Zytomegalie-impfung: schutz für schwangere & kinder

Die Zytomegalie-Impfung ist ein Thema, das viele Schwangere und Eltern beschäftigt. Das Zytomegalievirus (CMV) ist ein weit verbreiteter Erreger, der bei den meisten Menschen harmlos verläuft. Allerdings kann eine Infektion während der Schwangerschaft schwere Folgen für das ungeborene Kind haben. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Zytomegalie, die CMV-Infektion und die Möglichkeiten der Vorbeugung.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Zytomegalievirus-Infektion?

Das Zytomegalievirus (CMV) gehört zur Familie der Herpesviren. Ähnlich wie die Erreger von Herpesbläschen oder Windpocken bleibt es nach einer Erstinfektion im Körper und kann wieder aktiviert werden. Für die meisten Menschen ist die CMV-Infektion harmlos und verläuft unbemerkt.

Allerdings kann eine CMV-Infektion bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie z. B. HIV-Infizierten, Krebspatienten oder Organtransplantierten, zu schweren Erkrankungen führen. Auch während der Schwangerschaft kann das Virus gefährlich sein, da es auf das ungeborene Kind übertragen werden kann und zu Schäden führen kann.

Wie häufig ist eine CMV-Infektion?

CMV-Infektionen sind weit verbreitet. Schätzungsweise 50% der europäischen Bevölkerung haben sich im Laufe ihres Lebens mit dem Virus infiziert. Das Ansteckungsrisiko ist abhängig vom Alter und den Lebensumständen. Menschen mit wechselnden Sexualpartnern oder im Umgang mit Kleinkindern unter drei Jahren haben ein höheres Ansteckungsrisiko, da diese oft größere Virusmengen ausscheiden.

Wie wird CMV übertragen?

Das CMV-Virus wird durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen, wie z. B. Speichel, Urin, Muttermilch oder Blut. Eine Ansteckung kann durch:

  • Küsse
  • Gemeinsames Benutzen von Geschirr oder Besteck
  • Engen Kontakt mit Kleinkindern
  • Sexuelle Kontakte
  • Bluttransfusionen
  • Organtransplantationen

Während der Schwangerschaft kann das Virus von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden.

Symptome einer CMV-Infektion

Bei Menschen mit einem gesunden Immunsystem verlaufen CMV-Infektionen meist ohne Symptome. Selten treten grippeartige Beschwerden wie Husten, Abgeschlagenheit und Fieber auf. Auch Schwellungen der Lymphknoten, ähnlich wie bei einem Pfeifferschen Drüsenfieber, können auftreten.

Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann eine CMV-Infektion zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wie z. B.:

  • Lungenentzündung
  • Leberentzündung
  • Darmbakterien
  • Netzhautentzündung

Bei Neugeborenen, die sich im Mutterleib mit CMV infiziert haben, können folgende Symptome auftreten:

  • Wachstumsverzögerung
  • Hörstörung
  • Neurologische Spätschäden

CMV-Infektion in der Schwangerschaft

Eine CMV-Infektion während der Schwangerschaft kann besonders gefährlich für das ungeborene Kind sein. Die Folgen einer CMV-Infektion für das Kind hängen vom Zeitpunkt der Infektion ab:

Erstinfektion im ersten Trimester

Eine CMV-Erstinfektion im ersten Trimester der Schwangerschaft ist besonders gefährlich. In etwa 20% der Fälle infiziert sich das ungeborene Kind und bei mehr als der Hälfte dieser Kinder führt die Infektion zu schweren und dauerhaften Schäden, wie z. B.:

  • Hörstörungen
  • Wachstumsverzögerung
  • Geistige Behinderung
  • Entwicklungsstörungen des Gehirns

CMV kann auch das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.

Erstinfektion im zweiten und dritten Trimester

Eine CMV-Erstinfektion im zweiten und dritten Trimester der Schwangerschaft ist zwar weniger gefährlich für das Kind, aber es können dennoch Schäden auftreten. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist in diesen Trimestern höher, aber die Folgen der Infektion sind meist weniger schwerwiegend.

Reaktivierung oder Re-Infektion

Wenn eine Frau bereits vor der Schwangerschaft eine Immunität gegen CMV aufgebaut hat, ist das Baby normalerweise nicht gefährdet. Es kann zwar zu einer Reaktivierung der CMV-Infektion in der Schwangerschaft kommen, aber eine Übertragung auf das ungeborene Kind ist in solchen Fällen selten. Die Antikörper im Blut der Mutter bieten dem Kind einen gewissen Schutz.

CMV-Test in der Schwangerschaft

Viele Ärzte empfehlen Schwangeren, sich vorsorglich auf eine Immunität gegen CMV testen zu lassen. Der Test kann feststellen, ob die Schwangere bereits Antikörper gegen CMV gebildet hat und somit immun ist. Wenn die Schwangere nicht immun ist, kann sie Maßnahmen ergreifen, um sich vor einer Infektion zu schützen.

Wie stellt der Arzt eine CMV-Infektion fest?

Eine CMV-Infektion kann der Arzt mit Hilfe von Blutuntersuchungen nachweisen. Bestimmte Antikörper im Blut zeigen, dass eine Infektion stattgefunden hat. Spezialisten können an der Art der Antikörper meist auch erkennen, ob es sich um eine frische Infektion handelt, ob sie schon länger zurückliegt oder ob eine reaktivierte Infektion vorliegt.

Behandlung einer CMV-Infektion

Menschen mit einem gesunden Immunsystem brauchen normalerweise keine Behandlung. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem wird eine CMV-Infektion mit Medikamenten behandelt, die das Wachstum von Viren hemmen. Diese Medikamente werden auch bei Neugeborenen mit einer vorgeburtlichen CMV-Infektion eingesetzt.

Eine Behandlung von Schwangeren oder stillenden Müttern mit diesen Medikamenten wird von Experten nicht empfohlen.

Vorbeugung einer CMV-Infektion

Es gibt keine Impfung gegen CMV. Allerdings können Sie einige Maßnahmen ergreifen, um sich vor einer Infektion zu schützen:

  • Gründliche Händehygiene: Waschen Sie sich gründlich die Hände mit Wasser und Seife, insbesondere nach dem Kontakt mit Körperflüssigkeiten von Kindern.
  • Vermeiden Sie Küsse auf den Mund: Das Virus kann durch Speichel übertragen werden.
  • Benutzen Sie kein gemeinsames Geschirr oder Besteck: Das Virus kann auch über gemeinsame Gegenstände übertragen werden.
  • Vermeiden Sie engen Kontakt mit Kleinkindern: Kleinkinder scheiden oft größere Virusmengen aus.
  • Verwenden Sie Kondome: CMV kann durch sexuelle Kontakte übertragen werden.

Wenn Sie im Berufsleben mit Kindern arbeiten, sollten Sie sich auf CMV testen lassen. Bei fehlender Immunität kann ein Arbeitsverbot ausgesprochen werden.

Häufig gestellte Fragen

Ist eine CMV-Impfung möglich?

Es gibt derzeit keine zugelassene Impfung gegen CMV. Es gibt jedoch Forschungsprojekte, die sich mit der Entwicklung einer CMV-Impfung beschäftigen.

Kann ich mein Baby vor CMV schützen?

Es gibt keine Garantie, dass Sie Ihr Baby vor CMV schützen können. Allerdings können Sie das Risiko einer Infektion durch die oben genannten Hygienemaßnahmen senken.

Was kann ich tun, wenn mein Kind eine CMV-Infektion hat?

Wenn Ihr Kind eine CMV-Infektion hat, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die bestmögliche Behandlung. Es gibt Medikamente, die das Wachstum von Viren hemmen können.

Wie lange dauert es, bis die Symptome einer CMV-Infektion auftreten?

Die Inkubationszeit einer CMV-Infektion beträgt 3 bis 8 Wochen. Die Symptome können aber auch erst nach Monaten oder Jahren auftreten.

Ist CMV gefährlich für Erwachsene?

CMV ist für die meisten Erwachsenen nicht gefährlich. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann eine CMV-Infektion jedoch zu schwerwiegenden Komplikationen führen.

Kann ich CMV durch Küssen übertragen?

Ja, CMV kann durch Küssen übertragen werden. Das Virus befindet sich im Speichel und kann so auf andere Personen übertragen werden.

Wie kann ich CMV in der Schwangerschaft vermeiden?

Es gibt keine Garantie, dass Sie CMV in der Schwangerschaft vermeiden können. Allerdings können Sie das Risiko einer Infektion durch die oben genannten Hygienemaßnahmen senken. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Möglichkeiten, sich vor CMV zu schützen.

Zusammenfassung

Die Zytomegalie-Impfung ist derzeit kein Thema, da es keine zugelassene Impfung gegen CMV gibt. Allerdings ist es wichtig, sich über das Zytomegalievirus und die Möglichkeiten der Vorbeugung zu informieren. Eine CMV-Infektion kann für Schwangere und deren ungeborene Kinder gefährlich sein. Durch die Einhaltung von Hygienemaßnahmen können Sie das Risiko einer Infektion minimieren. Wenn Sie Fragen zu CMV haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

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