Die Frage, ob Kinder geimpft werden sollten, ist ein Thema, das viele Eltern beschäftigt. Es gibt viele verschiedene Meinungen und Argumente, die für oder gegen eine Impfung sprechen. In diesem Artikel wollen wir uns mit den verschiedenen Aspekten der Kinderimpfung auseinandersetzen, um Ihnen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu liefern.
- Die Vorteile der Kinderimpfung
- Die Risiken der Kinderimpfung
- Kinderimpfung gegen COVID-19: Ja oder Nein?
-
- Welche Risikogruppen wird die COVID-Impfung besonders empfohlen?
- Wie soll eine Immunisierung bei Patient:innen mit Immundefizienz erfolgen?
- Wie funktioniert die Basisimmunität bei der COVID-19-Impfung?
- Welche Impfstoffe werden für Kinder und Jugendliche empfohlen?
- Gibt es ein erhöhtes Myokarditis-Risiko bei Kindern und Jugendlichen?
- Wie ist das Impfschema für Kinder und Jugendliche?
- Was ist zu beachten bei Schwangeren?
- Fazit
Die Vorteile der Kinderimpfung
Impfungen spielen eine entscheidende Rolle im Schutz von Kindern vor schweren Krankheiten. Sie helfen, das Immunsystem zu stärken und den Körper vor Infektionen zu schützen. Die Vorteile der Kinderimpfung sind vielfältig:
- Schutz vor schweren Krankheiten: Impfungen können Kinder vor lebensbedrohlichen Krankheiten wie Masern, Mumps, Röteln, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Polio schützen.
- Reduzierung von Komplikationen: Impfungen können dazu beitragen, die Schwere von Krankheiten zu reduzieren und Komplikationen wie Hirnhautentzündung, Lähmungen oder Gehörverlust zu verhindern.
- Schutz für die Gemeinschaft: Impfungen tragen dazu bei, die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern und so auch andere Menschen, die nicht geimpft werden können, zu schützen, zum Beispiel Säuglinge oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
- Verbesserung der Lebensqualität: Impfungen können Kindern ermöglichen, ein gesünderes und glücklicheres Leben zu führen, indem sie sie vor schweren Krankheiten und ihren Folgen schützen.
Die Risiken der Kinderimpfung
Wie bei jeder medizinischen Behandlung gibt es auch bei Impfungen mögliche Risiken. Die meisten Nebenwirkungen von Impfungen sind jedoch mild und vorübergehend, wie zum Beispiel:
- Rötung oder Schwellung an der Injektionsstelle
- Fieber
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
In seltenen Fällen können schwerwiegendere Nebenwirkungen auftreten, wie zum Beispiel:
- Allergische Reaktionen
- Krampfanfälle
- Neurologische Probleme
Es ist wichtig zu betonen, dass die Risiken von Impfungen im Vergleich zu den Vorteilen sehr gering sind. Die meisten Kinder vertragen Impfungen gut und profitieren von dem Schutz, den sie bieten.
Kinderimpfung gegen COVID-19: Ja oder Nein?
Die Impfung gegen COVID-19 ist ein aktuelles Thema, das viele Eltern beschäftigt. Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt die Impfung gegen COVID-19 für Kinder und Jugendliche ab einem Alter von 6 Monaten, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf oder ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Dazu gehören:
- Kinder und Jugendliche mit Grunderkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe haben.
- BewohnerInnen in Einrichtungen der Pflege.
- Jugendliche mit einem erhöhten beruflichen Infektionsrisiko in der medizinischen und pflegerischen Versorgung.
Die STIKO empfiehlt jährliche Auffrischimpfungen im Herbst. Bei Kindern und Jugendlichen, die zu der Risikogruppe gehören, kann auf die Auffrischimpfung verzichtet werden, wenn sie immungesund sind und sich im Laufe des Jahres mit SARS-CoV-2 infiziert haben. Die Entscheidung über weitere Impfungen sollte mit der Ärztin bzw. dem Arzt unter Berücksichtigung des individuellen Risikos getroffen werden.
Für die Impfung werden alle zugelassenen mRNA- und Protein-basierten Impfstoffe mit einer jeweils von der WHO empfohlenen Variantenanpassung empfohlen. Aktuell sind das XBB.5 angepasste Impfstoffe. Bei Personen ab 12 bis unter 30 Jahren und bei Schwangeren soll laut STIKO i. d. R. kein Spikevax-Produkt verwendet werden, auch wenn eine Zulassung für Altersgruppen ab 6 Monaten vorliegt. Grund dafür ist ein unter der Anwendung von Spikevax erhöhtes Peri- bzw. Myokarditisrisiko.
Welche Grundkrankheiten erhöhen das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf?
Es gibt verschiedene Grundkrankheiten, die das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf erhöhen und damit eine Impfindikation mit sich bringen. Hierzu gehören:
- Chronische Lungenerkrankungen (z. B. Asthma, Mukoviszidose)
- Herzkrankheiten (z. B. Herzfehler, Herzinsuffizienz)
- Nierenerkrankungen (z. B. Chronische Nierenerkrankung)
- Lebererkrankungen (z. B. Leberzirrhose)
- Diabetes mellitus
- Krebs
- Autoimmunerkrankungen (z. B. Rheumatoide Arthritis, Lupus)
- Schwäche des Immunsystems (z. B. HIV, Organtransplantation)
- Übergewicht und Fettleibigkeit
Wenn Ihr Kind an einer dieser Grundkrankheiten leidet, sollten Sie unbedingt mit dem behandelnden Arzt über die COVID-19-Impfung sprechen.
Wie soll eine Immunisierung bei Patient:innen mit Immundefizienz erfolgen?
Bei immundefizienten Kindern und Jugendlichen mit einer relevanten Einschränkung der Immunantwort können zusätzliche Impfstoffdosen in kürzerem Abstand sinnvoll sein. Die Entscheidung über weitere Impfungen trifft die behandelnde Ärztin/ der behandelnde Arzt, ggf. mithilfe von Antikörperbestimmungen.
Für den seltenen Fall, dass Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Risiko noch keine sogenannte Basisimmunität aufbauen konnten, sollen die dafür fehlenden Kontakte durch die COVID-19-Impfung nachgeholt werden. Eine Basisimmunität ist erreicht, wenn das Immunsystem dreimal Kontakt mit Bestandteilen des Erregers (Impfung) oder dem Erreger selbst (Infektion) hat. Mindestens einer dieser Kontakte soll durch die Impfung erfolgen. Eine mögliche Infektion muss nicht durch serologische Tests abgeklärt werden. Eine Infektion sollte in der Regel nur dann als ein Ereignis für die angestrebten 3 Antigenkontakte gewertet werden, wenn der Abstand zur vorangegangenen Impfung mindestens 3 Monate beträgt. Umgekehrt sollte nach einer Infektion eine Impfung frühestens 3 Monate später erfolgen.
Das ist insbesondere für Kleinkinder ab 6 Monate relevant, die rechtzeitig gegen COVID-19 geimpft werden sollten. Denn für Säuglinge und Kinder, die seit Mitte 2022 auf die Welt kamen oder zukünftig geboren werden, ist anzunehmen, dass sie weniger Kontakte mit SARS-CoV-2 hatten bzw. Haben werden als die davor geborenen Kinder. Bei der Impfung mit Comirnaty (3 µg, 0,2 mL) setzt sich die Basisimmunität aus 3 Impfstoffdosen zur Grundimmunisierung (s. Fachinformation) und einer Auffrischimpfung zusammen. Laut Fachinformation soll die Grundimmunisierung mit Comirntaty im Abstand von 0-3-8 Wochen erfolgen. Nach Einschätzung der STIKO ist aus immunologischer Sicht auch bei Kindern ein längerer Impfabstand zu bevorzugen. Bei der Verwendung von Spikevax (25 µg, 0,25 mL, nur in zugelassener Zubereitung) werden für die Basisimmunität 2 Impfstoffdosen und eine Auffrischimpfung benötigt. Auch bei der Impfung von Kindern sollen stattgehabte Infektionsereignisse angerechnet und zeitlich berücksichtigt werden. Unter 12 Jahren kann nunmehr sowohl Comirnaty als auch Spikevax entsprechend den Fachinformationen eingesetzt werden, da für keinen der beiden Impfstoffe derzeit Hinweise für ein erhöhtes Myokarditis-Risiko in dieser Altersgruppe bestehen.
Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Risiko ab 5 Jahre, die bislang ungeimpft sind und sich noch nicht mit SARS-CoV-2 infiziert haben, sollten abweichend von der Zulassung dreimal gegen COVID-19 geimpft werden (mit einem für die jeweilige Altersgruppe zugelassenen Impfstoff). Dabei sollte nach Einschätzung der STIKO zwischen den ersten beiden Impfstoffdosen ein Mindestabstand von 4 bis vorzugsweise 12 Wochen eingehalten werden und die Impfung zum Erreichen der Basisimmunität in einem Mindestabstand von 6 Monaten zur Impfung erfolgen, um so einen optimalen Impfschutz zu erzielen. Schwangere sollen fehlende Impfstoffdosen erst ab dem Trimenon erhalten. Weitere Informationen zur Anwendung der Impfstoffe sind in der zum Impfschema beschrieben.
Welche Risikogruppen wird die COVID-Impfung besonders empfohlen?
Die COVID-Impfung wird besonders empfohlen für:
- Kinder und Jugendliche mit Grunderkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe haben.
- BewohnerInnen in Einrichtungen der Pflege.
- Jugendliche mit einem erhöhten beruflichen Infektionsrisiko in der medizinischen und pflegerischen Versorgung.
Wie soll eine Immunisierung bei Patient:innen mit Immundefizienz erfolgen?
Bei immundefizienten Kindern und Jugendlichen mit einer relevanten Einschränkung der Immunantwort können zusätzliche Impfstoffdosen in kürzerem Abstand sinnvoll sein. Die Entscheidung über weitere Impfungen trifft die behandelnde Ärztin/ der behandelnde Arzt, ggf. Mithilfe von Antikörperbestimmungen.
Wie funktioniert die Basisimmunität bei der COVID-19-Impfung?
Eine Basisimmunität ist erreicht, wenn das Immunsystem dreimal Kontakt mit Bestandteilen des Erregers (Impfung) oder dem Erreger selbst (Infektion) hat. Mindestens einer dieser Kontakte soll durch die Impfung erfolgen. Eine mögliche Infektion muss nicht durch serologische Tests abgeklärt werden. Eine Infektion sollte in der Regel nur dann als ein Ereignis für die angestrebten 3 Antigenkontakte gewertet werden, wenn der Abstand zur vorangegangenen Impfung mindestens 3 Monate beträgt. Umgekehrt sollte nach einer Infektion eine Impfung frühestens 3 Monate später erfolgen.
Welche Impfstoffe werden für Kinder und Jugendliche empfohlen?
Für die Impfung werden alle zugelassenen mRNA- und Protein-basierten Impfstoffe mit einer jeweils von der WHO empfohlenen Variantenanpassung empfohlen. Aktuell sind das XBB.5 angepasste Impfstoffe.
Gibt es ein erhöhtes Myokarditis-Risiko bei Kindern und Jugendlichen?
Laut STIKO soll i. D. R. Kein Spikevax-Produkt bei Personen ab 12 bis unter 30 Jahren und bei Schwangeren verwendet werden, auch wenn eine Zulassung für Altersgruppen ab 6 Monaten vorliegt. Grund dafür ist ein unter der Anwendung von Spikevax erhöhtes Peri- bzw. Myokarditisrisiko. Unter 12 Jahren kann nunmehr sowohl Comirnaty als auch Spikevax entsprechend den Fachinformationen eingesetzt werden, da für keinen der beiden Impfstoffe derzeit Hinweise für ein erhöhtes Myokarditis-Risiko in dieser Altersgruppe bestehen.
Wie ist das Impfschema für Kinder und Jugendliche?
Bei der Impfung mit Comirnaty (3 µg, 0,2 mL) setzt sich die Basisimmunität aus 3 Impfstoffdosen zur Grundimmunisierung (s. Fachinformation) und einer Auffrischimpfung zusammen. Laut Fachinformation soll die Grundimmunisierung mit Comirntaty im Abstand von 0-3-8 Wochen erfolgen. Nach Einschätzung der STIKO ist aus immunologischer Sicht auch bei Kindern ein längerer Impfabstand zu bevorzugen. Bei der Verwendung von Spikevax (25 µg, 0,25 mL, nur in zugelassener Zubereitung) werden für die Basisimmunität 2 Impfstoffdosen und eine Auffrischimpfung benötigt. Auch bei der Impfung von Kindern sollen stattgehabte Infektionsereignisse angerechnet und zeitlich berücksichtigt werden.
Was ist zu beachten bei Schwangeren?
Schwangere sollen fehlende Impfstoffdosen erst ab dem Trimenon erhalten. Weitere Informationen zur Anwendung der Impfstoffe sind in der zum Impfschema beschrieben.
Fazit
Die Entscheidung, ob ein Kind geimpft werden soll, ist eine persönliche Entscheidung, die von den Eltern getroffen werden muss. Es ist wichtig, sich über die Vor- und Nachteile der Impfung zu informieren und mit dem behandelnden Arzt zu sprechen. Die Impfung bietet einen wichtigen Schutz vor schweren Krankheiten, aber es gibt auch mögliche Risiken, die berücksichtigt werden müssen. Letztendlich sollten die Eltern die Entscheidung treffen, die sie für ihr Kind als am besten erachten.
Wenn Sie andere Artikel kennenlernen möchten, die Kinderimpfung: schutz oder risiko? infos & entscheidungshilfe ähneln, können Sie die Kategorie Kinderimpfung besuchen.