Parvovirus in der schwangerschaft: risiken & vorsorge

Eine Schwangerschaft ist eine Zeit voller Vorfreude und Aufregung, aber auch voller Sorgen. Eine dieser Sorgen kann die Infektion mit dem Parvovirus B19 sein, auch bekannt als Ringelröteln. Obwohl die meisten Menschen eine Parvovirus-Infektion ohne Komplikationen überstehen, kann sie in der Schwangerschaft schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben. In diesem Artikel werden wir alles Wissenswerte über Parvovirus B19 in der Schwangerschaft, seine Auswirkungen, Diagnose und Prävention behandeln.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Parvovirus B19?

Parvovirus B19 ist ein Virus, das die Ringelröteln verursacht. Es ist eine hochansteckende Krankheit, die sich durch Tröpfcheninfektion verbreitet, zum Beispiel durch Husten oder Niesen. Die Inkubationszeit beträgt etwa 7-10 Tage, d.h. Die Zeit zwischen der Infektion und dem Auftreten von Symptomen.

Die meisten Menschen, die sich mit Parvovirus B19 infizieren, entwickeln keine Symptome oder nur leichte Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und einen Ausschlag. Bei Kindern ist der Ausschlag oft charakteristisch für Ringelröteln und zeigt sich als „Ohrfeigenkrankheit“ mit roten Wangen und einem girlandenförmigen Ausschlag an Armen und Beinen.

Bei Erwachsenen verläuft die Infektion in etwa 30% der Fälle asymptomatisch, in 20% mit unspezifischen Symptomen und in 50% mit Exanthem und/oder Gelenkbeschwerden.

Parvovirus B19 in der Schwangerschaft: Die Risiken

Die Gefahr einer Parvovirus-Infektion liegt vor allem in der Schwangerschaft. Eine Infektion der Mutter kann zu einer transplazentaren Infektion des Kindes führen. Das bedeutet, dass das Virus von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden kann. Die Wahrscheinlichkeit einer fetalen Infektion liegt bei etwa 30%.

Die Folgen einer fetalen Parvovirus-Infektion können je nach Schwangerschaftswoche unterschiedlich sein:

  • Frühschwangerschaft (bis zur Schwangerschaftswoche): Eine Infektion in dieser Phase kann zu einem Abort führen.
  • Spätere Schwangerschaft (ab der Schwangerschaftswoche): Das Virus kann die fetalen roten Blutkörperchen schädigen, was zu einer fetalen Anämie führt. In schweren Fällen kann dies zu Hydrops fetalis führen, einer Ansammlung von Flüssigkeit im Körper des Kindes, die lebensbedrohlich sein kann.

Das Risiko für einen Hydrops fetalis ist am größten zwischen der und 20. Schwangerschaftswoche. Die Abortrate bei einer Parvovirus-Infektion in der Frühschwangerschaft liegt bei etwa 5%.

Symptome einer Parvovirus-Infektion in der Schwangerschaft

Eine Parvovirus-Infektion in der Schwangerschaft kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen, darunter:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Ausschlag

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Schwangeren mit einer Parvovirus-Infektion Symptome entwickeln. Daher ist es wichtig, sich bei Verdacht auf eine Infektion von Ihrem Arzt untersuchen zu lassen.

Diagnose einer Parvovirus-Infektion

Um eine Parvovirus-Infektion zu diagnostizieren, werden verschiedene Tests durchgeführt:

Blutuntersuchungen

  • IgM-Antikörper: Diese Antikörper zeigen eine akute Infektion an. Sie sind meist innerhalb von 3 Tagen nach Auftreten der Symptome nachweisbar.
  • IgG-Antikörper: Diese Antikörper zeigen eine frühere Infektion und Immunität an. Sie bleiben lebenslang im Blut.

Es ist wichtig zu beachten, dass ein negativer IgM-Befund eine akute Infektion nicht ausschließt. Bei hochvirämischen Patienten kann der IgM-Test durch Komplexierung der Antikörper mit den Viruspartikeln falsch-negativ ausfallen.

Ein positiver IgG-Befund und ein negativer IgM-Befund deuten auf eine bereits durchgemachte Infektion und Immunität hin.

PCR-Test

Der PCR-Test kann die Virus-DNA im Blut nachweisen. Dieser Test ist besonders nützlich in der frühen Inkubationsphase, da die Viruslast in dieser Zeit sehr hoch ist.

Zusatztests

Zusätzliche Tests wie die IgG-Avidität können helfen, den Zeitpunkt der Infektion genauer zu bestimmen.

Behandlung einer Parvovirus-Infektion in der Schwangerschaft

Es gibt keine spezifische Behandlung für eine Parvovirus-Infektion in der Schwangerschaft. Die Behandlung konzentriert sich auf die Überwachung des Kindes und die Vorbeugung von Komplikationen.

Überwachung des Kindes

Bei einer akuten Parvovirus-Infektion in der Schwangerschaft werden regelmäßige Ultraschalluntersuchungen und Dopplerkontrollen durchgeführt, um die Entwicklung des Kindes zu überwachen und eine fetale Anämie frühzeitig zu erkennen.

Fetaltherapie

Bei schweren Komplikationen wie Hydrops fetalis kann eine intrauterine Transfusion notwendig sein. Dabei wird dem Kind über den Nabel direkt Blut zugeführt.

parvovirus schwangerschaft - Was bedeutet Parvovirus IgG positiv

Prävention einer Parvovirus-Infektion

Es gibt keinen Impfstoff gegen Parvovirus B1Die beste Möglichkeit, sich vor einer Infektion zu schützen, ist, Kontakt mit infizierten Personen zu vermeiden.

Tipps zur Prävention:

  • Hände häufig waschen, insbesondere nach Kontakt mit Kindern.
  • Husten und Niesen in die Armbeuge oder ein Taschentuch.
  • Kontakt mit Personen, die an Ringelröteln erkrankt sind, vermeiden.

Wenn Sie schwanger sind und Kontakt zu einem Kind mit Ringelröteln hatten, sollten Sie sich von Ihrem Arzt beraten lassen.

Häufig gestellte Fragen

Was passiert, wenn ich während der Schwangerschaft mit Parvovirus B19 in Kontakt komme?

Wenn Sie während der Schwangerschaft mit Parvovirus B19 in Kontakt kommen, wird Ihr Arzt Sie auf eine mögliche Infektion untersuchen. Die Wahrscheinlichkeit einer fetalen Infektion ist hoch, aber die meisten Infektionen verlaufen ohne Komplikationen. Ihr Arzt wird die Entwicklung Ihres Kindes engmaschig überwachen und bei Bedarf weitere Maßnahmen einleiten.

Muss ich meine Schwangerschaft abbrechen, wenn ich mit Parvovirus B19 infiziert bin?

Nein, es besteht keine Indikation zum Schwangerschaftsabbruch bei einer Parvovirus-Infektion. Die meisten Schwangerschaften verlaufen trotz einer Infektion normal.

Was passiert, wenn mein Kind mit Parvovirus B19 infiziert ist?

Bei Kindern werden die Viren schnell eliminiert und sind nach 3 bis 4 Wochen im Blut nicht mehr nachweisbar. In den meisten Fällen verläuft die Infektion ohne Komplikationen.

Kann ich mich nach einer Parvovirus-Infektion erneut anstecken?

Nein, nach einer Parvovirus-Infektion sind Sie lebenslang immun gegen das Virus.

Welche Auswirkungen hat eine Parvovirus-Infektion auf die Fruchtbarkeit?

Eine Parvovirus-Infektion hat keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit.

Zusammenfassung

Parvovirus B19 ist ein Virus, das die Ringelröteln verursacht. Eine Infektion in der Schwangerschaft kann zu einer fetalen Infektion führen, die in schweren Fällen zu Anämie und Hydrops fetalis führen kann. Die meisten Schwangerschaften verlaufen trotz einer Infektion normal. Es gibt keinen Impfstoff gegen Parvovirus B1Die beste Möglichkeit, sich vor einer Infektion zu schützen, ist, Kontakt mit infizierten Personen zu vermeiden. Wenn Sie schwanger sind und Kontakt zu einem Kind mit Ringelröteln hatten, sollten Sie sich von Ihrem Arzt beraten lassen.

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