Die Geburt Ihres Kindes rückt näher und Sie sind voller Vorfreude! Doch neben der Aufregung kommen auch viele Fragen auf. Eine davon ist sicher: Was ist ein CTG und warum wird es kurz vor der Geburt gemacht?
CTG: Ein Blick hinter die Kulissen
Das CTG, auch bekannt als Kardiotokograph oder Herztonwehenschreiber, ist ein wichtiges Instrument zur Überwachung des Kindes während der Schwangerschaft und Geburt. Es zeichnet die Herztöne des Babys (Kardiogramm) und die Wehenaktivität der Mutter (Tokogramm) auf.
Das CTG funktioniert mithilfe von Sensoren, die auf dem Bauch der Mutter platziert werden. Ein Sensor misst die Herztöne des Babys mit Ultraschall, der andere sensor misst die Wehenaktivität durch den Druck, den die Gebärmutter auf den Bauch ausübt.
Was zeigt das CTG an?
Die beiden Kurven, die das CTG zeichnet, geben wertvolle Informationen über den Zustand des Kindes und den Verlauf der Wehen.
- Die obere Kurve zeigt die Herzfrequenz des Babys.
- Die untere Kurve zeigt die Stärke und Dauer der Wehen.
Das CTG ermöglicht es den Ärzten, die folgenden Aspekte zu beurteilen:
- Herzschlag des Babys: Ist der Herzschlag regelmäßig und in einem normalen Bereich? Gibt es Auffälligkeiten wie Beschleunigungen (Akzelerationen) oder Verlangsamungen (Dezelerationen) des Herzschlags?
- Wehenaktivität: Wie stark und häufig sind die Wehen? Wie lange dauern sie an?
- Zusammenhang zwischen Wehen und Herzschlag: Wie reagiert das Baby auf die Wehen? Sinkt die Herzfrequenz des Babys während einer Wehe? Steigt sie wieder an, sobald die Wehe vorbei ist?
Die Auswertung des CTG-Streifens erfordert Erfahrung und Fachwissen. Die Interpretation der Kurven kann je nach Situation unterschiedlich sein.
CTG kurz vor der Geburt: Wann ist es notwendig?
Das CTG wird in der Regel kurz vor der Geburt eingesetzt, um den Zustand des Babys während der Wehen zu überwachen.
Es wird in folgenden Situationen eingesetzt:
- Regelmäßige und starke Wehen: Wenn die Wehen regelmäßig und stark sind, wird das CTG in der Regel alle 30 Minuten bis zwei Stunden durchgeführt.
- Austreibungsphase: In der Austreibungsphase, der letzten Phase der Geburt, wird in der Regel ein kontinuierliches CTG eingesetzt, um den Zustand des Babys während der intensiven Wehen genau zu überwachen.
- Komplikationen: Wenn während der Schwangerschaft oder Wehen Komplikationen auftreten, wie z.B. Eine vorzeitige Plazentalösung, eine Nabelschnurumschlingung oder eine Epiduralanästhesie, wird das CTG eingesetzt, um den Zustand des Babys genau zu überwachen.
- Einleitung der Wehen: Wenn die Wehen eingeleitet werden, wird das CTG in der Regel eingesetzt, um den Zustand des Babys während der Wehen zu überwachen.
CTG: Vorteile und Nachteile
Das CTG bietet viele Vorteile, aber es gibt auch einige Nachteile, die berücksichtigt werden sollten.
Vorteile des CTG:
- Frühe Erkennung von Problemen: Das CTG kann helfen, Probleme mit der Sauerstoffversorgung des Babys frühzeitig zu erkennen.
- Sicherheitsaspekt: Das CTG kann dazu beitragen, dass die Geburt für Mutter und Kind sicherer verläuft.
- Entscheidungsfindung: Die Informationen des CTG können den Ärzten bei der Entscheidungsfindung helfen, z.B. Ob ein Kaiserschnitt notwendig ist.
Nachteile des CTG:
- Eingeschränkte Bewegungsfreiheit: Das CTG kann die Bewegungsfreiheit der Mutter während der Wehen einschränken.
- Stress: Das CTG kann für manche Frauen Stress verursachen, da sie sich überwacht und beobachtet fühlen.
- Unnötige Eingriffe: Das CTG kann manchmal zu unnötigen Eingriffen führen, z.B. Zu einem Kaiserschnitt, wenn die Ergebnisse des CTG nicht eindeutig interpretiert werden.
- Falsche Ergebnisse: Das CTG kann manchmal falsche Ergebnisse liefern.
CTG: Alternativen zur kontinuierlichen Überwachung
Es gibt auch Alternativen zur kontinuierlichen CTG-Überwachung.
- Periodische Überwachung: Bei einem unkomplizierten Geburtsverlauf kann es ausreichend sein, die Herztöne des Babys in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Dies kann mit einem CTG oder einem Dopplergerät erfolgen.
- Hausgeburt: Bei einer Hausgeburt wird in der Regel nur eine periodische Überwachung der Herztöne des Babys durchgeführt.
CTG: Häufige Fragen
Wie oft wird das CTG in der Schwangerschaft gemacht?
In einer normalen Schwangerschaft ohne Komplikationen wird das CTG in der Regel ab der 3Schwangerschaftswoche bei jedem Kontrolltermin durchgeführt.
Ist das CTG schmerzhaft?
Das CTG ist schmerzlos. Die Sensoren werden auf den Bauch gelegt und sind nicht invasiv.
Was bedeutet es, wenn das CTG Auffälligkeiten zeigt?
Auffälligkeiten im CTG können verschiedene Ursachen haben. Es ist wichtig, die Ergebnisse des CTG im Zusammenhang mit der Gesamtsituation zu betrachten.
Wenn das CTG Auffälligkeiten zeigt, wird der Arzt weitere Untersuchungen durchführen und gegebenenfalls die Geburt einleiten oder einen Kaiserschnitt durchführen.
Kann ich während des CTG aufstehen und herumlaufen?
In den meisten Kliniken gibt es mittlerweile mobile CTG-Geräte, die es der Mutter ermöglichen, sich während der Wehen zu bewegen.
Wie lange dauert ein CTG?
Die Dauer des CTG hängt vom Verlauf der Wehen ab. In der Regel wird das CTG alle 30 Minuten bis zwei Stunden durchgeführt. In der Austreibungsphase kann ein kontinuierliches CTG eingesetzt werden.
CTG: Fazit
Das CTG ist ein wichtiges Instrument zur Überwachung des Babys während der Schwangerschaft und Geburt. Es kann helfen, Probleme mit der Sauerstoffversorgung des Babys frühzeitig zu erkennen und so die Sicherheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.
Ob ein CTG notwendig ist, hängt von der individuellen Situation ab. Es ist wichtig, mit dem Arzt über die Vorteile und Nachteile des CTG zu sprechen und gemeinsam eine Entscheidung zu treffen.
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