Voll stillen: babynahrung in den ersten monaten

Stillen ist der natürliche und beste Weg, um Babys in den ersten Monaten ihres Lebens zu ernähren. Muttermilch bietet eine perfekte Kombination aus Nährstoffen, Antikörpern und anderen wichtigen Bestandteilen, die für das gesunde Wachstum und die Entwicklung des Babys unerlässlich sind.

In diesem Artikel befassen wir uns mit dem Thema voll stillen , das bedeutet, dass das Baby ausschließlich mit Muttermilch ernährt wird, ohne zusätzliche Flüssigkeiten oder feste Nahrung. Wir werden die Empfehlungen von Fachgesellschaften und Institutionen zur Dauer des Voll Stillens und zur Einführung von Beikost beleuchten.

Empfehlungen zur Dauer des Voll Stillens und zur Einführung von Beikost

Die Frage nach der optimalen Dauer des Voll Stillens ist eng mit der Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für die Einführung von Beikost verbunden. Denn nach der Phase des Voll Stillens beginnt die Phase der Beikostfütterung, bei der das Baby zusätzlich zur Muttermilch feste Nahrung erhält.

Empfehlungen von Fachgesellschaften und Institutionen

Fachgesellschaften und Institutionen wie die Nationale Stillkommission, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) haben Empfehlungen zur Stilldauer und Beikosteinführung herausgegeben. Diese basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und berücksichtigen die Bedürfnisse von Babys:

• Nationale Stillkommission (2004):
  • Ausschließliches Stillen in den ersten 6 Monaten ist für die meisten Säuglinge ausreichend.
  • Beikost sollte frühestens ab dem Monat und spätestens ab dem Monat eingeführt werden.
  • Beikost ergänzt das Stillen, nicht ersetzt es.
• Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA, 2009):
  • Ausschließliches Stillen in den ersten 6 Monaten ist für die Mehrheit der gesunden Säuglinge ausreichend.
  • In einigen Fällen kann eine Beikosteinführung bereits vor dem Monat notwendig sein, aber nicht vor dem Monat.
  • Die Einführung von Beikost hat keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit, wenn sie zwischen dem und Monat beginnt.
  • Glutenhaltige Beikost sollte frühzeitig eingeführt werden, spätestens zu Beginn des Monats.
• Netzwerk Junge Familie (2010):
  • Säuglinge sollten mindestens bis zum Monat ausschließlich gestillt werden, auch bei erhöhtem Allergierisiko.
  • Auch nach der Beikosteinführung sollten Säuglinge weiter gestillt werden, spätestens ab dem Lebenshalbjahr (Monat).
• Weltgesundheitsorganisation (WHO):
  • Empfiehlt eine Gesamtstilldauer von bis zu 24 Monaten oder länger nach der Beikosteinführung.

Die Nationale Stillkommission betont, dass Beikosteinführung nicht das Ende des Stillens bedeutet, sondern die Fütterung von Beikost unter dem Schutz der Muttermilch. Sie empfiehlt außerdem, dass gestillten Säuglingen in der Übergangsphase vom Voll Stillen zur Beikostfütterung keine zusätzliche Gabe von anderen Milchprodukten wie Säuglingsanfangs- oder Folgemilch erforderlich ist.

Vorteile des Voll Stillens

Voll Stillen bietet zahlreiche Vorteile für das Baby, die Mutter und die gesamte Familie:

Vorteile für das Baby

• Optimale Nährstoffversorgung: Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die ein Baby in den ersten Monaten benötigt, in der perfekten Zusammensetzung und Menge.
• Immunschutz: Muttermilch enthält Antikörper, die das Baby vor Infektionen schützen. Diese Antikörper sind besonders wichtig in den ersten Lebensmonaten, wenn das Immunsystem des Babys noch nicht vollständig entwickelt ist.
• Reduziertes Allergierisiko: Studien zeigen, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko haben, Allergien zu entwickeln.
• Gesundheitsvorteile: Voll Stillen ist mit einem geringeren Risiko für Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen im späteren Leben verbunden.
• Förderung der Bindung: Der enge Körperkontakt beim Stillen stärkt die Bindung zwischen Mutter und Kind.
• Einfache und praktische Ernährung: Muttermilch ist immer verfügbar, die richtige Temperatur und hygienisch einwandfrei.

Vorteile für die Mutter

• Hormonelle Vorteile: Stillen setzt Hormone frei, die der Mutter helfen, sich nach der Geburt zu erholen und die Gebärmutter zusammenzuziehen.
• Reduziertes Risiko für bestimmte Erkrankungen: Studien zeigen, dass stillende Mütter ein geringeres Risiko für Brustkrebs, Eierstockkrebs und Osteoporose haben.
• Kostenersparnis: Muttermilch ist kostenlos und spart die Kosten für Säuglingsnahrung.
• Umweltfreundlich: Stillen ist die umweltfreundlichste Art, ein Baby zu ernähren.

Vorteile für die Familie

• Stärkung der Familienbindung: Stillen fördert die Bindung zwischen Mutter, Vater und Kind.
• Zeitersparnis: Stillen ist einfacher und schneller als die Zubereitung von Säuglingsnahrung.

Dauer des Voll Stillens

Die Empfehlungen zur Dauer des Voll Stillens variieren je nach Fachgesellschaft und Institution. Die meisten empfehlen jedoch, Babys in den ersten 6 Monaten ausschließlich zu stillen.

Nach dem Monat können Babys mit Beikost beginnen, die das Stillen ergänzen. Es ist wichtig, dass das Stillen auch nach der Einführung von Beikost fortgesetzt wird, da Muttermilch weiterhin wichtige Nährstoffe und Antikörper liefert.

Die WHO empfiehlt eine Gesamtstilldauer von bis zu 24 Monaten oder länger, wenn Mutter und Kind es wünschen.

Wann sollte Beikost eingeführt werden?

Die Einführung von Beikost sollte frühestens ab dem Monat und spätestens ab dem Monat erfolgen.

Die Beikost sollte langsam und schrittweise eingeführt werden, indem zunächst mit kleinen Mengen an Brei oder püriertem Obst und Gemüse begonnen wird.

Es ist wichtig, dass das Baby weiterhin gestillt wird, auch nach der Einführung von Beikost.

Fütterungsplan für Säuglinge

Hier ist ein Beispiel für einen möglichen Fütterungsplan für Säuglinge, der die Empfehlungen der Fachgesellschaften berücksichtigt:

0-6 Monate:

• Ausschließliches Stillen

6-12 Monate:

• Stillen auf Anfrage
• Einführung von Beikost ab dem Monat
• Zuerst Brei, dann püriertes Obst und Gemüse
• Langsam und schrittweise neue Lebensmittel einführen
• Ab dem Monat können feste Lebensmittel wie Brot, Nudeln und Reis in kleinen Stücken gegeben werden

12 Monate und älter:

• Stillen auf Anfrage
• Familiengemäße Kost

Häufige Fragen zum Voll Stillen

Wie oft sollte ein Baby gestillt werden?

In den ersten Wochen sollte ein Baby etwa 8-12 Mal pro Tag gestillt werden. Die Häufigkeit des Stillens kann von Baby zu Baby unterschiedlich sein. Wichtig ist, dass das Baby zufrieden und gut genährt wirkt.

Wie lange dauert ein Stillmahl?

Ein Stillmahl kann zwischen 10 und 30 Minuten dauern.

Wie erkenne ich, ob mein Baby genug Milch bekommt?

Ein gut genährtes Baby hat in der Regel 6-8 nasse Windeln pro Tag und 2-3 Stuhlgänge. Das Baby sollte auch zufrieden und aktiv sein.

Welche Lebensmittel sollte ich während des Stillens meiden?

Es gibt einige Lebensmittel, die stillende Mütter meiden sollten, da sie beim Baby zu Verdauungsstörungen oder Allergien führen können. Dazu gehören zum Beispiel:

• Kaffee und schwarzer Tee
• Alkohol
• Zigarettenrauch
• Rohmilchprodukte
• Fisch und Meeresfrüchte
• Nüsse und Erdnüsse
• Hühnereier
• Zitrusfrüchte
• Schokolade

Es ist jedoch wichtig, dass sich stillende Mütter nicht zu stark einschränken. Wenn Sie sich unsicher sind, welche Lebensmittel Sie meiden sollten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme.

Was kann ich tun, wenn mein Baby nicht gut an der Brust saugt?

Wenn Ihr Baby nicht gut an der Brust saugt, kann dies verschiedene Gründe haben. Es ist wichtig, dass Sie sich von einem Arzt oder einer Hebamme beraten lassen.

Kann ich mein Baby auch mit abgepumpter Muttermilch ernähren?

Ja, Sie können Ihr Baby auch mit abgepumpter Muttermilch ernähren. Dies ist eine gute Option, wenn Sie arbeiten gehen oder andere Gründe haben, Ihr Baby nicht direkt zu stillen.

Wann sollte ich abstillen?

Es gibt keinen festen Zeitpunkt, wann Sie abstillen sollten. Die Entscheidung, wann Sie abstillen möchten, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Baby treffen.

Fazit

Voll Stillen ist die beste Art, Ihr Baby in den ersten Monaten seines Lebens zu ernähren. Es bietet Ihrem Baby eine optimale Nährstoffversorgung, Immunschutz und viele weitere Vorteile.

Wenn Sie Fragen zum Voll Stillen haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme.

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