Die Schwangerschaftscholestase, auch bekannt als intrahepatische Cholestase der Schwangerschaft (ICP), ist eine häufige Lebererkrankung, die während der Schwangerschaft auftreten kann. Sie betrifft etwa 0,4 bis 1 % aller Schwangerschaften und ist in Mehrlingsschwangerschaften häufiger. Die Krankheit äußert sich in der Regel im dritten Trimester der Schwangerschaft und ist durch starken Juckreiz, erhöhte Gallensäuren im Blut und/oder abnorme Leberwerte gekennzeichnet.
Symptome der Schwangerschaftscholestase
Das häufigste Symptom der Schwangerschaftscholestase ist intensiver Juckreiz, der typischerweise an den Handflächen und Fußsohlen beginnt und sich im Laufe der Zeit auf den ganzen Körper ausbreitet. Dieser Juckreiz kann besonders nachts stärker sein und die Betroffenen stark beeinträchtigen. Weitere Symptome können sein:
- Gelbfärbung der Haut und der Augen (Gelbsucht)
- Dunkler Urin
- Bauchschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Müdigkeit
Es ist wichtig zu beachten, dass der Juckreiz oft schon Wochen vor einer messbaren Erhöhung der Gallensäuren im Blut auftreten kann. In einigen Fällen kann die Schwangerschaftscholestase auch ohne Juckreiz verlaufen.
Ursachen der Schwangerschaftscholestase
Die genauen Ursachen der Schwangerschaftscholestase sind nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass eine Kombination aus genetischen und hormonellen Faktoren eine Rolle spielt. Die genetische Veranlagung scheint eine wichtige Rolle zu spielen, da die Krankheit häufiger bei Frauen vorkommt, die in ihrer Familie bereits Fälle von Schwangerschaftscholestase hatten. Es wurden auch bestimmte Gene identifiziert, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung der Krankheit verbunden sind.
Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft, insbesondere der Anstieg der Östrogen- und Gestagenspiegel, scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen. Diese Hormone können die Gallensäurenproduktion und -ausscheidung beeinflussen, was zu einem Rückstau der Gallensäuren in der Leber führen kann.
Diagnose der Schwangerschaftscholestase
Die Diagnose der Schwangerschaftscholestase wird in der Regel durch eine Kombination aus folgenden Faktoren gestellt:
- Klinische Symptome: Starker Juckreiz, der in der Regel im dritten Trimester der Schwangerschaft beginnt und sich auf den ganzen Körper ausbreitet.
- Laboruntersuchungen: Erhöhte Gallensäuren im Blut (besonders in nüchternem Zustand), die den Rückstau von Gallensäuren in der Leber widerspiegeln. In einigen Fällen können auch die Leberenzyme (Transaminasen) erhöht sein, was auf eine Schädigung der Leberzellen hindeutet.
- Ausschluss anderer Erkrankungen: Die Schwangerschaftscholestase muss von anderen Erkrankungen unterschieden werden, die ähnliche Symptome verursachen können, wie z. B. Allergische Reaktionen, Hautkrankheiten oder Lebererkrankungen.
Risiken für Mutter und Kind
Die Schwangerschaftscholestase kann sowohl für die Mutter als auch für das Kind Risiken bergen. Für die Mutter kann die Krankheit zu folgenden Komplikationen führen:
- Starker Juckreiz, der zu Schlafstörungen und psychischen Problemen führen kann.
- Erhöhtes Risiko für Präeklampsie, eine schwere Erkrankung, die durch Bluthochdruck und Eiweiß im Urin gekennzeichnet ist.
- Erhöhtes Risiko für Gestationsdiabetes, eine Form von Diabetes, die während der Schwangerschaft auftritt.
Für das Kind kann die Schwangerschaftscholestase zu folgenden Komplikationen führen:
- Frühgeburtlichkeit
- Intrauteriner Fruchttod
- Mekoniumaspiration, bei der das Kind nach der Geburt Mekonium (Erststuhl) in die Lunge einatmet.
- Atemnotsyndrom
- Niedrige Apgar-Werte, die den Gesundheitszustand des Kindes nach der Geburt bewerten.
Behandlung der Schwangerschaftscholestase
Das Ziel der Behandlung der Schwangerschaftscholestase ist es, die Symptome zu lindern und das Risiko für maternale und fetale Komplikationen zu reduzieren. Die Behandlung umfasst in der Regel:
- Medikamentöse Therapie: Ursodeoxycholsäure (UDCA) ist die Standardtherapie für die Schwangerschaftscholestase. UDCA ist eine Gallensäure, die den Gallenfluss verbessert und den Juckreiz lindert. In schweren Fällen kann die Dosis von UDCA erhöht oder zusätzliche Medikamente wie Rifampicin verabreicht werden.
- Frühzeitige Geburtseinleitung: In der Regel wird die Geburt zwischen der 3und 3Schwangerschaftswoche eingeleitet, um das Risiko für maternale und fetale Komplikationen zu minimieren. In schweren Fällen kann die Geburt auch früher eingeleitet werden.
- Engmaschige Überwachung: Die Schwangere und das Kind werden während der Schwangerschaft engmaschig überwacht, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Anzeichen für Schwangerschaftscholestase?
Das häufigste Symptom der Schwangerschaftscholestase ist starker Juckreiz, der in der Regel im dritten Trimester der Schwangerschaft beginnt und sich auf den ganzen Körper ausbreitet. Weitere Symptome können sein: Gelbfärbung der Haut und der Augen (Gelbsucht), dunkler Urin, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Müdigkeit.
Wie wird Schwangerschaftscholestase diagnostiziert?
Die Diagnose der Schwangerschaftscholestase wird in der Regel durch eine Kombination aus klinischen Symptomen, Laboruntersuchungen und dem Ausschluss anderer Erkrankungen gestellt. Laboruntersuchungen zeigen in der Regel erhöhte Gallensäuren im Blut und in einigen Fällen auch erhöhte Leberenzyme.
Ist Schwangerschaftscholestase gefährlich für das Kind?
Ja, Schwangerschaftscholestase kann für das Kind gefährlich sein. Die Krankheit ist mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburtlichkeit, intrauterinen Fruchttod, Mekoniumaspiration, Atemnotsyndrom und niedrigen Apgar-Werten verbunden.
Wie wird Schwangerschaftscholestase behandelt?
Die Standardtherapie für die Schwangerschaftscholestase ist Ursodeoxycholsäure (UDCA). UDCA ist eine Gallensäure, die den Gallenfluss verbessert und den Juckreiz lindert. In schweren Fällen kann die Dosis von UDCA erhöht oder zusätzliche Medikamente wie Rifampicin verabreicht werden. In der Regel wird die Geburt zwischen der 3und 3Schwangerschaftswoche eingeleitet, um das Risiko für maternale und fetale Komplikationen zu minimieren. In schweren Fällen kann die Geburt auch früher eingeleitet werden.
Was sind die Langzeitfolgen der Schwangerschaftscholestase?
In den meisten Fällen verschwindet die Schwangerschaftscholestase nach der Geburt. Es besteht jedoch ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Gallensteinen, Lebererkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen in späteren Jahren. Frauen, die an Schwangerschaftscholestase leiden, sollten daher in regelmäßigen Abständen ihren Arzt aufsuchen, um ihre Gesundheit zu überwachen.
Zusammenfassung
Die Schwangerschaftscholestase ist eine häufige Lebererkrankung, die während der Schwangerschaft auftreten kann. Sie ist durch starken Juckreiz, erhöhte Gallensäuren im Blut und/oder abnorme Leberwerte gekennzeichnet. Die Krankheit kann sowohl für die Mutter als auch für das Kind Risiken bergen. Die Behandlung umfasst in der Regel die Gabe von Ursodeoxycholsäure (UDCA) und eine frühzeitige Geburtseinleitung. Frauen, die an Schwangerschaftscholestase leiden, sollten in regelmäßigen Abständen ihren Arzt aufsuchen, um ihre Gesundheit zu überwachen.
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