Schreikrämpfe bei kleinkindern: ursachen & hilfe

Schreikrämpfe, auch bekannt als Affektkrämpfe, sind eine beängstigende Erfahrung für Eltern. Ein kleines Kind, das vor Wut oder Angst blau anläuft und kurzzeitig das Bewusstsein verliert, kann einem den Boden unter den Füßen wegziehen. Aber was genau passiert bei einem Schreikrampf und sind diese Anfälle gefährlich? Dieser Artikel soll Ihnen helfen, die Schreikrämpfe besser zu verstehen und Ihnen ein Gefühl der Sicherheit geben.

schreikrämpfe bei kleinkindern - Wie sieht ein Schreikrampf aus

Inhaltsverzeichnis

Was sind Schreikrämpfe?

Schreikrämpfe sind eine Reaktion des Körpers auf starke emotionale Belastung bei Kleinkindern. Sie werden oft durch Frustration, Wut, Angst oder Schmerz ausgelöst. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Überreaktion des Körpers auf diese Emotionen, die zu einem kurzen Atemstillstand und Bewusstlosigkeit führt.

Symptome von Schreikrämpfen

Schreikrämpfe zeichnen sich durch folgende Symptome aus:

  • Intensives Schreien: Das Kind schreit oft sehr laut und verzweifelt.
  • Atemstillstand: Nach dem Schreien hält das Kind den Atem für kurze Zeit an.
  • Blaue Verfärbung: Die Lippen und manchmal auch das gesamte Gesicht des Kindes färben sich bläulich, da das Gehirn nicht genügend Sauerstoff erhält.
  • Bewusstlosigkeit: Das Kind verliert kurzzeitig das Bewusstsein.
  • Zuckungen: Selten können Zuckungen am Körper auftreten.

Schreikrämpfe können sowohl beim blauen affektkrampf als auch beim blassen affektkrampf auftreten. Beim blauen Affektkrampf ist die blaue Verfärbung des Gesichts deutlich erkennbar, während beim blassen Affektkrampf das Kind eher blass wird.

Ursachen von Schreikrämpfen

Die genaue Ursache von Schreikrämpfen ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass eine Kombination von Faktoren eine Rolle spielt:

  • Entwicklung des Nervensystems: Kleinkinder haben noch nicht die volle Kontrolle über ihre Atemmuskulatur. Sie können den Atem länger anhalten, als es eigentlich notwendig wäre.
  • Emotionale Überforderung: Kleinkinder können ihre Emotionen noch nicht so gut regulieren wie Erwachsene. Starke Emotionen können zu einer Überreaktion des Körpers führen.
  • Familiäre Veranlagung: Manche Kinder haben eine genetische Veranlagung zu erhöhter Erregbarkeit und sind daher anfälliger für Schreikrämpfe.
  • Eisenmangel: Ein Mangel an Eisen kann die Häufigkeit von Schreikrämpfen erhöhen, da Eisen eine wichtige Rolle bei der Bildung von Nervenbotenstoffen spielt.

Wie häufig sind Schreikrämpfe?

Schreikrämpfe sind relativ häufig bei Kleinkindern. Schätzungen zufolge sind etwa 3-4% aller Kleinkinder bis zum fünften Lebensjahr davon betroffen. Die Häufigkeit der Anfälle variiert stark von Kind zu Kind. Manche Kinder haben nur ein paar wenige Anfälle im Leben, während andere mehrmals pro Woche oder sogar mehrmals pro Tag Schreikrämpfe haben.

Sind Schreikrämpfe gefährlich?

Schreikrämpfe sind in den meisten Fällen nicht gefährlich. Die Bewusstlosigkeit ist nur kurzzeitig und das Gehirn wird durch die Sauerstoffunterversorgung nicht dauerhaft geschädigt. Allerdings sollten Eltern nach dem ersten Schreikrampf unbedingt einen Kinderarzt aufsuchen, um andere mögliche Erkrankungen auszuschließen.

Diagnose von Schreikrämpfen

Um einen Schreikrampf zu diagnostizieren, wird der Kinderarzt die Krankengeschichte des Kindes erfragen, eine körperliche Untersuchung durchführen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen veranlassen.

Wichtige Informationen für den Kinderarzt:

  • Beschreibung des Anfalls: Wie sah der Anfall aus? Wie lange hat er gedauert? Gab es Zuckungen?
  • Auslöser des Anfalls: Was hat den Anfall ausgelöst? War das Kind wütend, ängstlich oder hatte es Schmerzen?
  • Weitere Symptome: Hat das Kind andere Symptome, wie z.B. Fieber oder Atembeschwerden?

Der Kinderarzt wird auch andere Erkrankungen, wie z.B. Epilepsie, Herzrhythmusstörungen oder einen Mangel an Eisen, ausschließen.

Behandlung von Schreikrämpfen

Es gibt keine spezielle Behandlung für Schreikrämpfe. Die Anfälle lassen sich in der Regel nicht verhindern. Allerdings können Eltern die Häufigkeit und Intensität der Anfälle beeinflussen, indem sie lernen, mit den Emotionen ihres Kindes besser umzugehen.

Tipps für Eltern:

  • Ruhe bewahren: Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, wenn Ihr Kind einen Schreikrampf hat. Panik hilft weder Ihnen noch Ihrem Kind.
  • Sicherstellen, dass das Kind nicht verletzt wird: Legen Sie das Kind auf den Boden oder in ein Bett, um es vor Verletzungen zu schützen.
  • Ablenken: Versuchen Sie, das Kind abzulenken, wenn es anfängt zu schreien. Singen Sie ein Lied, spielen Sie ein Spiel oder lesen Sie ihm etwas vor.
  • Kühle Kompresse: Ein kalter Waschlappen auf das Gesicht kann helfen, das Kind zu beruhigen.
  • Geduld haben: Es braucht Zeit, bis Ihr Kind gelernt hat, seine Emotionen besser zu kontrollieren.

Häufig gestellte Fragen zu Schreikrämpfen

Wie kann ich einen Schreikrampf von einem epileptischen Anfall unterscheiden?

Ein epileptischer Anfall kommt meist ohne Vorwarnung und ohne erkennbaren Auslöser. Bei Schreikrämpfen hingegen gibt es in der Regel einen klaren Auslöser, wie z.B. Wut oder Angst. Epileptische Anfälle sind außerdem oft von motorischen Symptomen, wie z.B. Zuckungen oder Steifheit, begleitet.

schreikrämpfe bei kleinkindern - Was tun wenn mein Kind hysterisch schreit

Wann sollte ich den Notarzt rufen?

Wenn Ihr Kind zum ersten Mal einen Schreikrampf hat, sollten Sie den Notarzt rufen, um andere mögliche Erkrankungen auszuschließen. Rufen Sie auch den Notarzt, wenn der Anfall länger als eine Minute dauert, wenn Ihr Kind Schwierigkeiten beim Atmen hat oder wenn es nach dem Anfall nicht wieder zu sich kommt.

Kann ich etwas tun, um Schreikrämpfe zu verhindern?

Es gibt keine Garantie, dass Sie Schreikrämpfe verhindern können. Allerdings können Sie die Häufigkeit und Intensität der Anfälle reduzieren, indem Sie die Emotionen Ihres Kindes besser verstehen und ihm helfen, diese zu regulieren.

Wie lange dauern Schreikrämpfe an?

Schreikrämpfe dauern in der Regel nur wenige Sekunden bis zu einer Minute. In seltenen Fällen können sie auch länger anhalten.

Was passiert, wenn mein Kind häufig Schreikrämpfe hat?

Wenn Ihr Kind häufig Schreikrämpfe hat, sollten Sie unbedingt einen Kinderarzt aufsuchen. Er kann Ihnen weitere Tipps geben, wie Sie mit den Anfällen umgehen können, und andere mögliche Erkrankungen ausschließen.

Fazit

Schreikrämpfe sind eine beängstigende Erfahrung für Eltern, aber in den meisten Fällen nicht gefährlich. Es ist wichtig, die Symptome und Ursachen von Schreikrämpfen zu verstehen, um ruhig und besonnen reagieren zu können. Wenn Sie sich Sorgen machen, sollten Sie immer einen Kinderarzt aufsuchen.

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