Die Schwangerschaft ist eine Zeit großer Veränderungen für den Körper einer Frau. Während diese Veränderungen meist positiv sind, können sie auch das Immunsystem beeinflussen und die Wahrscheinlichkeit von allergischen Reaktionen erhöhen. Etwa jede fünfte schwangere Frau hat eine Allergie.
Häufige Allergien in der Schwangerschaft
Die häufigsten Allergien, die während der Schwangerschaft auftreten, sind:
- Allergischer Schnupfen (Rhinitis): Dieser ist durch verstopfte Nase, Niesen, Juckreiz und wässrigen Ausfluss aus der Nase gekennzeichnet.
- Allergisches Asthma: Asthma-Symptome wie Husten, Keuchen, Atemnot und Engegefühl in der Brust können sich während der Schwangerschaft verschlimmern.
- Allergische Konjunktivitis: Diese verursacht gerötete, juckende und tränende Augen.
- Akute Nesselsucht (Urtikaria): Diese ist durch juckende, rote, erhabene Flecken auf der Haut gekennzeichnet.
- Anaphylaxie: Dies ist eine schwere allergische Reaktion, die lebensbedrohlich sein kann.
Neben diesen häufigen Allergien können schwangere Frauen auch an Nahrungsmittel- oder Medikamentenallergien leiden.
Ursachen für allergische Reaktionen in der Schwangerschaft
Es gibt mehrere Gründe, warum Allergien während der Schwangerschaft häufiger auftreten:
- Schwangerschaftshormone: Hormone wie Östrogen und Progesteron beeinflussen den nasalen Blutfluss und die Schleimhäute, was die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen erhöhen kann.
- Änderungen im Immunsystem: Das Immunsystem einer schwangeren Frau ist geschwächt, um das wachsende Baby nicht abzuweisen. Dies kann sie anfälliger für allergische Reaktionen machen.
- Genetik: Wenn eine Frau bereits vor der Schwangerschaft Allergien hatte, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie während der Schwangerschaft allergische Reaktionen entwickelt, höher.
Allergisches Asthma in der Schwangerschaft
Frauen, die vor ihrer Schwangerschaft an allergischem Asthma leiden, erleben unterschiedliche Verläufe der Krankheit während der Schwangerschaft.
Die Ein-Drittel-Regel:
- Ein Drittel: Die Asthma-Symptome bleiben unverändert.
- Ein weiteres Drittel: Die Symptome verbessern sich.
- Das letzte Drittel: Die Asthma-Symptome verschlimmern sich.
Es ist wichtig, dass schwangere Frauen mit Asthma ihre Krankheit engmaschig überwachen und mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten.
Diagnose und Behandlung von Allergien in der Schwangerschaft
Die Diagnose von Allergien in der Schwangerschaft erfolgt in der Regel durch Anamnese (Befragung des Patienten), körperliche Untersuchung und Allergietests.
Allergische Tests:
- Prick-Test: Kleinste Mengen des vermuteten Allergens werden auf die Haut gebracht. Eine Reaktion zeigt eine Allergie an.
- Bluttest: Blutproben werden auf bestimmte Antikörper untersucht, die auf eine Allergie hindeuten.
Behandlungsmöglichkeiten:
Die Behandlung von Allergien in der Schwangerschaft hängt von der Art und Schwere der Allergie ab.
- Medikamente: Antihistaminika, Kortikosteroide und andere Medikamente können zur Linderung von Allergiesymptomen eingesetzt werden.
- Allergie-Immuntherapie: Diese Therapie kann helfen, die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen zu reduzieren.
- Lifestyle-Änderungen: Allergiker sollten Kontakt mit Allergenen vermeiden, wenn möglich.
Risiken von Allergien in der Schwangerschaft
Allergien in der Schwangerschaft können für Mutter und Kind Risiken bergen.
- Atembeschwerden: Allergien, wie Asthma, können zu Atembeschwerden bei der Mutter führen.
- Frühgeburt: Schwere allergische Reaktionen können zu einer Frühgeburt führen.
- Niedriges Geburtsgewicht: Allergien können das Wachstum des Babys im Mutterleib beeinträchtigen und zu einem niedrigen Geburtsgewicht führen.
Häufige Fragen
Kann man in der Schwangerschaft eine Allergie entwickeln?
Ja, es ist möglich, während der Schwangerschaft eine Allergie zu entwickeln. Die hormonellen Veränderungen und das geschwächte Immunsystem während der Schwangerschaft können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen erhöhen.
Sind Allergien in der Schwangerschaft gefährlich?
Allergien in der Schwangerschaft können für Mutter und Kind Risiken bergen. Es ist wichtig, dass schwangere Frauen mit Allergien ihre Krankheit engmaschig überwachen und mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten.
Wie kann ich Allergien in der Schwangerschaft vorbeugen?
Es gibt keine Garantie, dass Sie Allergien in der Schwangerschaft vermeiden können. Allerdings können Sie das Risiko minimieren, indem Sie:
- Kontakt mit bekannten Allergenen vermeiden: Wenn Sie an einer Pollenallergie leiden, sollten Sie beispielsweise die Zeit im Freien während der Pollenflugzeit reduzieren.
- Ein gesundes Leben führen: Eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung können das Immunsystem stärken.
- Mit Ihrem Arzt sprechen: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Allergien und ob es Vorsichtsmaßnahmen gibt, die Sie während der Schwangerschaft treffen sollten.
Welche Medikamente sind während der Schwangerschaft sicher?
Nicht alle Medikamente sind während der Schwangerschaft sicher. Es ist wichtig, mit Ihrem Arzt zu sprechen, um die sichersten Medikamente für Sie und Ihr Baby zu finden.
Wie kann ich mein Baby vor Allergien schützen?
Es gibt keine Garantie, dass Sie Ihr Baby vor Allergien schützen können. Allerdings können Sie das Risiko minimieren, indem Sie:
- Stillen: Muttermilch enthält Antikörper, die das Immunsystem Ihres Babys stärken können.
- Späte Einführung von Allergenen: Warten Sie mit der Einführung von potenziellen Allergenen wie Erdnüssen, Milchprodukten und Eiern, bis Ihr Baby mindestens sechs Monate alt ist.
- Eine gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung kann das Immunsystem Ihres Babys stärken.
Zusammenfassung
Allergien sind während der Schwangerschaft relativ häufig. Die hormonellen Veränderungen und das geschwächte Immunsystem während der Schwangerschaft können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen erhöhen. Es ist wichtig, dass schwangere Frauen mit Allergien ihre Krankheit engmaschig überwachen und mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten.
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