Untere rückenschmerzen nach geburt: ursachen & behandlung

Die Geburt eines Kindes ist ein wunderschönes und lebensveränderndes Ereignis. Allerdings kann sie auch zu verschiedenen körperlichen Beschwerden führen, darunter auch untere Rückenschmerzen. Diese Schmerzen können für viele Frauen eine große Belastung sein und den Alltag erschweren. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über untere Rückenschmerzen nach der Geburt: Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten, Tipps zur Linderung und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen für untere Rückenschmerzen nach der Geburt

Untere Rückenschmerzen nach der Geburt können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:

  • Hormonelle Veränderungen: Während der Schwangerschaft werden die Hormone Relaxin und Östrogen verstärkt produziert, um die Bänder und Muskeln im Beckenbereich zu lockern und die Geburt zu erleichtern. Diese hormonellen Veränderungen können auch zu einer erhöhten Beweglichkeit der Wirbelsäule führen, was wiederum zu Rückenschmerzen führen kann.
  • Veränderungen der Körperhaltung: Die Schwangerschaft führt zu einer Veränderung des Schwerpunkts und einer verstärkten Belastung der Rückenmuskulatur. Diese Veränderungen können sich auch nach der Geburt noch bemerkbar machen und zu Rückenschmerzen führen.
  • Muskelverspannungen: Die Schwangerschaft und die Geburt belasten die Rückenmuskulatur stark. Diese Belastung kann zu Verspannungen und Schmerzen führen.
  • Schlechte Körperhaltung: Schlechte Körperhaltung, zum Beispiel beim Stillen oder beim Tragen des Babys, kann die Rückenschmerzen verstärken.
  • Überlastung: Überlastung der Rückenmuskulatur durch schwere Lasten oder ungünstige Bewegungen kann ebenfalls zu Schmerzen führen.
  • Schwäche der Bauchmuskulatur: Die Schwangerschaft und die Geburt können die Bauchmuskulatur schwächen. Dies kann zu einer Instabilität des Beckens und zu Rückenschmerzen führen.
  • Bandscheibenvorfall: In seltenen Fällen kann ein Bandscheibenvorfall die Ursache für die Rückenschmerzen sein.

Symptome von unteren Rückenschmerzen nach der Geburt

Die Symptome von unteren Rückenschmerzen nach der Geburt können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Einige Frauen verspüren nur leichte Schmerzen, während andere unter starken Schmerzen leiden. Die Schmerzen können in der Lendenwirbelsäule, im Gesäß oder in den Beinen auftreten. Sie können stechend, ziehend, brennend oder dumpf sein. Weitere Symptome können sein:

  • Taubheitsgefühle
  • Kribbeln
  • Muskelschwäche
  • Bewegungseinschränkungen

Behandlung von unteren Rückenschmerzen nach der Geburt

Die Behandlung von unteren Rückenschmerzen nach der Geburt hängt von der Ursache und der Schwere der Schmerzen ab. In den meisten Fällen können die Schmerzen mit konservativen Maßnahmen gelindert werden. Hier sind einige Behandlungsmöglichkeiten:

Konservative Behandlung

  • Ruhe: Gönnen Sie Ihrem Körper Ruhe und vermeiden Sie Aktivitäten, die die Schmerzen verstärken.
  • Wärme: Wärme kann die Muskeln entspannen und die Schmerzen lindern. Verwenden Sie eine Wärmflasche, ein Heizkissen oder nehmen Sie ein warmes Bad.
  • Kälte: Kälte kann Entzündungen reduzieren. Legen Sie einen Eisbeutel für 15-20 Minuten auf den schmerzenden Bereich.
  • Schmerzmittel: Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können die Schmerzen lindern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die richtige Dosierung.
  • Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann Ihnen Übungen und Techniken zeigen, die Ihre Rückenmuskulatur stärken und die Schmerzen lindern können. Er kann Ihnen auch Tipps zur richtigen Körperhaltung geben.
  • Massage: Eine Massage kann die Muskeln entspannen und die Durchblutung fördern. Fragen Sie Ihren Arzt oder Physiotherapeuten nach einer geeigneten Massagetherapie.
  • Akupunktur: Akupunktur kann Schmerzen lindern und die Muskeln entspannen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder einem erfahrenen Akupunkteur.

Operative Behandlung

In seltenen Fällen, zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall, kann eine Operation notwendig sein. Die Entscheidung für eine Operation wird jedoch immer im Einzelfall getroffen.

Tipps zur Vorbeugung von unteren Rückenschmerzen nach der Geburt

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um unteren Rückenschmerzen nach der Geburt vorzubeugen. Hier sind einige Tipps:

  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung während der Schwangerschaft und nach der Geburt kann die Rückenmuskulatur stärken und die Schmerzen vorbeugen.
  • Richtige Körperhaltung: Achten Sie auf eine gute Körperhaltung beim Sitzen, Stehen und Heben von Gegenständen. Vermeiden Sie es, sich zu lange in einer Position zu verharren.
  • Tragen Sie Ihr Baby richtig: Tragen Sie Ihr Baby in einer Tragehilfe, die Ihre Wirbelsäule entlastet. Achten Sie darauf, dass die Tragehilfe richtig sitzt und Ihr Baby bequem liegt.
  • Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können Stress abbauen und die Muskeln entspannen.
  • Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Kalzium und Vitamin D ist wichtig für gesunde Knochen und Muskeln.
  • Genügend Schlaf: Genügend Schlaf ist wichtig für die Regeneration des Körpers. Achten Sie auf eine ergonomische Schlafposition.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

In den meisten Fällen klingen untere Rückenschmerzen nach der Geburt innerhalb weniger Wochen von selbst ab. Wenn die Schmerzen jedoch länger als drei Wochen anhalten oder sich verschlimmern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Sie folgende Symptome bemerken:

  • Starker Kreuz- und Beinschmerz, der mit Lähmungserscheinungen am Unterleib und an den Beinen verbunden ist
  • Kontrollverlust über Blase und Darm
  • Taubheitsgefühle an den Innenseiten der Oberschenkel

Diese Symptome können auf einen Bandscheibenvorfall oder ein Reithosen-Syndrom hindeuten. Ein Bandscheibenvorfall kann zu Nervenschäden führen, die dauerhafte Auswirkungen haben können. Daher ist es wichtig, schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauern untere Rückenschmerzen nach der Geburt?

Die Dauer der Rückenschmerzen ist individuell verschieden. In den meisten Fällen klingen die Schmerzen innerhalb weniger Wochen ab. Bei manchen Frauen können die Schmerzen jedoch länger anhalten, bis zu mehreren Monaten. Wenn die Schmerzen länger als drei Wochen anhalten oder sich verschlimmern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Kann ich Sport treiben, wenn ich unter Rückenschmerzen leide?

Ja, in der Regel können Sie Sport treiben, wenn Sie unter Rückenschmerzen leiden. Wählen Sie jedoch Sportarten, die Ihre Wirbelsäule nicht überlasten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten über geeignete Sportarten.

Welche Sportarten sind bei Rückenschmerzen geeignet?

Geeignete Sportarten bei Rückenschmerzen sind zum Beispiel Schwimmen, Radfahren, Yoga oder Pilates. Diese Sportarten stärken die Rückenmuskulatur und entlasten die Wirbelsäule.

Welche Übungen helfen bei Rückenschmerzen?

Es gibt viele Übungen, die bei Rückenschmerzen helfen können. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten über geeignete Übungen. Hier sind einige Beispiele:

  • Rückenstrecken: Legen Sie sich auf den Bauch und strecken Sie Ihre Arme nach vorne aus. Heben Sie Ihren Oberkörper langsam vom Boden ab und halten Sie die Position für einige Sekunden. Wiederholen Sie die Übung mehrmals.
  • Beckenkippen: Legen Sie sich auf den Rücken und ziehen Sie Ihre Knie in Richtung Brust. Spannen Sie Ihre Bauchmuskeln an und drücken Sie Ihr Gesäß nach oben, so dass Ihr Rücken flach auf dem Boden liegt. Halten Sie die Position für einige Sekunden und wiederholen Sie die Übung mehrmals.
  • Kniebeugen: Stellen Sie sich schulterbreit hin und gehen Sie in die Hocke. Achten Sie darauf, dass Ihre Knie nicht über Ihre Fußspitzen hinausragen. Halten Sie die Position für einige Sekunden und wiederholen Sie die Übung mehrmals.

Welche Medikamente helfen bei Rückenschmerzen?

Es gibt verschiedene Medikamente, die bei Rückenschmerzen helfen können. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die richtige Dosierung. Hier sind einige Beispiele:

  • Paracetamol: Paracetamol ist ein mildes Schmerzmittel, das bei leichten bis mittelschweren Schmerzen eingesetzt werden kann.
  • Ibuprofen: Ibuprofen ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR), das entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt.
  • Muskelrelaxantien: Muskelrelaxantien können helfen, Verspannungen zu lösen und die Schmerzen zu lindern.

Kann ich mein Baby stillen, wenn ich unter Rückenschmerzen leide?

Ja, Sie können Ihr Baby stillen, wenn Sie unter Rückenschmerzen leiden. Achten Sie jedoch auf eine ergonomische Stillposition, um Ihre Wirbelsäule zu entlasten. Verwenden Sie gegebenenfalls Stillkissen, um Ihre Körperhaltung zu verbessern.

Wie kann ich meine Körperhaltung beim Stillen verbessern?

Um Ihre Körperhaltung beim Stillen zu verbessern, können Sie folgende Tipps befolgen:

  • Verwenden Sie ein Stillkissen: Ein Stillkissen kann helfen, Ihre Körperhaltung zu verbessern und Ihre Wirbelsäule zu entlasten.
  • Setzen Sie sich aufrecht: Achten Sie darauf, dass Sie aufrecht sitzen und Ihre Schultern entspannt sind.
  • Stützen Sie Ihre Füße: Stellen Sie Ihre Füße flach auf dem Boden, um Ihre Wirbelsäule zu entlasten.
  • Wechseln Sie die Stillposition: Wechseln Sie die Stillposition regelmäßig, um Ihre Wirbelsäule zu entlasten.

Fazit

Untere Rückenschmerzen nach der Geburt sind eine häufige Beschwerde, die viele Frauen betrifft. Die Schmerzen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. In den meisten Fällen können die Schmerzen mit konservativen Maßnahmen wie Ruhe, Wärme, Kälte, Schmerzmittel und Physiotherapie gelindert werden. Es ist wichtig, auf eine gute Körperhaltung zu achten und die Rückenmuskulatur zu stärken, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Wenn die Schmerzen länger als drei Wochen anhalten oder sich verschlimmern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

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