Titandioxid in der schwangerschaft: risiken & tipps

Titandioxid, auch bekannt als E171, ist ein weißer Farbstoff, der in vielen Lebensmitteln, Kosmetika und Arzneimitteln verwendet wird. Es verleiht Produkten ein weißes, opakes Aussehen und wird oft als Füllstoff eingesetzt. In den letzten Jahren wurde Titandioxid jedoch zunehmend in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt, da Bedenken hinsichtlich seiner Sicherheit, insbesondere während der Schwangerschaft, aufgetreten sind. In diesem Artikel werden wir die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Titandioxid in der Schwangerschaft untersuchen und die wichtigsten Fragen beantworten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Titandioxid und wo wird es verwendet?

Titandioxid ist ein natürlich vorkommendes Mineral, das in Form von winzigen Partikeln verwendet wird. Es ist ein weißer Farbstoff, der Lebensmittel, Kosmetika und Arzneimitteln ein weißes, opakes Aussehen verleiht. Titandioxid wird auch in anderen Produkten wie Farben, Kunststoffen und Papier verwendet.

In Lebensmitteln wird Titandioxid als Farbstoff verwendet, um Produkten ein weißes oder helles Aussehen zu verleihen. Es wird in einer Vielzahl von Lebensmitteln verwendet, darunter:

  • Kaugummi
  • Süßwaren
  • Backwaren
  • Soßen
  • Käse
  • Milchprodukte
  • Nahrungsergänzungsmittel

In Kosmetika wird Titandioxid als Sonnenschutzmittel verwendet, da es UV-Strahlen absorbiert. Es wird auch als Farbstoff in Produkten wie Zahnpasta, Lippenstift und Make-up verwendet.

In Arzneimitteln wird Titandioxid als Füllstoff und Farbstoff verwendet. Es wird in einer Vielzahl von Medikamenten verwendet, darunter:

  • Tabletten
  • Kapseln
  • Salben
  • Suspensionen

Titandioxid und Schwangerschaft: Die aktuellen Erkenntnisse

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff bewertet und kam 2016 zu dem Schluss, dass es keine Hinweise auf Gesundheitsbedenken für den Verbraucher gibt. Allerdings merkte die EFSA an, dass es nur wenige technische Daten zur Charakterisierung von E171 gab. 2016 wurde angenommen, dass der Nano-Anteil bei weniger als 3,2 % liegt.

Im Jahr 2017 veröffentlichten französische Forscher eine Studie, die bei Ratten schädliche Auswirkungen von Titandioxid auf das Immunsystem bei regelmäßiger oraler Aufnahme feststellte. Die französische Agentur für Lebensmittel, Umwelt und Gesundheit (ANSES) stellte jedoch fest, dass die meisten Studien zu Titandioxid nicht einheitlich seien und die Ergebnisse schwer zu vergleichen seien. Im Jahr 2020 verbot Frankreich als einziges EU-Land die Verwendung von Titandioxid in Lebensmitteln aufgrund von gesundheitlichen Bedenken.

Die EFSA wurde im März 2020 von der Europäischen Kommission mit einer erneuten Bewertung von Titandioxid beauftragt. In dieser Bewertung wurde ein größeres Spektrum von über 000 wissenschaftlichen Studien im Vergleich zu 2016 herangezogen. Die EFSA kam zu dem Schluss, dass das Studiendesign Defizite hat, um eine immunotoxische Wirkung von E171 auszuschließen, daher kann auch die Entstehung von präkanzerösen Läsionen im Darm durch E171 nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Unter Berücksichtigung aller verfügbaren in vitro und in vivo Studien konnte der Verdacht auf Genotoxizität nicht ausgeschlossen werden, da sich gezeigt hat, dass TiO2 Partikel zu DNA Strangbrüchen und Schäden an Chromosomen führen können. Das EFSA Panel konnte daher keinen sicheren Schwellenwert bezüglich der Partikelgröße festlegen und kommt zu dem Schluss, dass die Verwendung von Titandioxid als Zusatzstoff nicht sicher ist.

Im Januar 2022 verbot die Europäische Kommission Titandioxid in Lebensmitteln, einschließlich Nahrungsergänzungsmitteln. Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel, die Titandioxid enthalten, dürfen allerdings noch bis zum Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums abverkauft werden. Bio-Lebensmittel durften auch schon vorher kein Titandioxid enthalten.

In Kosmetika ist Titandioxid bisher nicht verboten, aber der Wissenschaftliche Ausschuss „Verbrauchersicherheit“ bei der EU-Kommission (SCCS) hat Titandioxid in Kosmetikartikeln neu bewertet. Für oral aufgenommene Kosmetikprodukte kann demnach eine erbgutverändernde Wirkung nicht ausgeschlossen werden.

In Arzneimitteln ist Titandioxid bisher weiterhin erlaubt. Laut Medienberichten wurde noch kein Verbot für Titandioxid in Medikamenten erlassen, da weitreichende Engpässe bei Medikamenten befürchtet werden. Die Pharmaindustrie soll sich allerdings aufgefordert fühlen, Alternativen zu Titandioxid zu entwickeln und einzusetzen.

Titandioxid und die Schwangerschaft: Was sind die Risiken?

Es gibt immer noch viele Unbekannte über die Auswirkungen von Titandioxid auf die menschliche Gesundheit, insbesondere während der Schwangerschaft. Die verfügbaren Daten deuten jedoch darauf hin, dass Titandioxid möglicherweise negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind haben kann.

Einige der potenziellen Risiken von Titandioxid während der Schwangerschaft sind:

  • Immunsystem-Schwäche : Studien haben gezeigt, dass Titandioxid das Immunsystem von Ratten beeinträchtigen kann. Es ist möglich, dass dies auch bei schwangeren Frauen der Fall ist und das Immunsystem des Kindes beeinträchtigen kann.
  • Entwicklungsstörungen : Es gibt einige Hinweise darauf, dass Titandioxid das Wachstum und die Entwicklung des Fötus beeinträchtigen kann. Weitere Forschung ist jedoch erforderlich, um diese Behauptungen zu bestätigen.
  • Genmutationen : Studien haben gezeigt, dass Titandioxid DNA-Schäden verursachen kann. Dies könnte zu Genmutationen führen, die zu Krankheiten führen können.
  • Krebsrisiko : Obwohl es keine direkten Beweise dafür gibt, dass Titandioxid Krebs verursacht, deuten einige Studien darauf hin, dass es das Krebsrisiko erhöhen kann. Weitere Forschung ist jedoch erforderlich, um diese Behauptungen zu bestätigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten Studien zu Titandioxid an Tieren durchgeführt wurden. Daher ist es schwierig, die Ergebnisse direkt auf den Menschen zu übertragen. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Auswirkungen von Titandioxid auf die menschliche Gesundheit während der Schwangerschaft besser zu verstehen.

Wie kann ich die Exposition gegenüber Titandioxid während der Schwangerschaft reduzieren?

Es gibt einige einfache Schritte, die Sie unternehmen können, um die Exposition gegenüber Titandioxid während der Schwangerschaft zu reduzieren:

  • Lesen Sie die Zutatenliste : Wenn Sie Lebensmittel kaufen, lesen Sie die Zutatenliste sorgfältig durch und vermeiden Sie Produkte, die Titandioxid (E171) enthalten.
  • Wählen Sie Bio-Lebensmittel : Bio-Lebensmittel dürfen kein Titandioxid enthalten.
  • Verwenden Sie natürliche Kosmetika : Wählen Sie Kosmetikprodukte, die kein Titandioxid enthalten.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt : Wenn Sie sich Sorgen um die Exposition gegenüber Titandioxid machen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann Ihnen weitere Ratschläge geben.

Häufig gestellte Fragen

Ist Titandioxid in allen Lebensmitteln enthalten?

Nein, Titandioxid ist nicht in allen Lebensmitteln enthalten. Es wird jedoch in einer Vielzahl von Lebensmitteln verwendet, darunter Kaugummi, Süßwaren, Backwaren, Soßen, Käse, Milchprodukte und Nahrungsergänzungsmittel.

Ist Titandioxid in allen Kosmetika enthalten?

Nein, Titandioxid ist nicht in allen Kosmetika enthalten. Es wird jedoch in einer Vielzahl von Kosmetikprodukten verwendet, darunter Zahnpasta, Lippenstift, Make-up und Sonnencreme.

Ist Titandioxid in allen Medikamenten enthalten?

Nein, Titandioxid ist nicht in allen Medikamenten enthalten. Es wird jedoch in einer Vielzahl von Medikamenten verwendet, darunter Tabletten, Kapseln, Salben, Suspensionen und andere Arzneimittelformen.

Ist Titandioxid für Schwangere gefährlich?

Die Risiken von Titandioxid während der Schwangerschaft sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch einige Hinweise darauf, dass es negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind haben kann. Wenn Sie sich Sorgen machen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Wie kann ich Titandioxid in Lebensmitteln erkennen?

Titandioxid ist ein weißer Farbstoff, der Lebensmitteln ein weißes oder helles Aussehen verleiht. Es wird oft in Produkten verwendet, die eine weiße oder cremefarbene Farbe haben sollen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Lebensmittel Titandioxid enthält, lesen Sie die Zutatenliste sorgfältig durch.

Gibt es Alternativen zu Titandioxid?

Ja, es gibt Alternativen zu Titandioxid. Einige davon sind:

  • Calciumcarbonat (E170)
  • Talkum
  • Zinkoxid
  • Titandioxid-freie Farbstoffe

Schlussfolgerung

Titandioxid ist ein weit verbreiteter Farbstoff, der in vielen Lebensmitteln, Kosmetika und Arzneimitteln verwendet wird. Obwohl es in der Vergangenheit als sicher angesehen wurde, haben neuere wissenschaftliche Erkenntnisse Bedenken hinsichtlich seiner Sicherheit, insbesondere während der Schwangerschaft, aufgeworfen. Es ist wichtig, die Exposition gegenüber Titandioxid während der Schwangerschaft zu reduzieren. Wenn Sie sich Sorgen machen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann Ihnen weitere Ratschläge geben.

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