Vulva nach geburt: veränderungen, heilung & tipps

Die Geburt eines Kindes ist ein wunderschönes und unvergessliches Erlebnis. Doch sie stellt den weiblichen Körper vor eine große Herausforderung. Besonders die Vulva und der Beckenboden werden während der Geburt stark beansprucht und verändern sich oft. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Vulva nach der Geburt, wie sie sich verändert, wie lange die Heilung dauert und was Sie tun können, um sich schnell und gut zu erholen.

Inhaltsverzeichnis

Veränderungen der Vulva nach der Geburt

Ob Sie vaginal oder per Kaiserschnitt entbunden haben, die Geburt hat große Auswirkungen auf Ihre Vagina, den Beckenboden und Ihr Becken allgemein. Diese Veränderungen sind normal und Teil des natürlichen Heilungsprozesses. Hier ein Überblick über die häufigsten Veränderungen:

Dehnung und Schwellung

Während der Geburt dehnt sich die Vagina und der Beckenboden stark, um dem Baby Platz zu schaffen. Dadurch kann die Vulva breiter und geschwollen erscheinen. Diese Dehnung ist normal und dient dazu, die Geburt zu ermöglichen. Die Schwellung sollte innerhalb weniger Tage bis Wochen abklingen.

Schmerzen und Reizung

Viele Frauen verspüren nach der Geburt Schmerzen in der Vagina, die mit oder ohne Rötung und Reizung einhergehen. Dies kann verschiedene Ursachen haben:

vulva nach geburt - Wie lange Druckgefühl Scheide nach Geburt

  • Scheidenriss: Ein Riss in der Scheidenwand, der während der Geburt entstehen kann.
  • Dammschnitt: Ein gezielter Schnitt am Scheideneingang, der durchgeführt werden kann, um die Geburt zu erleichtern.
  • Instrumentelle Geburt: Die Verwendung von Instrumenten wie einer Saugglocke oder Geburtszange kann ebenfalls zu Schmerzen und Reizungen führen.

Die Schmerzen sollten sich innerhalb weniger Wochen bessern. Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um die Schmerzen zu lindern, wie z. B. Eispackungen, Sitzbäder und Schmerzmittel.

vulva nach geburt - Wie lange dauert es nach der Geburt bis alles wieder normal wird

Veränderungen der Schamlippen

Die Schamlippen können nach der Geburt in Farbe und Form anders aussehen. Dies liegt an den Hormonen und der Dehnung während der Geburt. Die Veränderungen sind meist vorübergehend und sollten sich mit der Zeit zurückbilden.

Trockenheit

Die hormonellen Veränderungen nach der Geburt können dazu führen, dass sich die Vagina in den ersten Wochen trockener anfühlt. Dies kann den Geschlechtsverkehr unangenehm machen. Es gibt verschiedene Gleitmittel, die Sie verwenden können, um die Trockenheit zu lindern.

Anspannung und Verkrampfung

Einige Frauen spüren nach der Geburt eine Anspannung oder Verkrampfung in der Vagina. Dies ist oft auf den Beckenboden zurückzuführen, der während der Geburt stark beansprucht wurde. Ein Beckenbodentraining kann helfen, die Muskeln zu entspannen und zu stärken.

Wie lange dauert die Heilung?

Die Vulva braucht in der Regel zwischen 2 und 6 Wochen, um wieder ihre normale Größe und Form anzunehmen. Diese Zeit ist notwendig, damit das Gewebe heilen und sich zurückbilden kann. Es ist wichtig, dass Sie sich während dieser Zeit ausreichend Ruhe gönnen und auf Ihren Körper hören.

Wenn die Schmerzen häufig und/oder stark sind oder Sie andere ungewöhnliche Symptome bemerken, sollten Sie unbedingt Ihren Gynäkologen oder Ihre Hebamme aufsuchen. Es kann sein, dass Sie eine weitere Behandlung benötigen, z. B. Eine Salbe oder ein Antibiotikum.

Wie kann ich die Heilung unterstützen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um die Heilung Ihrer Vulva nach der Geburt zu unterstützen:

  • Ruhe: Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe und vermeiden Sie anstrengende Aktivitäten.
  • Sitzbäder: Warme Sitzbäder mit Kamillentee oder einer Salzlösung können die Schmerzen lindern und die Heilung fördern.
  • Eispackungen: Kühlen Sie die betroffene Stelle mit Eispackungen, um Schwellungen zu reduzieren.
  • Hygieneprodukte: Verwenden Sie milde, parfümfrei Seife und feuchte Tücher, um Ihren Intimbereich zu reinigen.
  • Schmerzmittel: Wenn die Schmerzen stark sind, können Sie rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen.
  • Beckenbodentraining: Ein regelmäßiges Beckenbodentraining kann Ihnen helfen, die Muskeln zu stärken und die Heilung zu beschleunigen.
  • Ernährung: Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten unterstützt den Heilungsprozess.
  • Genügend Flüssigkeit: Trinken Sie ausreichend Wasser, um Ihren Körper zu hydrieren.

Beckenbodentraining nach der Geburt

Der Beckenboden spielt eine wichtige Rolle für die Stabilität des Beckens und die Kontrolle der Blase und des Darms. Während der Geburt wird der Beckenboden stark beansprucht, was zu einer Schwächung führen kann. Daher ist es wichtig, den Beckenboden nach der Geburt zu trainieren, um ihn zu stärken und Funktionsstörungen zu vermeiden.

Vorteile des Beckenbodentrainings:

  • Verbesserung der Blasenkontrolle: Weniger häufiges oder unfreiwilliges Wasserlassen
  • Verbesserung der Darmkontrolle: Weniger häufiges oder unfreiwilliges Stuhlentleeren
  • Verbesserung der sexuellen Funktion: Stärkere Orgasmen und mehr Empfindlichkeit
  • Reduzierung von Rückenschmerzen: Stärkere Muskeln unterstützen die Wirbelsäule
  • Verbesserung der Körperhaltung: Gerade Haltung und bessere Balance

Übungen für das Beckenbodentraining:

  • Kegelübungen: Stellen Sie sich vor, Sie würden den Urinfluss unterbrechen. Spannen Sie die Beckenbodenmuskulatur an und halten Sie die Spannung für einige Sekunden an. Entspannen Sie die Muskeln und wiederholen Sie die Übung mehrmals.
  • Beckenboden-Lift: Ziehen Sie den Beckenboden nach oben, als würden Sie ein kleines Gewicht anheben. Halten Sie die Spannung für einige Sekunden und entspannen Sie dann die Muskeln.
  • Beckenboden-Kreis: Spannen Sie den Beckenboden an und bewegen Sie ihn in kreisenden Bewegungen, zuerst in eine Richtung und dann in die andere.

Es ist wichtig, die Übungen richtig auszuführen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Wenn Sie unsicher sind, wie Sie die Übungen richtig machen, sollten Sie sich von einem Physiotherapeuten oder einer Hebamme beraten lassen.

Epiduralanästhesie: Vor- und Nachteile

Eine Epiduralanästhesie kann während der Geburt eingesetzt werden, um die Schmerzen der Wehen zu lindern. Sie wird durch eine Injektion eines Lokalanästhetikums in den Epiduralraum zwischen zwei Wirbeln verabreicht. Die Epiduralanästhesie hat sowohl Vor- als auch Nachteile, die Sie vor der Geburt mit Ihrem Arzt besprechen sollten.

Vorteile der Epiduralanästhesie:

  • Schmerzlinderung: Die Epiduralanästhesie kann die Schmerzen der Wehen deutlich reduzieren.
  • Stressabbau: Die Schmerzlinderung reduziert Stress und Müdigkeit.
  • Kraft sparen: Die werdende Mutter kann ihre Kräfte für die Pressphase schonen.
  • Erleichterung von Eingriffen: Die Betäubung des Unterkörpers erleichtert Eingriffe des Ärzteteams.

Nachteile der Epiduralanästhesie:

  • Zeitaufwendig: Die Anwendung und Einwirkzeit der Epiduralanästhesie kann bis zu 30 Minuten dauern.
  • Verlangsamung des Geburtsprozesses: Die Epiduralanästhesie kann den Geburtsprozess verlangsamen.
  • Schmerzhafte Nadelstich: Das Einführen der Nadel in das Rückenmark kann schmerzhaft sein.
  • Risiken: Es gibt Risiken im Zusammenhang mit der Epiduralanästhesie, wie z. B. Kopfschmerzen, Blutdruckabfall oder Dehydrierung.
  • Bewegungseinschränkung: Die Patientin kann sich nach dem Einsetzen der Epiduralanästhesie nicht mehr frei bewegen.
  • Probleme beim Pressen: Die Betäubung kann die Mutter daran hindern, richtig zu pressen, was den Geburtsvorgang erschweren kann.

Wenn Sie sich für eine Epiduralanästhesie entscheiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Vor- und Nachteile und die möglichen Risiken. Er kann Ihnen helfen, die beste Entscheidung für Ihre Situation zu treffen.

Häufige Fragen

Wie kann ich die Schmerzen nach der Geburt lindern?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Schmerzen nach der Geburt zu lindern:

  • Eispackungen: Kühlen Sie die betroffene Stelle mit Eispackungen, um Schwellungen zu reduzieren.
  • Sitzbäder: Warme Sitzbäder mit Kamillentee oder einer Salzlösung können die Schmerzen lindern und die Heilung fördern.
  • Schmerzmittel: Wenn die Schmerzen stark sind, können Sie rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen.
  • Ruhe: Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe und vermeiden Sie anstrengende Aktivitäten.

Wie lange dauert es, bis ich wieder Sex haben kann?

Die Zeit, die Sie nach der Geburt warten sollten, bevor Sie wieder Sex haben, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. Der Art der Geburt, der Heilung Ihrer Vulva und Ihrem persönlichen Wohlbefinden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wann es für Sie wieder sicher ist, Geschlechtsverkehr zu haben.

Was kann ich tun, wenn ich mich nach der Geburt unsicher fühle?

Es ist ganz normal, sich nach der Geburt unsicher zu fühlen. Sie haben einen großen körperlichen und emotionalen Wandel durchgemacht. Sprechen Sie mit Ihrem Partner, Ihrer Familie, Ihren Freunden oder Ihrem Arzt über Ihre Gefühle. Es gibt auch Selbsthilfegruppen und Online-Foren, in denen Sie sich mit anderen Frauen austauschen können.

Kann ich nach der Geburt Sport treiben?

Sie können nach der Geburt langsam wieder mit Sport anfangen. Beginnen Sie mit leichten Übungen und steigern Sie die Intensität und Dauer der Übungen allmählich. Achten Sie auf Ihren Körper und hören Sie auf, wenn Sie Schmerzen verspüren.

Wie kann ich meine Vulva nach der Geburt pflegen?

Pflegen Sie Ihre Vulva nach der Geburt mit mildem, parfümfrei Seife und feuchten Tüchern. Vermeiden Sie es, die Vulva zu stark zu reiben oder zu kratzen. Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie Ihre Vulva pflegen sollten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme.

Zusammenfassung

Die Vulva und der Beckenboden werden während der Geburt stark beansprucht und verändern sich oft. Diese Veränderungen sind normal und Teil des natürlichen Heilungsprozesses. Es ist wichtig, dass Sie sich ausreichend Ruhe gönnen und Ihren Körper nach der Geburt gut pflegen. Ein Beckenbodentraining kann Ihnen helfen, die Muskeln zu stärken und Funktionsstörungen zu vermeiden. Wenn Sie sich unsicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme. Sie können Ihnen wertvolle Tipps und Unterstützung geben.

Denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind. Viele Frauen erleben ähnliche Veränderungen und Herausforderungen nach der Geburt. Es ist wichtig, dass Sie sich Hilfe suchen, wenn Sie sie benötigen.

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