Scharlach ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch das BakteriumStreptococcus pyogenesVerursacht wird. Während die Krankheit für das ungeborene Kind in der Regel ungefährlich ist, kann sie für die schwangere Frau ein erhöhtes Risiko für Komplikationen darstellen. Deshalb ist es wichtig, Scharlach in der Schwangerschaft frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Was passiert, wenn eine Schwangere Scharlach bekommt?
Scharlach ist zwar für das ungeborene Kind nicht gefährlich, aber für die schwangere Frau kann es zu Komplikationen führen. Diese können zum Beispiel:
- Abszesse im Rachen
- Infektionen der Lymphknoten
- Mittelohrentzündung
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Rheumatisches Fieber
- Nierenbeckenentzündung
Daher ist es wichtig, dass eine schwangere Frau mit Scharlach symptomatisch behandelt wird und die Behandlungsrichtlinien ihres Arztes befolgt.
Kann man Scharlach auch unbemerkt haben?
Ja, es ist möglich, Scharlach unbemerkt zu haben. Nicht jeder Mensch entwickelt den typischen Hautausschlag, der mit Scharlach verbunden ist. Manche Menschen haben nur leichte Symptome, wie zum Beispiel:
- Halsschmerzen
- Schluckbeschwerden
- Heiserkeit
- Husten
In diesen Fällen kann Scharlach leicht mit einer gewöhnlichen Erkältung oder einer Mandelentzündung verwechselt werden. Daher ist es wichtig, bei Halsschmerzen oder anderen Symptomen einen Arzt aufzusuchen, um eine Infektion mit Scharlach auszuschließen.
Symptome von Scharlach
Die typischen Symptome von Scharlach sind:
- Hohes Fieber (bis zu 40 °C)
- Starke Halsschmerzen mit scharlachrot verfärbtem Rachen
- Zuerst weiß belegte, nach 2 bis 4 Tagen himbeerrote Zunge (Himbeer- oder Erdbeerzunge)
- Kopfschmerzen
- Husten
- Bauchschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Hautausschlag (meist 3 Tage nach Fieberbeginn)
Der Hautausschlag bei Scharlach ist typischerweise ein samtartiger Ausschlag mit stecknadelkopfgroßen, dicht stehenden Flecken. Die Erhebungen des Ausschlags sind zunächst zartrosa, später flammend rot und jucken kaum. Sie erscheinen vor allem um die Achseln, die Brust, in der Leistengegend und an den Innenseiten der Oberschenkel. Wenn man mit der Handfläche über die Haut streicht, fühlt sie sich an wie Sandpapier oder eine leichte Gänsehaut. Der Bereich um den Mund und das Kinn herum bleibt ausgespart und erscheint weisslich (Milchbart). Etwa drei Wochen nach Auftreten der ersten Symptome beginnt die Haut, sich zu schälen, vorwiegend an den Handflächen und Fusssohlen.
Es gibt auch Fälle von Scharlach, die völlig ohne Ausschlag verlaufen. Das Kind hat kein Fieber, nur Schluckbeschwerden, Heiserkeit und Husten. Erst nach einigen Tagen zeigt das Abschuppen seiner Haut, dass es Scharlach durchgemacht hat.
Scharlach, Angina oder Mandelentzündung?
Nur eine Streptokokken-Angina mit dem typischen Hautausschlag wird Scharlach genannt. Eine Halsentzündung ist kein Scharlach, denn 80 Prozent der Halsentzündungen werden durch Viren verursacht. Scharlach ist aber eine bakterielle Infektion.
Eine Infektion der Gaumenmandeln mit Streptokokken (Mandelentzündung) ist eine Streptokokken-Tonsillopharyngitis, früher Streptokokken-Angina genannt. Der Nachweis von Streptokokken im Rachenraum wird Streptokokken-Besiedelung genannt.
Behandlung von Scharlach
Mit einem Rachenabstrich kann Scharlach mittels eines Schnelltests diagnostiziert werden. Da Scharlach von Bakterien verursacht wird, kann sie grundsätzlich mit Antibiotika behandelt werden. Die Schweizerische Gesellschaft für Infektiologie betont jedoch, dass die Komplikationen einer Scharlacherkrankung in der Schweiz sehr selten sind, weshalb ihre Vermeidung allein keinen ausreichenden Grund für eine antibiotische Therapie darstellt. Die Symptome von Scharlach halten mit einer Antibiotikabehandlung nur unwesentlich kürzer an als ohne.
Sollte Ihr Arzt eine Antibiotikatherapie jedoch für sinnvoll halten, ist es sehr wichtig, das Antibiotikum über die gesamte verordnete Zeit einzunehmen. Die Behandlungsdauer von zehn Tagen ist notwendig, um restlos alle Bakterien abzutöten.
Die Symptome können Sie mit folgenden Maßnahmen behandeln:
- Medikamente und Hausmittel zur Fiebersenkung
- Medikamente gegen Halsschmerzen
- Schmerzlinderndes Rachenspray
- Viel zu trinken (am besten kühle Getränke oder Eiswürfel lutschen)
- Gurgeln mit Salbei-, Eibisch, Kamillen- oder Lindenblütentee oder desinfizierenden Lösungen
Komplikationen von Scharlach
7 bis 14 Tage nach den ersten Symptomen können Komplikationen auftreten. Dazu gehören Abszesse im Rachen, Infektionen der Lymphknoten und seltener eine Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündung.
Nach etwa zwei bis drei Wochen kann es zu rheumatischem Fieber oder einer Nierenbeckenentzündung kommen.
Lebenslang immun nach Scharlach?
Scharlach hinterlässt eine lebenslange Immunität gegen die Toxine der Bakterien. Da es aber mindestens vier Scharlacherreger gibt, erkranken manche Kinder mehrmals daran. Auch eine andere Streptokokkeninfektion kann jederzeit wieder auftreten, zum Beispiel eine Mandelentzündung oder andere Infektionen im Nasenrachenraum.
Eine Schutzimpfung gegen Scharlach gibt es nicht.
Was passiert, wenn Scharlach nicht erkannt wird?
Wenn Scharlach nicht erkannt und behandelt wird, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen, wie zum Beispiel:
- Rheumatisches Fieber
- Nierenentzündung
- Infektionen der Lymphknoten
- Mittelohrentzündung
- Nasennebenhöhlenentzündung
Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf Scharlach sofort einen Arzt aufzusuchen.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange ist man mit Scharlach ansteckend?
Eine Person mit Scharlach ist in der Regel drei bis vier Wochen nach den ersten Krankheitszeichen ansteckend. Mit einer Antibiotikabehandlung endet die Ansteckungsgefahr etwa 24 Stunden nach Therapiebeginn.
Kann man Scharlach vorbeugen?
Eine Schutzimpfung gegen Scharlach ist nicht verfügbar. Um einer Ansteckung vorzubeugen, sollten Sie:
- Hände häufig waschen
- Kontakt mit kranken Personen vermeiden
- Nicht in die Augen, Nase oder den Mund reiben
Wie kann ich Scharlach bei meinem Kind erkennen?
Achten Sie auf die typischen Symptome von Scharlach, wie zum Beispiel hohes Fieber, Halsschmerzen und einen Hautausschlag. Wenn Sie diese Symptome bei Ihrem Kind feststellen, suchen Sie sofort einen Arzt auf.
Was sollte ich tun, wenn ich schwanger bin und Scharlach habe?
Wenn Sie schwanger sind und Scharlach haben, suchen Sie sofort einen Arzt auf. Er wird Ihnen die richtige Behandlung verschreiben und Sie über die Risiken und Komplikationen informieren.
Zusammenfassung
Scharlach ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die zwar für das ungeborene Kind in der Regel ungefährlich ist, aber für die schwangere Frau ein erhöhtes Risiko für Komplikationen darstellen kann. Daher ist es wichtig, Scharlach in der Schwangerschaft frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Wenn Sie schwanger sind und Symptome von Scharlach haben, suchen Sie sofort einen Arzt auf.
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