Beckenvenensyndrom: symptome, ursachen & behandlung

Das Beckenvenensyndrom, auch bekannt als Pelvic Congestion Syndrom (PCS), ist eine häufige Erkrankung, die Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die durch eine venöse Stauung im kleinen Becken verursacht wird. Das bedeutet, dass das Blut nicht richtig aus dem Becken abgeleitet wird, was zu Schmerzen, Beschwerden und anderen Symptomen führen kann. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über das Beckenvenensyndrom, einschließlich der Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist das Beckenvenensyndrom?

Das Beckenvenensyndrom ist eine Erkrankung, die durch eine venöse Stauung im kleinen Becken verursacht wird. Diese Stauung kann zu Schmerzen, Beschwerden und anderen Symptomen führen. Die genaue Ursache des Beckenvenensyndroms ist nicht immer klar, aber es wird vermutet, dass eine Kombination aus Faktoren eine Rolle spielt, darunter:

  • Genetische Veranlagung: Einige Frauen sind genetisch veranlagt, an Venenproblemen zu leiden, was sie anfälliger für das Beckenvenensyndrom macht.
  • Schwangerschaft: Schwangerschaft kann die Venen im Becken belasten und sie erweitern, was das Risiko für das Beckenvenensyndrom erhöht.
  • Hormonelle Veränderungen: Die Hormone Östrogen und Progesteron können die Venenwände entspannen, was zu einer venösen Stauung führen kann.
  • Übergewicht: Übergewicht kann den Druck auf die Venen im Becken erhöhen und das Risiko für das Beckenvenensyndrom steigern.
  • Bewegungsmangel: Bewegungsmangel kann die Durchblutung im Becken beeinträchtigen und das Risiko für das Beckenvenensyndrom erhöhen.
  • Lange Zeit im Stehen oder Sitzen: Langes Stehen oder Sitzen kann den Blutfluss im Becken behindern und zu einer venösen Stauung führen.

Das Beckenvenensyndrom ist die zweithäufigste Ursache für Unterbauchschmerzen bei Frauen im gebärfähigen Alter, nach Endometriose. Es kann sich jedoch auch bei Frauen in den Wechseljahren oder nach der Menopause entwickeln.

Symptome des Beckenvenensyndroms

Die Symptome des Beckenvenensyndroms können sehr unterschiedlich sein und von Frau zu Frau variieren. Die häufigsten Symptome sind:

  • Chronische Unterleibsschmerzen: Die Schmerzen können auf einer Seite oder beidseitig auftreten und sich in der Regel im Unterleib, im Rücken oder im Gesäßbereich bemerkbar machen. Die Schmerzen können konstant oder nur bei bestimmten Aktivitäten wie langem Stehen, Sitzen, Geschlechtsverkehr oder während der Menstruation auftreten.
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie): Der Schmerz kann während oder nach dem Geschlechtsverkehr auftreten.
  • Schmerzen bei der Menstruation (Dysmenorrhö): Die Menstruation kann stärker oder schmerzhafter sein als sonst.
  • Blasenirritation: Die Frau kann häufiger auf die Toilette müssen oder ein Gefühl von Druck oder Brennen beim Wasserlassen verspüren.
  • Krampfadern: Krampfadern können im Bereich der Scheide, der Schamlippen oder im Gesäßbereich auftreten.
  • Müdigkeit und Schwäche: Die Frau kann sich müde und schwach fühlen, besonders nach körperlicher Aktivität.

Die Symptome des Beckenvenensyndroms können mit denen anderer Erkrankungen wie Endometriose, Gebärmuttermyomen oder Blasenentzündungen verwechselt werden. Daher ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.

Diagnose des Beckenvenensyndroms

Die Diagnose des Beckenvenensyndroms kann schwierig sein, da die Symptome unspezifisch sind. Um eine genaue Diagnose zu stellen, wird der Arzt zunächst eine umfassende Anamnese erheben und eine körperliche Untersuchung durchführen. Dazu gehören:

  • Anamnese: Der Arzt wird Fragen zu Ihren Symptomen, Ihrer Krankengeschichte und Ihren Lebensgewohnheiten stellen.
  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt wird Ihren Unterleib abtasten und nach Krampfadern suchen.

Zusätzlich zu einer körperlichen Untersuchung kann der Arzt weitere Untersuchungen anordnen, um andere Erkrankungen auszuschließen und das Beckenvenensyndrom zu bestätigen. Diese Untersuchungen können Folgendes umfassen:

  • Ultraschalluntersuchung: Eine Ultraschalluntersuchung des Beckens kann helfen, vergrößerte Venen im Becken zu erkennen.
  • Computertomographie (CT): Eine CT-Untersuchung kann detaillierte Bilder des Beckens liefern und helfen, die Größe und Lage der erweiterten Venen zu beurteilen.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Eine MRT-Untersuchung ist ähnlich wie eine CT-Untersuchung, aber sie verwendet Magnetfelder und Radiowellen, um Bilder des Beckens zu erstellen. Die MRT kann helfen, vergrößerte Venen und andere Auffälligkeiten im Becken zu erkennen.
  • Phlebographie: Eine Phlebographie ist eine invasive Untersuchung, bei der ein Kontrastmittel in die Venen injiziert wird, um sie auf dem Röntgenbild sichtbar zu machen. Diese Untersuchung kann helfen, die genaue Lage und den Schweregrad der venösen Stauung zu beurteilen.

Behandlung des Beckenvenensyndroms

Die Behandlung des Beckenvenensyndroms hängt vom Schweregrad der Symptome und den individuellen Bedürfnissen der Patientin ab. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen:

Konservative Behandlung

Die konservative Behandlung zielt darauf ab, die Symptome des Beckenvenensyndroms zu lindern. Dazu gehören:

  • Schmerzmittel: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können helfen, die Schmerzen zu lindern.
  • Hormontherapie: In einigen Fällen kann eine Hormontherapie mit Östrogen oder Progesteron helfen, die Symptome zu lindern. Allerdings ist diese Therapie nicht für alle Frauen geeignet, da sie Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel haben kann.
  • Kompressionsstrümpfe: Kompressionsstrümpfe können helfen, den Blutfluss im Becken zu verbessern und die Symptome zu lindern.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann helfen, die Durchblutung im Becken zu verbessern und die Symptome zu lindern. Es ist wichtig, mit Ihrem Arzt zu besprechen, welche Art von Bewegung für Sie geeignet ist.
  • Gewicht reduzieren: Wenn Sie übergewichtig oder fettleibig sind, kann eine Gewichtsabnahme helfen, den Druck auf die Venen im Becken zu reduzieren und die Symptome zu lindern.
  • Vermeiden von langem Stehen oder Sitzen: Versuchen Sie, lange Zeiträume im Stehen oder Sitzen zu vermeiden. Wenn Sie lange stehen müssen, nehmen Sie regelmäßige Pausen, um Ihre Beine zu bewegen. Wenn Sie lange sitzen müssen, versuchen Sie, Ihre Beine regelmäßig anzuheben.

Interventionelle Behandlung

Wenn die konservative Behandlung nicht ausreichend ist, kann eine interventionelle Behandlung in Betracht gezogen werden. Diese Behandlungsform zielt darauf ab, die erweiterten Venen im Becken zu verschließen und die venöse Stauung zu reduzieren. Zu den interventionellen Behandlungsmethoden gehören:

  • Sklerosierung: Bei dieser Methode wird ein Verödungsmittel in die erweiterten Venen injiziert, wodurch sie sich verschließen.
  • Coiling: Bei dieser Methode werden kleine Metallspiralen (Coils) in die erweiterten Venen eingesetzt, um sie zu verschließen.
  • Radiofrequenzablation: Bei dieser Methode wird ein Katheter mit einer Radiofrequenzsonde in die erweiterte Vene eingeführt. Die Sonde erzeugt Wärme, die die Vene verschließt.
  • Laserablation: Bei dieser Methode wird ein Laserstrahl verwendet, um die erweiterte Vene zu verschließen.

Diese Verfahren werden in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die meisten Frauen können nach dem Eingriff innerhalb weniger Tage wieder nach Hause gehen. Die Erfolgsrate dieser Verfahren liegt bei über 90 %, und die meisten Frauen erleben eine deutliche Besserung der Symptome.

Chirurgische Behandlung

Eine chirurgische Behandlung wird nur in seltenen Fällen in Betracht gezogen, wenn andere Behandlungsmethoden nicht erfolgreich waren. Die Operation besteht darin, die erweiterten Venen zu entfernen.

venen schwangerschaft - Wie erkenne ich das Beckenvenensyndrom

Was sind die Risiken des Beckenvenensyndroms?

Das Beckenvenensyndrom selbst ist keine lebensbedrohliche Erkrankung. Allerdings kann es zu Komplikationen führen, wenn es unbehandelt bleibt. Zu den möglichen Komplikationen gehören:

  • Chronische Schmerzen: Die Schmerzen können chronisch werden und die Lebensqualität der Frau beeinträchtigen.
  • Unfruchtbarkeit: In seltenen Fällen kann das Beckenvenensyndrom die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
  • Thrombose: In seltenen Fällen können sich Blutgerinnsel in den erweiterten Venen bilden.

Kann ich das Beckenvenensyndrom vorbeugen?

Es gibt keine Garantie, dass Sie das Beckenvenensyndrom vorbeugen können. Allerdings können Sie das Risiko, an dieser Erkrankung zu erkranken, durch folgende Maßnahmen senken:

  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann helfen, die Durchblutung im Becken zu verbessern und das Risiko für das Beckenvenensyndrom zu senken.
  • Gesundes Gewicht: Übergewicht oder Fettleibigkeit kann das Risiko für das Beckenvenensyndrom erhöhen. Versuchen Sie, ein gesundes Gewicht zu halten.
  • Vermeiden von langem Stehen oder Sitzen: Versuchen Sie, lange Zeiträume im Stehen oder Sitzen zu vermeiden. Wenn Sie lange stehen müssen, nehmen Sie regelmäßige Pausen, um Ihre Beine zu bewegen. Wenn Sie lange sitzen müssen, versuchen Sie, Ihre Beine regelmäßig anzuheben.
  • Kompressionsstrümpfe: Kompressionsstrümpfe können helfen, den Blutfluss im Becken zu verbessern und das Risiko für das Beckenvenensyndrom zu senken.

Wie lange dauert die Behandlung des Beckenvenensyndroms?

Die Dauer der Behandlung des Beckenvenensyndroms hängt vom Schweregrad der Symptome und der gewählten Behandlungsform ab. Die konservative Behandlung kann mehrere Wochen oder Monate dauern, bis sie ihre volle Wirkung entfaltet. Interventionelle Behandlungen wie Sklerosierung oder Coiling können in der Regel innerhalb weniger Wochen zu einer Verbesserung der Symptome führen.

Ist das Beckenvenensyndrom heilbar?

Das Beckenvenensyndrom ist nicht heilbar, aber die Symptome können in der Regel effektiv behandelt werden. Die meisten Frauen erleben eine deutliche Besserung der Symptome nach einer Behandlung mit Medikamenten, Kompressionsstrümpfen, Bewegung oder interventionellen Verfahren.

Fazit

Das Beckenvenensyndrom ist eine häufige Erkrankung, die Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Es kann zu Schmerzen, Beschwerden und anderen Symptomen führen. Die genaue Ursache des Beckenvenensyndroms ist nicht immer klar, aber es wird vermutet, dass eine Kombination aus Faktoren eine Rolle spielt. Die Diagnose des Beckenvenensyndroms kann schwierig sein, da die Symptome unspezifisch sind. Die Behandlung des Beckenvenensyndroms hängt vom Schweregrad der Symptome und den individuellen Bedürfnissen der Patientin ab. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen konservative Behandlung, interventionelle Behandlung und chirurgische Behandlung. Wenn Sie unter Unterbauchschmerzen leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die richtige Behandlung zu erhalten.

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