Plazentainsuffizienz: frühgeburt & risiken

Die Schwangerschaft ist eine Zeit voller Freude und Vorfreude, aber auch voller Unsicherheiten. Eine der möglichen Komplikationen, die während der Schwangerschaft auftreten kann, ist die Plazentainsuffizienz. Diese Erkrankung kann zu einer unzureichenden Versorgung des Babys im Mutterleib führen und in einigen Fällen eine Frühgeburt erforderlich machen. In diesem Artikel befassen wir uns mit der Plazentainsuffizienz, ihren Ursachen, Symptomen, der Behandlung und den möglichen Folgen für Mutter und Kind.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Plazentainsuffizienz?

Die Plazenta ist ein lebenswichtiges Organ, das während der Schwangerschaft im Mutterleib entsteht und das ungeborene Kind mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Sie filtert außerdem Abfallprodukte aus dem Blut des Babys und schützt es vor schädlichen Stoffen. Bei einer Plazentainsuffizienz, auch bekannt als Plazentainschizienz, ist die Durchblutung der Plazenta eingeschränkt. Dies führt zu einer unzureichenden Versorgung des Babys mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Es gibt zwei Formen der Plazentainsuffizienz:

  • Chronische Plazentainsuffizienz: Diese Form entwickelt sich über einen längeren Zeitraum und führt zu einer allmählichen Verschlechterung der Plazentadurchblutung. Sie ist die häufigere Form der Plazentainsuffizienz.
  • Akute Plazentainsuffizienz: Diese Form tritt plötzlich und unerwartet auf, meist in den letzten Wochen der Schwangerschaft oder während der Geburt. Sie kann zu einer lebensbedrohlichen Situation für Mutter und Kind führen.

Ursachen der Plazentainsuffizienz

Die genauen Ursachen für eine Plazentainsuffizienz sind nicht immer bekannt. Es gibt jedoch einige Faktoren, die das Risiko erhöhen können:

  • Bluthochdruck: Chronischer Bluthochdruck während der Schwangerschaft kann die Blutgefäße in der Plazenta schädigen und zu einer verminderten Durchblutung führen.
  • Diabetes: Diabetes während der Schwangerschaft kann ebenfalls die Blutgefäße in der Plazenta schädigen und das Risiko für eine Plazentainsuffizienz erhöhen.
  • Rauchen: Rauchen während der Schwangerschaft führt zu einer Verengung der Blutgefäße und kann die Plazentadurchblutung beeinträchtigen.
  • Mehrlingsschwangerschaft: Mehrlingsschwangerschaften belasten den Körper der Mutter stärker und können das Risiko für eine Plazentainsuffizienz erhöhen.
  • Vorherige Frühgeburt: Frauen, die bereits eine Frühgeburt hatten, haben ein erhöhtes Risiko für eine Plazentainsuffizienz in einer späteren Schwangerschaft.
  • Gebärmuttermyome: Diese gutartigen Geschwulste in der Gebärmutter können die Durchblutung der Plazenta beeinträchtigen.
  • Mangelernährung: Eine ungesunde Ernährung kann zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen führen, die für eine gesunde Plazentadurchblutung notwendig sind.
  • Alter: Frauen über 35 Jahren haben ein erhöhtes Risiko für eine Plazentainsuffizienz.

In vielen Fällen ist die Ursache für eine Plazentainsuffizienz jedoch unklar.

Symptome der Plazentainsuffizienz

Die Symptome einer Plazentainsuffizienz können je nach Schweregrad der Erkrankung variieren. In einigen Fällen werden keine Symptome bemerkt. Bei einer schweren Plazentainsuffizienz können folgende Symptome auftreten:

  • Hoher Blutdruck: Ein erhöhter Blutdruck während der Schwangerschaft kann ein Hinweis auf eine Plazentainsuffizienz sein.
  • Eiweiß im Urin: Die Ausscheidung von Eiweiß im Urin kann ebenfalls ein Zeichen für eine Plazentainsuffizienz sein.
  • Geringes Fruchtwasser: Eine geringe Menge an Fruchtwasser kann auf eine unzureichende Versorgung des Babys hindeuten.
  • Verzögertes Wachstum des Babys: Das Baby wächst langsamer als erwartet.
  • Geringe Gewichtszunahme der Mutter: Die werdende Mutter nimmt weniger Gewicht zu als erwartet.
  • Reduzierte Kindsbewegungen: Die Mutter spürt weniger Kindsbewegungen als gewöhnlich.
  • Schmerzen im Unterleib: Schmerzen im Unterleib können auf eine Plazentainsuffizienz hinweisen.
  • Vaginalblutungen: Vaginalblutungen können ein Zeichen für eine akute Plazentainsuffizienz sein.

Wenn Sie eines dieser Symptome bemerken, sollten Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen.

Diagnose der Plazentainsuffizienz

Ihr Arzt kann eine Plazentainsuffizienz mithilfe verschiedener Untersuchungen diagnostizieren:

  • Ultraschalluntersuchung: Eine Ultraschalluntersuchung kann die Größe des Babys und die Menge an Fruchtwasser messen. Sie kann auch die Durchblutung der Plazenta beurteilen.
  • Doppler-Ultraschall: Diese spezielle Ultraschalluntersuchung misst die Geschwindigkeit des Blutflusses in den Blutgefäßen der Plazenta. Eine verminderte Blutflussgeschwindigkeit kann auf eine Plazentainsuffizienz hindeuten.
  • CTG (Cardiotokografie): Ein CTG zeichnet die Herzfrequenz des Babys und die Kontraktionen der Gebärmutter auf. Auffällige Werte können auf eine unzureichende Versorgung des Babys hindeuten.
  • Blutuntersuchungen: Blutuntersuchungen können den Blutdruck und den Eiweißgehalt im Blut messen. Ein erhöhter Blutdruck oder ein hoher Eiweißgehalt im Blut können auf eine Plazentainsuffizienz hinweisen.
  • Urinuntersuchungen: Urinuntersuchungen können den Eiweißgehalt im Urin messen. Ein erhöhter Eiweißgehalt im Urin kann ebenfalls ein Zeichen für eine Plazentainsuffizienz sein.

Behandlung der Plazentainsuffizienz

Es gibt keine spezielle Therapie, die die Plazentainsuffizienz heilen kann. Die Behandlung zielt darauf ab, die Schwangerschaft so lange wie möglich zu erhalten und das Baby so lange wie möglich im Mutterleib zu schützen.

Die Behandlung umfasst in der Regel:

  • Engmaschige Überwachung: Die Schwangere wird engmaschig überwacht, um den Zustand des Babys und der Plazenta zu kontrollieren. Dazu gehören regelmäßige Ultraschalluntersuchungen, CTG-Kontrollen und Blutdruckmessungen.
  • Behandlung von Grunderkrankungen: Wenn die Plazentainsuffizienz durch eine Grunderkrankung wie Bluthochdruck oder Diabetes verursacht wird, muss diese Erkrankung behandelt werden.
  • Ruhe: Die Schwangere sollte sich ausreichend Ruhe gönnen, um den Körper zu entlasten.
  • Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Flüssigkeit ist wichtig, um die Versorgung des Babys zu gewährleisten.
  • Kortisontherapie: Wenn eine Frühgeburt droht, kann die Schwangere Kortison erhalten, um die Lungen des Babys zu stärken.
  • Frühgeburt: Wenn sich der Zustand des Babys verschlechtert, kann eine Frühgeburt erforderlich sein, um das Leben des Babys zu retten.

Wann Geburt bei Plazentainsuffizienz?

Der Zeitpunkt der Geburt bei Plazentainsuffizienz hängt von der Schwere der Erkrankung und dem Zustand des Babys ab. In einigen Fällen kann die Schwangerschaft bis zur 3Schwangerschaftswoche oder sogar länger fortgesetzt werden. Wenn das Baby jedoch nicht ausreichend versorgt wird oder Anzeichen von Sauerstoffmangel zeigt, kann eine Frühgeburt erforderlich sein.

Die Entscheidung über den Zeitpunkt der Geburt wird in Absprache mit dem behandelnden Arzt getroffen. Er berücksichtigt dabei die individuellen Risiken und Chancen für Mutter und Kind.

Folgen der Plazentainsuffizienz

Die Folgen einer Plazentainsuffizienz für Mutter und Kind können unterschiedlich sein. Mögliche Folgen für das Baby sind:

  • Verzögertes Wachstum: Das Baby kann kleiner als erwartet sein.
  • Sauerstoffmangel: Das Baby kann an Sauerstoffmangel leiden, was zu Schäden am Gehirn oder anderen Organen führen kann.
  • Frühgeburt: Das Baby kann vorzeitig geboren werden.
  • Komplikationen bei der Geburt: Die Geburt kann schwieriger verlaufen, da das Baby möglicherweise nicht stark genug ist, um sich durch den Geburtskanal zu bewegen.

Mögliche Folgen für die Mutter sind:

  • Eklampsie: Eine schwere Form von Schwangerschaftsvergiftung, die zu Krampfanfällen führen kann.
  • Nachblutungen: Nach der Geburt kann es zu stärkeren Nachblutungen kommen.
  • Psychische Belastung: Die Diagnose einer Plazentainsuffizienz kann für die Mutter sehr belastend sein.

Risiken einer erneuten Plazentainsuffizienz

Frauen, die bereits eine Plazentainsuffizienz hatten, haben ein erhöhtes Risiko, in einer späteren Schwangerschaft erneut daran zu erkranken. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die das Risiko für eine erneute Plazentainsuffizienz senken können:

  • Gewicht reduzieren: Übergewicht erhöht das Risiko für eine Plazentainsuffizienz. Eine Gewichtsreduktion vor der Schwangerschaft kann das Risiko senken.
  • Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralien ist wichtig für eine gesunde Schwangerschaft.
  • Rauchen vermeiden: Rauchen während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für eine Plazentainsuffizienz.
  • Grunderkrankungen behandeln: Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes sollten vor der Schwangerschaft behandelt werden.
  • Acetylsalicylsäure (ASS) einnehmen: In einigen Fällen kann die Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) in geringer Dosierung das Risiko für eine Plazentainsuffizienz senken. Die Einnahme sollte jedoch nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.

Häufig gestellte Fragen

Was kann ich tun, damit die Plazenta besser durchblutet wird?

Es gibt leider keine bewiesenen Maßnahmen, die die Plazentadurchblutung direkt verbessern können. Eine gesunde Lebensweise, wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen, kann jedoch die allgemeine Gesundheit der Mutter und des Babys fördern und das Risiko für eine Plazentainsuffizienz senken.

Kann ich eine Plazentainsuffizienz verhindern?

Nicht alle Ursachen für eine Plazentainsuffizienz sind beeinflussbar. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die das Risiko für eine Plazentainsuffizienz senken können, wie z. B. Eine gesunde Lebensweise, die Behandlung von Grunderkrankungen und die Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) in geringer Dosierung.

Was passiert, wenn ich eine Plazentainsuffizienz habe und keine Frühgeburt möchte?

Die Entscheidung über den Zeitpunkt der Geburt wird in Absprache mit dem behandelnden Arzt getroffen. Wenn das Baby ausreichend versorgt wird und keine Anzeichen von Sauerstoffmangel zeigt, kann die Schwangerschaft möglicherweise bis zur 3Schwangerschaftswoche oder sogar länger fortgesetzt werden.

Kann ich mein Baby trotz Plazentainsuffizienz stillen?

Ja, Sie können Ihr Baby trotz Plazentainsuffizienz stillen. Die Muttermilch ist die beste Nahrung für Ihr Baby und enthält wichtige Nährstoffe und Antikörper, die es vor Infektionen schützen.

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Wie lange dauert es, bis sich die Plazentainsuffizienz entwickelt?

Die Entwicklung einer Plazentainsuffizienz kann unterschiedlich lange dauern. Die chronische Form entwickelt sich über einen längeren Zeitraum, während die akute Form plötzlich und unerwartet auftritt.

Was sind die Langzeitfolgen einer Plazentainsuffizienz für das Baby?

Die Langzeitfolgen einer Plazentainsuffizienz für das Baby können unterschiedlich sein. In einigen Fällen können keine Langzeitfolgen auftreten. In anderen Fällen kann es zu Entwicklungsverzögerungen oder anderen gesundheitlichen Problemen kommen.

Fazit

Die Plazentainsuffizienz ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die zu einer unzureichenden Versorgung des Babys im Mutterleib führen kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um das Risiko für Komplikationen für Mutter und Kind zu minimieren. Wenn Sie sich Sorgen machen oder Symptome bemerken, sollten Sie umgehend Ihren Arzt aufsuchen.

Mit einer guten medizinischen Betreuung und einer engen Überwachung können die meisten Frauen mit Plazentainsuffizienz eine gesunde Schwangerschaft und ein gesundes Baby bekommen.

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