Geburtsplan erstellen: selbstbestimmt gebären!

Die Geburt Ihres Kindes ist ein einzigartiges und emotionales Erlebnis, das Sie aktiv mitgestalten können. Ein Geburtsplan ermöglicht es Ihnen, Ihre Wünsche und Vorstellungen für die Geburt festzuhalten und mit den medizinischen Fachkräften zu kommunizieren. So können Sie aktiv an der Gestaltung Ihrer Geburt teilhaben und ein Gefühl von Selbstbestimmung erleben.

Inhaltsverzeichnis

Warum einen Geburtsplan erstellen?

Ein Geburtsplan ist mehr als nur eine Liste von Wünschen. Er ist ein wertvolles Instrument, um sich mit der bevorstehenden Geburt auseinanderzusetzen und Ihre Prioritäten zu definieren. Er dient als Kommunikationsmittel zwischen Ihnen, Ihrer Hebamme und dem medizinischen Team. So können alle Beteiligten Ihre Wünsche kennen und im Rahmen der medizinischen Möglichkeiten bestmöglich berücksichtigen.

Im Geburtsplan können Sie beispielsweise festhalten:

  • Schmerzlinderung: Welche Methoden der Schmerzlinderung wünschen Sie sich? (z.B. Akupunktur, Wassergeburt, Lachgas, PDA)
  • Geburtsposition: In welcher Position möchten Sie Ihr Baby zur Welt bringen? (z.B. Aufrecht, liegend, im Wasser)
  • Geburtshilfe: Wer soll Sie während der Geburt unterstützen? (z.B. Partner, Doula, Hebamme)
  • Nabelbanddurchtrennung: Wer soll das Nabelband durchtrennen? (z.B. Partner, Hebamme)
  • Erstkontakt mit dem Baby: Wie soll der erste Kontakt mit Ihrem Baby aussehen? (z.B. Haut-an-Haut-Kontakt, Stillen)
  • Musik: Möchten Sie während der Geburt Musik hören? Wenn ja, welche?
  • Essen und Trinken: Was möchten Sie während der Geburt essen und trinken?

Vorteile eines Geburtsplans:

  • Klarheit und Sicherheit: Sie wissen genau, was Sie sich für die Geburt wünschen und können Ihre Wünsche klar kommunizieren.
  • Selbstbestimmte Geburt: Sie haben mehr Kontrolle über den Geburtsprozess und fühlen sich weniger hilflos.
  • Bessere Kommunikation: Der Geburtsplan dient als Grundlage für eine offene und transparente Kommunikation mit dem medizinischen Team.
  • Stressreduktion: Die Vorbereitung auf die Geburt und die Festlegung Ihrer Wünsche kann Stress abbauen.
  • Positivere Geburtserfahrung: Eine selbstbestimmte Geburt kann zu einer positiveren Geburtserfahrung führen.

Wie erstelle ich einen Geburtsplan?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Geburtsplan zu erstellen. Sie können:

  • Vorgefertigte Geburtspläne verwenden: Schwangerschaftsbücher und Internetseiten bieten häufig vorgefertigte Geburtspläne, die Sie nur noch ausfüllen müssen.
  • Einen eigenen Text verfassen: Sie können Ihre Wünsche in einem freien Text festhalten und diesen mit Ihrer Hebamme besprechen.
  • Einen Geburtsplan-Workshop besuchen: In Geburtsplan-Workshops erhalten Sie Unterstützung bei der Erstellung Ihres Geburtsplans und können Ihre Fragen mit anderen Schwangeren und Fachkräften besprechen.

Was ist bei der Erstellung eines Geburtsplans zu beachten?

Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Wünsche in einem Spital erfüllt werden können. Die medizinischen Fachkräfte sind an die Richtlinien des Krankenhauses gebunden, die den Spielraum für individuelle Wünsche einschränken können. Daher ist es wichtig, Ihre Wünsche mit Ihrer Hebamme zu besprechen und sich über die Möglichkeiten und Grenzen in Ihrem Geburtsort zu informieren.

Tipps für die Erstellung Ihres Geburtsplans:

  • Informieren Sie sich: Lesen Sie sich über verschiedene Geburtsmöglichkeiten und -methoden sowie über die Richtlinien Ihres Krankenhauses oder Geburtshauses informieren.
  • Besprechen Sie Ihre Wünsche: Sprechen Sie offen und ehrlich mit Ihrer Hebamme über Ihre Wünsche und Sorgen.
  • Seien Sie flexibel: Die Geburt ist ein unvorhersehbares Ereignis. Seien Sie bereit, Ihren Plan anzupassen, wenn es die Situation erfordert.
  • Vertrauen Sie Ihrem Körper: Vertrauen Sie auf Ihre Intuition und lassen Sie sich von Ihrem Körper leiten.

Geburtsplan und Spital: Was ist möglich?

In einem Spital gibt es bestimmte Richtlinien, die die medizinischen Fachkräfte einhalten müssen. Diese Richtlinien können den Spielraum für individuelle Wünsche einschränken. Dennoch können Sie Ihren Geburtsplan mit Ihrer Hebamme besprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen, die Ihren Wünschen entsprechen und gleichzeitig die Sicherheit von Mutter und Kind gewährleisten.

Beispiele für Wünsche, die im Spital möglicherweise nicht erfüllt werden können:

  • CTG-Überwachung: Die kontinuierliche Überwachung des Herzschlags des Babys ist in vielen Spitälern vorgeschrieben.
  • Venöser Zugang: In einigen Spitälern wird ein venöser Zugang gelegt, um im Notfall schnell Medikamente verabreichen zu können.
  • Medikamentengabe: Die Gabe von Medikamenten ist in Spitälern aus rechtlichen Gründen geregelt.

Beispiele für Wünsche, die im Spital oft erfüllt werden können:

  • Geburtsposition: In vielen Spitälern können Sie in verschiedenen Positionen gebären, z.B. Aufrecht, liegend, im Wasser.
  • Schmerzlinderung: Viele Spitäler bieten verschiedene Methoden der Schmerzlinderung an, z.B. Akupunktur, Wassergeburt, Lachgas, PDA.
  • Erstkontakt mit dem Baby: In den meisten Spitälern ist Haut-an-Haut-Kontakt nach der Geburt möglich.

Geburtsplan und Geburtshaus: Mehr Flexibilität

In einem Geburtshaus gibt es in der Regel mehr Flexibilität bei der Umsetzung individueller Wünsche. Die Hebammen sind nicht an strenge Spitalrichtlinien gebunden und können den Geburtsverlauf individuell an die Bedürfnisse der Frau anpassen. So können Sie in einem Geburtshaus beispielsweise eine Wassergeburt oder eine natürliche Geburt ohne medizinische Interventionen erleben.

Häufig gestellte Fragen zum Geburtsplan

Kann ich meinen Geburtsplan jederzeit ändern?

Ja, Sie können Ihren Geburtsplan jederzeit ändern. Die Geburt ist ein unvorhersehbares Ereignis, und es kann vorkommen, dass sich Ihre Wünsche während der Geburt ändern. Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme, wenn Sie Änderungen an Ihrem Geburtsplan vornehmen möchten.

Was passiert, wenn meine Wünsche nicht erfüllt werden können?

Es kann vorkommen, dass Ihre Wünsche aufgrund medizinischer Gründe nicht erfüllt werden können. In diesem Fall wird Ihre Hebamme mit Ihnen sprechen und Ihnen die Gründe für die Abweichung von Ihrem Geburtsplan erklären. Es ist wichtig, dass Sie in diesen Situationen offen mit Ihrer Hebamme kommunizieren und Ihre Sorgen und Fragen besprechen.

Ist ein Geburtsplan wirklich notwendig?

Ein Geburtsplan ist nicht zwingend notwendig, kann aber eine wertvolle Unterstützung für eine selbstbestimmte Geburt sein. Wenn Sie sich gut vorbereitet und Ihre Wünsche klar formuliert haben, können Sie die Geburt entspannter und selbstbewusster erleben.

Wann sollte ich mit der Erstellung meines Geburtsplans beginnen?

Sie können mit der Erstellung Ihres Geburtsplans beginnen, sobald Sie sich mit dem Thema Geburt auseinandersetzen möchten. Viele Frauen beginnen bereits im zweiten oder dritten Trimester der Schwangerschaft mit der Planung ihrer Geburt.

Wie lange sollte ein Geburtsplan sein?

Die Länge des Geburtsplans ist nicht entscheidend. Wichtig ist, dass alle relevanten Punkte abgedeckt sind und dass Sie Ihre Wünsche klar und deutlich formulieren.

Fazit: Geburtsplan – Ein Schritt zu einer selbstbestimmten Geburt

Ein Geburtsplan ist ein wertvolles Instrument, um Ihre Wünsche und Vorstellungen für die Geburt festzuhalten und mit den medizinischen Fachkräften zu kommunizieren. Er ermöglicht Ihnen eine aktive Gestaltung Ihrer Geburt und ein Gefühl von Selbstbestimmung. Informieren Sie sich über die Möglichkeiten und Grenzen in Ihrem Geburtsort und sprechen Sie offen mit Ihrer Hebamme über Ihre Wünsche und Sorgen. So können Sie Ihre Geburt aktiv mitgestalten und ein positives Erlebnis schaffen.

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