Geburten, hochzeiten & tod: saisonale trends in baden-württemberg

Die Geburtenrate ist ein wichtiger Indikator für die Bevölkerungsentwicklung eines Landes. In Baden-Württemberg ist die Geburtenzahl in den letzten Jahren stetig gestiegen, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist, darunter die hohe Zuwanderung und die steigende Geburtenrate. Doch nicht nur die Gesamtzahl der Geburten ist interessant, sondern auch deren Verteilung über das Jahr. Gibt es saisonale Muster bei Geburten, Eheschließungen und Sterbefällen? Und wenn ja, wie haben sich diese im Laufe der Zeit verändert? Dieser Artikel beleuchtet diese Fragen anhand von Daten aus Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geburten: Vom Frühling zum Spätsommer

In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2015 rund 100.300 Kinder lebend geboren, was einem Anstieg von etwa 600 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die meisten Geburten fanden im Juli (300), September (200) und August (100) statt. Die wenigsten Kinder kamen im Februar (200) und April (600) zur Welt. Diese Verteilung der Geburten über das Jahr mit spitzen im (Spät-)Sommer ist ein relativ neues Phänomen.

In den 1960er-Jahren lag der Höhepunkt der Geburten noch im März. In den 1970er-Jahren waren die Geburtenzahlen über das Jahr hinweg gleichmäßiger verteilt. Die Gründe für die Verschiebung des Geburtenhöhepunkts in den Spätsommer sind nicht abschließend geklärt. Vermutet wird, dass verhaltensbedingte Faktoren eine Rolle spielen, wie zum Beispiel die bewusste Familienplanung und die Präferenz für Sommergeburtstage.

Tabelle: Geburtenzahlen in Baden-Württemberg nach Monaten (2015)

MonatGeburtenzahl
Januar200
Februar200
März000
April600
Mai500
Juni600
Juli300
August100
September200
Oktober700
November400
Dezember500

Eheschließungen: Der Reiz des Sommers

Im Jahr 2015 heirateten in Baden-Württemberg rund 5600 Paare. Der beliebteste Hochzeitsmonat war der Mai mit rund 100 Eheschließungen. Es folgte der Juli mit 100 Eheschließungen, gefolgt von August und September mit jeweils 900 Eheschließungen. Der Sommer ist also auch für Hochzeiten eine beliebte Jahreszeit.

In den 1990er-Jahren und der ersten Hälfte der 2000er-Jahre war der Mai der beliebteste Hochzeitsmonat. Seit 2010 sind Juli und August die Top-Monate für Hochzeiten. Besondere Daten, wie schnapszahl-tage, können die Hochzeitssaison beeinflussen. So führte der 1Mai 2015 zu einer Rekordzahl von Eheschließungen an diesem Tag (896). Auch der 1Dezember 2012 hatte einen ähnlichen Effekt.

Der Dezember ist in den letzten Jahrzehnten immer attraktiver für Hochzeiten geworden. Dies ist wahrscheinlich auf steuerliche Gründe zurückzuführen, da Ehepaare bei einer Zusammenveranlagung von den Steuervorteilen des Ehegattensplittings für das gesamte laufende Jahr profitieren können.

Sterblichkeit: Höher im Winter, aber mit Abwärtstrend

Im Jahr 2015 starben in Baden-Württemberg rund 10100 Menschen. Die meisten Todesfälle traten im Februar (1000), März (500) und Januar (300) ein. Die wenigsten Todesfälle wurden im September (800), Juni (000) und November (300) verzeichnet. Die Sterblichkeit ist im Winterhalbjahr tendenziell höher als im Sommer.

Dieser Trend ist auf die erhöhte Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenentzündungen in der kalten Jahreszeit zurückzuführen. Allerdings hat sich der Effekt der Kälte auf die Sterberate in den vergangenen Jahrzehnten abgeschwächt. Dies ist wahrscheinlich auf die bessere Ausstattung mit Heizungen und Klimaanlagen zurückzuführen. Auch die saisonalen Unterschiede in der Sterblichkeit haben sich in den letzten Jahrzehnten abgeschwächt.

Der Klimawandel könnte zu einem Anstieg der Sterblichkeit in den Sommermonaten führen. Hitzewellen können zu einer erhöhten Sterblichkeit führen, insbesondere bei älteren Menschen. Allerdings ist die Sterblichkeit aufgrund hoher Temperaturen in den letzten Jahren in Baden-Württemberg nicht angestiegen. Dies könnte auf die bessere Anpassung der Bevölkerung an hohe Temperaturen zurückzuführen sein, zum Beispiel durch vermehrte Klimaanlagen in Altenpflegeeinrichtungen und die Aufklärung über ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Häufig gestellte Fragen

Warum werden im Spätsommer mehr Kinder geboren?

Die Gründe für den Anstieg der Geburten im Spätsommer sind nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass die bewusste Familienplanung und die Präferenz für Sommergeburtstage eine Rolle spielen.

Warum heiraten mehr Paare im Sommer?

Das warme Wetter und die Möglichkeit, die Hochzeit im Freien zu feiern, machen den Sommer zu einer beliebten Hochzeitszeit. Außerdem können besondere Daten, wie schnapszahl-tage, die Hochzeitssaison beeinflussen.

Warum ist die Sterblichkeit im Winter höher?

Die erhöhte Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenentzündungen in der kalten Jahreszeit führt zu einer höheren Sterblichkeit im Winter.

Könnte der Klimawandel die Sterblichkeit im Sommer erhöhen?

Ja, Hitzewellen können zu einer erhöhten Sterblichkeit führen, insbesondere bei älteren Menschen. Der Klimawandel mit häufigeren und intensiveren Hitzewellen könnte deshalb zu einem Anstieg der Sterblichkeit in den Sommermonaten führen.

Fazit: Saisonale Muster und Trends

Die Geburten-, Eheschließungs- und Sterbefallzahlen in Baden-Württemberg zeigen deutlich saisonale Muster. Während die Geburten früher im Frühjahr ihren Höhepunkt hatten, liegt dieser nun im Spätsommer. Auch für Eheschließungen ist der Sommer die beliebteste Zeit. Die Sterblichkeit ist im Winterhalbjahr tendenziell höher als im Sommer, aber der Effekt der Kälte hat sich in den letzten Jahrzehnten abgeschwächt. Der Klimawandel könnte zu einem Anstieg der Sterblichkeit in den Sommermonaten führen.

Die saisonalen Muster bei Geburten, Eheschließungen und Sterbefällen sind ein komplexes Thema, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Die Analyse dieser Daten kann wichtige Erkenntnisse über die Bevölkerungsentwicklung und die Auswirkungen des Klimawandels liefern.

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