Scharlach-komplikationen: seltene, aber ernste risiken

Scharlach, eine durch Streptokokken verursachte bakterielle Infektion, ist in der Regel eine harmlose Krankheit, die mit Antibiotika gut behandelt werden kann. Allerdings können in seltenen Fällen Komplikationen auftreten, die schwerwiegend sein können. Es ist daher wichtig, die möglichen Risiken zu kennen und bei Bedarf rechtzeitig ärztlichen Rat einzuholen.

Inhaltsverzeichnis

Welche Komplikationen können bei Scharlach auftreten?

Die meisten Menschen erholen sich von Scharlach ohne Komplikationen. Allerdings können in einigen Fällen die Streptokokken über die Blutbahn andere Organe infizieren, was zu folgenden Komplikationen führen kann:

Infektionen anderer Organe:

  • Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis): Eine Entzündung der Schleimhaut in den Nebenhöhlen.
  • Mittelohrentzündung (Otitis media): Eine Entzündung des Mittelohrs.
  • Lungenentzündung (Pneumonie): Eine Entzündung der Lunge.
  • Herzmuskelentzündung (Myokarditis): Eine Entzündung des Herzmuskels.

Eine ausgeprägte Vereiterung des Rachens kann zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Dies ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der eine sofortige medizinische Behandlung erfordert.

Rheumatisches Fieber:

Das rheumatische Fieber ist eine Autoimmunreaktion, die durch die Infektion mit den Streptokokken hervorgerufen werden kann. Etwa einer von 000 Scharlach-Kranken ist davon betroffen, meist besteht eine Latenzzeit von zwei bis drei Wochen. Dabei binden die Antikörper, die ursprünglich gegen die Bakterien gerichtet waren, an körpereigene Strukturen. Dies kann zu folgenden Komplikationen führen:

  • Entzündung des Herzmuskels (Endokarditis): Eine Entzündung der Herzinnenhaut.
  • Entzündung der Gelenke (Polyarthritis): Eine Entzündung mehrerer Gelenke.
  • Poststreptokokken-Glomerulonephritis: Eine Entzündung der Nierenkörperchen (Glomeruli), die die Nierenfunktion beeinträchtigen kann.

Die Symptome einer Poststreptokokken-Glomerulonephritis sind unter anderem:

  • Dunkler, schäumender Urin
  • Nachlassende Urinproduktion
  • Wassereinlagerungen im Körper

Toxische Komplikationen:

Selten kommt es bei Scharlach zu toxischen Komplikationen, vor allem in der ersten Krankheitswoche, wenn die Konzentration der von den Streptokokken produzierten Scharlachtoxine im Körper sehr hoch ist. Patienten bekommen dann sehr hohes Fieber und leiden verstärkt unter Durchfall und Erbrechen. In äußerst seltenen schweren Fällen kommt es zu:

  • Blutungen der Haut bzw. Schleimhäute
  • Krämpfen
  • Bewusstlosigkeit
  • Kreislaufkollaps
  • Schock mit einem möglichen Multiorganversagen

Ein derartiges Streptokokken-bedingtes toxisches Schocksyndrom (STSS oder TSLS) ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts in knapp einem Drittel der Fälle tödlich.

Wie kann man Komplikationen bei Scharlach vermeiden?

Um Komplikationen bei Scharlach zu vermeiden, ist es wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen. Folgende Maßnahmen können das Risiko von Komplikationen senken:

  • Scharlach rechtzeitig mit Antibiotika behandeln: Antibiotika töten die Streptokokken ab und verhindern so die Ausbreitung der Infektion.
  • Ruhe und ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Ruhe und ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützen den Körper bei der Genesung.
  • Hygienemaßnahmen beachten: Regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden von direktem Kontakt mit anderen Menschen können die Ausbreitung der Infektion verhindern.
  • Impfung gegen Streptokokken: Eine Impfung gegen Streptokokken ist zwar nicht für jeden geeignet, kann aber in einigen Fällen das Risiko von Komplikationen senken.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Wenn Sie oder Ihr Kind Symptome von Scharlach haben, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dies gilt insbesondere, wenn:

  • Die Symptome schwerwiegend sind.
  • Die Symptome länger als drei Tage anhalten.
  • Fieber über 39 °C auftritt.
  • Es zu Komplikationen wie Atembeschwerden, Ohrenschmerzen, Halsentzündung oder Gelenkschmerzen kommt.

Häufige Fragen zu Komplikationen bei Scharlach

Wie häufig sind Komplikationen bei Scharlach?

Komplikationen bei Scharlach sind glücklicherweise selten. Die meisten Menschen erholen sich von Scharlach ohne Komplikationen. Allerdings können in einigen Fällen schwere Komplikationen auftreten, die lebensbedrohlich sein können. Es ist daher wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen.

Welche Symptome deuten auf Komplikationen bei Scharlach hin?

Zu den Symptomen, die auf Komplikationen bei Scharlach hindeuten können, gehören:

  • Hohes Fieber
  • Atembeschwerden
  • Ohrenschmerzen
  • Halsentzündung
  • Gelenkschmerzen
  • Dunkler, schäumender Urin
  • Nachlassende Urinproduktion
  • Wassereinlagerungen im Körper
  • Blutungen der Haut bzw. Schleimhäute
  • Krämpfe
  • Bewusstlosigkeit
  • Kreislaufkollaps

Wenn Sie eines dieser Symptome bemerken, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Können Komplikationen bei Scharlach mit Antibiotika verhindert werden?

Antibiotika können zwar die Infektion mit Streptokokken bekämpfen und das Risiko von Komplikationen senken, aber sie können nicht alle Komplikationen verhindern. Einige Komplikationen, wie das rheumatische Fieber, können auch nach der Behandlung mit Antibiotika auftreten. Es ist daher wichtig, auch nach der Behandlung mit Antibiotika auf mögliche Komplikationen zu achten.

Was kann ich tun, um das Risiko von Komplikationen bei Scharlach zu minimieren?

Um das Risiko von Komplikationen bei Scharlach zu minimieren, sollten Sie:

  • Scharlach rechtzeitig mit Antibiotika behandeln lassen.
  • Ruhe und ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleisten.
  • Hygienemaßnahmen beachten.
  • Bei Bedarf eine Impfung gegen Streptokokken in Erwägung ziehen.
  • Bei Auftreten von Komplikationssymptomen sofort einen Arzt aufsuchen.

Fazit

Scharlach ist in der Regel eine harmlose Krankheit, die mit Antibiotika gut behandelt werden kann. Allerdings können in seltenen Fällen Komplikationen auftreten, die schwerwiegend sein können. Es ist daher wichtig, die möglichen Risiken zu kennen und bei Bedarf rechtzeitig ärztlichen Rat einzuholen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können das Risiko von Komplikationen minimieren und die Genesung fördern.

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