Die Geburt eines Kindes ist ein wunderschönes und aufregendes Ereignis, das jedoch auch mit Schmerzen verbunden sein kann. Um diese Schmerzen zu lindern, stehen werdenden Müttern verschiedene Anästhesie-Methoden zur Verfügung, darunter die Spinalanästhesie und die Periduralanästhesie (PDA). Beide Verfahren bieten eine effektive Schmerzlinderung während der Geburt, doch sie unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise und ihren Auswirkungen. In diesem Artikel werden wir die Unterschiede zwischen Spinalanästhesie und PDA im Detail beleuchten und Ihnen helfen, die beste Option für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Was ist Spinalanästhesie?
Die Spinalanästhesie ist eine Art der Regionalanästhesie, die eine vollständige Schmerzausschaltung im Unterkörper bewirkt. Sie wird häufig bei Kaiserschnitten eingesetzt, da sie eine schnelle und effektive Schmerzlinderung bietet. Die Spinalanästhesie wird durch Injektion eines Anästhetikums in den Spinalraum, der sich zwischen den Rückenmarkshäuten befindet, verabreicht. Der Spinalraum wird durch die harte Rückenmarkshaut (Dura Mater) begrenzt. Die Injektion erfolgt zwischen den Lendenwirbeln, typischerweise zwischen dem dritten und vierten Lendenwirbel (L3-L4).
Wie funktioniert Spinalanästhesie?
Bei der Spinalanästhesie wird ein dünner Katheter in den Spinalraum eingeführt und das Anästhetikum direkt in die Rückenmarksflüssigkeit injiziert. Die Rückenmarksflüssigkeit umgibt das Rückenmark und seine Nerven, wodurch die Schmerzsignale vom Unterkörper zum Gehirn unterbrochen werden. Die Spinalanästhesie wirkt sehr schnell, in der Regel innerhalb von wenigen Minuten. Die betäubte Zone ist größer als bei der PDA und erstreckt sich vom Bauchnabel bis zu den Füßen.
Was ist Periduralanästhesie (PDA)?
Die Periduralanästhesie (PDA) ist eine weitere Art der Regionalanästhesie, die eine Schmerzausschaltung im Unterkörper bewirkt. Im Gegensatz zur Spinalanästhesie wird bei der PDA das Anästhetikum in den Periduralraum, der sich außerhalb der harten Rückenmarkshaut befindet, injiziert. Der Periduralraum liegt zwischen der Dura Mater und der Wirbelsäule. Die Injektion erfolgt ebenfalls zwischen den Lendenwirbeln, meist zwischen dem zweiten und dritten Lendenwirbel (L2-L3).
Wie funktioniert Periduralanästhesie?
Bei der PDA wird ein dünner Katheter in den Periduralraum eingeführt. Der Katheter bleibt während der gesamten Dauer der Wehen und Geburt in situ und kann jederzeit nach Bedarf mit zusätzlichen Anästhetika befüllt werden. Die PDA wirkt etwas langsamer als die Spinalanästhesie, da das Anästhetikum über die Rückenmarksflüssigkeit diffundieren muss, um die Nerven zu erreichen. Die betäubte Zone ist kleiner als bei der Spinalanästhesie und erstreckt sich in der Regel nur bis zu den Knien.
Unterschied zwischen Spinalanästhesie und PDA: Eine Tabelle
Die folgenden Punkte fassen die wichtigsten Unterschiede zwischen Spinalanästhesie und PDA zusammen:
| Merkmal | Spinalanästhesie | Periduralanästhesie (PDA) |
|---|---|---|
| Injektionsort | Spinalraum (innerhalb der Dura Mater) | Periduralraum (außerhalb der Dura Mater) |
| Wirkungsbeginn | Sehr schnell (innerhalb von Minuten) | Langsamer (innerhalb von 10-20 Minuten) |
| Dauer der Wirkung | Kürzer (2-4 Stunden) | Länger (bis zu 24 Stunden) |
| Betäubte Zone | Größer (vom Bauchnabel bis zu den Füßen) | Kleiner (bis zu den Knien) |
| Muskelerschlaffung | Stark | Schwach oder keine |
| Geburtsverlauf | Keine aktive Wehenbeteiligung möglich | Aktive Wehenbeteiligung möglich |
| Einsatzbereich | Kaiserschnitt, manchmal bei vaginaler Geburt | Vaginale Geburt, Kaiserschnitt |
Vorteile und Nachteile von Spinalanästhesie und PDA
Sowohl die Spinalanästhesie als auch die PDA haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile beider Verfahren sorgfältig abzuwägen, um die beste Option für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Vorteile der Spinalanästhesie
- Schnelle und effektive Schmerzlinderung
- Große betäubte Zone
- Muskelerschlaffung, was bei Kaiserschnitten von Vorteil ist
- Kann bei vaginalen Geburten verwendet werden, wenn eine schnelle Schmerzlinderung erforderlich ist
Nachteile der Spinalanästhesie
- Kürzere Wirkungsdauer
- Keine aktive Wehenbeteiligung möglich
- Risiko von Kopfschmerzen nach der Geburt
- Kann zu Blutdruckabfall führen
Vorteile der PDA
- Längere Wirkungsdauer
- Aktive Wehenbeteiligung möglich
- Geringeres Risiko von Kopfschmerzen nach der Geburt
- Kann bei vaginalen Geburten verwendet werden, um die Schmerzen während der gesamten Wehenphase zu lindern
Nachteile der PDA
- Langsamerer Wirkungsbeginn
- Kleine betäubte Zone
- Risiko von Rückenmarksverletzungen
- Kann zu Blutdruckabfall führen
Wann wird welche Anästhesieform bevorzugt?
Die Wahl der Anästhesieform hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art der Geburt, der Gesundheitszustand der Mutter und ihre persönlichen Vorlieben.

- Kaiserschnitt: Bei einem geplanten Kaiserschnitt wird in der Regel die Spinalanästhesie bevorzugt, da sie eine schnelle und effektive Schmerzlinderung bietet und eine gute Muskelerschlaffung ermöglicht. Bei einem ungeplanten Kaiserschnitt kann die PDA verwendet werden, wenn bereits ein Peridural-Katheter gelegt wurde.
- Vaginale Geburt: Bei einer vaginalen Geburt wird die PDA häufig verwendet, da sie eine kontinuierliche Schmerzlinderung während der gesamten Wehenphase ermöglicht und die Mutter aktiv an der Geburt teilnehmen kann. Die Spinalanästhesie kann bei vaginalen Geburten eingesetzt werden, wenn eine schnelle Schmerzlinderung erforderlich ist, beispielsweise bei einer beschleunigten Geburt oder bei einem instrumentellen Geburtsvorgang.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Spinalanästhesie und PDA in Bezug auf die Schmerzlinderung?
Die Spinalanästhesie bietet eine schnellere und intensivere Schmerzlinderung, die jedoch von kürzerer Dauer ist. Die PDA bietet eine langsamere, aber längere Schmerzlinderung. Die Wahl der Anästhesieform hängt von den individuellen Bedürfnissen der werdenden Mutter und der Art der Geburt ab.
Kann ich während der PDA aktiv an der Geburt teilnehmen?
Ja, die PDA ermöglicht es Ihnen, aktiv an der Geburt teilzunehmen. Sie werden die Wehen spüren, aber nicht den Schmerz. Sie können sich bewegen, Ihren Partner umarmen und die Geburt Ihres Kindes erleben.
Kann ich nach einer Spinalanästhesie stillen?
Ja, die Spinalanästhesie hat keinen Einfluss auf Ihre Fähigkeit zu stillen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie sich nach der Geburt ausreichend ausruhen und Flüssigkeit zu sich nehmen, um die Milchproduktion anzuregen.
Was sind die Risiken von Spinalanästhesie und PDA?
Sowohl die Spinalanästhesie als auch die PDA sind sichere Verfahren, aber es gibt einige potenzielle Risiken. Zu den häufigsten Risiken gehören:
- Kopfschmerzen nach der Geburt
- Blutdruckabfall
- Übelkeit und Erbrechen
- Rückenmarksverletzungen (sehr selten)
Ihr Arzt wird Sie über die Risiken und Vorteile der Spinalanästhesie und der PDA informieren und Ihnen helfen, die beste Option für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Fazit
Die Spinalanästhesie und die PDA sind beides effektive Methoden zur Schmerzlinderung während der Geburt. Die Wahl der Anästhesieform hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art der Geburt, der Gesundheitszustand der Mutter und ihre persönlichen Vorlieben. Es ist wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Arzt über die Vor- und Nachteile beider Verfahren informieren, um die beste Option für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Egal, für welche Anästhesieform Sie sich entscheiden, Sie können sich darauf verlassen, dass Sie während der Geburt eine effektive Schmerzlinderung erhalten und Ihr Kind sicher und gesund zur Welt bringen können.
Wenn Sie andere Artikel kennenlernen möchten, die Spinalanästhesie vs. pda: unterschiede & vorteile ähneln, können Sie die Kategorie Geburtshilfe besuchen.
