Eisenmangel in der schwangerschaft: welches präparat?

Die Schwangerschaft ist eine besondere Zeit im Leben einer Frau, in der der Körper erhöhte Anforderungen stellt. Dazu gehört auch ein erhöhter Bedarf an Eisen, einem wichtigen Spurenelement, das für die Bildung von roten Blutkörperchen und den Sauerstofftransport im Körper unerlässlich ist. Ein Eisenmangel in der Schwangerschaft kann zu verschiedenen Problemen führen, wie zum Beispiel Müdigkeit, Schwäche, Kopfschmerzen und sogar zu einer Blutarmut (Anämie).

Daher ist es wichtig, dass Schwangere ihren Eisenbedarf decken. Doch welches Eisenpräparat ist das Richtige? Welche Faktoren spielen eine Rolle bei der Wahl des richtigen Präparats? Und wie kann man die Eisenaufnahme aus der Nahrung optimieren?

Inhaltsverzeichnis

Eisen in der Schwangerschaft: Warum ist es so wichtig?

Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Eisen deutlich an. Dies liegt daran, dass der Körper nicht nur das eigene Blutvolumen erhöht, sondern auch das Blutvolumen des Babys versorgen muss. Außerdem benötigt der Fetus Eisen für die Entwicklung seiner Organe und Gewebe.

Ein Eisenmangel während der Schwangerschaft kann verschiedene negative Folgen haben:

  • Müdigkeit und Schwäche: Ein Eisenmangel führt zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Körpers, was sich in Müdigkeit und Schwäche bemerkbar machen kann.
  • Kopfschmerzen: Ein Eisenmangel kann auch zu Kopfschmerzen führen, da der Sauerstofftransport im Gehirn beeinträchtigt wird.
  • Kurzatmigkeit: Ein Mangel an Eisen kann die Sauerstoffversorgung der Lunge beeinträchtigen und zu Kurzatmigkeit führen.
  • Blutarmut (Anämie): In schweren Fällen kann ein Eisenmangel zu einer Blutarmut führen. Diese kann sich in verschiedenen Symptomen wie Blässe, Herzrasen, Schwindel und Ohrensausen äußern.
  • Frühgeburt: Ein Eisenmangel kann das Risiko einer Frühgeburt erhöhen.
  • Niedriges Geburtsgewicht: Ein Eisenmangel kann zu einem niedrigen Geburtsgewicht des Kindes führen.

Um diese Risiken zu vermeiden, ist es wichtig, dass Schwangere ihren Eisenbedarf decken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Schwangeren eine tägliche Eisenaufnahme von 27 mg.

Eisenpräparate in der Schwangerschaft: Was gibt es zu beachten?

Wenn die Eisenaufnahme über die Nahrung nicht ausreicht, kann der Arzt Eisenpräparate empfehlen. Diese sind in verschiedenen Formen und Dosierungen erhältlich.

Welche Eisenpräparate sind in der Schwangerschaft zugelassen?

In der Schwangerschaft sind verschiedene Eisenverbindungen zugelassen, die in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden können. Diese beinhalten:

  • Eisencarbonat
  • Eisencitrat
  • Eisenammoniumcitrat
  • Eisengluconat
  • Eisenfumarat
  • Eisennatriumdiphosphat
  • Eisenlactat
  • Eisensulfat
  • Eisendiphosphat (Eisenpyrophosphat)
  • Eisensaccharat
  • Elementares Eisen (Carbonyl + elektrolytisch + wasserstoffreduziert)
  • Eisenbisglycinat
  • Eisen-L-pidolat
  • Eisenphosphat
  • Eisen(II)-Ammoniumphosphat
  • Eisen(III)-Natrium-EDTA
  • Eisen(II)-taurat
  • Eisenhydroxid-Adipat-Tartrat (Nano)

Eisenpräparate: Welche Faktoren sind entscheidend?

Bei der Wahl des richtigen Eisenpräparats spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

  • Verträglichkeit: Eisenpräparate können zu Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Übelkeit und Bauchschmerzen führen. Es ist wichtig, ein Präparat zu wählen, das gut vertragen wird.
  • Bioverfügbarkeit: Nicht alle Eisenverbindungen werden vom Körper gleich gut aufgenommen. Eisenbisglycinat und Eisen-L-pidolat haben eine gute Bioverfügbarkeit.
  • Dosierung: Die Dosierung des Eisenpräparats sollte an den individuellen Bedarf angepasst werden. Der Arzt kann die richtige Dosierung festlegen.
  • Einnahmeform: Eisenpräparate sind in verschiedenen Formen erhältlich, wie zum Beispiel Tabletten, Kapseln und Flüssigkeiten. Die Einnahmeform sollte an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.

Eisenpräparate: Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Eisenpräparate können verschiedene Nebenwirkungen haben, die jedoch meist mild sind und nach Absetzen des Präparats wieder verschwinden. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:

  • Verdauungsbeschwerden: Verstopfung, Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall sind häufige Nebenwirkungen von Eisenpräparaten. Diese Beschwerden können durch die Einnahme des Präparats nach dem Essen oder mit einem Glas Wasser gemildert werden.
  • Dunkelfärbung des Stuhls: Die Einnahme von Eisenpräparaten kann zu einer Dunkelfärbung des Stuhls führen. Dies ist ein normaler Effekt und kein Grund zur Besorgnis.
  • Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen können Eisenpräparate allergische Reaktionen auslösen. Sollten Sie allergische Symptome wie Juckreiz, Hautausschlag oder Atembeschwerden bemerken, sollten Sie das Präparat absetzen und einen Arzt aufsuchen.

Eisen in der Schwangerschaft: Wie kann man die Eisenaufnahme aus der Nahrung optimieren?

Neben der Einnahme von Eisenpräparaten kann man die Eisenaufnahme aus der Nahrung optimieren. Hierzu gibt es einige Tipps:

  • Eisenreiche Lebensmittel: Eisen findet sich in verschiedenen Lebensmitteln. Zu den eisenreichsten Lebensmitteln gehören:
    • Tierisches Eisen: Fleisch, Geflügel, Fisch, Innereien
    • Pflanzliches Eisen: Spinat, Linsen, Bohnen, Kichererbsen, Vollkornprodukte, Nüsse, Samen
  • Vitamin C: Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln. Kombinieren Sie daher eisenreiche Lebensmittel mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln wie Orangen, Erdbeeren, Paprika oder Brokkoli.
  • Vermeiden Sie Hemmstoffe: Einige Lebensmittel hemmen die Eisenaufnahme. Zu diesen Hemmstoffen gehören:
    • Tee und Kaffee: Tee und Kaffee enthalten Polyphenole, die die Eisenaufnahme hemmen. Trinken Sie Tee und Kaffee daher nicht direkt zu den Mahlzeiten.
    • Milchprodukte: Milchprodukte enthalten Calcium, das die Eisenaufnahme hemmen kann. Trinken Sie Milchprodukte daher nicht direkt zu den Mahlzeiten.

Eisen in der Schwangerschaft: Häufige Fragen

Wie hoch ist der Eisenbedarf in der Schwangerschaft?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Schwangeren eine tägliche Eisenaufnahme von 27 mg. Dieser Bedarf kann je nach individueller Situation variieren.

Welche Symptome deuten auf einen Eisenmangel hin?

Zu den Symptomen eines Eisenmangels gehören Müdigkeit, Schwäche, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Blässe, Herzrasen, Schwindel und Ohrensausen. Sollten Sie diese Symptome bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Wie lange sollte man Eisenpräparate einnehmen?

Die Einnahme von Eisenpräparaten sollte mit dem Arzt abgesprochen werden. Die Einnahmezeit hängt von der Schwere des Eisenmangels und dem individuellen Bedarf ab. In der Regel werden Eisenpräparate bis zum Ende der Schwangerschaft eingenommen.

Welche Lebensmittel sind besonders eisenreich?

Zu den eisenreichsten Lebensmitteln gehören Fleisch, Geflügel, Fisch, Innereien, Spinat, Linsen, Bohnen, Kichererbsen, Vollkornprodukte, Nüsse und Samen.

Kann man durch eine gesunde Ernährung den Eisenbedarf in der Schwangerschaft decken?

In vielen Fällen kann der Eisenbedarf durch eine gesunde Ernährung gedeckt werden. Allerdings kann es vorkommen, dass die Eisenaufnahme über die Nahrung nicht ausreicht, insbesondere bei Schwangeren mit einem erhöhten Bedarf oder bei vegetarischer oder veganer Ernährung.

Was ist Eisenbisglycinat?

Eisenbisglycinat ist eine gut verträgliche und bioverfügbare Form von Eisen, die in vielen Eisenpräparaten verwendet wird. Es wird vom Körper gut aufgenommen und verursacht weniger Verdauungsbeschwerden als andere Eisenverbindungen.

Welche Eisenpräparate sind für Schwangere geeignet?

Es gibt verschiedene Eisenpräparate, die für Schwangere geeignet sind. Der Arzt kann das richtige Präparat in Absprache mit der Schwangeren auswählen. Bei der Wahl des Präparats sollten die Verträglichkeit, die Bioverfügbarkeit und die Dosierung berücksichtigt werden.

Kann man Eisenpräparate während der Stillzeit einnehmen?

Ja, in der Stillzeit kann der Eisenbedarf ebenfalls erhöht sein. Der Arzt kann in Absprache mit der Stillenden entscheiden, ob Eisenpräparate notwendig sind.

Welche Risiken sind mit der Einnahme von Eisenpräparaten verbunden?

Eisenpräparate können verschiedene Nebenwirkungen haben, die jedoch meist mild sind und nach Absetzen des Präparats wieder verschwinden. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Verdauungsbeschwerden, Dunkelfärbung des Stuhls und allergische Reaktionen.

Zusammenfassung

Eisen ist ein wichtiges Spurenelement, das für die Bildung von roten Blutkörperchen und den Sauerstofftransport im Körper unerlässlich ist. Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Eisen deutlich an. Ein Eisenmangel kann verschiedene negative Folgen für Mutter und Kind haben.

Um den Eisenbedarf in der Schwangerschaft zu decken, kann der Arzt Eisenpräparate empfehlen. Bei der Wahl des richtigen Präparats spielen verschiedene Faktoren wie Verträglichkeit, Bioverfügbarkeit, Dosierung und Einnahmeform eine Rolle.

Neben der Einnahme von Eisenpräparaten kann man die Eisenaufnahme aus der Nahrung optimieren, indem man eisenreiche Lebensmittel zu sich nimmt, Vitamin C zu den Mahlzeiten konsumiert und Hemmstoffe der Eisenaufnahme vermeidet.

Sollten Sie Fragen zu Eisen in der Schwangerschaft haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder einer Hebamme. Sie können Ihnen die richtige Beratung und Unterstützung bieten, um einen Eisenmangel zu vermeiden und eine gesunde Schwangerschaft zu gewährleisten.

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