wie wird Diphtherie behandelt?

Die Behandlung der Diphtherie erfolgt mit Diphtherie-Antitoxin. Das ist das Gegengift für das Gift (Toxin), das im Körper im Rahmen der Infektion bereits gebildet wurde. Zusätzlich werden Antibiotika verabreicht.

Sollte man sich nach durchgemachter Diphtherie impfen lassen?

Da eine Ansteckung mit Diphtherie-Erregern keine langfristige Immunität gegen das Toxin erzeugt, sollte auch nach einer durchgemachten Erkrankung je nach davor bestehendem Impfstatus eine Grundimmunisierung begonnen bzw. Abgeschlossen werden und weitere Auffrischungsimpfungen laut Empfehlungen (siehe Impfplan Österreich) durchgeführt werden.

Wie lautet die offizielle Impfempfehlung?

Nach der Grundimmunisierung im Säuglingsalter (Impfung im , und 1-1Lebensmonat) und Auffrischungsimpfung im Schulalter (-Lebensjahr) sollten bis zum vollendeten 60. Lebensjahr Auffrischungsimpfungen als 3- oder 4-fach-Kombinationsimpfstoff mit Tetanus, Pertussis (und ggf. Polio) regelmäßig alle 10 Jahre, ab dem vollendeten 60. Lebensjahr alle 5 Jahre erfolgen.

Muss die Impfserie (Grundimmunisierung) neu begonnen werden, wenn man schon lange nicht gegen Diphtherie geimpft wurde?

Wurde nur eine einzige Impfung der Grundimmunisierung durchgeführt, ist bei Überschreiten des empfohlenen Impfintervalls um mehr als ein Jahr die Grundimmunisierung neu zu beginnen. Liegen 2 Impfungen oder mehr Impfungen im regulären Abstand vor, so kann die weitere Impfung zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden, wenn der empfohlene Zeitpunkt versäumt wurde. Ist die Grundimmunisierung eines Impfstoffes im 1+1, 2+1 oder 3+1-Schema abgeschlossen und wird der empfohlene Impfzeitpunkt für weitere Auffrischungsimpfungen versäumt, kann jede weitere Impfung zum ehestmöglichen Termin nachgeholt werden, ein Wiederholen der Grundimmunisierung ist nicht erforderlich. Bei Versäumnis einer Auffrischungsimpfung und einem Impfabstand bis zu 20 Jahren wird die Impfung dabei mittels einer einzigen Impfung nachgeholt. Bestehen grundsätzliche Zweifel, ist die Evidenz für einzelne Impfungen nicht ausreichend, oder bei längerem Impfabstand (größer 20 Jahre) sollte durch eine Impferfolgsprüfung/“Titerkontrolle“) die eventuelle Notwendigkeit weiterer Impfungen abgeklärt werden.

Wie verhält man sich, wenn man mit einer an Diphtherie erkrankten Person Kontakt hatte?

Bitte wenden Sie sich, wenn Sie direkten Kontakt zu einer nachweislich an Diphtherie erkrankten Person hatten, an Ihre zuständige Gesundheitsbehörde (Magistrat, Gesundheitsamt) oder wählen Sie 1450. Unabhängig vom Impfstatus sollten enge Kontaktpersonen innerhalb der möglichen Inkubationszeit eine präventive postexpositionelle Prophylaxe mit Antibiotika erhalten. Falls die letzte Auffrischungsimpfung mehr als 5 Jahre zurückliegt, sollte nach Abschluss der Antibiotikatherapie einmalig eine Booster-Impfung gegen Diphtherie durchgeführt werden bzw. Gegebenenfalls die Grundimmunisierung nachgeholt werden.

Gibt es genug Impfstoff gegen Diphtherie in Österreich?

Die Diphtherie-Impfung steht als Kombinationsimpfstoff in Österreich im kostenfreien Kinderimpfprogramm bis zum vollendeten 1Lebensjahr in ausreichender Menge zur Verfügung. Darüber hinaus steht sie als Kombinationsimpfstoff auch am Privatmarkt zur Verfügung. Mengen zum Privatmarkt wären bei den Impfstoffherstellern zu erfragen.

Wie viel kostet die Impfung gegen Diphtherie in Österreich und wie kommt man zu einer Diphtherie-Impfung?

Bis zum vollendeten 1Lebensjahr ist die Impfung im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten und wird dabei im Rahmen der 6-fach Impfung im , und 1–1Lebensmonat geimpft. Im Schulalter wird die 4-fach-Kombinationsimpfung Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Polio im –Lebensjahr wiederholt. Ab dem vollendeten 1Lebensjahr müssen weitere Auffrischungsimpfungen privat finanziert werden und stehen sowohl bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten als auch an den Impfzentren der Gesundheitsbehörden (siehe https://www.gesundheit.gv.at/service/beratungsstellen/impfen) zur Verfügung. Die Kosten des 4-fach-Impfstoffs gegen Diphtherie-Tetanus-Pertussis-Polio beträgt derzeit bei einem Kauf in der Apotheke etwa €40-50,- (genaue Kosten wären in der Apotheke zu erfragen). Zusätzlich kann seitens der impfenden Ärztin bzw. Des impfenden Arztes ein Impfhonorar verrechnet werden. Im Rahmen von Impfaktionen, beispielsweise an öffentlichen Impfstellen, können diese Preise abweichen.

Welche Nebenwirkungen sind nach einer Diphtherie-Impfung zu erwarten?

Impfungen mit Diphtherie-Komponente sind grundsätzlich sehr gut verträglich. Dennoch kommt es nach dieser Impfung, wie auch nach jeder anderen Impfung, gelegentlich zu lokalen Impfreaktionen, wie Schmerzen, Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle. Auch leichte Allgemeinsymptome für wenige Tage, wie beispielsweise Abgeschlagenheit, erhöhte Körpertemperatur, Muskelschmerzen, Kopfschmerz, etc. Können auftreten. Genauere Details zu möglichen Nebenwirkungen können der jeweiligen Gebrauchsinformation und Fachinformation entnommen werden. Die Gebrauchs- und Fachinformationen der Impfstoffe, die im kostenfreien Kinderimpfprogramm eingesetzt werden, finden Sie unter: Gebrauchsinformationen

Schlussfolgerung

Diphtherie ist eine schwere Krankheit, die durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht wird. Die Krankheit ist zwar in vielen Ländern selten geworden, aber sie ist immer noch ein Risiko. Die beste Möglichkeit, sich vor Diphtherie zu schützen, ist die Impfung. Wenn Sie befürchten, an Diphtherie erkrankt zu sein, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

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