Kältetherapie bei neugeborenen: vorteile & risiken

Die Kältetherapie, auch bekannt als induzierte Hypothermie, ist eine medizinische Behandlungsmethode für Neugeborene, die innerhalb der ersten sechs Lebensstunden einen Sauerstoffmangel ( Hypoxie ) oder eine unzureichende Blutversorgung ( ischämische Enzephalopathie, HIE) im Gehirn und anderen Organen erlitten haben. Diese Komplikationen können während der Schwangerschaft oder während der Geburt auftreten.

Die Kältetherapie senkt die normale Körpertemperatur des Neugeborenen von 37°C auf etwa 33°C und hält diese niedrigere Temperatur für 72 Stunden konstant. Um Beschwerden und Zittern während der Hypothermiebehandlung zu reduzieren, erhalten die Säuglinge niedrig dosierte Schmerzmittel. Am Ende der Behandlung wird die Körpertemperatur des Babys langsam wieder auf 37°C erhöht.

Inhaltsverzeichnis

Warum Kältetherapie?

Studien haben gezeigt, dass Babys, die um die Geburt herum Sauerstoffmangel erlitten haben und mit Kältetherapie behandelt wurden, eine bessere Chance haben, ohne Hirnschäden zu überleben, als Babys, die nicht mit Kältetherapie behandelt wurden. Die Kältetherapie soll den Zelltod im Gehirn verlangsamen und so die Wahrscheinlichkeit von Hirnschäden und Behinderungen reduzieren.

Wie funktioniert die Kältetherapie?

Die Kältetherapie funktioniert, indem sie den Stoffwechsel des Gehirns verlangsamt. Dies reduziert den Bedarf an Sauerstoff und schützt das Gehirn vor weiteren Schäden. Die Kältetherapie wird normalerweise mit einer speziellen Kühldecke durchgeführt, die auf die Haut des Babys gelegt wird.

Vorteile der Kältetherapie

  • Reduziert das Risiko von Hirnschäden
  • Verbessert die Überlebenschancen
  • Kann zu einer besseren neurologischen Entwicklung beitragen

Kältetherapie in verschiedenen Ländern

Die Kältetherapie wird in vielen Ländern weltweit eingesetzt. Allerdings gibt es Unterschiede in der Anwendung und Wirksamkeit der Methode. In einkommensstarken Ländern hat sich die Kältetherapie als wirksam erwiesen, um das Risiko von Hirnschäden bei Neugeborenen mit Sauerstoffmangel zu reduzieren. In Ländern mit mittlerem oder niedrigem Einkommen ist die Wirksamkeit der Kältetherapie jedoch umstritten.

Studien in ärmeren Ländern

Eine aktuelle Studie, die in Sri Lanka, Indien und Bangladesch durchgeführt wurde, ergab, dass die Kältetherapie bei Neugeborenen mit Sauerstoffmangel in diesen Ländern sogar zu einer höheren Sterblichkeit führte. Die Gründe für diesen Unterschied sind noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise spielen andere Faktoren wie die Qualität der medizinischen Versorgung oder die Prävalenz von Infektionen eine Rolle.

Risiken und Nebenwirkungen der Kältetherapie

Die Kältetherapie ist im Allgemeinen eine sichere Behandlung, aber es gibt einige potenzielle Risiken und Nebenwirkungen, die berücksichtigt werden sollten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:

  • Zittern
  • Niedriger Blutdruck
  • Langsamer Herzschlag
  • Atembeschwerden
  • Infektionen

Es ist wichtig, dass die Kältetherapie von einem erfahrenen medizinischen Fachpersonal durchgeführt wird.

Häufig gestellte Fragen

Was ist die beste Temperatur für die Kältetherapie?

Die optimale Temperatur für die Kältetherapie liegt bei 33°C. Diese Temperatur sollte für 72 Stunden konstant gehalten werden.

Wer ist ein Kandidat für die Kältetherapie?

Die Kältetherapie wird bei Neugeborenen angewendet, die innerhalb der ersten sechs Lebensstunden einen Sauerstoffmangel (Hypoxie) oder eine unzureichende Blutversorgung (ischämische Enzephalopathie, HIE) im Gehirn und anderen Organen erlitten haben.

Welche Risiken bestehen bei der Kältetherapie?

Die Kältetherapie ist im Allgemeinen eine sichere Behandlung, aber es gibt einige potenzielle Risiken und Nebenwirkungen, wie z.B. Zittern, niedriger Blutdruck, langsamer Herzschlag, Atembeschwerden und Infektionen.

Wie lange dauert die Kältetherapie?

Die Kältetherapie dauert normalerweise 72 Stunden.

Wie wird die Körpertemperatur des Babys während der Kältetherapie überwacht?

Die Körpertemperatur des Babys wird während der Kältetherapie mit einem speziellen Thermometer überwacht.

Gibt es Alternativen zur Kältetherapie?

Es gibt keine bewährten Alternativen zur Kältetherapie.

Zusammenfassung

Die Kältetherapie ist eine vielversprechende Behandlungsmethode für Neugeborene, die einen Sauerstoffmangel (Hypoxie) oder eine unzureichende Blutversorgung (ischämische Enzephalopathie, HIE) erlitten haben. Die Methode hat sich in einkommensstarken Ländern als wirksam erwiesen, um das Risiko von Hirnschäden zu reduzieren. In Ländern mit mittlerem oder niedrigem Einkommen ist die Wirksamkeit der Kältetherapie jedoch umstritten. Weitere Forschung ist erforderlich, um die optimale Anwendung der Kältetherapie in verschiedenen Ländern zu bestimmen.

Tabellarische Übersicht

VorteilNachteil
Reduziert das Risiko von HirnschädenMögliche Nebenwirkungen wie Zittern, niedriger Blutdruck, langsamer Herzschlag, Atembeschwerden und Infektionen
Verbessert die ÜberlebenschancenWirksamkeit in Ländern mit mittlerem oder niedrigem Einkommen ist umstritten
Kann zu einer besseren neurologischen Entwicklung beitragenWeitere Forschung ist erforderlich

Hinweis: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Arzt. Wenn Sie Fragen oder Bedenken haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder eine andere qualifizierte medizinische Fachkraft.

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