Schwangerschaftscholestase (ICP) ist eine seltene aber ernstzunehmende Erkrankung, die während der Schwangerschaft auftreten kann. Sie ist durch eine Erhöhung der Gallensäuren im Blut gekennzeichnet und kann zu einer Reihe von Komplikationen führen, darunter eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Totgeburt. In diesem Artikel werden wir die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Schwangerschaftscholestase sowie wichtige Informationen zu den Risiken und den neuesten Forschungsergebnissen diskutieren.
Was ist Schwangerschaftscholestase?
Schwangerschaftscholestase ist eine Lebererkrankung, die während der Schwangerschaft auftritt. Sie wird auch als intrahepatische Cholestase der Schwangerschaft (ICP) bezeichnet. Die Krankheit ist durch einen Rückstau von Gallensäuren in der Leber gekennzeichnet, was zu einem Anstieg der Gallensäuren im Blut führt.
Die genaue Ursache für Schwangerschaftscholestase ist nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass sie durch eine Kombination aus hormonellen Veränderungen, genetischen Faktoren und Umweltfaktoren ausgelöst wird.
Symptome der Schwangerschaftscholestase
Die häufigsten Symptome der Schwangerschaftscholestase sind:
- Juckreiz, insbesondere an Händen und Füßen
- Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und des Weißen der Augen)
- Dunkler Urin
- Bleichere Stühle
- Übelkeit und Erbrechen
- Müdigkeit
- Schmerzen im Oberbauch
Der Juckreiz ist in der Regel das erste Symptom, das auftritt. Er kann sehr stark sein und die Schlafqualität beeinträchtigen.

Ursachen der Schwangerschaftscholestase
Die genaue Ursache der Schwangerschaftscholestase ist nicht bekannt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus folgenden Faktoren eine Rolle spielt:
- Hormonelle Veränderungen: Während der Schwangerschaft werden die Östrogenspiegel stark erhöht. Es wird vermutet, dass dies die Gallensäurenproduktion steigern und den Abfluss von Gallensäuren aus der Leber verlangsamen kann.
- Genetische Faktoren: Frauen mit einer familiären Vorgeschichte von Schwangerschaftscholestase haben ein höheres Risiko, an der Krankheit zu erkranken.
- Umweltfaktoren: Es gibt einige Hinweise darauf, dass Umweltfaktoren wie bestimmte Medikamente, bestimmte Lebensmittel oder Umweltgifte die Schwangerschaftscholestase auslösen können.
Diagnose der Schwangerschaftscholestase
Die Diagnose der Schwangerschaftscholestase erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus:
- Anamnese: Der Arzt wird nach den Symptomen der Patientin fragen, insbesondere nach dem Juckreiz.
- Körperliche Untersuchung: Der Arzt wird die Patientin auf Gelbsucht und andere Auffälligkeiten untersuchen.
- Bluttests: Bluttests werden durchgeführt, um den Spiegel der Gallensäuren im Blut zu messen. Erhöhte Gallensäurewerte sind ein eindeutiges Zeichen für Schwangerschaftscholestase.
- Ultraschall: Ein Ultraschall der Leber und der Gallenwege kann durchgeführt werden, um nach Auffälligkeiten zu suchen.
- Leberbiopsie: In einigen Fällen kann eine Leberbiopsie durchgeführt werden, um die Diagnose zu bestätigen und den Schweregrad der Erkrankung zu beurteilen.
Behandlung der Schwangerschaftscholestase
Die Behandlung der Schwangerschaftscholestase zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und das Risiko von Komplikationen zu reduzieren. Die wichtigsten Behandlungsmaßnahmen sind:
- Medikamente: Medikamente wie Ursodeoxycholsäure (UDCA) können helfen, die Gallensäurewerte im Blut zu senken und den Juckreiz zu lindern.
- Juckreizkontrolle: Es gibt verschiedene Maßnahmen, die helfen können, den Juckreiz zu lindern, wie z. B. Kühle Bäder, feuchtigkeitsspendende Lotionen, kalte Kompressen und lockere Kleidung.
- Frühzeitige Geburt: Wenn die Schwangerschaftscholestase schwerwiegend ist oder das Kind nicht ausreichend wächst, kann eine frühzeitige Geburt empfohlen werden.
Risiken der Schwangerschaftscholestase
Schwangerschaftscholestase kann zu verschiedenen Komplikationen führen, darunter:
- Totgeburt: Schwangerschaftscholestase ist mit einem erhöhten Risiko einer Totgeburt verbunden.
- Frühgeburt: Schwangerschaftscholestase kann zu einer Frühgeburt führen.
- Mutterliche Komplikationen: Schwangerschaftscholestase kann zu verschiedenen mütterlichen Komplikationen führen, z. B. Zu Blutungen nach der Geburt, Infektionen und Leberversagen.
- Langfristige Folgen für das Kind: Schwangerschaftscholestase kann zu langfristigen Folgen für das Kind führen, z. B. Zu Atembeschwerden und Gelbsucht.
Schwangerschaftscholestase und Totgeburten
Eine der schwerwiegendsten Komplikationen der Schwangerschaftscholestase ist die Totgeburt. Die genaue Ursache für das erhöhte Risiko einer Totgeburt bei Schwangerschaftscholestase ist nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass die erhöhten Gallensäurewerte im Blut die Plazenta schädigen und den Sauerstofftransport zum Fötus beeinträchtigen können.
Eine aktuelle Studie aus Großbritannien hat gezeigt, dass das Risiko einer Totgeburt bei Schwangerschaftscholestase erst bei einem Gallensäurewert von über 100 µmol/l signifikant erhöht ist. Bei Frauen mit Gallensäurewerten unter 100 µmol/l ist das Risiko einer Totgeburt nicht signifikant höher als bei Frauen ohne Schwangerschaftscholestase.
Neue Forschungsergebnisse
Die neuesten Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die Messung der Gallensäurewerte im Blut helfen kann, die Frauen mit dem höchsten Risiko für eine Totgeburt zu identifizieren. Diese Frauen können dann engmaschiger überwacht und gegebenenfalls eine frühzeitige Geburt in Betracht gezogen werden.
Es wird auch daran geforscht, ob bestimmte Medikamente oder Therapieansätze das Risiko einer Totgeburt bei Schwangerschaftscholestase reduzieren können.
Wie häufig ist Schwangerschaftscholestase?
Schwangerschaftscholestase ist eine relativ seltene Erkrankung, die bei etwa 1 von 1000 Schwangerschaften auftritt. Sie ist häufiger bei Frauen, die bereits zuvor an Schwangerschaftscholestase erkrankt sind oder eine familiäre Vorgeschichte von Schwangerschaftscholestase haben.
Was kann ich tun, um das Risiko einer Schwangerschaftscholestase zu senken?
Es gibt keine bewährten Methoden, um das Risiko einer Schwangerschaftscholestase zu senken. Es ist jedoch wichtig, dass Sie während der Schwangerschaft eine gesunde Lebensweise führen, ausreichend Flüssigkeit trinken und eine gesunde Ernährung einnehmen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Bedenken haben.
Ist Schwangerschaftscholestase gefährlich?
Schwangerschaftscholestase kann gefährlich sein, insbesondere wenn sie unbehandelt bleibt. Sie kann zu einer Reihe von Komplikationen führen, darunter eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Totgeburt. Es ist wichtig, dass Sie sich bei Verdacht auf Schwangerschaftscholestase sofort an Ihren Arzt wenden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Schwangerschaftscholestase?
Die Behandlung der Schwangerschaftscholestase zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und das Risiko von Komplikationen zu reduzieren. Die wichtigsten Behandlungsmaßnahmen sind Medikamente, Juckreizkontrolle und Frühgeburt.
Was passiert nach der Geburt mit der Schwangerschaftscholestase?
Die Schwangerschaftscholestase verschwindet in der Regel innerhalb weniger Wochen nach der Geburt. In seltenen Fällen kann sie jedoch auch nach der Geburt anhalten. Wenn Sie nach der Geburt Symptome einer Schwangerschaftscholestase haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Zusammenfassung
Schwangerschaftscholestase ist eine seltene aber ernstzunehmende Erkrankung, die während der Schwangerschaft auftreten kann. Sie ist durch eine Erhöhung der Gallensäuren im Blut gekennzeichnet und kann zu einer Reihe von Komplikationen führen, darunter eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Totgeburt. Es ist wichtig, dass Sie sich bei Verdacht auf Schwangerschaftscholestase sofort an Ihren Arzt wenden.
Die Behandlung der Schwangerschaftscholestase zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und das Risiko von Komplikationen zu reduzieren. Die wichtigsten Behandlungsmaßnahmen sind Medikamente, Juckreizkontrolle und Frühgeburt.
Die neuesten Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die Messung der Gallensäurewerte im Blut helfen kann, die Frauen mit dem höchsten Risiko für eine Totgeburt zu identifizieren. Diese Frauen können dann engmaschiger überwacht und gegebenenfalls eine frühzeitige Geburt in Betracht gezogen werden.
Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt über alle Bedenken sprechen, die Sie haben.
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