Schwangerschaft & arbeit: krankschreibung & beschäftigungsverbot

Eine Schwangerschaft ist eine besondere Zeit im Leben einer Frau. Sie ist geprägt von vielen Veränderungen und neuen Herausforderungen. Neben der Freude auf das kommende Kind können auch gesundheitliche Beschwerden auftreten. Diese können so stark sein, dass die Frau ihren Beruf nicht mehr ausüben kann. In solchen Fällen kann die Frage auftauchen: Kann man sich in der Schwangerschaft krank schreiben lassen?

Inhaltsverzeichnis

Schwangerschaft Krankschreiben: Wann ist es möglich?

Typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit, Rückenschmerzen oder Müdigkeit führen nicht automatisch dazu, dass eine Frau ihren Beruf nicht mehr ausüben kann. In vielen Fällen lassen sich die Beschwerden durch Anpassungen am Arbeitsplatz oder durch eine Reduzierung der Arbeitszeit bewältigen. Es gibt aber auch Situationen, in denen eine Krankschreibung unumgänglich ist.

Ein Arzt kann eine schwangere Frau krank schreiben, wenn:

  • Sie aufgrund einer Krankheit nicht arbeiten kann
  • Die Beschäftigung die Krankheit verschlimmern würde
  • Die Gesundheit von Mutter und Kind durch die Arbeit gefährdet ist

In diesen Fällen kann der Arzt entweder eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen oder ein individuelles Beschäftigungsverbot erteilen.

Individuelle Beschäftigungsverbot: Schutz für Mutter und Kind

Das individuelle Beschäftigungsverbot ist eine spezielle Regelung, die den Schutz von Mutter und ungeborenem Kind gewährleisten soll. Es kommt zum Einsatz, wenn die Arbeitstätigkeit die Gesundheit der Schwangeren oder des Kindes gefährdet. Das kann verschiedene Gründe haben:

  • Psychische Belastungen am Arbeitsplatz
  • Anstrengende Arbeitswege
  • Schädliche Arbeitsbedingungen , z. B. Lärm, Hitze, Chemikalien
  • Subjektive Empfindungen , z. B. Übelkeit durch Essensgerüche in der Kantine

Der Arzt kann bei einem individuellen Beschäftigungsverbot entscheiden, ob er ein totales Beschäftigungsverbot ausspricht oder nur die Art, den Umfang und die Dauer der Tätigkeit einschränkt.

Wichtige Informationen zum individuellen Beschäftigungsverbot:

  • Die Schwangere erhält während des individuellen Beschäftigungsverbots ihr volles Gehalt vom Arbeitgeber weiter gezahlt.
  • Das Beschäftigungsverbot ist unabhängig von einer Krankheit der Schwangeren.
  • Der Arzt hat die alleinige Entscheidungsgewalt über die Notwendigkeit und den Umfang des Beschäftigungsverbots.

Arbeitsunfähigkeit im Krankheitsfall

Wenn eine Schwangere krank ist, gelten die gleichen Regeln wie für alle anderen Arbeitnehmer. Der Arzt stellt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ( gelber schein ) aus, die die Arbeitsunfähigkeit bestätigt.

Gehaltszahlung und Krankengeld

  • Die Schwangere erhält in der Regel für sechs Wochen ihr Gehalt vom Arbeitgeber weiter in voller Höhe gezahlt.
  • Nach sechs Wochen besteht Anspruch auf Krankengeld von der Krankenkasse.
  • Das Krankengeld beträgt in der Regel 70 Prozent des Brutto-Gehalts , der Höchstbetrag sind 96,25 Euro pro Kalendertag .

Individuelle Beschäftigungsverbot und Arbeitsunfähigkeit: Ein Beispiel

Eine Erzieherin in einer Kinderkrippe hat nicht alle notwendigen Impfungen für den Schutz des ungeborenen Kindes. In diesem Fall kann der Arzt ein individuelles Beschäftigungsverbot aussprechen, da die Arbeitstätigkeit ein Risiko für das Kind darstellt.

Erkrankt die Erzieherin während des Beschäftigungsverbots an einer schweren Erkältung, muss der Arzt zusätzlich eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen. Diese muss dem Arbeitgeber vorgelegt werden.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich mich in der Schwangerschaft krank schreiben lassen, wenn ich nur leichtes Unwohlsein verspüre?

Nein, ein leichtes Unwohlsein ist in der Regel kein Grund für eine Krankschreibung. Es gibt jedoch Ausnahmen, z. B. Wenn die Beschwerden die Arbeitsfähigkeit stark beeinträchtigen oder wenn die Arbeit die Beschwerden verschlimmert. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um die bestmögliche Vorgehensweise zu besprechen.

Kann mein Arbeitgeber mich zum Arzt schicken, um eine Krankschreibung zu erhalten?

Nein, Ihr Arbeitgeber kann Sie nicht zum Arzt schicken, um eine Krankschreibung zu erhalten. Die Entscheidung, ob eine Krankschreibung erforderlich ist, liegt ausschließlich beim Arzt.

Was passiert, wenn mein Arbeitgeber mit der Krankschreibung nicht einverstanden ist?

Ihr Arbeitgeber hat keinen Einfluss auf die Entscheidung des Arztes. Wenn Sie krankgeschrieben sind, müssen Sie nicht arbeiten. Ihr Arbeitgeber kann Ihnen jedoch nicht kündigen oder andere Nachteile aufgrund der Krankschreibung verursachen.

Kann ich während des Mutterschutzes auch krankgeschrieben werden?

Während des Mutterschutzes ist eine Krankschreibung nicht möglich. Sie erhalten weiterhin Ihr Mutterschaftsgeld, unabhängig von Ihrer Gesundheit.

Was passiert, wenn ich während des Mutterschutzes krank werde?

Wenn Sie während des Mutterschutzes krank werden, sollten Sie sich von einem Arzt behandeln lassen. Es gibt jedoch keine Möglichkeit, sich während des Mutterschutzes krank schreiben zu lassen. Sie erhalten weiterhin Ihr Mutterschaftsgeld.

Kann ich während des Mutterschutzes arbeiten gehen?

Nein, während des Mutterschutzes dürfen Sie nicht arbeiten. Es gibt jedoch Ausnahmen, z. B. Wenn Sie selbstständig sind oder wenn Sie in einem Unternehmen arbeiten, das Ihnen erlaubt, während des Mutterschutzes zu arbeiten.

Zusammenfassung

Eine Krankschreibung in der Schwangerschaft ist möglich, wenn die Gesundheit der Schwangeren oder des Kindes durch die Arbeit gefährdet ist. Der Arzt kann in diesem Fall entweder eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung oder ein individuelles Beschäftigungsverbot ausstellen.

Es ist wichtig, dass Sie sich bei gesundheitlichen Beschwerden während der Schwangerschaft an Ihren Arzt wenden. Er kann Ihnen die bestmögliche Behandlung empfehlen und Ihnen helfen, Ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten.

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