Geburt getrennt: wer darf dabei sein?

Die Geburt eines Kindes ist ein wunderschönes und oft überwältigendes Erlebnis. Für viele Paare ist es selbstverständlich, dass beide Partner bei diesem besonderen Moment dabei sind. Doch manchmal ist es nicht so einfach. Es gibt Situationen, in denen die werdende Mutter oder der werdende Vater sich wünschen, dass der Partner nicht im Kreißsaal dabei ist. In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Aspekte, die bei der Entscheidung bei der geburt getrennt eine Rolle spielen.

Inhaltsverzeichnis

Wer entscheidet, wer bei der Geburt dabei ist?

Die Entscheidung, wer bei der Geburt dabei sein darf, liegt in erster Linie bei der werdenden Mutter. Sie ist es, die die Schmerzen und die körperlichen Veränderungen während der Geburt erlebt und sich am wohlsten fühlt, wenn sie sich von vertrauten Menschen umgeben weiß. Natürlich sollte der werdende Vater in die Entscheidung einbezogen werden und seine Wünsche und Bedürfnisse respektiert werden. Es ist wichtig, dass beide Partner offen und ehrlich miteinander kommunizieren, um eine gemeinsame Entscheidung zu treffen, die für beide passt.

bei der geburt getrennt - Sollten Kinder bei der Geburt dabei sein

Es kann vorkommen, dass die werdende Mutter sich wünscht, dass der Vater nicht im Kreißsaal dabei ist. Dies kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht ist sie sich unsicher, wie sie sich während der Geburt verhalten wird und möchte nicht, dass der Vater sie in diesem Moment sieht. Oder sie möchte sich ganz auf die Hebamme konzentrieren und die Geburt in Ruhe erleben. In solchen Fällen ist es wichtig, dass der Vater die Entscheidung der werdenden Mutter respektiert und ihr die nötige Unterstützung zukommen lässt.

Sind Väter bei der Geburt dabei?

Die meisten Väter wünschen sich, bei der Geburt ihres Kindes dabei zu sein. Sie wollen diesen besonderen Moment miterleben und ihre Partnerin in dieser wichtigen Phase unterstützen. Über 95 Prozent der Väter sind bei der Geburt dabei. Doch es gibt auch Väter, die sich unsicher fühlen oder die den Anblick der Geburt nicht ertragen können. In diesen Fällen ist es wichtig, dass der Vater offen mit seiner Partnerin darüber spricht und seine Bedenken äußert.

Die Entscheidung, ob der Vater bei der Geburt dabei ist oder nicht, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Es gibt keine richtige oder falsche Antwort. Wichtig ist, dass beide Partner sich wohlfühlen und sich gegenseitig unterstützen.

Wenn Sie nicht bei der Geburt dabei sein möchten

Wenn Sie sich unsicher fühlen oder der Gedanke, bei der Geburt dabei zu sein, Ihnen nicht behagt, sollten Sie dies Ihrer Partnerin gegenüber offen ansprechen. Versuchen Sie, folgende Fragen zu beantworten:

  • Halten Sie Krisensituationen gut aus?
  • Ertragen Sie den Anblick von den körperlichen Vorgängen einer Geburt?
  • Könnte es sein, dass Sie im Gebärsaal mehr stören als nützen?

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie bei der Geburt dabei sein möchten, kann die Teilnahme an einem Geburtsvorbereitungskurs viele Zweifel aus der Welt schaffen. Sie lernen die verschiedenen Phasen der Geburt kennen und können sich besser auf die Situation vorbereiten.

Sollten Kinder bei der Geburt dabei sein?

Die Frage, ob Geschwisterkinder bei der Geburt dabei sein sollten, ist ebenfalls eine komplexe Entscheidung. Manche Eltern möchten, dass ihre Kinder die Geburt des neuen Familienmitglieds miterleben. Sie sehen es als eine Chance, die Kinder in das Familienleben einzubinden und ihnen die Geburt als ein natürliches Ereignis zu zeigen. Andere Eltern hingegen befürchten, dass die Kinder die Geburt als traumatisch empfinden könnten oder dass sie die Aufmerksamkeit der Eltern während der Geburt ablenken könnten.

Die meisten Hebammen und Psychologen raten davon ab, das Kind mit in eine Klinik zu nehmen. Bei einer Hausgeburt spreche grundlegend nichts dagegen. Es ist wichtig, dass die Eltern die Entscheidung in Ruhe abwägen und die individuellen Bedürfnisse des Kindes berücksichtigen. Wenn die Kinder bei der Geburt dabei sind, sollten sie gut vorbereitet werden und sich in einer sicheren Umgebung befinden.

Wer kann bei der Geburt dabei sein?

Neben den Eltern können auch andere Personen bei der Geburt dabei sein. Die Hebamme ist die wichtigste Begleitperson während der Geburt. Sie unterstützt die werdende Mutter und sorgt dafür, dass die Geburt sicher verläuft. Auch eine gute Freundin, eine Schwester, die Mutter oder sogar eine professionelle Geburtsbegleiterin, eine Doula, kann die werdende Mutter unterstützen.

Die Hebamme: Begleitung durch Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett

Hebammen spielen eine wichtige Rolle in der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett. Sie unterstützen und beraten die werdenden Eltern auf Wunsch während der ganzen Schwangerschaft, auch in medizinischen Fragen. Sie können die Schwangerschaft feststellen und den Mutterpass ausstellen. Die Hebamme kann darüber hinaus fast alle im Mutterpass vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen durchführen, außer Ultraschall-Untersuchungen, die Ärztinnen oder Ärzten vorbehalten sind. Bei Risikoschwangerschaften ziehen sie eine Ärztin oder einen Arzt für die Betreuung der Schwangeren hinzu. Auch bei Schwangerschaftsbeschwerden kann die Hebamme die Schwangere unterstützen.

Viele Hebammen bieten zudem Schwangerschaftsgymnastik und Geburtsvorbereitungskurse an und geben Entscheidungshilfen bei der Auswahl des Geburtsorts und der Geburtsmethode.

Mit der Hebamme durch die Geburt

Die Hebamme ist bei einer normalen Geburt die erste Ansprechpartnerin. Gibt es keine Komplikationen, kann sie die Geburt verantwortlich leiten. Ärztinnen und Ärzte haben sogar die Pflicht, bei einer Geburt eine Hebamme hinzuzuziehen. Während der Geburt überwacht sie den Zustand des Kindes, unterstützt die Mutter bei den Geburtswehen und hilft ihr, die Geburtsschmerzen zu bewältigen. Sie beobachtet den Verlauf der Geburt bis zur Entbindung und entscheidet, ob zusätzliche medizinische Hilfe nötig ist. In vielen Kliniken kommen am Ende der Geburt aber in jedem Fall eine Gynäkologin oder ein Gynäkologe dazu.

Wochenbett-Betreuung durch die Hebamme

Im Wochenbett, also der ersten Zeit nach der Geburt, haben Mütter oft viele Fragen, etwa zur Rückbildung oder zur Entwicklung des Kindes. Auch hier ist die Hebamme eine wichtige Anlaufstelle. Als Nachsorge-Hebamme hat sie bei ihren regelmäßigen Hausbesuchen sowohl die Mutter als auch das Baby im Blick. Sie kontrolliert den Wochenfluss und die Gebärmutterrückbildung und versorgt Wundnähte (zum Beispiel nach einem Dammriss oder einem Kaiserschnitt). Falls gewünscht, gibt sie auch Tipps für die Säuglingspflege oder fürs Stillen. Außerdem überprüft sie den Gesundheitszustand des Neugeborenen und versorgt den Nabel.

Freiberufliche Hebamme, Klinikhebamme, Beleghebamme?

Hebammen sind nicht alle gleich organisiert und übernehmen deswegen auch unterschiedliche Aufgaben. Werdende Eltern sollten deshalb am Anfang der Schwangerschaft klären, welche Tätigkeiten ihre Hebamme abdeckt. Freiberufliche Hebammen führen Geburtsvorbereitungskurse durch und kümmern sich während des Wochenbetts und der Stillzeit um Mutter, Kind und die junge Familie. Wichtig zu wissen: Nicht alle freiberuflichen Hebammen begleiten die Schwangere bei der Geburt. Und nicht in jeder Klinik oder jedem Geburtshaus ist es möglich, die eigene Hebamme „mitzubringen“. Dies muss in einem Erstgespräch mit der Hebamme und später bei der Auswahl der Klinik geklärt werden.

Beleghebammen sind grundsätzlich freiberufliche Hebammen. Sie haben aber mit einer oder mehreren Kliniken einen Vertrag geschlossen, um die Kreißsäle dort für Geburten zu nutzen. In manchen Kliniken arbeiten ausschließlich Beleghebammen, in anderen arbeiten Beleghebammen neben fest angestellten Hebammen. Beleghebammen haben meist eine eigene Praxis, in der sie Vorsorge, Geburtsvorbereitung, Geburtsbegleitung, Wochenbettpflege und weitergehende Betreuung nach der Geburt anbieten. Hat sich ein Vertrauensverhältnis entwickelt, kann das den werdenden Eltern während der Geburt Sicherheit vermitteln. Die „eigene“ Beleghebamme bleibt dann bis zum Ende der Geburt an der Seite der Schwangeren.

Klinikhebammen sind in einem Krankenhaus fest angestellt. Ihre Hauptaufgabe ist die Geburtshilfe im Kreißsaal und auf Station für die Schwangere da zu sein, bevor die Geburt losgeht. Meist arbeiten mehrere Hebammen im Schichtdienst. Damit ist sichergestellt, dass grundsätzlich jede Klinikgeburt von einer Hebamme begleitet wird. Deswegen kann es aber auch sein, dass während der Geburt die Hebamme von einer Kollegin abgelöst wird.

Die richtige Hebamme finden

Als werdende Mutter können Sie selbst entscheiden, ob und in welchem Umfang Sie die Leistungen einer Hebamme in Anspruch nehmen möchten. Viele Schwangere fühlen sich mit einer Hebamme ihres Vertrauens sicherer und sehen der Geburt und der ersten Zeit mit dem Neugeborenen gelassener entgegen. Adressen von freiberuflichen Hebammen vermitteln die Hebammenverbände und -netzwerke. Auch Ärztinnen und Ärzte können bei der Auswahl behilflich sein. Eine gute Hilfe bei der Online-Suche nach einer Hebamme in Ihrer Nähe ist die Hebammenliste der gesetzlichen Krankenkassen. In Kliniken und Geburtshäusern gibt es Listen mit den dort arbeitenden Hebammen. Kliniken können allerdings wegen des Schichtdienstes keine Gewähr dafür geben, dass eine bestimmte Hebamme während der Geburt auch tatsächlich da ist. Beleghebammen haben nur mit bestimmten Kliniken Verträge. Klären Sie also im Vorfeld, mit welchen Einrichtungen diese als Beleghebamme zusammenarbeitet.

Kosten für die Hebamme

Jede gesetzlich krankenversicherte Frau hat Anspruch auf Hebammenhilfe. Dazu gehören:

  • Beratungen in der Schwangerschaft
  • Vorsorgeuntersuchungen (soweit sie nicht bereits von einer Ärztin oder einem Arzt vorgenommen wurden)
  • Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden oder Wehen
  • Geburtsvorbereitung (einzeln oder in Gruppen)
  • Betreuung bei der Geburt (auch einer Fehlgeburt) im Krankenhaus, im Geburtshaus, in der Hebammenpraxis oder zu Hause
  • Wochenbett-Betreuung (Nachsorge) bis zwölf Wochen nach der Geburt. Bis zum zehnten Tag nach der Geburt hat jede Mutter Anspruch auf maximal 20 Hebammenbesuche. Bis ihr Kind zwölf Wochen alt ist, kann sie Hebammenhilfe darüber hinaus bis zu 16-mal telefonisch oder durch einen Hausbesuch in Anspruch nehmen, auf ärztliche Anordnung auch länger. Bei größeren Problemen mit dem Stillen, der Wundheilung von Dammverletzungen, einer verzögerten Rückbildung oder anderen Schwierigkeiten sind in diesem Zeitraum auch zusätzliche Hausbesuche möglich.
  • Stillberatung
  • Rückbildungsgymnastik

Bei Bedarf können noch bis zum Ende der Stillzeit weitere Beratungsgespräche und Hausbesuche vereinbart werden. Treten Komplikationen auf, zahlen die Kassen auf Rezept auch noch weitere Hausbesuche. Erkundigen Sie sich am besten vorher bei Ihrer Krankenversicherung, welche Kosten übernommen werden. Privat krankenversicherte Frauen sollten vor der Entscheidung über Art und Umfang der Hebammenbetreuung die Kostenübernahme mit ihrer Krankenversicherung besprechen, da sie nur das übernimmt, was vertraglich festgelegt wurde.

Kann ich meine Hebamme selbst wählen?

Ja, Sie können Ihre Hebamme selbst wählen. Sie können sich an Hebammenverbände und -netzwerke wenden oder sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten lassen. Auch die Hebammenliste der gesetzlichen Krankenkassen kann Ihnen bei der Suche helfen.

Was passiert, wenn ich mich während der Geburt nicht wohlfühle?

Wenn Sie sich während der Geburt nicht wohlfühlen, können Sie jederzeit Ihre Hebamme oder den Arzt bitten, dass Ihnen jemand anderes zur Seite steht. Es ist wichtig, dass Sie sich während der Geburt sicher und geborgen fühlen.

Muss ich unbedingt eine Hebamme haben?

Nein, Sie müssen keine Hebamme haben. Sie können sich auch von einem Arzt betreuen lassen. Allerdings ist es empfehlenswert, sich von einer Hebamme begleiten zu lassen, da sie Ihnen während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett wertvolle Unterstützung bieten kann.

Was kostet eine Hebamme?

Die Kosten für eine Hebamme werden von Ihrer Krankenversicherung übernommen. Sie müssen nur eine Selbstbeteiligung zahlen, die je nach Krankenkasse unterschiedlich hoch ist.

Kann ich meine Kinder zur Geburt mitnehmen?

Die Entscheidung, ob Ihre Kinder zur Geburt mitkommen dürfen, liegt bei Ihnen. Die meisten Hebammen und Psychologen raten davon ab, da die Geburt für Kinder sehr belastend sein kann. Wenn Sie sich dennoch dafür entscheiden, sollten Sie Ihre Kinder gut vorbereiten und sicherstellen, dass sie sich in einer sicheren Umgebung befinden.

bei der geburt getrennt - Wer kann bei der Geburt dabei sein

Fazit

Die Entscheidung, wer bei der Geburt dabei ist, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Es gibt keine richtige oder falsche Antwort. Wichtig ist, dass Sie sich wohlfühlen und sich von den Personen umgeben wissen, die Ihnen am wichtigsten sind. Sprechen Sie mit Ihrem Partner, Ihrer Familie und Ihrer Hebamme, um eine Entscheidung zu treffen, die für Sie passt.

Wenn Sie andere Artikel kennenlernen möchten, die Geburt getrennt: wer darf dabei sein? ähneln, können Sie die Kategorie Geburtsbegleitung besuchen.

Go up

Wir verwenden eigene Cookies und Cookies von Drittanbietern, um statistische Informationen zu erstellen und Ihnen durch Navigationsanalysen personalisierte Inhalte und Dienste anzuzeigen. Akzeptieren Sie sie oder legen Sie Ihre Präferenzen fest. Mehr Informationen