Beckenboden stärken nach hysterektomie: übungen & tipps

Die Hysterektomie, die operative Entfernung der Gebärmutter, ist ein häufig durchgeführter Eingriff, der aus verschiedenen Gründen erforderlich sein kann, wie z. B. Uterusmyome, Endometriose, Gebärmutterkrebs oder schwere Blutungen. Nach einer Hysterektomie können viele Frauen mit verschiedenen Problemen zu kämpfen haben, darunter Inkontinenz, Schmerzen im Beckenbereich und Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr. Diese Probleme können auf die Schwächung der Beckenbodenmuskulatur zurückzuführen sein, die während der Operation oder durch die Veränderung der Anatomie des Beckens beeinträchtigt wurde. Glücklicherweise kann ein gezieltes Beckenbodentraining nach der Hysterektomie helfen, die Kraft und Kontrolle der Beckenbodenmuskulatur wiederherzustellen und diese Probleme zu lindern.

Was ist Beckenbodentraining?

Das Beckenbodentraining zielt darauf ab, die Muskeln zu stärken, die den Beckenboden bilden. Diese Muskeln bilden eine Art Hängematte, die die Organe des Beckens – Blase, Gebärmutter und Darm – unterstützt. Ein starker Beckenboden ist essenziell für die Kontrolle der Blasen- und Darmfunktion, die sexuelle Funktion und die Stabilität des Beckens. Nach einer Hysterektomie kann das Beckenbodentraining helfen, die folgenden Probleme zu verbessern:

• Stressinkontinenz: Unfreiwilliger Urinverlust beim Husten, Niesen oder Lachen.
• Dranginkontinenz: Plötzlicher, starker Harndrang, der nicht kontrollierbar ist.
• Stuhlinkontinenz: Unfreiwilliger Stuhlverlust.
• Schmerzen im Beckenbereich: Schmerzen im Unterbauch, im Rücken oder im Becken.
• Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr: Schmerzen oder ein Gefühl der Lockerheit während des Geschlechtsverkehrs.
• Prolaps: Vorfall der Blase, der Gebärmutter oder des Mastdarms in die Scheide.

Wann sollte mit dem Beckenbodentraining nach Hysterektomie begonnen werden?

Die beste Zeit, um mit dem Beckenbodentraining zu beginnen, hängt von der Art des Eingriffs und der individuellen Genesung ab. In den meisten Fällen kann das Training bereits wenige Wochen nach der Operation begonnen werden. Es ist jedoch wichtig, sich von Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass Sie bereit für das Training sind.

In den ersten Wochen nach der Operation sollten Sie sich auf sanfte Übungen konzentrieren, die die Beckenbodenmuskulatur nicht überlasten. Mit der Zeit können Sie die Intensität und Dauer des Trainings schrittweise steigern.

Wie funktioniert das Beckenbodentraining?

Es gibt verschiedene Übungen, die Sie durchführen können, um Ihre Beckenbodenmuskulatur zu stärken. Hier sind einige Beispiele:

Das lift -Prinzip:

Stellen Sie sich vor, Sie wollen Ihren Urinfluss unterbrechen. Spannen Sie die Beckenbodenmuskulatur an, als würden Sie den Urin zurückhalten, und halten Sie die Anspannung für einige Sekunden. Entspannen Sie die Muskulatur dann wieder. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals.

Das beckenbodentraining mit dem ball :

Legen Sie einen kleinen Ball zwischen Ihre Oberschenkel und spannen Sie die Beckenbodenmuskulatur an, um den Ball zu drücken. Halten Sie die Anspannung für einige Sekunden und entspannen Sie sich dann wieder. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals.

Die brücke :

Legen Sie sich auf den Rücken und beugen Sie Ihre Knie. Heben Sie Ihr Gesäß vom Boden ab und spannen Sie dabei die Beckenbodenmuskulatur an. Halten Sie die Position für einige Sekunden und senken Sie Ihr Gesäß dann wieder ab. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals.

Das kegel-training :

Stellen Sie sich vor, Sie wollen einen Stuhl mit Ihrem Beckenboden anheben. Spannen Sie die Muskeln an und halten Sie die Position für einige Sekunden. Entspannen Sie sich dann wieder. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals.

Es ist wichtig, dass Sie sich auf die richtige Technik konzentrieren und die Übungen langsam und kontrolliert durchführen. Wenn Sie Schmerzen verspüren, sollten Sie die Übung sofort abbrechen und sich von Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten beraten lassen.

Tipps für das Beckenbodentraining nach Hysterektomie:

• Regelmäßigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg: Führen Sie das Beckenbodentraining regelmäßig durch, idealerweise mehrmals täglich.
• Konzentrieren Sie sich auf die richtige Technik: Es ist wichtig, dass Sie die Übungen richtig ausführen. Wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie sich von einem Physiotherapeuten oder Arzt beraten.
• Achten Sie auf Ihre Atmung: Atmen Sie während des Trainings ruhig und tief ein und aus.
• Überlasten Sie sich nicht: Beginnen Sie mit kurzen Trainingszeiten und steigern Sie die Dauer und Intensität schrittweise.
• Seien Sie geduldig: Es braucht Zeit, um die Beckenbodenmuskulatur zu stärken. Geben Sie nicht auf, wenn Sie nicht sofort Ergebnisse sehen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Wenn Sie nach einer Hysterektomie weiterhin Probleme mit Inkontinenz, Schmerzen im Beckenbereich oder anderen Beschwerden haben, sollten Sie unbedingt einen Arzt oder Physiotherapeuten aufsuchen. Es kann sein, dass Sie weitere Unterstützung benötigen, um Ihre Beckenbodenmuskulatur zu stärken oder andere zugrundeliegende Probleme zu behandeln.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich Beckenbodentraining nach einer Hysterektomie durchführen?

Ja, Beckenbodentraining ist nach einer Hysterektomie sehr empfehlenswert. Es kann helfen, die Kraft und Kontrolle der Beckenbodenmuskulatur wiederherzustellen und Probleme wie Inkontinenz, Schmerzen im Beckenbereich und Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr zu lindern.

Wann kann ich mit dem Beckenbodentraining beginnen?

Die beste Zeit, um mit dem Beckenbodentraining zu beginnen, hängt von der Art des Eingriffs und der individuellen Genesung ab. In den meisten Fällen kann das Training bereits wenige Wochen nach der Operation begonnen werden. Es ist jedoch wichtig, sich von Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass Sie bereit für das Training sind.

Wie oft sollte ich Beckenbodentraining durchführen?

Es wird empfohlen, das Beckenbodentraining mehrmals täglich durchzuführen, idealerweise 3-4 Mal pro Tag.

Wie lange dauert es, bis ich Ergebnisse sehe?

Die Ergebnisse des Beckenbodentrainings variieren von Person zu Person. Es kann einige Wochen oder Monate dauern, bis Sie spürbare Verbesserungen feststellen. Es ist wichtig, dass Sie das Training regelmäßig durchführen und geduldig bleiben.

Kann Beckenbodentraining Prolaps vorbeugen?

Ja, Beckenbodentraining kann helfen, Prolaps zu verhindern oder zu verlangsamen. Ein starker Beckenboden unterstützt die Organe des Beckens und hilft, sie an ihrem Platz zu halten.

Was kann ich tun, wenn ich Schmerzen beim Beckenbodentraining verspüre?

Wenn Sie Schmerzen verspüren, sollten Sie die Übung sofort abbrechen und sich von Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten beraten lassen. Es kann sein, dass Sie die Übungen anpassen müssen oder dass ein anderes zugrundeliegendes Problem vorliegt, das behandelt werden muss.

Fazit:

Beckenbodentraining nach einer Hysterektomie ist ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation und kann helfen, die Kraft und Kontrolle der Beckenbodenmuskulatur wiederherzustellen. Es kann eine Vielzahl von Problemen lindern, wie z. B. Inkontinenz, Schmerzen im Beckenbereich und Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr. Wenn Sie nach einer Hysterektomie Beschwerden haben, sollten Sie sich von Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten beraten lassen, um die richtige Behandlung für Sie zu finden.

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