Eine Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes sind meist freudige Ereignisse. Doch leider nimmt eine Schwangerschaft manchmal ein unerwartetes und emotional schmerzhaftes Ende. Eine Fehlgeburt, auch bekannt als Abort, ist der Verlust einer Schwangerschaft vor der 2Schwangerschaftswoche. Dieser Verlust kann zu tiefem Schmerz und Trauer führen, sowohl für die werdende Mutter als auch für den Partner. In diesem Artikel werden wir die Ursachen von Fehlgeburten, ihre Anzeichen und die Verarbeitung des Verlustes näher beleuchten.
Was ist eine Fehlgeburt?
Eine Fehlgeburt kann in unterschiedliche Phasen eingeteilt werden:
- Drohende Fehlgeburt: Leichte Blutungen und ziehende Schmerzen, der Muttermund bleibt geschlossen.
- Beginnende Fehlgeburt: Der Muttermund ist teilweise geöffnet, krampfartige Unterleibsschmerzen und starke Blutungen treten auf.
- Unvollständige Fehlgeburt: Nur ein Teil des Gebärmutterinhalts wird ausgestoßen, z.B. Teile der Plazenta.
- Vollständige Fehlgeburt: Die Fruchtanlage (Fetus, Eihäute, Plazenta) wird vollständig ausgestoßen.
Je nach Zeitpunkt und Gewicht des Kindes unterscheidet man zudem zwischen einer Fehlgeburt und einer Totgeburt:
- Fehlgeburt: Gewicht des Kindes unter 500 Gramm
- Totgeburt: Gewicht des Kindes über 500 Gramm
Anzeichen für eine Fehlgeburt
Es gibt verschiedene Symptome, die eine Fehlgeburt ankündigen können. Zu den häufigsten zählen:
- Krampfartige Unterbauchschmerzen
- Vaginale Blutungen
- Einsetzen frühzeitiger Wehen
- Plötzliches Fehlen von Kindsbewegungen (bei späteren Fehlgeburten)
Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome bemerken, suchen Sie sofort ärztliche Hilfe auf. Es ist wichtig zu beachten, dass viele Fehlgeburten direkt nach der Befruchtung unbemerkt geschehen. Das befruchtete Ei kann sich nicht korrekt einnisten und wird mit einer Blutung ausgestoßen. Dieser Vorgang ähnelt einer normalen Monatsblutung. Eine ungewöhnliche Periode kann daher ein Zeichen für eine Fehlgeburt sein.
Ursachen für eine Fehlgeburt
Experten unterscheiden zwischen Ursachen beim Kind, bei der Mutter und beim Vater.
Ursachen beim Kind
- Fehlbildungen in der embryonalen Entwicklung
- Genetische Veränderung beim Fetus (Abweichung in der Anzahl und Form der Chromosomen)
Ursachen bei der Mutter
- Tumor in der Gebärmutter: Ein Tumor kann die Versorgung des Kindes stören oder die Einnistung der befruchteten Eizelle verhindern.
- Infektion: Krankheitserreger können die Gebärmutterschleimhaut oder den Gebärmutterhals infizieren. Die Entzündung kann die Plazenta und das Kind erreichen.
- Gebärmutterhalsschwäche: Der Gebärmutterhals kann sich zu früh öffnen, wodurch das Kind nicht mehr gehalten werden kann oder Keime in die Gebärmutter gelangen.
- Alter: Mit zunehmendem Alter der Frau steigt das Risiko für eine Fehlgeburt.
- Viele Schwangerschaften: Zahlreiche vaginale Geburten können zu einer Gebärmutterhalsschwäche führen.
- Hormonelle Störungen: Hormonelle Störungen wie die Gelbkörperschwäche oder Diabetes können Fehlgeburten auslösen.
Ursachen beim Vater
Auch beim Vater können Ursachen für eine Fehlgeburt liegen. Defekte Spermien können das Abort-Risiko erhöhen. Ein Spermiogramm kann Aufschluss über die Anzahl, das Aussehen und die Beweglichkeit der Spermien geben.
Risikofaktoren für eine Fehlgeburt
Neben den oben genannten Ursachen können auch äußere Faktoren das Risiko für eine Fehlgeburt erhöhen.
- Harte Drogen, Alkohol und Nikotin: Der Konsum von Drogen, Alkohol oder Nikotin in der Schwangerschaft erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt drastisch.
- Stress in der Schwangerschaft: Stress kann das Hormonhaushalt und das Immunsystem während der Schwangerschaft negativ beeinflussen. Ein gestörter Hormonspiegel und gestörte Immunzellen können zu einer Fehlgeburt führen.
- Ärztliche Handlungen: Operationen und Narkosen während der Schwangerschaft erhöhen das Risiko einer Fehlgeburt. Es ist wichtig, die Ärztin oder den Arzt über die Schwangerschaft zu informieren, um unnötige Risiken zu vermeiden.
Wie verarbeite ich eine Fehlgeburt?
Der Verlust eines Kindes ist eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, die man jemals verarbeiten wird. Die Trauer ist überwältigend und kann lange dauern. Es ist wichtig, sich Zeit für den Abschied zu nehmen und den Verlust nicht kleinzureden. Sprechen Sie mit vertrauten Menschen über Ihre Gefühle. Es ist auch wichtig, zu verstehen, dass Männer und Frauen Trauer auf unterschiedliche Weise verarbeiten. Frauen wollen meist reden, während Männer oft mit Aktivismus reagieren. Beide Eltern sollten wissen, wie der andere trauert, um sich gegenseitig unterstützen zu können.
Es gibt auch verschiedene Anlaufstellen, die Unterstützung bei der Verarbeitung einer Fehlgeburt bieten:
- Hope Angel
- VEID
- Initiative Regenbogen
Bewusste Einleitung einer Fehlgeburt
Wenn Ärztinnen und Ärzte feststellen, dass das Kind im Mutterleib tot ist, muss es entfernt werden. Dies wird als verhaltener Abort bezeichnet. In der Frühphase der Schwangerschaft (erstes Drittel) wird eine Curettage durchgeführt, bei der das Baby aus dem Leib der Mutter ausgeschabt wird. Eine schonendere Methode ist die Saugcurettage, bei der der Inhalt der Gebärmutter abgesaugt wird.
In der Spätphase der Schwangerschaft wird oft eine künstliche Einleitung der Wehen durchgeführt. Diese Methode birgt jedoch Risiken wie Blutungen, Infektionen und Schmerzen.
Es gibt auch Frauen, die sich bewusst für eine selbstbestimmte Fehlgeburt ohne Unterstützung entscheiden. In diesem Fall ist es wichtig, sich ausführlich beraten zu lassen und von einem Team aus Ärztinnen, Ärzten, Psychologen und anderen Helfern unterstützt zu werden.
Wie schnell kann ich nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden?
Es gibt keine eindeutige Antwort auf diese Frage. Die WHO empfiehlt, nach einer Fehlgeburt mit Curettage sechs Monate zu warten, bevor man wieder versucht, schwanger zu werden. Studien zeigen jedoch, dass erneute Fehlgeburten bei Frauen, die innerhalb von weniger als sechs Monaten wieder schwanger wurden, sogar seltener auftraten. Es ist dennoch wichtig, mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt zu sprechen, um eventuelle Risikofaktoren zu besprechen und medizinische Gründe für die Fehlgeburt zu behandeln.
Was sind die häufigsten Ursachen für Fehlgeburten?
Die häufigsten Ursachen für Fehlgeburten sind chromosomale Anomalien beim Fetus. Auch Alter der Mutter, Infektionen, Hormonstörungen und Gebärmutterhalsschwäche können das Risiko erhöhen.
Kann ich etwas tun, um das Risiko einer Fehlgeburt zu verringern?
Ja, es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um das Risiko einer Fehlgeburt zu verringern:
- Gesunde Ernährung
- Regelmäßige Bewegung
- Verzicht auf Alkohol, Drogen und Nikotin
- Stressmanagement
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Wie kann ich die Trauer nach einer Fehlgeburt verarbeiten?
Es ist wichtig, sich Zeit für die Trauer zu nehmen und den Verlust nicht kleinzureden. Sprechen Sie mit vertrauten Menschen über Ihre Gefühle und suchen Sie gegebenenfalls professionelle Unterstützung bei einer Psychologin oder einem Psychologen.
Kann ich nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden?
Ja, die meisten Frauen können nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden. Es ist jedoch wichtig, mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt zu sprechen, um eventuelle Risikofaktoren zu besprechen und medizinische Gründe für die Fehlgeburt zu behandeln.
Zusammenfassung
Eine Fehlgeburt ist ein schmerzhafter Verlust, der sowohl die werdende Mutter als auch den Partner tiefgreifend betrifft. Es ist wichtig, die Ursachen und Risikofaktoren für Fehlgeburten zu verstehen und sich bei Bedarf professionelle Hilfe zu suchen. Die Verarbeitung des Verlustes erfordert Zeit und Unterstützung. Trotz des Schmerzes können die meisten Frauen nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden.
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