Eine Bindehautentzündung, auch Konjunktivitis genannt, ist eine Entzündung der Bindehaut, die das weiße Auge und die Innenseite der Augenlider bedeckt. Sie ist eine häufige Erkrankung, die sowohl Erwachsene als auch Kinder betreffen kann. Eine Bindehautentzündung kurz vor der Geburt kann für die werdende Mutter und ihr ungeborenes Kind besorgniserregend sein, aber in den meisten Fällen ist sie harmlos und lässt sich leicht behandeln.
Ursachen einer Bindehautentzündung
Die Ursachen einer Bindehautentzündung können ganz unterschiedlicher Natur sein. Die Erkrankung wird anhand der Auslöser in eine infektiöse und eine nicht-infektiöse Form getrennt:
Infektiöse Bindehautentzündung
- Viren: Adenoviren, Herpes-Simplex-Viren
- Bakterien: Staphylokokken, Pneumokokken, Streptokokken
Bakterielle und virale Bindehautentzündungen sind hochansteckend. Daher ist es wichtig, Hygieneregeln einzuhalten, um eine Verbreitung der Keime auf das andere Auge und auf andere Personen zu vermeiden. Die Inkubationszeit bei infektiöser Bindehautentzündung beträgt je nach Erreger zwischen 5-12 Tagen. Wenn Adenoviren eine Bindehautentzündung verursachen, geschieht dies häufig im Rahmen einer Erkältung. Es finden sich dann typischerweise auch verdickte Lymphknoten am Hals. Zu Beginn ist meist nur ein Auge betroffen, nach wenigen Tagen dann auch das zweite. Auch bei Masern, Röteln und Windpocken kann es zu einer Bindehautentzündung kommen.
Nicht-infektiöse Bindehautentzündung
- Allergien: Heuschnupfen, Pollen, Hausstaubmilben
- Fremdkörper im Auge: Wimpern, Staub, Sand
- Reizstoffe: Zigarettenrauch, Staub, Zugluft, UV-Licht, Chlor (im Schwimmbad)
- Kontaktlinsen: unsachgemäße Handhabung, schlechte Passform
- Trockene Augen: unzureichende Tränenproduktion
Symptome einer Bindehautentzündung
Die folgenden Symptome sind typisch für eine Bindehautentzündung:
- Gerötete, brennende oder juckende Augen
- Fremdkörpergefühl oder Druckgefühl im Auge
- Wässriges, schleimiges oder eitriges Sekret
- Schwellung der Bindehaut und gelegentlich auch der Augenlider
- Lichtempfindlichkeit
- Verklebte Lider am Morgen
- Lidkrampf
Je nach Ursache können sich die Symptome bei Bindehautentzündung allerdings ein wenig unterscheiden:
Bakterielle Bindehautentzündung
Die Bindehaut sondert ein weißlich-gelbes Sekret ab, das sich in den Augenwinkeln ansammeln und morgens die Lider verkleben kann. Häufig sind beide Augen betroffen, da man die Keime ungewollt vom einen Auge ins andere Auge überträgt.
Die Augen sondern ein eher wässriges Sekret ab, die Augen sind geschwollen und es kommt zu starkem Juckreiz und Fremdkörpergefühl. Auch hier sind meist beide Augen betroffen.
Allergische Bindehautentzündung
Beide Augen jucken stark und es zeigen sich meist weitere Allergiebeschwerden wie Niesen oder Schnupfen. Es besteht ein deutliches Fremdkörpergefühl, die Bindehaut ist angeschwollen, die Lider verdickt und die Augen tränen.
Bindehautentzündung kurz vor der Geburt
Eine Bindehautentzündung kurz vor der Geburt kann für die werdende Mutter unangenehm sein, ist aber in den meisten Fällen nicht gefährlich für sie oder ihr ungeborenes Kind. Die meisten Formen der Bindehautentzündung sind nicht ansteckend für das Kind im Mutterleib.
Es gibt jedoch einige Ausnahmen, zum Beispiel:
- Chlamydien-Konjunktivitis: Diese Form der Bindehautentzündung kann durch Chlamydien-Bakterien verursacht werden, die auch eine Lungenentzündung beim Neugeborenen verursachen können.
- Gonorrhö-Konjunktivitis: Diese Form der Bindehautentzündung kann durch Gonorrhö-Bakterien verursacht werden, die schwere Augenschäden beim Neugeborenen verursachen können.
Wenn Sie kurz vor der Geburt eine Bindehautentzündung entwickeln, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen, um die Ursache zu klären und eine geeignete Behandlung zu erhalten.
Behandlung einer Bindehautentzündung
Da eine Bindehautentzündung verschiedene Ursachen haben kann, sehen auch die Behandlungsmöglichkeiten sehr unterschiedlich aus. Für den Laien ist es in der Regel schwierig zu erkennen, um welche Art von Bindehautentzündung es sich handelt. Deshalb ist dann der Gang zum Arzt die richtige Wahl. Er sucht die Ursache der Bindehautentzündung und empfiehlt die passende Behandlung. Neben der Untersuchung des Auges kann auch ein Erregerabstrich notwendig sein. Handelt es sich um eine infektiöse Bindehautentzündung, ist immer eine Behandlung durch den Augenarzt notwendig.
Behandlungsmöglichkeiten
- Augentropfen oder -salben: Antibiotika, Antivirale, Kortikosteroide, Antihistaminika
- Kühle Kompressen: Linderung der Symptome
- Hygienemaßnahmen: Häufiges Händewaschen, getrennte Handtücher für jedes Auge
Es ist wichtig, die Behandlungsempfehlungen Ihres Arztes genau zu befolgen und die Medikamente wie verordnet anzuwenden.
Bindehautentzündung und Schwangerschaft
Die meisten Augentropfen und -salben sind in der Schwangerschaft unbedenklich, aber es ist wichtig, mit Ihrem Arzt zu sprechen, bevor Sie ein neues Medikament einnehmen. Einige Medikamente können für das ungeborene Kind schädlich sein, daher ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt über alle Medikamente informieren, die Sie einnehmen, einschließlich rezeptfreier Medikamente.
Wenn Sie während der Schwangerschaft eine Bindehautentzündung entwickeln, sollten Sie folgende Tipps befolgen:
- Suchen Sie Ihren Arzt auf, um die Ursache der Bindehautentzündung zu klären.
- Befolgen Sie die Behandlungsempfehlungen Ihres Arztes genau.
- Waschen Sie sich häufig die Hände.
- Verwenden Sie separate Handtücher für jedes Auge.
- Reiben Sie sich nicht die Augen.
- Tragen Sie keine Kontaktlinsen, bis die Bindehautentzündung abgeklungen ist.
Häufig gestellte Fragen
Ist eine Bindehautentzündung gefährlich für mein ungeborenes Kind?
In den meisten Fällen ist eine Bindehautentzündung nicht gefährlich für das ungeborene Kind. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, zum Beispiel Chlamydien-Konjunktivitis und Gonorrhö-Konjunktivitis. Wenn Sie kurz vor der Geburt eine Bindehautentzündung entwickeln, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen, um die Ursache zu klären und eine geeignete Behandlung zu erhalten.
Wie kann ich eine Bindehautentzündung vermeiden?
Sie können das Risiko einer Bindehautentzündung verringern, indem Sie folgende Tipps befolgen:
- Waschen Sie sich häufig die Hände.
- Reiben Sie sich nicht die Augen.
- Verwenden Sie separate Handtücher für jedes Auge.
- Tragen Sie keine Kontaktlinsen, wenn Sie eine Bindehautentzündung haben.
- Vermeiden Sie engen Kontakt mit Menschen, die eine Bindehautentzündung haben.
Wie lange dauert eine Bindehautentzündung?
Die Dauer einer Bindehautentzündung hängt von der Ursache ab. Bakterielle Bindehautentzündungen klingen in der Regel innerhalb von 5-7 Tagen ab, während virale Bindehautentzündungen 10-14 Tage dauern können. Allergische Bindehautentzündungen können länger anhalten, bis die Allergieursache beseitigt ist.
Kann ich während der Schwangerschaft Augentropfen verwenden?
Die meisten Augentropfen sind in der Schwangerschaft unbedenklich, aber es ist wichtig, mit Ihrem Arzt zu sprechen, bevor Sie ein neues Medikament einnehmen. Einige Medikamente können für das ungeborene Kind schädlich sein, daher ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt über alle Medikamente informieren, die Sie einnehmen, einschließlich rezeptfreier Medikamente.
Fazit
Eine Bindehautentzündung kurz vor der Geburt ist in den meisten Fällen nicht gefährlich für die werdende Mutter oder ihr ungeborenes Kind. Wenn Sie jedoch eine Bindehautentzündung entwickeln, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen, um die Ursache zu klären und eine geeignete Behandlung zu erhalten.
Es ist wichtig, die Behandlungsempfehlungen Ihres Arztes genau zu befolgen und die Medikamente wie verordnet anzuwenden. Sie können das Risiko einer Bindehautentzündung verringern, indem Sie die oben genannten Tipps befolgen.
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