Helgoland, die kleine Insel in der Nordsee, ist bekannt für ihre malerischen Klippen, die einzigartige Flora und Fauna und natürlich für ihre zollfreien Geschäfte. Doch im Winter verwandelt sich Helgoland in ein wahres Robbenparadies. Die Sandstrände der Düne, einer kleinen Nebeninsel, werden dann zum Tummelplatz für Kegelrobben, die hier ihre Jungen zur Welt bringen.
Helgoland Robben Geburt: Ein Erfolgsmodell des Naturschutzes
Die Zahl der Robbenbabys auf Helgoland steigt seit Jahren stetig an. Dies ist ein großer Erfolg für den Naturschutz, denn die Kegelrobbe war in der Vergangenheit stark bejagt worden und stand kurz vor dem Aussterben. Durch Schutzmaßnahmen und die Einrichtung von Schutzgebieten konnte sich der Bestand der Kegelrobbe in den letzten Jahren erholen.
Die Gemeinde Helgoland geht für die Wurfsaison 2023/2024 von über 800 Geburten aus. Das ist ein neuer Rekord, denn noch in der Saison 2019/2020 erblickten hier lediglich 531 Jungtiere das Licht der Welt.
Die Robbenbabys werden in der Regel zwischen November und Anfang Januar geboren. Die weiblichen Robben suchen sich dafür sichere, höher gelegene Plätze am Strand, die bei Flut nicht überschwemmt werden. Die Jungtiere kommen mit einem weißen, flaumigen Fell, dem Lanugofell, zur Welt, das sie vor Wind und Kälte schützt. Doch damit können sie noch nicht schwimmen. Die Mutter besucht ihr Junges drei- bis viermal täglich und säugt es. Die Muttermilch ist sehr fettreich und nach etwa zwei Wochen ist aus dem kleinen, weißen Bündel ein Wonneproppen von bis zu 50 Kilogramm geworden.
Monitoring der Robbenpopulation
Um die Robbenpopulation auf Helgoland zu überwachen, werden verschiedene Methoden eingesetzt. Früher wurden die Robben von Mitarbeitern der Gemeinde Helgoland gezählt. Doch aufgrund der großen Zahl an Tieren ist dies heute nicht mehr möglich. Daher wird das Monitoring seit der letzten Saison mit Drohnen unterstützt. Mittels KI werden die Aufnahmen ausgewertet. Das ergibt jedoch nur noch ungefähre Zahlen.
Besucherlenkung: Schutz für Mensch und Tier
Die Kegelrobben sind auf den weiten Sandstränden der Düne nicht allein. Viele Touristen besuchen die kleine Insel, um die Tiere zu beobachten. Doch um den Tieren ihren Lebensraum zu erhalten und die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, wurde eine einzigartige Besucherlenkung eingerichtet. Seit 2021 hindert ein kilometerlanger Metallzaun davor, sich den Tieren zu sehr zu nähern.
Der Zaun ist deutschlandweit einzigartig und wurde von vielen Seiten kritisiert. Doch er hat sich als effektiv erwiesen. Die Robben können sich nun ungestört auf den Stränden aufhalten und die Besucher haben die Möglichkeit, die Tiere aus sicherer Entfernung zu beobachten.
Wo sieht man die Robben auf Helgoland?
Die Düne, die kleine Nebeninsel von Helgoland, ist das beste Ziel, um die Kegelrobben zu beobachten. Die Dünenfähre bringt den Besucher von Helgoland aus das vorgelagerte robbenland. Die ersten Kegelrobben entdeckt man meist gleich bei der Ankunft. Im Hafenbecken halten sie ihre graubraunen Köpfe aus dem Wasser und begrüßen die ankommenden Besucher.
Auf den Stränden der Düne kann man die Robben überall beobachten: Im flachen Wasser spielen junge Weibchen miteinander, die großen, bis zu 300 Kilogramm schweren Bullen liegen träge in der Brandung. Auch die sehr viel kleineren Seehunde kann man entdecken, jedoch nur vereinzelt. Sie haben die Insel weitgehend geräumt, denn jetzt, im Dezember, ist hier viel los: Die Kegelrobben bringen auf der Düne ihre Jungen zur Welt.
Die Kegelrobbe: Ein Comeback nach der Bejagung
An deutschen Küsten ist die Kegelrobbe immer noch etwas Besonderes. Um 1910 war sie im gesamten Wattenmeer nach intensiver Bejagung als Konkurrent der Fischer ausgerottet. Erst nach dem Jagdverbot in den 1970ern eroberte die Kegelrobbe das Wattenmeer stückweise zurück. Dies geschah vermutlich von den vor der nordenglischen Küste gelegenen Farne Islands aus, auf denen es seit Mitte des Jahrhunderts eine der größten Kegelrobbenkolonien des Atlantiks gibt.
Jährlich kamen hier etwa 2000 Jungtiere zur Welt, die den Grundstein für die Wiederausbreitung der Art legten. Da Großbritannien bereits etwa dreißig Jahre vor Deutschland wichtige Regelungen zum Schutz der Kegelrobbe eingeführt hatte, konnte die Kolonie wachsen und besiedelte in Deutschland nach und nach die Küsten von Amrum und die Kachelotplatte westlich von Juist. Seit 1989 haben die Kegelrobben auch Helgoland wieder für sich entdeckt. Zu einer Kegelrobben-Geburt kam es hier erstmals Ende der neunziger Jahre.
Rücksichtnahme ist wichtig
Auch wenn es den Robben offensichtlich nichts ausmacht, ihre Strände mit den Menschen zu teilen, gibt es Schilder, die das Miteinander zwischen Mensch und Tier regeln sollen. „30 Meter Abstand“ steht groß am Anleger der Dünenfähre geschrieben, aber ebenso wie viele Besucher hält sich auch so manch eine Kegelrobbe nicht daran. Viel zu spannend sehen die Stative der Fotografen aus.
Dass Kegelrobben alles andere als Schmusetiere sind, zeigt sich spätestens, wenn die Weibchen wieder paarungsbereit sind, etwa zwei Wochen nach der Geburt. Die Bullen verteidigen in dieser Zeit ihre Strandabschnitte und tragen heftige Revierkämpfe aus, bei denen so manch ein Rivale die Arena mit blutenden Bisswunden verlässt.
Und selbst bei der Annäherung an ein noch so niedliches Jungtier gilt Vorsicht. Ohne dass er es merkt, steht der Besucher zwischen einem Jungtier und seiner Mutter, die brüllend und mit sichtbarem Raubtiergebiss auf ihn zugerobbt kommt. Ein schüchternes Muttertier hingegen wagt sich nicht zu seinem Welpen zurück und wartet unbemerkt in der Brandung. Werden die Jungtiere jedoch nicht rechtzeitig gestillt, laufen sie Gefahr zu verhungern.
Es ist also Rücksicht geboten beim Besuch des helgoländischen Robbenparadieses, damit die Rückkehrer ihre Düne weiterhin als ihr Zuhause betrachten und sich fortpflanzen. Die Zahl der geborenen kleinen Kegelrobben steigt jährlich, wie der Verein Jordsand notiert. Wenn es so bleibt, ist Helgoland vielleicht bald der Ort, von dem aus sich die Kegelrobben weiter ausbreiten und andere Strände im Wattenmeer bevölkern.
Wann werden Robbenbabys geboren?
Die Robbenbabys werden in der Regel zwischen November und Anfang Januar geboren. Die weiblichen Robben suchen sich dafür sichere, höher gelegene Plätze am Strand, die bei Flut nicht überschwemmt werden.
Wie lange bleiben die Robbenbabys auf Helgoland?
Die Robbenbabys bleiben etwa zwei Monate auf Helgoland. Nach etwa vier Wochen bekommen sie ihr wasserdichtes Fell und können dann ins Meer schwimmen.
Wie viele Robbenbabys gibt es auf Helgoland?
Die Gemeinde Helgoland geht für die Wurfsaison 2023/2024 von über 800 Geburten aus.
Kann man die Robbenbabys auf Helgoland besuchen?
Ja, man kann die Robbenbabys auf Helgoland besuchen. Allerdings sollte man sich an die Regeln der Besucherlenkung halten und einen Sicherheitsabstand von mindestens 30 Metern einhalten.
Wie kann ich die Robbenbabys schützen?
Man kann die Robbenbabys schützen, indem man sich an die Regeln der Besucherlenkung hält und einen Sicherheitsabstand einhält. Man sollte die Robbenbabys nicht anfassen oder stören. Man sollte auch keinen Müll auf den Stränden hinterlassen.
Tabelle: Fakten über die Kegelrobbe
Merkmal | Wert |
---|---|
Größe | 1,5 - 2 Meter |
Gewicht | 100 - 300 Kilogramm |
Lebensdauer | 20 - 30 Jahre |
Nahrung | Fische, Krabben, Krebse |
Fortpflanzung | 1 Junges pro Jahr |
Tragezeit | 11 Monate |
Helgoland ist ein großartiges Beispiel dafür, wie sich die Natur erholen kann, wenn man ihr die Chance dazu gibt. Die Kegelrobben sind ein Symbol für den Erfolg des Naturschutzes und ein Beweis dafür, dass wir unseren Planeten schützen können.
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