Schwangerschaftshypertonie: antihypertensiva & risiken

Die Schwangerschaft ist eine Zeit großer Veränderungen für den Körper einer Frau, einschließlich des Blutdrucks. Während der Schwangerschaft kann es zu einem Anstieg des Blutdrucks kommen, der als Schwangerschaftshypertonie bezeichnet wird. Dies kann eine ernsthafte Erkrankung sein, die sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind Risiken birgt. In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung mit Antihypertensiva erforderlich sein, um den Blutdruck zu kontrollieren und Komplikationen zu vermeiden.

Inhaltsverzeichnis

Schwangerschaftshypertonie: Ein Überblick

Bei etwa 10 bis 20 Prozent aller Schwangerschaften kommt es zu einer Schwangerschaftshypertonie. Es ist wichtig zu verstehen, dass bei der Behandlung von Schwangerschaftshypertonie zwei Menschen behandelt werden: die Mutter und das ungeborene Kind. Die medikamentöse Behandlung sollte daher mit größter Sorgfalt erfolgen, um die Risiken für beide so gering wie möglich zu halten.

Risikofaktoren für Schwangerschaftshypertonie

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Risiko für Schwangerschaftshypertonie erhöhen können, darunter:

  • Vorbestehende Hypertonie : Frauen, die vor der Schwangerschaft bereits unter Bluthochdruck litten, haben ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftshypertonie.
  • Mehrlingsschwangerschaft : Die Belastung des Körpers durch eine Mehrlingsschwangerschaft kann zu einem erhöhten Blutdruck führen.
  • Übergewicht oder Fettleibigkeit : Übergewicht oder Fettleibigkeit vor der Schwangerschaft können das Risiko für Schwangerschaftshypertonie erhöhen.
  • Diabetes : Frauen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftshypertonie.
  • Autoimmunerkrankungen : Bestimmte Autoimmunerkrankungen, wie z. B. Lupus, können das Risiko für Schwangerschaftshypertonie erhöhen.
  • Älteres Alter : Frauen, die in einem höheren Alter schwanger werden, haben ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftshypertonie.
  • Familienanamnese : Frauen mit einer Familienanamnese von Schwangerschaftshypertonie haben ein erhöhtes Risiko.

Komplikationen der Schwangerschaftshypertonie

Schwangerschaftshypertonie kann zu einer Reihe von Komplikationen führen, darunter:

  • Präeklampsie : Präeklampsie ist eine schwere Erkrankung, die durch hohen Blutdruck, Proteinurie (Eiweiß im Urin) und andere Symptome gekennzeichnet ist. Sie kann zu Komplikationen wie Krampfanfällen (Eklampsie), Organversagen und sogar zum Tod führen.
  • Plazentainsuffizienz : Schwangerschaftshypertonie kann die Plazenta schädigen und die Versorgung des ungeborenen Kindes mit Sauerstoff und Nährstoffen beeinträchtigen.
  • Frühgeburt : Schwangerschaftshypertonie kann zu einer Frühgeburt führen, was das Risiko für gesundheitliche Probleme beim Kind erhöht.
  • Niedriges Geburtsgewicht : Schwangerschaftshypertonie kann zu einem niedrigen Geburtsgewicht führen, was das Risiko für gesundheitliche Probleme beim Kind erhöht.

Antihypertensiva in der Schwangerschaft: Welche Medikamente sind geeignet?

Wenn eine medikamentöse Behandlung der Schwangerschaftshypertonie erforderlich ist, werden in der Regel Antihypertensiva eingesetzt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Antihypertensiva für Schwangere geeignet sind. Einige Medikamente können das ungeborene Kind schädigen. Daher ist es wichtig, dass die Behandlung von einem erfahrenen Arzt durchgeführt wird, der die Risiken und Vorteile der verschiedenen Medikamente sorgfältig abwägen kann.

Antihypertensiva der ersten Wahl

Alpha-Methyldopa gilt als das Antihypertensivum der ersten Wahl bei Schwangeren. Es wird seit Jahrzehnten eingesetzt und hat sich als sicher für Mutter und Kind erwiesen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Empfehlung von Alpha-Methyldopa als Mittel der ersten Wahl auf einer einzigen Studie aus dem Jahr 1968 mit 100 Schwangeren basiert. Daher ist die Evidenzbasis für dieses Medikament begrenzt.

Antihypertensiva der zweiten Wahl

Wenn Alpha-Methyldopa nicht wirksam ist oder nicht vertragen wird, können andere Antihypertensiva eingesetzt werden. Zu den Medikamenten der zweiten Wahl gehören:

  • Beta-1-Blocker : Metoprolol gilt als sicherer Beta-1-Blocker für Schwangere. Atenolol wird hingegen eher gemieden, da es mit einer intrauterinen Wachstumsretardierung in Verbindung gebracht wurde.
  • Dihydralazin : Dihydralazin gilt als sicher für Schwangere, ist aber nicht immer einfach zu dosieren und zu handhaben.
  • Kalziumantagonisten : Kalziumantagonisten wie Nifedipin können in der Schwangerschaft eingesetzt werden, sollten aber im ersten Trimenon vermieden werden. Sie können eine Option sein, wenn andere Medikamente nicht wirksam sind oder nicht vertragen werden. Es gibt jedoch nur begrenzte Daten zur Sicherheit von Kalziumantagonisten in der Schwangerschaft.

Antihypertensiva, die in der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden sollten

Es gibt einige Antihypertensiva, die in der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden sollten, da sie das ungeborene Kind schädigen können. Zu diesen Medikamenten gehören:

  • ACE-Hemmer : ACE-Hemmer sind im zweiten und dritten Trimenon teratogen und toxisch. Sie sollten daher bei Schwangeren nicht eingesetzt werden. Bei Frauen, die vor der Schwangerschaft bereits mit ACE-Hemmern behandelt wurden, muss die Therapie umgehend umgestellt werden.
  • Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARB) : ARB sind ebenfalls im zweiten und dritten Trimenon teratogen und toxisch. Sie sollten daher bei Schwangeren nicht eingesetzt werden. Bei Frauen, die vor der Schwangerschaft bereits mit ARB behandelt wurden, muss die Therapie umgehend umgestellt werden.
  • Diuretika : Diuretika sollten in der Schwangerschaft mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie das Plasmavolumen reduzieren können. Dies kann zu Komplikationen wie Präeklampsie führen.

Therapie der Schwangerschaftshypertonie: Individuelle Anpassung

Die Therapie der Schwangerschaftshypertonie ist immer individuell. Die meisten Experten beginnen die Behandlung erst ab einem Blutdruck von 170/110 mmHg. Bei Frauen, die vor der Schwangerschaft bereits unter Bluthochdruck litten, wird die Grenze oft bei 160/100 mmHg gezogen. Diese Werte sind jedoch Erfahrungswerte, und es gibt keine eindeutigen Richtlinien.

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Zielwerte der Blutdrucksenkung

Es gibt keine definierten Zielwerte für die Blutdrucksenkung bei Schwangeren, die auf Basis von Studien empfohlen werden könnten. Die Blutdrucksenkung sollte jedoch mit Vorsicht erfolgen, um eine Minderperfusion im uterofetalen Kreislauf zu vermeiden. Als Faustregel gilt, dass eine Absenkung des mütterlichen Mitteldrucks um 10 mmHg das Geburtsgewicht des Kindes um 145 Gramm reduzieren kann.

Monitoring der Blutdruckwerte

Während der Schwangerschaft müssen die Blutdruckwerte der Frau regelmäßig überwacht werden. Die Häufigkeit der Kontrollen hängt vom Schweregrad der Hypertonie und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Frau ab. Die Blutdruckwerte sollten idealerweise zu Hause gemessen werden, um einen genaueren Überblick über den Blutdruckverlauf zu erhalten.

Weitere Maßnahmen zur Behandlung der Schwangerschaftshypertonie

Neben der medikamentösen Therapie können auch weitere Maßnahmen zur Behandlung der Schwangerschaftshypertonie beitragen, darunter:

  • Gesunde Ernährung : Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann dazu beitragen, den Blutdruck zu senken.
  • Regelmäßige Bewegung : Regelmäßige Bewegung kann den Blutdruck senken und das Risiko für Komplikationen reduzieren.
  • Stressabbau : Stress kann den Blutdruck erhöhen. Daher ist es wichtig, Stress abzubauen, z. B. Durch Entspannungstechniken, Yoga oder Meditation.
  • Genügend Ruhe : Genügend Ruhe kann dazu beitragen, den Blutdruck zu senken. Frauen mit Schwangerschaftshypertonie sollten darauf achten, ausreichend zu schlafen.

Zur Antihypertensiva-Therapie in der Schwangerschaft

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen, wenn ich während der Schwangerschaft unter Bluthochdruck leide?

Wenn Sie während der Schwangerschaft unter Bluthochdruck leiden, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Der Arzt kann Ihre Blutdruckwerte überprüfen und Ihnen die beste Behandlungsmethode empfehlen.

Sind Antihypertensiva gefährlich für mein ungeborenes Kind?

Nicht alle Antihypertensiva sind gefährlich für das ungeborene Kind. Einige Medikamente sind sicher für Schwangere, während andere das ungeborene Kind schädigen können. Es ist wichtig, dass die Behandlung von einem erfahrenen Arzt durchgeführt wird, der die Risiken und Vorteile der verschiedenen Medikamente sorgfältig abwägen kann.

Welche Antihypertensiva sind am sichersten für Schwangere?

Alpha-Methyldopa gilt als das Antihypertensivum der ersten Wahl bei Schwangeren. Es wird seit Jahrzehnten eingesetzt und hat sich als sicher für Mutter und Kind erwiesen. Es gibt jedoch nur begrenzte Daten zur Sicherheit dieses Medikaments.

Kann ich während der Schwangerschaft Sport treiben, wenn ich unter Bluthochdruck leide?

Ja, Sie können während der Schwangerschaft Sport treiben, wenn Sie unter Bluthochdruck leiden. Es ist jedoch wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt sprechen, um die richtige Art und Intensität der Bewegung zu besprechen. Vermeiden Sie anstrengende Aktivitäten, die Ihren Blutdruck erhöhen können.

Was passiert, wenn ich während der Schwangerschaft unter Bluthochdruck leide und nichts tue?

Wenn Sie während der Schwangerschaft unter Bluthochdruck leiden und nichts tun, können Sie und Ihr ungeborenes Kind Komplikationen entwickeln. Schwangerschaftshypertonie kann zu Präeklampsie, Plazentainsuffizienz, Frühgeburt und niedrigem Geburtsgewicht führen.

Fazit

Die Behandlung der Schwangerschaftshypertonie ist eine komplexe Angelegenheit, die eine sorgfältige Abwägung der Risiken und Vorteile der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten erfordert. Es ist wichtig, dass die Behandlung von einem erfahrenen Arzt durchgeführt wird, der die Risiken und Vorteile der verschiedenen Medikamente sorgfältig abwägen kann. Mit der richtigen Behandlung können die meisten Frauen mit Schwangerschaftshypertonie eine gesunde Schwangerschaft und ein gesundes Kind bekommen.

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