Leistenbruch nach geburt: ursachen, symptome & behandlung

Ein Leistenbruch, auch bekannt als Hernie, tritt auf, wenn ein Teil des Darms oder anderer Bauchorgane durch eine Schwachstelle in der Bauchdecke herausschiebt. Leistenbrüche sind bei Männern häufiger als bei Frauen, können aber auch bei Frauen auftreten, insbesondere nach einer Schwangerschaft. Nach einer Geburt kann es zu einem Leistenbruch kommen, da die Bauchdecke während der Schwangerschaft stark gedehnt wird und sich die Muskeln im Bereich der Leiste lockern können.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen für einen Leistenbruch nach der Geburt

Es gibt mehrere Gründe, warum Frauen nach der Geburt an einem Leistenbruch leiden können:

  • Schwangerschaft und Geburt: Die Schwangerschaft führt zu einer starken Dehnung der Bauchdecke und der Muskeln im Leistenbereich. Die Geburt selbst kann ebenfalls zu einem erhöhten Druck auf die Bauchdecke führen, was das Risiko für einen Leistenbruch erhöht.
  • Heben schwerer Lasten: Nach der Geburt müssen Frauen oft schwere Lasten heben, z. B. Das Baby oder schwere Einkaufstaschen. Dies kann die Bauchmuskeln belasten und das Risiko für einen Leistenbruch erhöhen.
  • Verstopfung: Verstopfung kann zu einem erhöhten Druck im Bauchraum führen, was das Risiko für einen Leistenbruch erhöht.
  • Genetische Veranlagung: Einige Menschen sind aufgrund ihrer genetischen Veranlagung anfälliger für Leistenbrüche.

Symptome eines Leistenbruchs

Ein Leistenbruch kann verschiedene Symptome verursachen, die von Person zu Person unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Ein Knubbel oder eine Schwellung in der Leiste: Dieser Knubbel ist oft weich und kann beim Husten, Niesen oder Pressen größer werden.
  • Schmerzen in der Leiste: Die Schmerzen können beim Stehen, Sitzen oder Gehen stärker sein.
  • Druckgefühl in der Leiste: Dieser Druck kann besonders beim Husten, Niesen oder Pressen spürbar sein.
  • Übelkeit und Erbrechen: Diese Symptome können auftreten, wenn der Bruch eingeklemmt ist.

Wenn Sie eines der oben genannten Symptome bemerken, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Ein Leistenbruch sollte so schnell wie möglich behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden.

Diagnose eines Leistenbruchs

Um einen Leistenbruch zu diagnostizieren, wird der Arzt Sie nach Ihren Symptomen fragen und eine körperliche Untersuchung durchführen. Dabei wird er Ihre Leiste abtasten, um den Knubbel zu fühlen, und Sie bitten, zu husten oder zu pressen, um zu sehen, ob der Knubbel größer wird. In einigen Fällen kann der Arzt auch eine Ultraschalluntersuchung oder eine Computertomographie (CT) durchführen, um den Leistenbruch genauer zu beurteilen.

Behandlung eines Leistenbruchs

Die Behandlung eines Leistenbruchs hängt von der Schwere des Bruchs und den individuellen Bedürfnissen der Patientin ab. In den meisten Fällen wird ein Leistenbruch operativ behandelt. Die Operation kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden:

Operation eines Leistenbruchs

  • Offene Operation: Bei dieser Operation wird ein Schnitt in der Leiste gemacht, um den Bruch zu reparieren. Der Arzt wird das defekte Gewebe entfernen und die Bauchwand mit einem Netz verstärken.
  • Laparoskopische Operation: Bei dieser Operation werden kleine Schnitte in den Bauch gemacht, durch die ein dünnes Instrument mit einer Kamera eingeführt wird. Der Arzt kann den Bruch durch diese kleinen Schnitte reparieren und ein Netz einlegen, um die Bauchwand zu verstärken.

Die Entscheidung, welche Operationsmethode am besten geeignet ist, wird von Ihrem Arzt getroffen. Er wird die Art des Bruchs, Ihre allgemeine Gesundheit und Ihre persönlichen Bedürfnisse berücksichtigen.

Nach der Operation

Nach der Operation müssen Sie möglicherweise einige Wochen lang einen Verband tragen. Sie sollten es vermeiden, schwere Lasten zu heben und sich übermäßig anzustrengen. Ihr Arzt wird Ihnen genauere Anweisungen geben, wie Sie sich nach der Operation verhalten sollten.

In der Regel können Sie die Klinik nach einer endoskopischen Operation der Hernie bereits am nächsten Tag verlassen. Schmerzmittel sind normalerweise bis zum ersten Tag nach der Operation notwendig, bei offenen Operationsverfahren ggfs. Etwas länger. Bei Ihrer Entlassung erhalten Sie noch einen Termin zur Nachuntersuchung im Rahmen der Viszera Leistenbruch Sprechstunde in München.

Die Krankschreibung nach der Leisten-OP umfasst meist nur wenige Tage. Wer jedoch einen körperlich anspruchsvollen Job hat, sollte einige Wochen aussetzen.

Rezidiv nach Leistenbruch-OP?

Bei rund fünf bis zehn von 100 Patienten und Patientinnen tritt nach der OP erneut ein Leistenbruch auf (Rezidiv). Das kann beispielsweise daran liegen, dass der Bindegewebsstoffwechsel gestört ist und sich keine stabile Narbe ausbildet. Aber auch die Erfahrung des Chirurgen und die Operationsmethode spielen eine Rolle. Leistenbruch-Rezidive können zwar trotz Netz entstehen (nach einer TEP- oder TAPP-OP), sind aber bei Eingriffen ohne Netz häufiger. Zu einem Leistenbruch-Rezidive kann es ein Jahr nach der OP kommen, aber auch erst nach fünf oder zehn Jahren. Auch Mehrfachrezidive sind möglich.

Das typische Symptom eines Leistenbruch-Rezidivs sind sogenannte Ruheschmerzen. Sie entstehen, wenn Nerven oder Gefäße eingeklemmt sind. Manchmal sind die Beschwerden sehr stark und erfordern die Einnahme von Schmerzmitteln. Sie sind allerdings nur eine vorübergehende Lösung, da diese Medikamente Nebenwirkungen haben können und der Bruch so oder so operiert werden sollte. Durch die erneute OP lässt sich vermeiden, dass sich der Bruch vergrößert und eine Durchblutungsstörung des Darmes eintritt.

Häufig ist es günstig, bei der Rezidivhernien-OP einen anderen Zugang als beim ursprünglichen Eingriff zu wählen. Wurde der Leistenbruch bei der ersten OP endoskopisch operiert, könnte man beim Rezidiv das Verfahren nach Lichtenstein vorziehen. Bei der OP des Leistenhernien-Rezidivs müssen Chirurgen und Chirurginnen auf Verwachsen aufpassen und besonders sorgfältig vorgehen. Es ist ratsam, dafür einen Experten oder eine Expertin aufzusuchen.

Was kann ich tun, um das Risiko für einen Leistenbruch zu verringern?

Es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um das Risiko für einen Leistenbruch zu verringern, z. B.:

  • Gesundes Gewicht halten: Übergewicht erhöht den Druck auf die Bauchdecke und das Risiko für einen Leistenbruch.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung stärkt die Bauchmuskeln und kann das Risiko für einen Leistenbruch verringern.
  • Verstopfung vermeiden: Verstopfung kann zu einem erhöhten Druck im Bauchraum führen, was das Risiko für einen Leistenbruch erhöht.
  • Schweres Heben vermeiden: Vermeiden Sie es, schwere Lasten zu heben, insbesondere nach der Geburt.

Was passiert, wenn ein Leistenbruch nicht behandelt wird?

Wenn ein Leistenbruch nicht behandelt wird, kann er sich vergrößern und zu Komplikationen führen. Der Bruch kann eingeklemmt werden, was bedeutet, dass der Darm oder andere Bauchorgane in der Bruchstelle eingeklemmt werden. Dies kann zu starken Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen und sogar zu einer Durchblutungsstörung des eingeklemmten Gewebes führen. In schweren Fällen kann ein eingeklemmter Bruch sogar lebensbedrohlich sein.

Wie lange dauert es, bis ich nach einer Leistenbruch-Operation wieder arbeiten kann?

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach einer Leistenbruch-Operation hängt von der Art des Bruchs, der Operationsmethode und Ihrem Beruf ab. In der Regel können Sie nach einer laparoskopischen Operation innerhalb weniger Tage wieder arbeiten, während Sie nach einer offenen Operation möglicherweise einige Wochen lang pausieren müssen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um die beste Vorgehensweise für Ihren Fall zu besprechen.

Kann ich nach einer Leistenbruch-Operation wieder Sport treiben?

Ja, Sie können nach einer Leistenbruch-Operation wieder Sport treiben. Allerdings sollten Sie es zunächst langsam angehen lassen und sich nicht überlasten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wann Sie mit dem Sport beginnen können und welche Sportarten für Sie geeignet sind. Einige Sportarten, die zu viel Druck auf die Bauchdecke ausüben, wie z. B. Gewichtheben, sollten Sie zunächst vermeiden.

Zusammenfassung

Ein Leistenbruch nach der Geburt ist eine relativ häufige Erkrankung, die jedoch mit einer Operation gut behandelbar ist. Wenn Sie Symptome eines Leistenbruchs bemerken, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können Komplikationen vermeiden und Ihnen helfen, schnell wieder gesund zu werden.

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