Die Präimplantationsdiagnostik (PID) ist ein Verfahren, das es Paaren ermöglicht, das Risiko, ein Kind mit einer schweren Erbkrankheit zu bekommen, zu reduzieren. Bei der PID werden Zellen eines Embryos im Rahmen einer künstlichen Befruchtung vor der Einnistung in die Gebärmutter untersucht. Diese Untersuchung kann helfen, Embryonen mit bestimmten genetischen Defekten zu identifizieren, sodass nur gesunde Embryonen in die Gebärmutter übertragen werden.
Was ist PID?
Die PID ist eine genetische Untersuchung, die an Embryonen im Rahmen einer künstlichen Befruchtung durchgeführt wird. Bei der PID werden einzelne Zellen des Embryos entnommen und auf das Vorliegen bestimmter genetischer Defekte untersucht. Diese Defekte können zu schweren Erbkrankheiten führen. Die PID kann nur durchgeführt werden, wenn bei einem oder beiden Elternteilen ein erhöhtes Risiko für die Vererbung einer schweren Erbkrankheit besteht.
Die häufigsten Erkrankungen, bei denen die PID durchgeführt wird, sind:
- Strukturelle Chromosomenveränderungen, wie z.B. Translokationen
- Monogenetische Erbkrankheiten, die durch eine Veränderung in einem einzelnen Gen verursacht werden
Wie funktioniert die PID?
Die PID wird in der Regel im Zusammenhang mit einer In-vitro-Fertilisation (IVF) durchgeführt. Nachdem die Eizellen befruchtet wurden, werden sie im Labor bis zum Blastozystenstadium kultiviert. In diesem Stadium ist der Embryo etwa fünf Tage alt und besteht aus etwa 100 Zellen.
Es gibt zwei verschiedene Methoden der PID:
- Embryobiopsie: Bei dieser Methode werden ein paar Zellen aus der äußeren Zellschicht des Embryos entnommen. Diese Zellen werden dann genetisch untersucht.
- Polkörperdiagnostik (PKD): Bei dieser Methode werden die Polkörper der Eizelle untersucht. Die Polkörper sind Zellreste, die bei der Eizellreifung entstehen. Sie enthalten das gleiche genetische Material wie die Eizelle.
Die genetische Untersuchung der Zellen oder Polkörper erfolgt im Labor. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen vor.
Wer kann eine PID durchführen?
Die PID darf nur von speziell ausgebildeten Humangenetikern durchgeführt werden, die über die notwendigen Fachkenntnisse und die entsprechende Ausrüstung verfügen. Die PID wird in der Regel in spezialisierten Zentren für Reproduktionsmedizin durchgeführt.
Rechtliche Rahmenbedingungen der PID in Deutschland
In Deutschland ist die PID seit 2011 unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Das Embryonenschutzgesetz (ESchG) regelt die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Durchführung der PID.
Die PID ist nur erlaubt, wenn:
- Ein hohes Risiko für die Vererbung einer schweren Erbkrankheit besteht. Diese Krankheit muss schwerwiegend und lebensbedrohlich sein.
- Es keine alternative Methode gibt, um das Risiko für die Vererbung der Krankheit zu reduzieren.
Die Entscheidung, ob eine PID durchgeführt werden darf, wird von einer Ethikkommission getroffen. Die Ethikkommission prüft den Antrag auf Durchführung der PID und entscheidet, ob die Voraussetzungen für eine PID erfüllt sind.
Vorteile der PID
Die PID bietet Paaren mit einem erhöhten Risiko für die Vererbung einer schweren Erbkrankheit mehrere Vorteile:
- Reduziertes Risiko für die Geburt eines kranken Kindes.
- Möglichkeit, ein gesundes Kind zu bekommen.
- Vermeidung von Schwangerschaftsabbrüchen aufgrund von schweren Erbkrankheiten.
- Reduzierter psychischer Stress für die Eltern.
Nachteile der PID
Die PID ist ein komplexes Verfahren, das auch einige Nachteile hat:
- Die PID ist ein kostspieliges Verfahren. Die Kosten für die PID werden in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen.
- Die PID ist ein technisch anspruchsvolles Verfahren. Es besteht ein gewisses Risiko für Komplikationen, z.B. Schäden am Embryo.
- Die PID ist ein ethisch umstrittenes Verfahren. Einige Menschen befürchten, dass die PID zur Selektion von Embryonen führen könnte.
Häufige Fragen zur PID
Was kostet eine PID?
Die Kosten für eine PID sind sehr unterschiedlich und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. Dem verwendeten Verfahren, der Anzahl der Embryonen, die untersucht werden, und dem behandelnden Zentrum. Die Kosten für eine PID können zwischen 000 und 000 Euro liegen.
Werden die Kosten für eine PID von den Krankenkassen übernommen?
In den meisten Fällen werden die Kosten für eine PID nicht von den Krankenkassen übernommen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, z.B. Wenn die PID im Rahmen einer Präimplantationsdiagnostik zur Vermeidung einer schweren Erbkrankheit durchgeführt wird.
Ist die PID in allen Ländern erlaubt?
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die PID sind in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. In einigen Ländern ist die PID verboten, in anderen Ländern ist sie unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.
Ist die PID ethisch vertretbar?
Die PID ist ein ethisch umstrittenes Verfahren. Einige Menschen befürchten, dass die PID zur Selektion von Embryonen führen könnte. Andere Menschen sehen die PID als ein wichtiges Instrument, um das Risiko für die Geburt eines kranken Kindes zu reduzieren.
Fazit
Die PID ist ein komplexes Verfahren, das sowohl Vorteile als auch Nachteile hat. Die Entscheidung, ob eine PID durchgeführt werden soll, ist eine sehr persönliche Entscheidung, die von den individuellen Umständen des Paares abhängt. Paare, die eine PID in Erwägung ziehen, sollten sich ausführlich von einem Humangenetiker beraten lassen.
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