Die Geburt eines Kindes ist ein Wunder der Natur, ein Prozess, der mit der Einsetzung der Wehen beginnt. Doch manchmal geschieht es, dass die Wehen ausbleiben oder nicht stark genug sind, um den Geburtsvorgang voranzutreiben. Dies kann für Schwangere eine beängstigende Situation sein, da sie sich fragen, warum ihre Wehen nicht einsetzen und ob etwas nicht stimmt. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Gründe beleuchten, warum die Wehen ausbleiben können und welche Möglichkeiten es gibt, den Geburtsprozess zu unterstützen.
Was ist Wehenschwäche?
Als Wehenschwäche (Inertia uteri) bezeichnet man eine schwache oder unproduktive Ausprägung der Wehen während der Geburt. Es ist eine recht häufige Form der Störungen des Geburtsvorgangs. Man unterscheidet nach dem Grad der Muskelkontraktionen der Gebärmuttermuskelschicht (Myometrium) eine hypo- oder normotone Wehenschwäche („echte Wehenschwäche“) und eine hypertone Wehenschwäche.
Hypo- oder normotone Wehenschwäche
Bei der hypo- oder normotonen Wehenschwäche sind die Wehen – bei normalem Grundtonus des Myometriums – zu schwach, zu kurz oder von zu geringer Frequenz. Die Störung der Wehentätigkeit kann dabei von Anfang an unzureichend sein ( primäre Wehenschwäche ) oder erst im Verlauf der Geburt auftreten ( sekundäre Wehenschwäche ).
Eine kurze Phase der Wehenschwäche ist beim Sprung der Fruchtblase oder bei der Einleitung einer Periduralanästhesie zu beobachten, dies ist jedoch für den Geburtsvorgang ohne Bedeutung.
Ursachen einer primären Wehenschwäche
- Dystope Erregungsbildung im Myometrium : Die Gebärmuttermuskulatur kann nicht richtig kontrahieren.
- Verschiedene Medikamente : Einige Medikamente können die Wehenaktivität hemmen.
- Risse der Bauchmuskulatur : Risse der Bauchmuskulatur können die Kontraktionskraft der Gebärmutter beeinflussen.
- Gebärmutterruptur : Ein Riss in der Gebärmutterwand kann zu einer Wehenschwäche führen.
- Stoffwechselstörungen : Stoffwechselstörungen wie Trächtigkeitstoxikose oder Hypokalzämie können die Wehenaktivität beeinträchtigen.
Ursachen einer sekundären Wehenschwäche
- Überdehnung der Gebärmutter : Eine zu große oder zu viele Föten sowie Eihautwassersucht können die Gebärmutter überdehnen und die Wehen schwächen.
- Verlängerte Geburt durch Einstellungsanomalien : Wenn das Kind in einer ungünstigen Lage im Geburtskanal liegt, kann dies die Wehen erschweren.
Therapie der Wehenschwäche
Die Therapie der Wehenschwäche hängt von der Ursache und dem Schweregrad ab. Bei primärer Wehenschwäche wird die Ursache der Störung beseitigt. Bei sekundärer Wehenschwäche muss zunächst eine Entleerung der Harnblase erwogen werden, da eine gefüllte Blase die Wehen reflektorisch hemmt.
Wenn kein Geburtshindernis vorliegt, kann Oxytocin verabreicht werden. Oxytocin ist ein Hormon, das die Wehenaktivität verstärkt. In einigen Fällen kann auch eine Amniotomie (Blasensprengung) durchgeführt werden, um die Wehen anzuregen.
Hypertone Wehenschwäche
Bei der hypertonen Wehenschwäche ist der Grundtonus erhöht, die Frequenz der Wehen normal oder gesteigert, und Dauer und Stärke sind normal. Diese Wehenstörung ist durch Unproduktivität gekennzeichnet und entsteht infolge unkoordinierter Kontraktionen des Myometriums.
Die hypertone Wehenschwäche kann zu einer Gebärmutterüberlastung führen, die das Kind gefährden kann. In diesem Fall wird ein Tokolytikum eingesetzt, um die Wehenaktivität zu reduzieren. Anschließend kann die Geburt gegebenenfalls mit Oxytocin unterstützt werden.
Gründe, warum die Wehen nicht einsetzen: Ein Überblick
Es gibt viele Gründe, warum die Wehen nicht einsetzen. Einige davon sind harmlos, während andere eine medizinische Intervention erfordern. Es ist wichtig, mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme zu sprechen, wenn Sie sich Sorgen machen, dass Ihre Wehen nicht einsetzen. Sie können die Situation beurteilen und Ihnen die bestmögliche Behandlung empfehlen.
Häufige Fragen
Wann sollte ich mir Sorgen machen, wenn die Wehen nicht einsetzen?
Wenn Sie über den errechneten Geburtstermin hinaus sind und keine Anzeichen von Wehen haben, sollten Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Hebamme wenden. Sie können Ihnen helfen, die Situation zu beurteilen und festzustellen, ob eine Intervention erforderlich ist.
Kann ich etwas tun, um die Wehen anzuregen?
Es gibt verschiedene Dinge, die Sie versuchen können, um die Wehen anzuregen, wie z. B. Sex, Akupunktur oder bestimmte Tees. Es ist jedoch wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme besprechen, bevor Sie etwas unternehmen.
Ist eine Wehenschwäche gefährlich?
Eine Wehenschwäche kann gefährlich sein, wenn sie zu einer Gebärmutterüberlastung führt. In diesem Fall kann das Kind gefährdet sein. Es ist wichtig, dass Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Hebamme wenden, wenn Sie Anzeichen einer Wehenschwäche haben.
Was passiert, wenn die Wehen nicht einsetzen und ich eine Periduralanästhesie bekommen möchte?
Wenn Sie eine Periduralanästhesie bekommen möchten und die Wehen nicht einsetzen, kann Ihr Arzt oder Ihre Hebamme die Wehen künstlich einleiten. Dies geschieht in der Regel mit Oxytocin.
Fazit
Die Gründe, warum die Wehen nicht einsetzen, können vielfältig sein. Es ist wichtig, dass Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Hebamme wenden, wenn Sie sich Sorgen machen. Sie können die Situation beurteilen und Ihnen die bestmögliche Behandlung empfehlen. Mit der richtigen Betreuung können Sie die Geburt Ihres Kindes trotz einer Wehenschwäche sicher und gesund erleben.
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