Eine Ausschabung, auch Kürettage genannt, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Gebärmutterschleimhaut entfernt wird. Dieser Eingriff kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein, zum Beispiel nach einer Fehlgeburt, nach einer Geburt, bei starken Blutungen oder bei anderen gynäkologischen Problemen. In diesem Artikel gehen wir auf die Frage ein, ob und wie lange man nach einer Ausschabung stillen darf, und erläutern die verschiedenen Gründe für eine Ausschabung sowie die damit verbundenen Risiken und Komplikationen.
Wann ist eine Ausschabung nach der Geburt notwendig?
Eine Ausschabung nach der Geburt kann notwendig sein, wenn:
- Die Plazenta nicht vollständig ausgestoßen wurde: Nach der Geburt muss die Plazenta (Mutterkuchen) vollständig aus der Gebärmutter ausgestoßen werden. Bleiben Plazentareste zurück, kann dies zu starken Blutungen führen. Eine Ausschabung entfernt diese Reste und stoppt die Blutung.
- Starke Blutungen auftreten: Auch wenn die Plazenta vollständig ausgestoßen wurde, können nach der Geburt starke Blutungen auftreten. In diesem Fall kann eine Ausschabung notwendig sein, um die Blutung zu stoppen.
- Eine Fehlgeburt stattgefunden hat: Bei einer Fehlgeburt wird der Fetus vor der 2Schwangerschaftswoche ausgestoßen. Eine Ausschabung kann notwendig sein, um die restlichen Schwangerschaftsgewebe aus der Gebärmutter zu entfernen und Komplikationen wie Infektionen zu vermeiden.
Weitere Gründe für eine Ausschabung
Neben den oben genannten Gründen kann eine Ausschabung auch aus anderen Gründen notwendig sein, zum Beispiel bei:
- Starker, unregelmäßiger Regelblutung: Eine Ausschabung kann helfen, überschüssige Gebärmutterschleimhaut zu entfernen und so die Blutung zu stoppen.
- Polypen, Zysten oder Myomen: Diese gutartigen Wucherungen können ebenfalls mittels einer Ausschabung entfernt werden.
Wie wird eine Ausschabung durchgeführt?
Eine Ausschabung wird in der Regel unter leichter Vollnarkose durchgeführt. Der Eingriff dauert etwa 15 Minuten. Zuerst wird der Gebärmutterhals vorsichtig geweitet, falls er noch nicht offen ist. Anschließend wird die Gebärmutterschleimhaut mit einem speziellen Instrument, das einer Art Löffel ähnelt, abgetragen. Alternativ kann die Gebärmutterschleimhaut auch abgesaugt werden.
Je nach Grund für die Ausschabung kann der Eingriff ambulant oder stationär durchgeführt werden. Bei einer Fehlgeburt in der Frühschwangerschaft kann die Patientin in der Regel nach einigen Stunden wieder nach Hause gehen.
Ausschabung und Stillen
Die Frage, ob man nach einer Ausschabung stillen darf, hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Ursache der Ausschabung und den verwendeten Medikamenten. Im Allgemeinen ist es möglich, nach einer Ausschabung zu stillen, solange keine Medikamente verabreicht wurden, die in die Muttermilch gelangen und dem Baby schaden könnten.
Es ist jedoch wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen, um zu besprechen, ob Stillen nach Ihrer Ausschabung sicher ist.
Wann ist Stillen nach einer Ausschabung nicht möglich?
In einigen Fällen kann es notwendig sein, das Stillen nach einer Ausschabung zu unterbrechen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn:
- Die Mutter bestimmte Medikamente einnimmt, die in die Muttermilch gelangen und dem Baby schaden könnten.
- Die Mutter an einer Infektionskrankheit leidet, die über die Muttermilch auf das Baby übertragen werden kann.
In diesen Fällen sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über alternative Ernährungsformen für Ihr Baby sprechen, zum Beispiel über das Füttern mit Säuglingsnahrung.
Risiken und Komplikationen einer Ausschabung
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff können auch bei einer Ausschabung Risiken und Komplikationen auftreten. Die häufigsten Komplikationen sind:
- Blutungen: Nach einer Ausschabung können leichte Blutungen auftreten, die in der Regel nach wenigen Tagen wieder aufhören. Starke oder anhaltende Blutungen können ein Zeichen für eine Komplikation sein und sollten sofort ärztlich abgeklärt werden.
- Infektionen: Eine Infektion der Gebärmutter ist ein seltenes, aber ernstes Risiko. Symptome einer Infektion sind Fieber, Schmerzen im Unterleib und übelriechender Ausfluss.
- Verletzungen der Gebärmutter: In seltenen Fällen kann es während der Ausschabung zu Verletzungen der Gebärmutterwand kommen. Dies kann zu starken Blutungen und anderen Komplikationen führen.
- Unfruchtbarkeit: In sehr seltenen Fällen kann eine Ausschabung zu Unfruchtbarkeit führen. Dies ist jedoch eher bei wiederholten oder komplizierten Eingriffen der Fall.
Wie lange dauert es, bis die Regelblutung nach einer Ausschabung wieder einsetzt?
Die Regelblutung setzt in der Regel etwa vier bis acht Wochen nach der Ausschabung wieder ein. In der Zwischenzeit kann es zu einem rot-bräunlichen Ausfluss kommen.
Kann ich nach einer Ausschabung schwanger werden?
Ja, Sie können nach einer Ausschabung wieder schwanger werden. Experten raten jedoch, erst etwa drei Monate nach einer Ausschabung, frühestens nach der ersten normalen Regelblutung, erneut schwanger zu werden. So hat Ihr Körper ausreichend Zeit, sich zu regenerieren und sich auf eine neue Schwangerschaft vorzubereiten.
Was kann ich tun, um mich nach einer Ausschabung zu erholen?
Nach einer Ausschabung sollten Sie sich ausreichend ausruhen und schwere körperliche Anstrengungen vermeiden. Es ist auch wichtig, auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Wenn Sie Schmerzen haben, können Sie Schmerzmittel einnehmen, die von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben wurden.
Wann sollte ich nach einer Ausschabung einen Arzt aufsuchen?
Sie sollten nach einer Ausschabung einen Arzt aufsuchen, wenn Sie folgende Symptome bemerken:
- Starke oder anhaltende Blutungen
- Fieber
- Schmerzen im Unterleib
- Übelriechender Ausfluss
Zusammenfassung
Eine Ausschabung ist ein chirurgischer Eingriff, der aus verschiedenen Gründen notwendig sein kann. In den meisten Fällen ist es möglich, nach einer Ausschabung zu stillen, solange keine Medikamente verabreicht wurden, die in die Muttermilch gelangen und dem Baby schaden könnten. Es ist jedoch wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen, um zu besprechen, ob Stillen nach Ihrer Ausschabung sicher ist. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff können auch bei einer Ausschabung Risiken und Komplikationen auftreten. Es ist wichtig, dass Sie sich nach einer Ausschabung ausreichend ausruhen und auf Ihren Körper hören. Wenn Sie Bedenken haben oder Symptome bemerken, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
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