Geburt: muttermund öffnen - was passiert?

Die Geburt ist ein komplexer und faszinierender Prozess, der sowohl für die werdende Mutter als auch für das Baby eine große Herausforderung darstellt. Während der gesamten Geburt stehen Hebammen und Ärzte bereit, um die Mutter und ihr ungeborenes Kind zu unterstützen und sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft. Ein wichtiger Aspekt der Geburtsüberwachung ist die regelmäßige Kontrolle des Muttermundes, der sich während der Geburt langsam öffnet, um den Durchgang für das Baby freizugeben.

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Inhaltsverzeichnis

Wie sieht der Muttermund bei der Geburt aus?

Der Muttermund, der sich am scheidennahen Ende des Gebärmutterhalses befindet, ist normalerweise geschlossen und sieht aus wie ein kleiner Donut mit einem winzigen Loch in der Mitte. Im Verlauf der Geburt öffnet sich der Muttermund von zunächst 1–2 cm auf 10 cm am Schluss der Eröffnungsphase. Dieser Prozess wird als Öffnung des Muttermundes bezeichnet. Der anfangs wulstige Muttermund wird flach und ist nicht mehr zu tasten („verstrichen“). Die Hebamme kann durch Spreizen von Zeige- und Mittelfinger den Muttermundrand tasten und so den Geburtsfortschritt kontrollieren. Mit „2 cm“ oder „4 cm“ ist also die Öffnungsweite des Muttermundes gemeint.

Während der Geburt wird der Gebärmutterhals, der vor der Geburt etwa 4 cm lang ist, weicher und kürzer. Das Kind drückt von oben auf den Gebärmutterhals, wodurch er sich „verstreicht“. Die Hebamme kann durch die vaginale Untersuchung auch ertasten, wie tief im Becken das Kind steckt. Nach dem Blasensprung kann man auch anhand der Schädelnähte und der Fontanelle des Kindes dessen Geburtslage ermitteln. Weil aber nach dem Blasensprung die Gefahr von Infektionen steigt, wird die vaginale Untersuchung nur dann, wenn es unbedingt sein muss, und unter möglichst keimarmen Bedingungen mit sterilen Handschuhen durchgeführt.

Medizintechnische Überwachung der Geburt

Neben der regelmäßigen vaginalen Untersuchung spielt die Kardiotokografie (CTG) eine wichtige Rolle bei der Überwachung der Geburt. Das CTG ist eine nicht-invasive und schmerzfreie Methode, die die Herzschlagfrequenz des Babys und die Wehenaktivität der Mutter aufzeichnet. Die Daten werden auf einem Papierstreifen angezeigt und ermöglichen es den medizinischen Fachkräften, den Zustand des Babys und den Verlauf der Geburt zu beobachten.

Wie funktioniert das CTG?

Das CTG verwendet zwei Sensoren, die auf den Bauch der Mutter gelegt werden. Ein Sensor misst die Herzschlagfrequenz des Babys, während der andere die Wehenaktivität der Mutter erfasst. Die Signale werden an ein Gerät übertragen, das sie auf einem Papierstreifen aufzeichnet. Die obere Kurve zeigt die Herzschlagfrequenz des Babys, während die untere Kurve die Wehenaktivität der Mutter darstellt.

Was zeigt das CTG?

Das CTG zeigt die Regelmäßigkeit und die Kraftentwicklung der Wehen (untere Kurven) und wie das kindliche Herz auf die Wehen reagiert (obere Kurven). Verkraftet der kindliche Kreislauf die Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr während der Wehen gut, so steigt die kindliche Herzfrequenz bei jeder Wehe im Rahmen einer normalen Stressreaktion entweder an ( Akzeleration ) oder sinkt nur wenige Momente ab ( Frühdezeleration ). Gefährlich und Zeichen eines kindlichen Sauerstoffmangels ist, wenn das kindliche Herz verspätet und dafür gleich über mehrere Minuten hinweg langsamer schlägt ( Spätdezeleration ). Zeigt das CTG ein gesundes Wehenmuster, so wird es alle zwei Stunden für etwa 30 Minuten wiederholt. Zeigt es jedoch Spätdezelerationen oder eine ungenügende Wehentätigkeit, oder ist das Kind aus anderen Gründen gefährdet, bleibt das CTG kontinuierlich während der gesamten Eröffnungsphase angelegt.

geburt wo man die scheide sieht - Wie lange dauert die Geburt wenn der Muttermund offen ist

Fetalblutanalyse

Weist das CTG auf einen Sauerstoffmangel des Kindes hin, wird mit der Fetalblutanalyse die Sauerstoffsättigung des kindlichen Bluts gemessen. Dem Kind wird zur Feststellung der Sauerstoffsättigung durch Anritzen der Kopfhaut eine kleine Blutprobe entnommen. Bei der anschließenden Blutgasanalyse ist dann der pH-Wert entscheidend: Während er bei Erwachsenen und Kleinkindern zwischen 7,37 und 7,43 liegt, sinkt er beim Kind während der Geburt bis auf 7,25 ab. Dies ist völlig normal. Grenzwertig sind pH-Werte zwischen 7,15 und 7,2Eindeutige Gefährdung besteht bei einem kindlichen pH-Wert unter 7,

Wie merkt man, dass sich der Muttermund geöffnet hat?

Die Öffnung des Muttermundes ist ein allmählicher Prozess, der von Frau zu Frau unterschiedlich schnell abläuft. Manche Frauen bemerken die Öffnung des Muttermundes erst, wenn sie bereits mehrere Zentimeter geöffnet ist, während andere bereits frühzeitig leichte Schmerzen oder einen Druck im Unterleib verspüren. Die Wehen, die den Muttermund öffnen, werden als Eröffnungswehen bezeichnet.

Anzeichen für eine Öffnung des Muttermundes:

  • Regelmäßige Wehen: Die Wehen werden stärker, länger und treten in kürzeren Abständen auf.
  • Druck im Unterleib: Ein Gefühl von Druck oder Schweregefühl im Unterleib kann ein Zeichen dafür sein, dass sich der Muttermund öffnet.
  • Schmerzen im Rücken oder Unterleib: Die Schmerzen können unterschiedlich stark sein und sich im Rücken, im Unterleib oder in den Beinen bemerkbar machen.
  • Schleimiger Ausfluss: Ein Schleimiger Ausfluss, der durchsichtig, rosa oder leicht blutig sein kann, kann ein Zeichen dafür sein, dass sich der Muttermund öffnet.
  • Blasensprung: Wenn die Fruchtblase platzt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht.

Wenn Sie regelmäßige Wehen im Abstand von fünf bis zehn Minuten haben, sollten Sie Ihre Hebamme, Ihren Arzt oder Ihre Ärztin informieren oder in die Klinik fahren.

geburt wo man die scheide sieht - Wie merkt man das der Muttermund sich geöffnet hat

Wie lange dauert die Geburt, wenn der Muttermund offen ist?

Die Dauer der Geburt ist von Frau zu Frau unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Größe des Babys, der Größe des Beckens der Mutter, der Anzahl der Schwangerschaften und der Art der Geburt.

Die Phasen der Geburt:

Die Eröffnungsphase

Die Eröffnungsphase beginnt mit dem Beginn der Geburtswehen und endet mit der vollständigen Öffnung des Muttermundes ( Portio ). Diese Phase dauert bei Erstgebärenden in der Regel zwischen 6 und 12 Stunden, bei Frauen, die bereits entbunden haben, etwa 6 bis 7 Stunden.

Die Austreibungsphase

Die Austreibungsphase beginnt, wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist und endet mit der Geburt des Babys. Diese Phase dauert in der Regel zwischen 20 Minuten und einer Stunde.

geburt wo man die scheide sieht - Wie sieht der Muttermund bei der Geburt aus

Die Nachgeburtsphase

Die Nachgeburtsphase beginnt mit der Geburt des Babys und endet mit der Geburt der Plazenta. Diese Phase dauert in der Regel zwischen 20 und 30 Minuten.

Was passiert, wenn man die Scheide sieht?

Während der Geburt ist es normal, dass die Scheide sichtbar wird, da sich der Muttermund öffnet und das Baby durch den Geburtskanal wandert. Die Hebamme wird den Geburtsprozess sorgfältig überwachen und die Mutter unterstützen, damit sie sich während der Geburt wohlfühlt.

Ist es schmerzhaft, wenn man die Scheide sieht?

Die Geburt ist ein natürlicher Prozess, der mit Schmerzen verbunden sein kann. Die Schmerzen variieren von Frau zu Frau und können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie zum Beispiel die Größe des Babys, die Größe des Beckens der Mutter und die Art der Geburt. Die Hebamme wird die Mutter während der Geburt unterstützen und Schmerzmittel verabreichen, falls erforderlich.

Wie kann ich mich auf die Geburt vorbereiten?

Es gibt viele Möglichkeiten, sich auf die Geburt vorzubereiten. Ein Geburtsvorbereitungskurs kann Ihnen helfen, die verschiedenen Phasen der Geburt kennenzulernen und die verschiedenen Möglichkeiten der Schmerztherapie zu verstehen. Sie können auch mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin über Ihre Wünsche und Bedürfnisse während der Geburt sprechen und einen Geburtsplan erstellen.

Was passiert, wenn ich während der Geburt Angst habe?

Es ist ganz normal, während der Geburt Angst zu haben. Die Hebamme wird Ihnen während der gesamten Geburt zur Seite stehen und Sie unterstützen. Sie kann Ihnen verschiedene Entspannungstechniken beibringen und Ihnen bei der Bewältigung der Schmerzen helfen. Sie können auch Ihre Partnerin oder Ihren Partner bitten, Ihnen während der Geburt beizustehen.

Was passiert, wenn die Geburt nicht wie geplant verläuft?

Es kann vorkommen, dass die Geburt nicht wie geplant verläuft. In solchen Fällen wird die Hebamme oder der Arzt die Situation beurteilen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit der Mutter und des Babys zu gewährleisten. Es kann zum Beispiel erforderlich sein, einen Kaiserschnitt durchzuführen.

Zusammenfassung

Die Geburt ist ein komplexer und faszinierender Prozess, der sowohl für die werdende Mutter als auch für das Baby eine große Herausforderung darstellt. Die regelmäßige Kontrolle des Muttermundes und die medizintechnische Überwachung der Geburt mit dem CTG spielen eine wichtige Rolle bei der sicheren und erfolgreichen Geburt des Babys. Die Hebamme steht der Mutter während der gesamten Geburt zur Seite und unterstützt sie bei der Bewältigung der Schmerzen und der Bewältigung der verschiedenen Phasen der Geburt. Mit guter Vorbereitung und Unterstützung kann die Geburt ein wunderschönes und unvergessliches Erlebnis werden.

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