Panikattacken nach der geburt: ursachen & hilfe

Die Geburt eines Kindes ist ein wunderschönes und lebensveränderndes Ereignis. Doch für viele Frauen ist die Zeit nach der Geburt auch mit Herausforderungen verbunden. Neben körperlichen Veränderungen und Schlafentzug können auch psychische Belastungen auftreten. Eine davon sind Panikattacken. Diese können sich plötzlich und unerwartet einstellen und sind für die Betroffenen sehr beängstigend.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Panikattacken?

Eine Panikattacke ist ein plötzlich auftretender Anfall von intensiver Angst oder Beklommenheit, der von körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen, Atemnot und Schwindel begleitet wird. Diese Symptome können so stark sein, dass die Betroffenen befürchten, sterben zu müssen oder die Kontrolle zu verlieren.

Panikattacken können jederzeit und ohne Vorwarnung auftreten, auch nachts. Sie können durch bestimmte Situationen oder Gedanken ausgelöst werden, aber auch ohne erkennbaren Auslöser auftreten. Viele Frauen erleben Panikattacken zum ersten Mal nach der Geburt, da diese Zeit mit vielen neuen Herausforderungen und Belastungen verbunden ist.

Häufige Ursachen für Panikattacken nach der Geburt:

  • Hormonelle Umstellung: Nach der Geburt kommt es zu einem starken Rückgang der Hormone Östrogen und Progesteron. Diese hormonellen Veränderungen können zu Stimmungsschwankungen und Angstgefühlen führen.
  • Schlafentzug: Neugeborene schlafen oft unregelmäßig und brauchen viel Aufmerksamkeit. Der daraus resultierende Schlafentzug kann zu Stress und Angst führen.
  • Neue Verantwortung: Die Verantwortung für ein kleines Kind kann überwältigend sein und zu Ängsten führen.
  • Umgang mit dem neuen Alltag: Der Alltag mit einem Baby ist anders als zuvor. Die Umstellung auf diese neue Situation kann zu Stress und Angst führen.
  • Postpartale Depression: Panikattacken können auch ein Symptom einer postpartalen Depression sein. Diese Form der Depression kann sich innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach der Geburt entwickeln.
  • Ängste und Sorgen: Die Angst vor dem Versagen als Mutter, die Angst um die Gesundheit des Kindes und die Angst vor der Zukunft können ebenfalls zu Panikattacken führen.

Symptome einer Panikattacke

Die Symptome einer Panikattacke können sehr unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Atemnot: Engegefühl in der Brust, Gefühl, nicht richtig Luft zu bekommen
  • Herzrasen: Beschleunigter Herzschlag, Herzklopfen
  • Schwindel: Gefühl, die Kontrolle über den Körper zu verlieren, Benommenheit
  • Schwitzen: Starkes Schwitzen, kalter Schweiß
  • Zittern: Zittern der Hände oder des ganzen Körpers
  • Engegefühl in der Brust: Druckgefühl, Schmerzen in der Brust
  • Engegefühl im Hals: Gefühl, als würde etwas den Hals zusammendrücken
  • Augenflimmern: verschwommenes Sehen, Sehstörungen
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühle: Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Armen oder Beinen
  • Weiche Knie: Gefühl, die Kontrolle über die Beine zu verlieren
  • Übelkeit: Brechreiz, Magenschmerzen

Während einer Panikattacke können die Betroffenen außerdem ein Gefühl des Kontrollverlusts erleben. Sie haben den Eindruck, neben sich zu stehen oder sogar, verrückt zu werden, weil sie sich die körperliche Reaktion nicht erklären können. Auch die Angst zu sterben ist bei einer Panikattacke nicht selten.

Wie lange dauert eine Panikattacke?

Eine Panikattacke dauert in der Regel wenige Minuten, kann aber auch länger anhalten. Manche Frauen erleben auch mehrere Panikattacken hintereinander. Nach einer Panikattacke kann es zu einem Gefühl der Erschöpfung, Müdigkeit und Verwirrung kommen.

Diagnose und Behandlung von Panikattacken

Wenn Sie nach der Geburt Panikattacken haben, sollten Sie sich von einem Arzt oder einer Ärztin beraten lassen. Der Arzt wird Sie befragen und eine körperliche Untersuchung durchführen, um andere Erkrankungen auszuschließen.

Die Behandlung von Panikattacken kann je nach Ursache und Schweregrad unterschiedlich sein. In vielen Fällen hilft bereits eine psychologische Therapie, um die Angst zu bewältigen und die Symptome zu lindern.

Es gibt auch verschiedene Medikamente, die bei Panikattacken helfen können. Diese Medikamente werden in der Regel nur kurzzeitig eingesetzt und sollten immer in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.

Selbsthilfe bei Panikattacken

Es gibt verschiedene Dinge, die Sie selbst tun können, um Panikattacken zu bewältigen:

  • Entspannungstechniken: Tiefes Atmen, Meditation, Yoga und Progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und die Angst zu reduzieren.
  • Regelmäßige Bewegung: Sport und Bewegung können ebenfalls Stress abbauen und die Stimmung verbessern.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann den Körper stärken und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
  • Genügend Schlaf: Schlafentzug kann Angstgefühle verstärken. Achten Sie darauf, dass Sie ausreichend schlafen.
  • Sprechen Sie mit jemandem: Teilen Sie Ihre Sorgen und Ängste mit Ihrem Partner, Freunden oder Familie. Auch eine Selbsthilfegruppe kann hilfreich sein.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich eine Panikattacke stoppen?

Eine Panikattacke lässt sich in der Regel nicht sofort stoppen. Aber es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um die Symptome zu lindern:

  • Atmen Sie tief und langsam: Konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem und versuchen Sie, langsame und tiefe Atemzüge zu machen.
  • Suchen Sie sich einen ruhigen Ort: Verlassen Sie den Raum, wenn möglich, und suchen Sie sich einen ruhigen Ort, an dem Sie sich hinsetzen können.
  • Sprechen Sie mit jemandem: Rufen Sie einen Freund, ein Familienmitglied oder Ihren Partner an und sprechen Sie mit ihm über Ihre Gefühle.
  • Erinnern Sie sich daran, dass die Panikattacke vorübergehen wird: Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Panikattacken zwar beängstigend sind, aber nicht gefährlich sind. Sie werden irgendwann vorübergehen.

Was kann ich tun, wenn ich Angst habe, eine Panikattacke zu bekommen?

Wenn Sie Angst haben, eine Panikattacke zu bekommen, können Sie verschiedene Techniken anwenden, um diese Angst zu reduzieren:

  • Entspannungstechniken: Üben Sie regelmäßig Entspannungstechniken wie tiefes Atmen, Meditation oder Yoga.
  • Verhaltenstherapie: Eine Verhaltenstherapie kann Ihnen helfen, Ihre Ängste zu bewältigen und Ihre Gedanken und Verhaltensmuster zu verändern.
  • Sprechen Sie mit jemandem: Teilen Sie Ihre Ängste mit Ihrem Partner, Freunden oder Familie. Auch eine Selbsthilfegruppe kann hilfreich sein.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • Die Panikattacken häufig oder sehr stark sind.
  • Sie unter starken Angstgefühlen leiden, die Ihren Alltag beeinträchtigen.
  • Sie unter anderen Symptomen leiden, wie z. B. Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten.
  • Sie befürchten, dass Sie an einer postpartalen Depression leiden könnten.

Fazit

Panikattacken nach der Geburt sind ein häufiges Problem, das viele Frauen betrifft. Es ist wichtig, sich Hilfe zu suchen, wenn Sie unter Panikattacken leiden. Mit der richtigen Behandlung können die Symptome gelindert und die Lebensqualität verbessert werden.

Wenn Sie unter Panikattacken leiden, sind Sie nicht allein. Es gibt viele Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und Ihnen helfen können. Scheuen Sie sich nicht, Hilfe zu suchen.

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