Antinukleäre antikörper: risiken in der schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist eine Zeit großer Veränderungen für den Körper einer Frau. Während dieser Zeit werden viele Anpassungen vorgenommen, um das wachsende Baby zu unterstützen. Diese Veränderungen können sich auch auf das Immunsystem der Frau auswirken, was zu einem erhöhten Risiko für bestimmte Autoimmunerkrankungen führt. Eine dieser Erkrankungen ist der Lupus erythematodes, eine chronische Autoimmunerkrankung, die durch die Produktion von antinukleären Antikörpern (ANA) gekennzeichnet ist.

ANA sind Antikörper, die sich gegen Bestandteile des Zellkerns richten. Diese Antikörper können bei einer Vielzahl von Erkrankungen vorkommen, darunter Lupus, Sjögren-Syndrom, Sklerodermie und rheumatoide Arthritis. In einigen Fällen können ANA jedoch auch bei gesunden Menschen gefunden werden, ohne dass eine Erkrankung vorliegt.

In der Schwangerschaft können ANA-Titer ansteigen und bei einigen Frauen zu Komplikationen führen. Daher ist es wichtig, das Vorhandensein von ANA während der Schwangerschaft zu überprüfen und die potenziellen Risiken zu verstehen.

Inhaltsverzeichnis

Wann sind ANA positiv?

Bei etwa 25-30% der gesunden Erwachsenen lassen sich ANA in niedriger Titerhöhe (≤1:80) ohne klinische Manifestation nachweisen. Bei Frauen und mit steigendem Alter kommt dies häufiger vor. Ab wann die ANA-Titerhöhe signifikant ist, bleibt umstritten. Daher wurde im Jahr 2014 von einer Expertengruppe vorgeschlagen, den Grenzwert nach der Analyse einer bestimmten Serumprobenzahl gesunder Patienten laborintern selbst festzulegen.

Im Labor des CHUV wird zum Beispiel ab einem ANA-Titer von >1:80 ein ELISA-Test mit Bestimmung der Antikörper gegen Nukleosomen und Nukleoproteine zur Bestätigung durchgeführt. Die Bestimmung der Antikörper gegen Nukleoproteine umfasst einen ELISA-Screeningtest, bei dem gleichzeitig Sm-, RNP-, SSA-, SSB-, Scl-70 und Jo-1-Antikörper mit hervorragender Sensitivität und Spezifizität (97,7% bzw. 100%) erfasst werden.

Bei einem positiven Resultat kann mit einem Bestätigungstest mit geringerer Sensitivität (je nach Nukleoprotein 1 – 70%), jedoch sehr guter Spezifizität (95–100%), nachgewiesen werden, gegen welches Nukleoprotein (Sm, RNP, SSA, SSB, Scl-70 oder Jo-1) der Antikörper gerichtet ist. So wird die Kollagenose, an welcher der Patient leidet, diagnostisch eingegrenzt.

ANA in der Schwangerschaft: Risiken und Komplikationen

Obwohl ANA bei vielen Menschen ohne klinische Symptome vorkommen, können sie in der Schwangerschaft zu Komplikationen führen. Die Risiken hängen von der Art der ANA, dem Titer und der zugrundeliegenden Erkrankung ab.

Mögliche Komplikationen bei positiven ANA-Titer in der Schwangerschaft:

  • Frühgeburt: ANA können das Risiko einer Frühgeburt erhöhen. Dies kann auf eine Entzündung der Plazenta zurückzuführen sein, die durch die ANA ausgelöst wird.
  • Niedriges Geburtsgewicht: Babys, die von Müttern mit positiven ANA-Titer geboren werden, können ein niedriges Geburtsgewicht haben.
  • Neonataler Lupus: In seltenen Fällen können ANA die Plazenta passieren und das ungeborene Kind infizieren. Dies kann zu einer Erkrankung namens Neonataler Lupus führen, die Symptome wie Hautausschlag, Leberprobleme und Anämie verursachen kann. Die meisten Symptome verschwinden jedoch innerhalb weniger Monate nach der Geburt.
  • Schwere Lupus-Aktivität: Bei Frauen mit Lupus kann die Schwangerschaft die Krankheit verschlimmern. Dies kann zu Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Fieber und anderen Symptomen führen.

Diagnose und Behandlung von ANA in der Schwangerschaft

Wenn ANA während der Schwangerschaft festgestellt werden, ist es wichtig, die zugrundeliegende Erkrankung zu diagnostizieren und die potenziellen Risiken zu bewerten. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Blutuntersuchung, die den ANA-Titer bestimmt.

antinukleäre antikörper schwangerschaft - Was sagen antinukleäre Antikörper aus

Die Behandlung von ANA in der Schwangerschaft hängt von der zugrundeliegenden Erkrankung und dem Schweregrad der Symptome ab. In einigen Fällen werden Medikamente wie Kortikosteroide eingesetzt, um die Entzündung zu reduzieren und die Symptome zu lindern.

Es ist wichtig, dass Schwangere mit positiven ANA-Titer engmaschig überwacht werden, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Häufig gestellte Fragen

Was sind antinukleäre Antikörper?

Antinukleäre Antikörper (ANA) sind Antikörper, die sich gegen Bestandteile des Zellkerns richten. Diese Antikörper können bei einer Vielzahl von Erkrankungen vorkommen, darunter Lupus, Sjögren-Syndrom, Sklerodermie und rheumatoide Arthritis. In einigen Fällen können ANA jedoch auch bei gesunden Menschen gefunden werden, ohne dass eine Erkrankung vorliegt.

Wie werden ANA in der Schwangerschaft gemessen?

ANA werden durch eine Blutuntersuchung gemessen. Der Test wird in der Regel durchgeführt, wenn eine Frau Symptome einer Autoimmunerkrankung hat oder wenn sie ein erhöhtes Risiko für eine solche Erkrankung hat.

Was bedeutet es, wenn ANA in der Schwangerschaft positiv sind?

Ein positiver ANA-Test bedeutet, dass der Körper Antikörper gegen Zellkernbestandteile produziert. Dies kann ein Zeichen für eine Autoimmunerkrankung sein, muss es aber nicht.

antinukleäre antikörper schwangerschaft - Wann ANA positiv

Welche Risiken sind mit positiven ANA-Titer in der Schwangerschaft verbunden?

Positive ANA-Titer können in der Schwangerschaft zu Komplikationen führen, darunter Frühgeburt, niedriges Geburtsgewicht und Neonataler Lupus.

Wie werden ANA in der Schwangerschaft behandelt?

Die Behandlung von ANA in der Schwangerschaft hängt von der zugrundeliegenden Erkrankung und dem Schweregrad der Symptome ab. In einigen Fällen werden Medikamente wie Kortikosteroide eingesetzt, um die Entzündung zu reduzieren und die Symptome zu lindern.

Was sind die Symptome von Neonatalem Lupus?

Neonataler Lupus kann Symptome wie Hautausschlag, Leberprobleme und Anämie verursachen. Die meisten Symptome verschwinden jedoch innerhalb weniger Monate nach der Geburt.

Zusammenfassung

ANA sind Antikörper, die sich gegen Bestandteile des Zellkerns richten. Sie können bei einer Vielzahl von Erkrankungen vorkommen, darunter Lupus, Sjögren-Syndrom, Sklerodermie und rheumatoide Arthritis. In einigen Fällen können ANA jedoch auch bei gesunden Menschen gefunden werden, ohne dass eine Erkrankung vorliegt.

In der Schwangerschaft können ANA-Titer ansteigen und bei einigen Frauen zu Komplikationen führen. Daher ist es wichtig, das Vorhandensein von ANA während der Schwangerschaft zu überprüfen und die potenziellen Risiken zu verstehen.

Wenn ANA während der Schwangerschaft festgestellt werden, ist es wichtig, die zugrundeliegende Erkrankung zu diagnostizieren und die potenziellen Risiken zu bewerten. Die Behandlung von ANA in der Schwangerschaft hängt von der zugrundeliegenden Erkrankung und dem Schweregrad der Symptome ab. Es ist wichtig, dass Schwangere mit positiven ANA-Titer engmaschig überwacht werden, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Wenn Sie Fragen zu ANA in der Schwangerschaft haben, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt. Er kann Ihnen weitere Informationen geben und Ihnen helfen, die besten Entscheidungen für Ihre Gesundheit und die Gesundheit Ihres Babys zu treffen.

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