Postpartale psychose: symptome, ursachen & behandlung

Die Geburt eines Kindes ist ein wunderschönes und lebensveränderndes Ereignis. Doch für einige Mütter kann diese Zeit auch mit großen Herausforderungen verbunden sein. Neben den körperlichen Veränderungen, die der Körper durchmacht, können auch psychische Veränderungen auftreten, die sich auf das Wohlbefinden der Mutter und die Beziehung zu ihrem Neugeborenen auswirken können.

Eine der schwerwiegendsten psychischen Störungen, die nach der Geburt auftreten können, ist die postpartale Psychose. Diese Erkrankung ist zwar selten, aber sehr ernst und erfordert eine sofortige Behandlung. In diesem Artikel werden wir uns mit den Ursachen, Symptomen, der Diagnose und der Behandlung der postpartalen Psychose befassen. Darüber hinaus werden wir auf die Bedeutung der Früherkennung und der Unterstützung durch das soziale Umfeld eingehen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine postpartale Psychose?

Die postpartale Psychose ist eine schwere psychische Erkrankung, die in den ersten Wochen nach der Geburt auftreten kann. Sie ist gekennzeichnet durch eine Kombination aus Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Stimmungsschwankungen und Verhaltensänderungen.

Die postpartale Psychose unterscheidet sich von der postpartalen Depression, die zwar häufiger vorkommt, aber weniger schwerwiegend ist. Während die postpartale Depression durch Traurigkeit, Müdigkeit und Interessenverlust gekennzeichnet ist, ist die postpartale Psychose durch einen Verlust des Realitätsbezugs und ein deutlich gestörtes Verhalten geprägt.

Symptome der postpartalen Psychose

Die Symptome der postpartalen Psychose können sehr unterschiedlich sein, aber einige der häufigsten Anzeichen sind:

  • Wahnvorstellungen : Die Betroffene hat falsche Überzeugungen, die nicht auf der Realität basieren. Zum Beispiel kann sie glauben, dass ihr Baby krank ist, obwohl es gesund ist, oder dass jemand versucht, ihr Kind zu entführen.
  • Halluzinationen : Die Betroffene sieht oder hört Dinge, die nicht real sind. Sie kann zum Beispiel Stimmen hören, die ihr sagen, sie solle ihrem Baby etwas antun, oder sie kann Schatten sehen, die es nicht gibt.
  • Stimmungsschwankungen : Die Stimmung der Betroffenen kann sich schnell und unvorhersehbar ändern. Sie kann von Euphorie und übersteigerter Energie zu tiefer Traurigkeit und Verzweiflung wechseln.
  • Verhaltensänderungen : Die Betroffene kann sich unruhig, gereizt oder sogar aggressiv verhalten. Sie kann Schwierigkeiten haben, sich um ihr Baby zu kümmern, und sie kann sogar Gefahr für sich selbst oder ihr Kind darstellen.
  • Schlafstörungen : Die Betroffene hat Schwierigkeiten, zu schlafen, oder sie schläft zu viel. Sie kann auch Albträume haben.
  • Gedanken an Selbstmord oder Kindestötung : Diese Gedanken sind ein sehr ernstes Symptom der postpartalen Psychose und erfordern eine sofortige medizinische Hilfe.

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Frauen, die nach der Geburt Stimmungsschwankungen oder andere psychische Probleme haben, an einer postpartalen Psychose leiden. Viele Frauen erleben den Baby Blues, eine milde Form von Traurigkeit, die in den ersten Tagen nach der Geburt auftritt und in der Regel innerhalb weniger Tage von selbst verschwindet. Auch die postpartale Depression ist eine häufigere Erkrankung, die durch Traurigkeit, Müdigkeit und Interessenverlust gekennzeichnet ist. Die postpartale Psychose hingegen ist eine schwere psychische Erkrankung, die eine sofortige Behandlung erfordert.

Ursachen der postpartalen Psychose

Die genauen Ursachen der postpartalen Psychose sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass eine Kombination aus genetischen, hormonellen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt.

Einige der Faktoren, die das Risiko für eine postpartale Psychose erhöhen können, sind:

  • Vorgeschichte mit psychischen Erkrankungen : Frauen, die in der Vergangenheit an psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder bipolaren Störungen gelitten haben, haben ein höheres Risiko, eine postpartale Psychose zu entwickeln.
  • Hormonelle Veränderungen : Die hormonellen Veränderungen, die während der Schwangerschaft und nach der Geburt auftreten, können das Risiko für eine postpartale Psychose erhöhen.
  • Stress : Stress während der Schwangerschaft oder nach der Geburt kann das Risiko für eine postpartale Psychose erhöhen.
  • Schlafentzug : Schlafentzug nach der Geburt kann das Risiko für eine postpartale Psychose erhöhen.
  • Soziale Isolation : Frauen, die sich nach der Geburt isoliert fühlen, haben ein höheres Risiko, eine postpartale Psychose zu entwickeln.

Diagnose der postpartalen Psychose

Die Diagnose der postpartalen Psychose erfolgt durch einen Facharzt für Psychiatrie oder Psychotherapie. Der Arzt wird sich nach den Symptomen der Patientin erkundigen und eine körperliche Untersuchung durchführen, um andere mögliche Ursachen für ihre Symptome auszuschließen.

Es gibt keine spezifischen Tests, die die postpartale Psychose diagnostizieren können. Die Diagnose basiert auf den Symptomen der Patientin und ihrer Krankengeschichte. Es ist wichtig, dass die Patientin offen und ehrlich mit ihrem Arzt über ihre Symptome spricht, damit eine korrekte Diagnose gestellt werden kann.

Behandlung der postpartalen Psychose

Die Behandlung der postpartalen Psychose ist ein Notfall und erfordert eine sofortige Einweisung in eine psychiatrische Klinik. Die Behandlung umfasst in der Regel eine Kombination aus medikamentösen Therapien und Psychotherapie.

Medikamentöse Therapie : Antipsychotika werden eingesetzt, um die Wahnvorstellungen und Halluzinationen zu reduzieren. Antidepressiva können eingesetzt werden, um die Stimmung zu stabilisieren.

Psychotherapie : Psychotherapie kann helfen, die Patientin zu verstehen, was mit ihr passiert, und ihr zu lernen, mit ihren Symptomen umzugehen. Psychotherapie kann auch helfen, die Beziehung zwischen der Patientin und ihrem Baby zu stabilisieren.

Unterstützung durch das soziale Umfeld : Die Unterstützung durch das soziale Umfeld ist für die Genesung der Patientin sehr wichtig. Familie, Freunde und Partner können die Patientin unterstützen, indem sie ihr helfen, sich um ihr Baby zu kümmern, indem sie ihr zuhören und indem sie ihr helfen, sich in die Gesellschaft zu integrieren.

Die Behandlung der postpartalen Psychose ist ein langwieriger Prozess, der viel Geduld und Unterstützung erfordert. Es ist wichtig, dass die Patientin sich nicht scheut, Hilfe zu suchen, und dass sie die Behandlung durchzieht, auch wenn sie sich zunächst nicht besser fühlt.

Früherkennung und Prävention der postpartalen Psychose

Die Früherkennung der postpartalen Psychose ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung und die Vermeidung von Komplikationen. Es ist wichtig, dass sich Frauen nach der Geburt über die Symptome der postpartalen Psychose informieren und auf Veränderungen in ihrem eigenen Verhalten achten.

Frühwarnsymptome können sein:

  • Verwirrung
  • Schlafstörungen
  • Unruhe
  • Stimmungsschwankungen
  • Übermäßige Angst
  • Gedanken an Selbstmord oder Kindestötung

Frauen, die diese Symptome bemerken, sollten sich umgehend an ihren Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft wenden. Es ist wichtig, dass die Patientin offen und ehrlich mit ihrem Arzt über ihre Symptome spricht, damit eine korrekte Diagnose gestellt werden kann.

Es gibt keine 100%ige Garantie, dass eine postpartale Psychose verhindert werden kann. Es gibt jedoch einige Dinge, die Frauen tun können, um ihr Risiko zu verringern:

  • Vorherige psychische Erkrankungen behandeln : Frauen, die in der Vergangenheit an psychischen Erkrankungen gelitten haben, sollten sich vor der Schwangerschaft und während der Schwangerschaft behandeln lassen, um das Risiko für eine postpartale Psychose zu verringern.
  • Stress reduzieren : Frauen sollten versuchen, Stress während der Schwangerschaft und nach der Geburt zu reduzieren. Dies kann durch Entspannungstechniken, Yoga oder Meditation erreicht werden.
  • Genügend Schlaf bekommen : Frauen sollten versuchen, nach der Geburt ausreichend Schlaf zu bekommen. Dies kann schwierig sein, aber es ist wichtig, um das Risiko für eine postpartale Psychose zu verringern.
  • Soziale Unterstützung suchen : Frauen sollten sich nach der Geburt von Familie, Freunden und anderen Menschen unterstützen lassen. Soziale Unterstützung kann helfen, Stress zu reduzieren und das Risiko für eine postpartale Psychose zu verringern.
  • Frühzeitig Hilfe suchen : Frauen sollten sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen, wenn sie sich nach der Geburt nicht gut fühlen. Es gibt viele Ressourcen, die Frauen unterstützen können, darunter Hebammen, Familienärzte, Psychotherapeuten und Selbsthilfegruppen.

Postpartale Psychose: Häufig gestellte Fragen

Wie häufig ist die postpartale Psychose?

Die postpartale Psychose ist eine seltene Erkrankung, die bei etwa 1-2 von 1000 Frauen nach der Geburt auftritt.

Wann treten die Symptome der postpartalen Psychose normalerweise auf?

Die Symptome der postpartalen Psychose treten in der Regel innerhalb der ersten Wochen nach der Geburt auf, können aber auch später auftreten.

Kann die postpartale Psychose verhindert werden?

Es gibt keine 100%ige Garantie, dass eine postpartale Psychose verhindert werden kann. Es gibt jedoch einige Dinge, die Frauen tun können, um ihr Risiko zu verringern, wie z. B. Stress zu reduzieren, ausreichend Schlaf zu bekommen und soziale Unterstützung zu suchen.

Was passiert, wenn eine Frau an einer postpartalen Psychose leidet?

Frauen, die an einer postpartalen Psychose leiden, müssen sofort in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden, um eine Behandlung zu erhalten. Die Behandlung umfasst in der Regel eine Kombination aus medikamentösen Therapien und Psychotherapie.

Wie lange dauert die Behandlung der postpartalen Psychose?

Die Behandlung der postpartalen Psychose ist ein langwieriger Prozess, der viel Geduld und Unterstützung erfordert. Die Dauer der Behandlung hängt von der Schwere der Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen der Patientin ab.

Kann die postpartale Psychose wieder auftreten?

Ja, die postpartale Psychose kann wieder auftreten, insbesondere bei Frauen, die in der Vergangenheit bereits an einer postpartalen Psychose gelitten haben. Es ist wichtig, dass Frauen, die an einer postpartalen Psychose gelitten haben, sich nach jeder weiteren Schwangerschaft besonders genau beobachten lassen.

Zusammenfassung

Die postpartale Psychose ist eine schwere psychische Erkrankung, die in den ersten Wochen nach der Geburt auftreten kann. Sie ist gekennzeichnet durch eine Kombination aus Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Stimmungsschwankungen und Verhaltensänderungen. Die Behandlung der postpartalen Psychose ist ein Notfall und erfordert eine sofortige Einweisung in eine psychiatrische Klinik. Die Behandlung umfasst in der Regel eine Kombination aus medikamentösen Therapien und Psychotherapie.

Es ist wichtig, dass Frauen nach der Geburt über die Symptome der postpartalen Psychose informiert sind und auf Veränderungen in ihrem eigenen Verhalten achten. Frauen, die diese Symptome bemerken, sollten sich umgehend an ihren Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft wenden. Es ist wichtig, dass die Patientin offen und ehrlich mit ihrem Arzt über ihre Symptome spricht, damit eine korrekte Diagnose gestellt werden kann.

Die postpartale Psychose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die jedoch mit der richtigen Behandlung gut behandelbar ist. Mit der Unterstützung von Familie, Freunden, medizinischem Personal und Selbsthilfegruppen können Frauen, die an einer postpartalen Psychose leiden, wieder gesund werden und ein erfülltes Leben führen.

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