Tuberkulose (TBC), auch bekannt als Schwindsucht, ist eine Infektionskrankheit, die hauptsächlich die Lunge befällt. In seltenen Fällen können die TB-Bakterien auch andere Organe wie Lymphknoten, Knochen, Gelenke, Verdauungsorgane oder Harnwege befallen.
Was ist Tuberkulose?
Tuberkulose wird durch Mykobakterien verursacht, wobei Mycobacterium tuberculosis der häufigste Erreger beim Menschen ist. Diese Bakterien wurden 1882 von Robert Koch entdeckt. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist etwa ein Viertel der Weltbevölkerung mit TB infiziert.
In den meisten Fällen bricht die Krankheit jedoch nicht aus, da das Immunsystem die Erreger unterdrückt oder unschädlich macht. Trotzdem erkranken jährlich über 10 Millionen Menschen neu an TB, wobei die WHO im Jahr 2021 über 10 Millionen neue Fälle meldete.
In Deutschland ist die Zahl der Tuberkuloseerkrankungen in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden im Jahr 2021 896 Fälle gemeldet.
Tuberkulose: Symptome
Die typischen Symptome einer Tuberkulose in der Lunge umfassen:
- Husten und Schmerzen beim Atmen
- Atemnot
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Fieber
- Appetitmangel
- Gewichtsverlust
- Nachtschweiß
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch auf andere Erkrankungen hindeuten können. Bei Auftreten dieser Symptome sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.
Tuberkulose: Diagnose
Ärzte können Tuberkulose mithilfe verschiedener Untersuchungen diagnostizieren:
- Tuberkulin-Hauttest: Ein Standardtest, der die Reaktion des Körpers auf das TB-Bakterien-Antigen misst.
- Röntgenaufnahmen: Können Veränderungen in der Lunge zeigen, die auf eine Tuberkulose hindeuten.
- Bakteriologische Untersuchung: Die Erreger müssen im Labor nachgewiesen werden, um die Diagnose zu bestätigen.
Tuberkulose: Behandlung
Tuberkulose wird mit einer Kombinationstherapie aus verschiedenen Antibiotika behandelt. Die Behandlungsdauer hängt von der Art der Tuberkulose und der Resistenz der Bakterien ab.
Eine unkomplizierte Tuberkulose ohne nachgewiesene Resistenzen wird in der Regel über sechs Monate behandelt. Bei multiresistenter TB kann die Behandlung bis zu zwei Jahre dauern.
Die Tuberkulose-Therapie kann mit starken Nebenwirkungen verbunden sein, die die Patienten belasten können.
Tuberkulose: Ansteckungsgefahr
Tuberkulose ist ansteckend, wenn die Krankheit in der Lunge auftritt und es zu einer offenen Lungentuberkulose kommt. Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, vor allem beim Husten.
Tuberkulose ist in der Regel nicht ansteckend, wenn sie in anderen Organen als der Lunge auftritt.
Eine offene Lungentuberkulose ist so lange ansteckend, wie der Patient Erreger über den Husten ausscheidet. Unter Einnahme von Medikamenten sind das in etwa zwei bis drei Wochen.
Tuberkulose: Vorbeugung
Es gibt verschiedene Maßnahmen, um einer Tuberkulose-Infektion vorzubeugen:
- Impfung: Die BCG-Impfung bietet einen gewissen Schutz vor Tuberkulose, ist aber nicht in allen Ländern verfügbar.
- Kontaktvermeidung: Vermeiden Sie engen Kontakt mit Personen, die an Tuberkulose erkrankt sind.
- Hygiene: Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich, insbesondere nach dem Kontakt mit Personen, die an Tuberkulose erkrankt sind.
- Gesunde Lebensweise: Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung stärkt das Immunsystem und schützt vor Infektionen.
Tuberkulose: Multiresistente Tuberkulose (MDR-TB)
Multiresistente Tuberkulose (MDR-TB) ist eine Form der Tuberkulose, bei der die Bakterien gegen mehrere Medikamente resistent sind.
MDR-TB entsteht meist durch eine zu kurze oder falsche Behandlung der Tuberkulose, durch falsche Dosierung der Medikamente oder durch unregelmäßige Einnahme.
MDR-TB ist schwieriger zu behandeln als normale Tuberkulose und erfordert eine längere Behandlungsdauer.
Tuberkulose: Häufige Fragen
Ist Tuberkulose heilbar?
Ja, Tuberkulose ist mit einer andauernden, korrekten Behandlung mit Antibiotika heilbar. Die Behandlungsdauer und mit ihr die Nebenwirkungen können sich jedoch drastisch erhöhen, wenn die Erreger resistent werden.
Ist Tuberkulose ansteckend?
Ja, wenn die Krankheit in der Lunge auftritt und es zu einer offenen Lungentuberkulose kommt. Sie wird von Infizierten per Tröpfcheninfektion übertragen. Tuberkulose ist in der Regel nicht ansteckend, wenn sie in anderen Organen als der Lunge auftritt.
Wie lange ist Tuberkulose ansteckend?
Eine offene Lungentuberkulose ist so lange ansteckend, wie die Patient:innen Erreger über ihren Husten ausscheiden. Unter Einnahme von Medikamenten sind das in etwa zwei bis drei Wochen.
Was löst Tuberkulose aus?
Die Krankheit wird durch eine Infektion mit Bakterien übertragen. Hauptsächlicher Erreger ist das Mycobacterium tuberculosis.
Tuberkulose: Weitere Informationen
Für weitere Informationen über Tuberkulose können Sie folgende Ressourcen nutzen:
- Robert Koch-Institut (RKI): Das RKI bietet umfassende Informationen über Tuberkulose, einschließlich der neuesten Statistiken, Präventionsmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten.
- Weltgesundheitsorganisation (WHO): Die WHO bietet Informationen über Tuberkulose auf globaler Ebene, einschließlich der neuesten Forschungsergebnisse und Behandlungsrichtlinien.
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Die BZgA bietet Informationen über Tuberkulose für die breite Öffentlichkeit, einschließlich und Broschüren.
Tuberkulose: Zusammenfassung
Tuberkulose ist eine ernstzunehmende Infektionskrankheit, die jedoch mit einer korrekten Behandlung heilbar ist. Es ist wichtig, die Symptome der Krankheit zu kennen und bei Verdacht auf eine Infektion einen Arzt aufzusuchen.
Durch die Einhaltung von Präventionsmaßnahmen und die frühzeitige Behandlung von Tuberkulose kann die Ausbreitung der Krankheit eingedämmt werden.
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