Die Geburt eines Kindes ist ein Wunder, ein einzigartiges Erlebnis, das mit großer Freude und Spannung verbunden ist. Doch für viele werdende Eltern ist die Welt der medizinischen Fachbegriffe rund um die Geburt ein undurchsichtiges Labyrinth. Der Begriff geburt selbst ist in der Medizin als Partus bekannt. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Facetten des Partus und erklärt wichtige Fachbegriffe, die Ihnen helfen, den Geburtsprozess besser zu verstehen.
Was bedeutet Partus in der Medizin?
Partus ist der medizinische Fachbegriff für die Geburt. Er umfasst den gesamten Prozess, der mit dem Einsetzen regelmäßiger Wehen beginnt und mit der vollständigen Ausstoßung des Kindes und der Plazenta endet. Die Geburt ist ein komplexer physiologischer Vorgang, der von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird, darunter hormonelle Veränderungen, nervale Signale und chemische Prozesse.
Definition und Bedeutung
Die Geburt ist nicht nur ein medizinisches Ereignis, sondern auch ein tiefgreifendes emotionales Erlebnis für die Mutter, den Vater und das neugeborene Kind. Der Partus ist der Höhepunkt der Schwangerschaft und markiert den Beginn eines neuen Lebensabschnitts.
In der Medizin wird die Geburt in verschiedene Phasen unterteilt, die jeweils durch spezifische Merkmale gekennzeichnet sind. Diese Phasen werden im Folgenden genauer erläutert.
Phasen des Geburtsverlaufs
Der Geburtsverlauf lässt sich in drei Phasen unterteilen:
Eröffnungsperiode
Die Eröffnungsperiode beginnt mit dem Einsetzen regelmäßiger Wehen und endet mit der vollständigen Öffnung des Muttermundes. Diese Phase ist durch die allmähliche Erweiterung des Gebärmutterhalses und den Abstieg des Kindes in den Geburtskanal gekennzeichnet.
- Dauer: Bei Erstgebärenden dauert die Eröffnungsperiode in der Regel 10-12 Stunden, bei Mehrgebärenden 6-8 Stunden.
- Wehen: Die Wehen beginnen zunächst in Abständen von 5-12 Minuten und dauern 30-50 Sekunden. Im Verlauf der Eröffnungsperiode verkürzen sich die Abstände auf 3-7 Minuten und die Dauer auf 40-60 Sekunden.
- Blasensprung: Der Blasensprung kann während der Eröffnungsperiode erfolgen. In diesem Fall tritt das Fruchtwasser aus der Gebärmutter.
- Kardiotokografie (CTG): Die kindliche Herzfrequenz wird während der gesamten Geburt mittels CTG überwacht.
Austreibungsperiode
Die Austreibungsperiode beginnt mit der vollständigen Öffnung des Muttermundes und endet mit der Geburt des Kindes. In dieser Phase presst die Mutter das Kind durch den Geburtskanal.
- Dauer: Bei Erstgebärenden dauert die Austreibungsperiode in der Regel 30-40 Minuten, bei Mehrgebärenden meist kürzer.
- Presswehen: Die Mutter verspürt einen starken Drang zum Mitpressen, der durch die Wehen verstärkt wird.
- Einschneiden und Durchschneiden des Kopfes: Der kindliche Kopf wird während der Wehen in der Scheide sichtbar und sinkt in den Wehenpausen wieder zurück. Wenn der Kopf auch in den Wehenpausen sichtbar bleibt, spricht man von durchschneiden .
Nachgeburtsperiode
Die Nachgeburtsperiode beginnt mit der Geburt des Kindes und endet mit der vollständigen Ausstoßung der Plazenta.
- Dauer: Die Nachgeburtsperiode dauert in der Regel 5-30 Minuten.
- Plazenta: Die Plazenta wird durch Wehen aus der Gebärmutter ausgestoßen.
- Kontrolle: Die Hebamme kontrolliert nach der Geburt, ob die Plazenta vollständig ausgestoßen wurde.
Wichtige Fachbegriffe rund um die Geburt
Neben dem Begriff partus gibt es eine Vielzahl weiterer Fachbegriffe, die im Zusammenhang mit der Geburt verwendet werden. Hier sind einige wichtige Beispiele:
- Wehen: Regelmäßige Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur, die den Geburtsvorgang antreiben.
- Muttermund: Die Öffnung des Gebärmutterhalses, die sich während der Geburt erweitert.
- Fruchtblase: Die Hülle, die das Kind im Mutterleib umgibt und mit Fruchtwasser gefüllt ist.
- Kardiotokografie (CTG): Ein Gerät, das die kindliche Herzfrequenz und die Wehentätigkeit gleichzeitig misst.
- Episiotomie: Ein kleiner Schnitt in die Scheidenöffnung, der bei Bedarf durchgeführt wird, um die Geburt zu erleichtern.
- Geburtshilfe: Die medizinische Disziplin, die sich mit der Betreuung von Schwangeren und Gebärenden beschäftigt.
- Hebamme: Eine Fachkraft, die Schwangere und Gebärende während der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbettphase betreut.
Häufige Fragen zur Geburt
Wie lange dauert eine normale Geburt?
Die Dauer einer normalen Geburt ist individuell unterschiedlich. Bei Erstgebärenden dauert die Geburt in der Regel 12-18 Stunden, bei Mehrgebärenden 6-8 Stunden.
Was sind die Anzeichen für eine beginnende Geburt?
Die Anzeichen für eine beginnende Geburt sind:
- Regelmäßige Wehen
- Abgang von blutigem Schleim
- Blasensprung
- Reife des Gebärmutterhalses
Was ist ein Kaiserschnitt?
Ein Kaiserschnitt ist ein operativer Eingriff, bei dem das Kind durch einen Schnitt in der Bauchdecke und Gebärmutter entbunden wird. Ein Kaiserschnitt wird durchgeführt, wenn eine vaginale Geburt für Mutter oder Kind zu gefährlich ist.
Welche Arten von Geburtspositionen gibt es?
Es gibt verschiedene Geburtspositionen, die während der Geburt eingenommen werden können. Die häufigste Position ist die Rückenlage, aber auch andere Positionen wie z.B. Die Hocke, die Seitenlage oder die kniende Position sind möglich.
Fazit
Die Geburt ist ein komplexer und faszinierender Prozess, der mit vielen Fachbegriffen verbunden ist. Dieser Artikel hat Ihnen einen Einblick in die Welt des Partus gegeben und wichtige Fachbegriffe erklärt. Mit diesem Wissen können Sie den Geburtsprozess besser verstehen und sich auf die Geburt Ihres Kindes vorbereiten.
Denken Sie daran, dass jede Geburt einzigartig ist. Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt über Ihre Fragen und Wünsche, um sich auf die Geburt Ihres Kindes optimal vorzubereiten.
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