Schwangerschaftsübelkeit: wann beginnt sie & was hilft?

Die Schwangerschaftsübelkeit, auch bekannt als Morgenübelkeit, ist ein weit verbreitetes Symptom in der Frühschwangerschaft. Rund 80% der Frauen erleben diese unangenehme Begleiterscheinung, die sich durch Übelkeit, Erbrechen, flauen Magen und Appetitlosigkeit äußert. Obwohl die Übelkeit oft als lästig empfunden wird, ist sie in der Regel kein Grund zur Sorge und stellt weder für die Mutter noch für das ungeborene Kind ein gesundheitliches Risiko dar. Dennoch kann sie den Alltag der werdenden Mutter erheblich beeinträchtigen und zu einer Belastung im Familienleben, im Beruf und in der Partnerschaft führen.

Inhaltsverzeichnis

Wann beginnt die Übelkeit in der Schwangerschaft?

Die Übelkeit in der Schwangerschaft tritt meist zwischen der und Schwangerschaftswoche auf, kann aber auch früher oder später beginnen. Die Ursache für die Übelkeit ist nicht vollständig geklärt, aber man vermutet, dass der Anstieg des Schwangerschaftshormons hCG (humanes Choriongonadotropin) eine wichtige Rolle spielt. HCG wird bereits wenige Tage nach der Empfängnis vom Körper produziert und steuert die Produktion weiterer Hormone wie Progesteron und Östrogen, die für den Erhalt der Schwangerschaft unerlässlich sind.

Hormonanstieg und Übelkeit

Die hohe Hormonkonzentration im Körper der Schwangeren kann zu den typischen Symptomen der Übelkeit führen. Der Hormonanstieg ist besonders stark zwischen der und Schwangerschaftswoche und kann die Übelkeit in dieser Phase verstärken. Viele Frauen erleben die Übelkeit besonders stark direkt nach dem Aufwachen ( Morgenübelkeit ), da die Hormonkonzentration in den frühen Morgenstunden am höchsten ist.

Histamin als möglicher Auslöser

Obwohl der Anstieg von hCG mit dem Auftreten der Übelkeit zusammenhängt, ist die Übelkeit in der Regel in der 1Schwangerschaftswoche vorbei, obwohl der hCG-Spiegel zu diesem Zeitpunkt noch zu 50% vorhanden ist. Interessanterweise steigt der DAO-Spiegel (DAO = Diaminoxydase = Histamin abbauendes Enzym) zu diesem Zeitpunkt auf das Hundertfache, was wiederum zu einem Rückgang von Histamin-bedingten Beschwerden führt. Es wird daher vermutet, dass Histamin eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Schwangerschaftsübelkeit spielt.

Histamin ist ein körpereigenes Botenstoff, der unter anderem bei allergischen Reaktionen und Entzündungen eine Rolle spielt. Es kann zu verschiedenen Symptomen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Migräne, Heuschnupfen und Asthma bronchiale führen. Die Tatsache, dass Antihistaminika bei Schwangerschaftsübelkeit eingesetzt werden und keinen Einfluss auf Hormone haben, unterstreicht die mögliche Rolle von Histamin bei der Übelkeit.

Psychische Faktoren und Schwangerschaftsübelkeit

Neben den körperlichen Veränderungen spielen auch psychische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung und Intensität der Schwangerschaftsübelkeit. Selbst wenn die Schwangerschaft eine große Freude bereitet, können Sorgen, Ängste oder Selbstzweifel die Übelkeit verstärken. Die werdenden Mütter machen sich Gedanken um die Mutterrolle, den Job, Karrierepläne oder die finanzielle Situation. Wenn die Schwangerschaft ungeplant eintritt, müssen sich viele Frauen erst mit der neuen Situation arrangieren und die Auswirkungen auf ihren Lebensplan abwägen. Diese Unsicherheiten und Ängste können zu Überforderung, Verzweiflung und Stress führen, die wiederum die Übelkeit verstärken können.

Alltagsstress, Probleme mit dem Partner und innere Unruhe können ebenfalls die Übelkeit verschlimmern oder sogar auslösen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Übelkeit nicht bedeutet, dass die Mutter dem Kind im Bauch schadet. In den ersten Monaten der Schwangerschaft greift der Körper auf gespeicherte Nährstoffe und Vitamine zurück, um die Versorgung des Kindes zu gewährleisten, auch wenn die Mutter aufgrund der Übelkeit nur wenig oder gar nichts essen kann.

Hyperemesis gravidarum: Eine extreme Form der Schwangerschaftsübelkeit

Hyperemesis gravidarum ist eine schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit, die zu einer gesundheitlichen Gefährdung für Mutter und Kind führen kann. Von extremer Schwangerschaftsübelkeit spricht man, wenn eine Frau sich mehr als fünf Mal pro Tag erbricht und zusätzlich nicht in der Lage ist, Flüssigkeit oder Nahrung aufzunehmen. Dies führt zu einer massiven Schwächung des Organismus und einer Austrocknung des Körpers. Betroffene Frauen verlieren oft zu Beginn der Schwangerschaft viel Gewicht, was ein Alarmzeichen für Hyperemesis gravidarum sein kann.

Hyperemesis gravidarum muss unbedingt medizinisch behandelt werden. In vielen Fällen werden Schwangere mit Hyperemesis gravidarum für einen stationären Aufenthalt ins Krankenhaus überwiesen, wo sie intravenös Flüssigkeit, Vitamine und Mineralien erhalten. Die Behandlung ist für die Betroffenen eine große Belastung, aber es ist wichtig zu wissen, dass die extreme Übelkeit sich in der Regel ab der 1Schwangerschaftswoche legt. Bei länger anhaltender Übelkeit besteht jedoch das Risiko einer Risikoschwangerschaft.

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Therapie und Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Schwangerschaftsübelkeit zu lindern oder vorzubeugen. Eine wichtige Rolle spielt die Ernährung, aber auch alternative Heilmethoden und psychische Entspannung können hilfreich sein.

Ernährungstipps

Es gibt kein Allheilmittel gegen Schwangerschaftsübelkeit, aber mit der richtigen Ernährung können Sie die Beschwerden lindern. Hier sind einige Tipps:

  • Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt essen : Essen Sie alle 1-2 Stunden etwas, auch wenn Sie keinen Hunger verspüren.
  • Trockene Kekse, Knäckebrot, Cracker, Toast oder Zwieback knabbern : Beginnen Sie den Tag mit einer kleinen Portion trockener Nahrung, um den Magen zu beruhigen.
  • Kandierten Ingwer kauen : Ingwer hat eine magenberuhigende Wirkung und kann die Übelkeit lindern.
  • Koffein und kohlensäurehaltige Getränke meiden : Diese Getränke können die Übelkeit verstärken.
  • Auf Fettes, stark Gewürztes und Scharfes verzichten : Diese Lebensmittel können den Magen reizen.
  • Eventuell vor dem Schlafen noch eine Kleinigkeit essen : So können Sie einem leeren Magen und morgendlicher Übelkeit vorbeugen.
  • Stark gezuckerte Lebensmittel vom Speiseplan streichen : Diese Lebensmittel können die Übelkeit verstärken.
  • Eine bloße, geschälte Mandel oder trockene Haferflocken kauen : Diese Lebensmittel können den Magen beruhigen.
  • Nüsse, Rosinen und Trockenfrüchte über den Tag verteilt essen : Diese Lebensmittel liefern wichtige Nährstoffe und können die Übelkeit lindern.
  • Circa 2 Liter pro Tag trinken : Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, insbesondere wenn Sie häufig erbrechen.
  • Leichtes Ingwerwasser trinken : Geben Sie eine Scheibe frischen Ingwer in eine Tasse mit kochendem Wasser, lassen Sie es 5 Minuten ziehen und trinken Sie es schluckweise.
  • Pfefferminztee kann helfen : Pfefferminztee wirkt beruhigend auf den Magen.
  • Wer kein Wasser verträgt, kann es mit ungesüßten Tees oder ungezuckerten Fruchtsäften versuchen : Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Alternative Heilmethoden

Viele Schwangere haben positive Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden gemacht. Hier sind einige Beispiele:

  • Akupunktur : Durch das Einstechen von hauchdünnen Nadeln an bestimmten Akupunkturpunkten kann die Übelkeit gelindert oder vorgebeugt werden. Schwangere sollten sich an einen TCM-Arzt oder eine Hebamme mit Zusatzausbildung in Akupunktur wenden.
  • Akupressur : Akupressur-Armbänder gegen Reiseübelkeit können auch bei schwangerschaftsbedingter Übelkeit hilfreich sein.
  • Homöopathie : Es gibt verschiedene homöopathische Mittel, die bei Schwangerschaftsübelkeit eingesetzt werden können. Sprechen Sie mit einem Homöopathen oder Ihrem Apotheker.

Weitere Tipps

  • Gerüche und Speisen, die Übelkeit auslösen, meiden : Vermeiden Sie starke Parfums und Lebensmittel, die Ihnen übel aufstoßen.
  • Für ausreichend Ruhe und Erholung sorgen : Stress kann die Beschwerden verschlimmern.
  • Den Kreislauf ankurbeln : Gehen Sie an die frische Luft oder nehmen Sie eine Wechseldusche.
  • Einen Mittagsschlaf machen oder am Abend früher schlafen gehen : Sorgen Sie für ausreichend Ruhe.
  • Medikamente, Alkohol und Nikotin meiden : Diese Substanzen sind während der Schwangerschaft generell zu vermeiden.
  • Bei Sorgen oder Zweifeln das Gespräch mit dem Partner, Freunden oder der Hebamme/dem Arzt/der Ärztin suchen : Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen.

Häufig gestellte Fragen

Wann ist Übelkeit in der Schwangerschaft normal?

Übelkeit ist in der Schwangerschaft ein häufiges Symptom und in der Regel kein Grund zur Sorge. Die Übelkeit tritt meist zwischen der und Schwangerschaftswoche auf und verschwindet in der Regel in der 1Schwangerschaftswoche.

Was kann ich tun, wenn die Übelkeit sehr stark ist?

Wenn die Übelkeit sehr stark ist und Sie nicht mehr essen oder trinken können, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Es könnte sich um Hyperemesis gravidarum handeln, eine schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit, die medizinisch behandelt werden muss.

Welche Medikamente sind bei Schwangerschaftsübelkeit erlaubt?

Die meisten Medikamente sind während der Schwangerschaft nicht empfehlenswert. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über sichere Medikamente, die bei Schwangerschaftsübelkeit eingesetzt werden können.

Ist Übelkeit in der Schwangerschaft ein Zeichen für eine gesunde Schwangerschaft?

Ja, Übelkeit ist in der Regel ein Zeichen für eine gesunde Schwangerschaft. Die Übelkeit wird durch den Anstieg des Schwangerschaftshormons hCG ausgelöst, das für die Entwicklung des Kindes unerlässlich ist.

Wann sollte ich mir Sorgen machen?

Sie sollten sich Sorgen machen, wenn die Übelkeit sehr stark ist, Sie nicht mehr essen oder trinken können, Sie an Gewicht verlieren, Sie Fieber haben oder wenn Sie andere ungewöhnliche Symptome bemerken. In diesen Fällen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Zusammenfassung

Schwangerschaftsübelkeit ist ein häufiges Symptom in der Frühschwangerschaft, das durch den Anstieg des Schwangerschaftshormons hCG ausgelöst wird. Die Übelkeit tritt meist zwischen der und Schwangerschaftswoche auf und verschwindet in der Regel in der 1Schwangerschaftswoche. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Übelkeit zu lindern, darunter Ernährungsumstellungen, alternative Heilmethoden und psychische Entspannung. Bei starker Übelkeit, die nicht mehr zu kontrollieren ist, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

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