Pränataldiagnostik: risiken & chancen in der schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist eine Zeit voller Freude, aber auch voller Sorgen. Viele werdende Eltern wünschen sich ein gesundes Kind und fragen sich, ob es Möglichkeiten gibt, die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes bereits vor der Geburt zu überprüfen. Die Pränataldiagnostik (PND) bietet eine Reihe von Untersuchungen, die Hinweise auf bestimmte Krankheiten und Behinderungen des Kindes liefern können. Doch mit den Möglichkeiten kommen auch Risiken, die sorgfältig abgewogen werden sollten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Pränataldiagnostik?

Pränataldiagnostik umfasst alle Untersuchungen, die während der Schwangerschaft durchgeführt werden, um Informationen über die Gesundheit des ungeborenen Kindes zu erhalten. Diese Untersuchungen können sowohl nicht-invasive als auch invasive Methoden umfassen.

Nicht-invasive Methoden

Nicht-invasive Methoden der Pränataldiagnostik beinhalten keine direkten Eingriffe in den Körper der Schwangeren. Zu diesen Methoden gehören:

  • Ultraschalluntersuchungen: Diese Untersuchungen werden in der Regel während der regulären Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt und ermöglichen es, die Entwicklung des Kindes im Mutterleib zu beobachten. Bei Auffälligkeiten können weitere Untersuchungen notwendig sein.
  • Ersttrimester-Test: Dieser Test beinhaltet die Vermessung der Nackenfalte des Fötus im ersten Trimester der Schwangerschaft. Eine vergrößerte Nackenfalte kann auf bestimmte Chromosomenstörungen hinweisen.
  • NIPT (Nicht-invasiver Pränataltest): Dieser Bluttest wird ab dem Schwangerschaftswoche durchgeführt und kann auf bestimmte Chromosomenstörungen wie Trisomie 21 (Down-Syndrom), Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) und Trisomie 13 (Patau-Syndrom) hinweisen.
  • Genetische Bluttests: Diese Tests können auf bestimmte genetische Erkrankungen hinweisen, die sich auf das Kind auswirken können.

Invasive Methoden

Invasive Methoden der Pränataldiagnostik erfordern einen direkten Eingriff in den Körper der Schwangeren. Zu diesen Methoden gehören:

  • Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese): Bei dieser Untersuchung wird eine kleine Menge Fruchtwasser entnommen und auf Chromosomenstörungen und genetische Erkrankungen untersucht.
  • Plazenta-Punktion (Chorionzottenbiopsie): Bei dieser Untersuchung wird ein Teil der Plazenta entnommen und auf Chromosomenstörungen und genetische Erkrankungen untersucht.
  • Nabelschnur-Punktion (Chordozentese): Bei dieser Untersuchung wird eine kleine Menge Blut aus der Nabelschnur entnommen und auf Chromosomenstörungen und genetische Erkrankungen untersucht.

Risiken der Pränataldiagnostik

Die Pränataldiagnostik ist ein wichtiges Instrument, um die Gesundheit des ungeborenen Kindes zu beurteilen. Allerdings ist es wichtig, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein, die mit den verschiedenen Verfahren verbunden sind.

Risiken der nicht-invasiven Methoden

Die nicht-invasiven Methoden der Pränataldiagnostik sind im Allgemeinen als sicher zu betrachten. Allerdings kann es bei der Ultraschalluntersuchung zu Fehlinterpretationen kommen, die zu unnötigen Sorgen führen können. Der NIPT ist ein relativ neuer Test und es gibt noch keine Langzeitstudien über seine Auswirkungen.

Risiken der invasiven Methoden

Die invasiven Methoden der Pränataldiagnostik sind mit einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten verbunden. Das Risiko für eine Fehlgeburt liegt bei etwa 0,5 bis 1%. In seltenen Fällen können die invasiven Verfahren auch zu Infektionen oder anderen Komplikationen führen.

Wann ist Pränataldiagnostik sinnvoll?

Die Entscheidung, ob eine Pränataldiagnostik durchgeführt werden soll, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, wann eine Pränataldiagnostik sinnvoll ist.

Die folgenden Faktoren können bei der Entscheidung helfen:

  • Familiengeschichte: Wenn in der Familie bereits bestimmte Krankheiten oder Behinderungen vorkommen, kann eine Pränataldiagnostik sinnvoll sein.
  • Alter der Mutter: Das Risiko für Chromosomenstörungen steigt mit dem Alter der Mutter. Ab einem Alter von 35 Jahren wird eine Pränataldiagnostik häufiger empfohlen.
  • Auffällige Ergebnisse bei der regulären Vorsorge: Wenn bei der regulären Vorsorgeuntersuchung Auffälligkeiten festgestellt werden, kann eine Pränataldiagnostik empfohlen werden.
  • Persönliche Einstellung: Letztendlich ist die Entscheidung, ob eine Pränataldiagnostik durchgeführt werden soll, eine persönliche Entscheidung, die von den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der werdenden Eltern abhängt.

Pränataldiagnostik und die Kosten

Die Kosten für die Pränataldiagnostik variieren je nach Art der Untersuchung und dem jeweiligen Arzt. Die regulären Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Für zusätzliche Untersuchungen, die nicht zur regulären Vorsorge gehören, müssen die Kosten in der Regel selbst getragen werden.

Der NIPT ist seit dem Juli 2022 für bestimmte Fälle von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten, wenn bei der regulären Vorsorgeuntersuchung ein erhöhtes Risiko für eine Trisomie festgestellt wurde oder die Schwangere und ihr Arzt gemeinsam entschieden haben, dass der Test für die persönliche Situation notwendig ist.

Zur Pränataldiagnostik

Was sind die häufigsten Gründe für eine Pränataldiagnostik?

Die häufigsten Gründe für eine Pränataldiagnostik sind:

  • Erhöhtes Risiko für Chromosomenstörungen aufgrund des Alters der Mutter.
  • Auffällige Ergebnisse bei der regulären Vorsorgeuntersuchung.
  • Familiengeschichte mit bestimmten Krankheiten oder Behinderungen.
  • Wunsch der Eltern nach möglichst viel Information über die Gesundheit des Kindes.

Welche Risiken sind mit den invasiven Methoden verbunden?

Die invasiven Methoden der Pränataldiagnostik sind mit einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten verbunden. Das Risiko für eine Fehlgeburt liegt bei etwa 0,5 bis 1%. In seltenen Fällen können die invasiven Verfahren auch zu Infektionen oder anderen Komplikationen führen.

Welche Kosten entstehen bei der Pränataldiagnostik?

Die Kosten für die Pränataldiagnostik variieren je nach Art der Untersuchung und dem jeweiligen Arzt. Die regulären Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Für zusätzliche Untersuchungen, die nicht zur regulären Vorsorge gehören, müssen die Kosten in der Regel selbst getragen werden. Der NIPT wird seit dem Juli 2022 für bestimmte Fälle von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Wie kann ich mich über die Pränataldiagnostik informieren?

Es gibt eine Vielzahl von Informationsquellen zur Pränataldiagnostik. Sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin, um mehr über die verschiedenen Untersuchungsmöglichkeiten zu erfahren. Sie können sich auch an Selbsthilfegruppen oder Fachverbände wenden.

Fazit

Die Pränataldiagnostik bietet werdenden Eltern wichtige Informationen über die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes. Allerdings sind die verschiedenen Verfahren mit unterschiedlichen Risiken verbunden. Die Entscheidung, ob eine Pränataldiagnostik durchgeführt werden soll, ist eine sehr persönliche Entscheidung, die von den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der werdenden Eltern abhängt.

Es ist wichtig, sich vor der Entscheidung über eine Pränataldiagnostik umfassend zu informieren und die potenziellen Risiken und Vorteile sorgfältig abzuwägen.

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